Amadou im Eigenbau

Forum für Fragen und Erfahrungen zu Gerät - Zubehör - Bekleidung - etc. Gibt es besonders empfehlenswertes Tackle? Was benötigt der Fliegenfischer wirklich? Du hast allgemeine oder spezielle Fragen, oder gute oder schlechte Erfahrungen mitzuteilen? Hier ist Platz dafür und Du bekommst die Antworten, die Du suchst...

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

el-forello
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Beitrag von el-forello »

Hallo Freunde,
vielen Dank für eure Tipps. Meine begeistert fliegenfischende Gemahlin schüttelt zwar nur den Kopf, und bei der Äußerung " Schei..... auf die Stieinpilze, Maronen und Pfifferlinge jetzt werden Bauschwäme gesucht !" bin ich nicht unbedingt auf ein positives Echo gestoßen.
Werde mir das Heft bestellen und mal sehen ob wir den Pilz finden können.

Danke
Peter
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mikesch
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Beitrag von mikesch »

Original geschrieben von el-forello
Hallo Freunde,
vielen Dank für eure Tipps. Meine begeistert fliegenfischende Gemahlin schüttelt zwar nur den Kopf, und bei der Äußerung " Schei..... auf die Stieinpilze, Maronen und Pfifferlinge jetzt werden Bauschwäme gesucht !" bin ich nicht unbedingt auf ein positives Echo gestoßen.
Werde mir das Heft bestellen und mal sehen ob wir den Pilz finden können.

Danke
Peter
Zur Info:

Der Zunderschwamm steht unter Naturschutz.

Nicht gleich säckeweise die Teile aus dem Wald schleppen :rolleyes: .
fishing isn't a sport, it's a passion.

Gruß Michael
el-forello
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Beitrag von el-forello »

Hallo Michael,
danke für deine Info.
Konnte aus meinen Pilzbüchern nicht entnehmen das der ZUNDERSCHWAMM GESCHÜTZT ist. Die einzig bedenkliche Anmerkung dazu war " nicht genießbar".

Werde mich entsprechend verhalten !
Peter
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T.Hein
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Beitrag von T.Hein »

Nachdem ich auf Seite 1 lese,werden mir auf Seite 2 schon die Fragen beantwortet die ich noch gar nicht gestellt hatte,prima Forum .danke !
Jens2001
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Beitrag von Jens2001 »

Allso, ich habe es probiert, und es hat NICHT!!!! funktioniert.......

habe heute meinen Zuderschwamm beerdigt........

habe die Arbeitsweise befolgt, aber die Konsistens des Fertigen Produktes ist nicht weich flauschig wie Amadeu sondern eher wie Kork........
wer hat die Sache denn ncoh ausprobiert?

LG Jens
Georg

Beitrag von Georg »

Also meiner ist seit Samstag am weichen. Ich habe den Pilz in ca 3cm starke Scheiben geschnitten und in heisse Kalilauge gelegt, dass ganze will ich einmal 2 Wochen weichen lassen und die Stücken dann mit einem Hammer weich klopfen und trocknen lassen.
@Jens: Was hast du denn fürn Pilz genommen, einen frischen? War am Sa mit dem Hund im Wald unterwegs, habe aber nur abgestorbene Exemlare, wo schon teilweise der Wurm drinn war gefunden. Vielleicht doch einmal im Sommer probieren?
Zuletzt geändert von Georg am 03.03.2006, 13:43, insgesamt 1-mal geändert.
Jens2001
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Beitrag von Jens2001 »

hallo Georg

ich war auch mit meinem Hund unterwegs und ich habe lange gesucht und dann habe ich ihn gefunden ....... einen frischen mit ohne Wurm habe ihn auch zwei Wochen eingelegt allerdings in einer kalten Lauge......
und meine Scheiben babe ich nur 1,5 cm dick geschnitten...

hm ich fands ja schade.......

LG Jens
Christian FS
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hat noch jemand Erfahrung mit der Herstellung von Amadou?

Beitrag von Christian FS »

Also ich habs voll Enthusiasmus auch probiert und die gleiche Erfahrung gemacht wie Jens2001. Hat denn noch jemand Erfahrung damit oder sich mal damit beschäftigt? Wäre interessant zu wissen, ob und was ich falsch gemacht habe.

Sollte man den Pilz vielleicht kochen?
Wie lange sollte er einweichen?
Ist alkalische Lösung wirklich erforderlich?

Würde mich über Feedback sehr freuen.

Danke

Christian
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Wasserpatscher
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Beitrag von Wasserpatscher »

In der letzten oder vorletzten "Fliegenfischen" gab's noch einmal eine Anleitung. Ich habe sie allerdings (noch) nicht ausprobiert.
Liebe Grüße, Gerhard

„Ach, du bist's, alter Wasserpatscher, sagte sie, ich weine
über meine goldene Kugel, die mir in den Brunnen hinabgefallen ist.“
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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Hallo,

also da ich mich demnächst auch an meinem ersten selbstgebauten Amadou versuchen will, habe ich mir beide Artikel noch mal durchgelesen. Der Artikel aus dem letzten Fliegenfischen ist leider relativ oberflächlich, da steht nur in wasser einweichen.

Der aus Artikel von Gerhard Laible scheint mir wesentliche kompetenter zu sein. Dank an Friedemann für den Tip, ich hab die Hefte hier im Regal konnte mich aber an den Beitrag nicht erinnern.

Erst mal kommt es wohl darauf an, das man wirklich einen echten Zunderschwamm (Fomes fomentarius) verwendet und keinen der zum Teil sehr änlichen Porlinge. Wie man den erkennt steht in "Der Fliegenfischer" Heft 16, Juli/August 1977. Da stehen eine ganze Reihe Merkmale die ich nicht alle aufführen kann, das sicherste Merkmal ist vielleicht, das in der Vegetationsperiode (April und Mai) die Umgebung mit einer dicken weissen Schicht aus Sporenstaub gepudert ist. Er ist in Deutschland östlich des Rheines vor allen in den Mittelgebirgen vorwiegend an Buchen und Birken weit verbreitet.

Wenn man den Pilz hat muss man die Trama, die sogenannte Zunderschicht freilegen (das ist harte Arbeit mit Feile und Messer). Gehard Laible empfhielt eher junge Zunderporlinge da diese noch nicht so verholtzt sind.

Die Trama dann in 50g-60g Pottasche (Kaliumcarbonat) auf 10l Wasser einweichen. Bekommt man in der Bucht (1kg zu €4,50). Man sollte das ganze täglich kontrollieren, bis die Trama keine harten Stellen mehr aufweist und sich anfühlt wie ein Schwamm (ca. 2 Wochen). Dann soweit dunkel und windgeschüzt trocknen bis das Material gerade noch feucht ist. Zuletzt mit einem Gummihammer weichklopfen, dabei kann das Stück die 3-fache Grösse annehmen. Ist nach dem weiteren trocknen noch nicht alles weich ggf. den Vorgang wiederholen.

Zum Kleber steht da nichts weiter, aber da scheint die Teufelspaste von Ranzi ja ein guter Tip zu sein.

Ich hoffe das hilft einigen weiter, gruss

Olaf
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gespliesste
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Beitrag von gespliesste »

Hallo,

so sieht dann ein Zunderschwamm mit der Puderschicht aus (hab ich am 14. April 2007 aufgenommen)

Bild

Aber vorsicht, meine Freundin hatte sich bei der Aktion einen schweren Fusspliz eingefangen :shock:

Bild

Den hab ich dann später mit der Axt entfernt. :smt027

Gruss,

Olaf
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Christian FS
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Beitrag von Christian FS »

Also den neuen Artikel in FF habe ich gelesen und mich so genau wie möglich daran gehalten. Zum Einweichen habe ich nur Wasser verwendet, so ca. 2 Wochen mit regelmässigem Wasserwechsel. Klopfen mit dem Gummihammer sehr vorsichtig, der Pilz reisst sonst sehr leicht oder wird unansehlich. Nach dem Klopfen siehts sehr schön aus und fühlt ich auch weich an, aber wenns trocken wird, ists hart wie Leder.
Ich werde mir nochmal den Artikel von Laibl besorgen und dann nochmal starten.
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Friedemann
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Beitrag von Friedemann »

Hallo Christian,
ich habe letztes Jahr ein paar Amadous "gebastelt" und kann
nur sagen dass es sehr zeitraubend und auch anstrengend ist.
Hier ist meine Vorgehensweise:
Den Baumpilz habe ich bis jetzt nur an Birken gefunden. Meistens
an solchen, die umgefallen und am vermoddern sind.
Die frischen Pilze lassen sich am besten verarbeiten.
Dazu nehme ich ein Teppichmesser ( sehr scharf und mit einem
Griff den man gut festhalten kann ). Raspel, Brotmaschine, elektr.
Küchenmesser, Tischkreissäge und auch Motorsäge haben sich bei mir nicht bewährt.
Wichtig ist dass nur die zähe Faserschicht übrig bleibt. Vor allerm der
Teil mit den "Röhrchen" die den größten Teil des Pilzes ausmachen
muss wirklich ganz enfernt werden sonst wird das Teil hart.
Die "Feinbearbeitung" habe ich auch mal mit einer Rasierklinge
gemacht.
Allerdings habe ich noch nie eine Faserschicht von 3 oder 3,5 cm
gehabt.
Das oder die Läppchen lege ich in Wasser mit einem wirklich kräftigen
Spritzer Spülmittel ein. Am besten ist ein grosses Glas mit einem
Schraubdeckel.
Darin werden die Läppchen eingeweicht. Alle 1 oder 2 Tage habe ich
die Läppchen mit einer Schraubzwinge richtig ausgepresst und wieder
eingeweicht. Das Wasser kann man alle 1 - 2 Wochen erneuern.
Nach 3-4 Wochen habe ich die Läppchen rausgenommen und gespült.
Wieder mit der Schraubzwinge ausgepresst und mit einem
Gummihammer auf einem Holzbrett geklopft.
Wichtig für mich war, dass die Läppchen noch
leicht feucht waren. Allerdings habe ich es nie geschafft die Läppchen
auf die 3fache Größe zu hämmern.
Dann, das ist ganz wichtig, müssen die Läppchen mit der Hand richtig
weich gemacht werden. Also ( vorsichtig ) in alle Richtungen ziehen
und dabei aufpassen dass nichts einreisst.
Sollten noch harte Stellen da sein werden sie mit einer Rasierklinge
vorsichtig entfernt.
Bei dem Kleber habe ich am Anfang einen Fehler gemacht und Eopxydkleber genommen. Dadurch wurde das Leder und die aufgeklebte
Faserschicht hart. Jetzt nehme ich einen flexiblen Alleskleber. Evtl.
ginge auch Aquasure oder Aquaseal.
Auf jeden Fall hat man sehr viel Abfall und Verschnitt bei der Herstellung
von Amadou.
Gruß aus Hessen
Friedemann
Christian FS
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Beitrag von Christian FS »

Hallo Friedemann,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Das sind ja sehr gute Tips.
Ich werde es nochmal nach deiner Anleitung versuchen, hört sich sehr plausibel an. Auch das mit der Schraubzwinge ist eine gute Idee.

Jaja, steckt viel Arbeit drin, aber jetzt will ichs wissen. Meine Zunderschwämme habe ich übrigens alle an toten Buchen gefunden.

Werde in einigen Wochen nochmal berichten. Bis zum Saisonstart ist hier noch ein paar Wochen...

Beste Grüße

Christian
kuechenbulle68
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Wohnort: Varel

Beitrag von kuechenbulle68 »

holla grüss euch
ich hab auch einen amadou auf holz gesehen und dr sah echt edel aus
geht das auch oder gibt es da nachteile alle reden immer nur von leder
mit holz kann man doch das hart werden des leders verhindern
hab meine zunderschicht jetzt schön weich und muss jetzt kleben
wäre schön wenn jemand was zur holz variante sagen könnte
bis denn Marcus
Antworten