Hallo Leute,
Meinen Dijon-Senf möcht eich auch gerne dazugeben:
Zum Thema Rolle:
Die Sage 6210 fasst neben einer 10er Schnur (je nach Modell) noch genügend (GSP-) Backing, um nicht all zu schlecht gegen Tarpon u.Ä. dazustehen. Für die Hecht-/Huchenfischerei ist dies sowieso kein Thema. Ich würde sie sogar ohne Bedenken auf kleinere Tunas bis etwa 30 Pfund einsetzen.
Zum Thema Direct Drive vs. Anti Reverse:
Es gibt Situationen, wo Anti-Reverse-Rollen durchaus Komfort bieten können, und zwar in solchen, wo man mit mehr Bremskraft am Werk ist, ab etwa +/-4 kg nach oben und je nach Rollenmodell. ... und die Fisch echt schnell abgehen, schneller noch als diverese Flats-Spezies!
Bei einer Fischerei, wo die Bremskraft geringer ist (was beim Tarponfischen auf den Flats sehr oft der Fall sein kann) kommt es vor, dass die AR-Rolle wegen der leichten Einstellung keine Schnur aufnimmt, resp. die Kurbel an der Rolle durchdreht, weil die Bremskraft zu niedrig ist, man muss die Bremse also wiederum etwas zudrehen, was aber für den Drill dann sehr ungünstig sein kann.
Bei mir ist dies eine Islander 3, tolles Teil, aber am liebsten mit 3/4 zugeknallter Bremse zu benutzen... Tunas, grosse Jacks, Cobia,... eine weitere AR wird es nicht geben!
Die Danielsson Control arbeitet hier anders, weil man die Bremskraft per Rollenkurbel anpassen kann. Bonuspunkt für das Teil!
Zum Thema Einhand- versus Zweihandrute im tropischen Salzwasser vom Boot aus:
Da hat Achim es auf den Punkt gebracht - mit der Einhandrute geht es wesentlich schneller und vor allem weitaus präziser als mit jeder Zweihandrute, kürzer ist hier besser. Sogar mit kürzeren, um die 8 Fuss langen Ruten ist noch mehr Präzision drin als mit den konventionellen 9-Füssern.
Ad auf den Fisch Druck machen: Achim kennt seine Hebelgesetze, je kürzer, desto besser!
Zur Illustration, obwohl hier auch eine 8'10"er Rute verwendet wird:
https://www.youtube.com/watch?v=CWXskIPu9SE
Und dennoch_ich kenne wenigstens einen Angler, der an den Brücken auf den Florida Keys mit kurzer, relativ steifer Zweihandrute vom Ufer auf Tarpon fischt, er tut dies aber blind, bzw, fischt das Wasser ab. Er tut dies hauptsächlich, weil er mit seinem Zweihand-Setup die Stellen an den Brücken so besser erreicht, im Drill liegt er aber gegenüber einer soliden 11er oder 12er Einhand klar hinten und die gehakten Fische dürfen auch nicht riesig sein.
Zum Rollengewicht: bei Einhandruten ist leichter nicht unbedingt besser, besonders bei den steiferen, kraftvolleren Stöcken ab Klasse 10. Nicht nur die Rute wird so ausbalanciert, sondern auch deren Aktion mit der schweren Schnur, die vorne daran zieht.
Mit vorweihnachtlichen Grüssen,
Eric