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Wozu eigentlich die kleinen Klassen? ;-)

Verfasst: 26.04.2018, 09:57
von Schepp
Moin!

Seit einem guten Jahr versuche ich mich nun mit der Fliegenrute. Es gibt da noch diverses an der Technik zu verbessern, es macht Spaß, und der Fangerfolg ist ... auch verbesserungswürdig ;-)
Ich bin zur Zeit aussschließlich an der Ostsee unterwegs und suche die Meerforellen. Flußangelei wird auch mal folgen, aber noch beschränke ich mich auf das Meer.
Ich habe eine #7 Rute in 9,6' mit entsprechender Schnur, eine floating und eine intermediate. Ich denke, ich bin damit zunächst gut ausgerüstet.
Vor einiger Zeit war ich dann auf einer Fliegenfischerveranstaltung und konnte dort mal eine #5-Rute (9'?) werfen... auch das hat Spaß gemacht, halt deutlich leichter. Ein gewisses "haben wollen" kam dabei auf. ;-)
Nur stellt sich mir die Frage, ob ich sowas am Meer überhaupt brauchen kann???
Schaue ich durch die verschiedenen Angebote, dann sehe ich die vielen unterschiedlichen Klassen und Längen. Ich als Neuling frage mich dann, ob und vor allem wofür man diese Vielfalt überhaupt braucht? Oder bin ich als norddeutscher Strandangler sowieso einfacher zufriedenzustellen als jemand aus der Bach- und Flußregion, die dort kleineren Fischen mit Trockenfliegen etwas "sensibler" nachstellen?

Viele Grüße
Jürgen

Re: Wozu eigentlich die kleinen Klassen? ;-)

Verfasst: 26.04.2018, 10:07
von Hawk
An der Küste braucht man die #5 nicht unbedingt. Auf Meerforelle fische ich damit nur bei Ententeich an Spots mit flachem Wasser wo die Fische recht schreckhaft sind.
Ansonsten im Sommer auch gerne auf Makrelen,Hornhecht und Meeräschen, also Schönwetterfisch.

Am Bach sieht das ganze schon anders aus, du kannst ja mal versuchen mit der #7 eine 18er Trockenfliege vorsichtig zu präsentieren, da macht eine deutlich leichtere Rute und damit auch Schnur schon Sinn.

Genauso sieht es mit den Rutenlängen aus, an kleinen verwachsenen Bächen bekommt man eine 9' Rute teilweise garnicht bewegt da ist dann ein 5' Zahnstocher angesagt, an großen Gewässern mit wenig Rückraum ist dagegen eine möglichst lange Rute für Rollwürfe von Vorteil...

Re: Wozu eigentlich die kleinen Klassen? ;-)

Verfasst: 26.04.2018, 16:19
von fly fish one
Um die Eingangsfrage zu beantworten:

Um mit leichter Hand, den leichten Stecken, im lauen Schwung die feine Schnur mit Iron Dunn, zart auf das Wasser zu setzen, wo die Häscher sichtig schon gierig ihrer Beute warten. Ein Zittern und Beben schwingt sich aus dem Wasser ungestüm zum Fischer auf, mit leichter Hand und leichtem Stecken zu parieren. Wurfklasse 3,4, spielt die sanfte Melodie fein auf, ja 5 selbst Besenstiel schon verscheuchend das scheue Tier. :mrgreen:

Frank

Re: Wozu eigentlich die kleinen Klassen? ;-)

Verfasst: 26.04.2018, 16:39
von Ralf
Moin Jürgen,

die eigentliche Antwort hast Du ja schon erhalten, um feiner und dezenter präsentieren zu können, das fällt einem mit einer 3er bis 5er Rute leichter mit kleinen Fliegen und dünnen Vorfächern.

Wie viele meiner Freunde fischen wir auch auf Meerforelle an der Küste. Begonnen haben wir fast alle mit einer 7er Rute und sind inzwischen bei 5er Ruten angekommen. Ist mit den heutigen schnellen Ruten ein herrliches Fischen und da die Fische sowieso meist zwischen 35 und 50cm groß sind und kaum Strömung herrscht ist die Fischgröße kein Argument für höhere Klassen, höchstens die zu transportierende Fliegengröße oder starker Wind. Wir alle haben unsere Fische bis zu 4/5 Kilo mit der 5er gefangen aber meist sind die Normalfische eben doch wesentlich kleiner und außerdem macht das stundenlange Werfen mit einer 5er oder 6er einfach viel mehr Laune . Empfehlung daher: fisch einfach mit dem Gerät, das zur Situation passt und Dir Freude macht.

Gruß

Ralf

Re: Wozu eigentlich die kleinen Klassen? ;-)

Verfasst: 26.04.2018, 17:04
von benny
Hallo,
fische am liebsten ne 5er hab auch ne 3er aber finde die nicht zwuingend vorteilhaft.
Wieviel Gramm fischt ihr denn an der küste? Hab ne 9er mit 17-19gramm, und schon 6sk`s von küsten jungs probiert die die ganz gut geladen haben;).
Für mich ist vorallem wichtoig das die rute eine tief gehende Aktion hat und fluchten gut abfedert, mit harten Werfer ruten mit spitzenaktion hab ich schon ein paar mal Fische verloren.

Re: Wozu eigentlich die kleinen Klassen? ;-)

Verfasst: 26.04.2018, 20:41
von fly fish one
Lieber benny,

ich als Küstenschmeißerpraktikant eine #7 mit SK im 17 Grammbereich. Geht gut, würde noch besser gehen wenn ich mehr Küste oder bei uns (Bayern) mehr Hechte fischen würde. Bei mir sind deshalb #4 und #5 im Dauereinsatz. Wobei ich in den ersten 15 Minuten mit meiner sehr kurzen 6,6 #3 (aber eigentlich 4) auch immer Anfälle bekomme, bis ich mich wieder daran gewöhnt habe. Normal fische ich ganz stur mit 9 Füßen. Hat sich auch in schwierigen Verhältnissen mit Bewuchs....ach vergiß es, ich weiche vom Thema ab. =D>

Ich verspüre jedenfalls ein starkes Verlangen nach Hechten in diesem Jahr, um diesem grundsätzlichen Manko zu begegnen. Meerforellen, ach Meerforellen...zfix!

Frank

Re: Wozu eigentlich die kleinen Klassen? ;-)

Verfasst: 27.04.2018, 21:30
von Schepp
Moin!
Dann erstmal danke für die Beiträge!
Wind gibt es hier ja recht häufig, aber die Leichtigkeit der 5er macht Laune, selbst wenn man sie nicht sooo oft brauchen wird. Und so teuer muss sowas heute ja auch nicht sein. Rolle habe ich noch.
Jemand einen Vorschlage für Rute und Schnur? Ich dachte zunächst an eine 5er in 9' von Echo (Base) oder eine Greys GR 20 oder 40?
Gruß
Jürgen

Re: Wozu eigentlich die kleinen Klassen? ;-)

Verfasst: 03.05.2018, 13:08
von strongbow
Ein #5-Rute funktioniert an der Ostsee am besten, wenn die Meerforellen am schlechtesten mitspielen. Bei Windstille und Ententeich.

Außerdem gibt es von der Stange kaum #5er Ruten mit salzwasserkompatiblen Komponenten. Wenn Du selbst baust, kannst Du Dir Dein Gerät natürlich entsprechend konfigurieren.

Mir macht es außerdem keinen Spaß, 4er Speyshrimps mit der #5 zu werfen. Fazit für mich nach 30 Jahren Meerforellenfischerei nicht nur an der Ostsee. Meerforellenruten gehen bei #6 und hören bei #7 noch nicht auf.

Tobe