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Vorfachrezepte

Verfasst: 18.03.2019, 23:14
von Hans.
Hallo ringsum,

es gibt sicherlich nicht wenige unter uns, die ihre Vorfächer selber knüpfen. Vielleicht mag der eine oder andere seine Vorfachrezepte hier einstellen? Das fände ich super. Vielleicht fange ich auch damit an, mal sehen. Ein Versuch wäre es sicher wert. Wenn nur der Bood Knot nicht wäre.... Bin gespannt, was alles so kommt.

Dank und Gruß
Hans

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 18.03.2019, 23:37
von Magellan
Hans. hat geschrieben: Bood Knot nicht wäre.... Bin gespannt, was alles so kommt.
Hallo Hans

warum Blood Knot? Es geht doch einfacher:

double surgeons knot!

Zumindest bei mir bewährt er sich noch immer...

Gruss
Heiko

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 19.03.2019, 00:06
von Hans.
Hallo Heiko,

danke für den Tip, werde ich morgen gleich mal rumtüddeln mit.

Gruß,
Hans

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 19.03.2019, 06:15
von Thomas E.
Hans. hat geschrieben:Hallo ringsum,

es gibt sicherlich nicht wenige unter uns, die ihre Vorfächer selber knüpfen. Vielleicht mag der eine oder andere seine Vorfachrezepte hier einstellen? Wenn nur der Bood Knot nicht wäre....
Moin Hans,

ich bin über viele Experimente mit gedrehten, geflecht, gezogen, Dyneema etc. wieder zu geknoteten Vorfächern zurückgekehrt.
Sicher kann man hier Formeln einstellen, wenn es gewünscht wird.

Was ist denn mit dem Blood Knot, finde den leicht und auch schnell, wenn man den so macht :
https://www.youtube.com/watch?v=q-QGPzE ... owpdAhOgNw

Der Vorteil, er ist klein und winkelt nicht.

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 19.03.2019, 09:24
von FlyandHunt
Moin moin,

Knote mir meine Vorfächer auch selbst. Nutze auch den Blutknoten. Nutze zwar nicht deinen super Trick Thomas, aber ich würde sagen ich bin fast genauso schnell ohne :roll: :roll: :roll:

Ich beginne mit Vorfachstärke 0x (0,285mm) und verbinde dies mit der Hauptschnur mit einem Nagelknoten durch die Schnur. ->
Nagelknoten.jpg
Nagelknoten.jpg (9.34 KiB) 3703 mal betrachtet
Die Verbindung ist ideal für lange Vorfächer, die auch mal aus den Ringen herausgeworfen werden müssen.

Danach knote ich 1x - 2x - 3x - 4x je nachdem wie lang das Vorfach in ungefähr gleicher Länge an.

Gruß
Ferdinand

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 19.03.2019, 10:19
von Hans.
Thomas E. hat geschrieben: ....Sicher kann man hier Formeln einstellen, wenn es gewünscht wird.
Hallo Thomas,

ja, ist gewünscht, ist der Sinn des Ganzen hier, nur zu :wink:
Ein Vorfachrezept gibt es schon :)

Gruß,
Hans

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 19.03.2019, 17:19
von fjorden
Hallo Ferdinand,
0,285 mm am Anfang ist aber extrem dünn und für die Kraftübertragung nicht gerade günstig. Ich knüpfe nach der Ritzformel, 60 % Kraftübertragungsteil Amnesia clear, das ich meistens mit zwei Schnüren knüpfe , 0,58 / 0,50 mm an der Küste, am Bach 0,45 / 0,40 mm, dann 20 % Verjüngung Stroft GTM in 0,05mm oder 0,08 mm Schritten und 20 % Spitze Stroft GTM. Zum Nympfenfischen nehme ich auch eine Ritzformel, die ich hier schon mal eingestellt hatte.
Gruß
Fjorden

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 19.03.2019, 17:22
von Thomas E.
FlyandHunt hat geschrieben:Ich beginne mit Vorfachstärke 0x (0,285mm) und verbinde dies mit der Hauptschnur mit einem Nagelknoten durch die Schnur.
Ich verwende auch gern den eingezogenen Nagelknoten für einen guten Übergang.

Nur wäre mir der Anfangsdurchmesser von 0.28mm viel zu dünn, der Massesprung auf eine z.B. 5er Leine ist viel zu heftig.
Mit 50er sollte man schon anfangen, z.B. 60cm, dann 45er- 30cm, 40er- 15cm, 35er- 15cm, 30er- 15cm. Bis hierhin Maxima.
Ein Ringel !
Dann weiter mit Stroft GTM 25er- 20cm, 20er- 30cm,16/14er- 65cm.
Die Stärke des Spitzenteils sollte immer der Fliegengröße angepasst sein !

Das Vorfach eignet sich perfekt für die schnelle zielgenaue Präsentation der Trockenfliege am Bach und hält locker eine Saison.

Ist es jemand zu kurz, nimmt man anfangs 80cm, 40, 20, 20 usw.

Wenn ich auf Nympfe umsteigen will, knüpfe ich an das Ringel einfach z.B. 2m 16/18er.

Eigentlich findet man bei Ritz oder HRH diese Formeln zu genüge, im Net auch.
Trotzdem können weiter folgen.

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 19.03.2019, 17:32
von FlyandHunt
Danke an beide für den Hinweis, dass es zu dünn ist. Habe das immer "einfach so" gemacht und entschieden.

Konnte jetzt persönlich am kleinen Bach keine Probleme erkennen, aber ich versuche es mal mit stärkerem Material zu Beginn.

Vielleicht haben ja meine außerordentlich guten Wurfkünste den "Materialfehler" ausgeglichen :roll: :roll: :roll: :biggrin: :biggrin: :biggrin:

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 20.03.2019, 08:02
von Flots
Hallo Zusammen
ich binde meine Vorfächer ebenfalls selbst da mir fast alle fertig angebotenen Vorfächer zu dick sind . ( 0,40mm aufwärts sind mir zu plump)
Entscheidend finde ich nicht die Stärke sondern die Steifigkeit des Materiales. Mein Standardvorfach fertige ich aus ASSO Ultra Low strech ( Flourocarbon beschichtetes Mono) .Beginnend mit Stärke 0. 26 mm .Für Schnurklasse 2 und 3 nehme ich gar nur 0.24mm.
Rollt durch die Steifigkeit perfekt ab ,keine Scheuchwirkung durch den geringen Durchmesser. Funktioniert perfekt am Bach und am großen Fluss wo auf lange Distanz gefischt wird, absolutes Sinkverhalten beim Nymphenfischen durch geringen Stömungsdruck.
Als Verbindung zur Fliegenschnur verwende ich Geflechtschlauch , selten Schlaufenvebindung.
LG Theo

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 20.03.2019, 08:08
von stechapfel
Thomas E. hat geschrieben:
FlyandHunt hat geschrieben:Ich beginne mit Vorfachstärke 0x (0,285mm) und verbinde dies mit der Hauptschnur mit einem Nagelknoten durch die Schnur.
Ich verwende auch gern den eingezogenen Nagelknoten für einen guten Übergang.

Nur wäre mir der Anfangsdurchmesser von 0.28mm viel zu dünn, der Massesprung auf eine z.B. 5er Leine ist viel zu heftig.
Mit 50er sollte man schon anfangen, z.B. 60cm, dann 45er- 30cm, 40er- 15cm, 35er- 15cm, 30er- 15cm. Bis hierhin Maxima.
Ein Ringel !
Hallo Thomas, welches Monofil von Maxima verwendest Du hierbei? Ich finde verschiedene Schnüre von dem Hersteller...bzw. warum gerade dieses Monofil? Hat es besonders gute Eigenschaften?

Viele Grüsse

Axel

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 20.03.2019, 08:31
von Thomas E.
Moin Theo,

das stimmt teils nicht, was Du schreibst.

Hohe Steifigkeit ist ein Nachteil, weil sich im Extrem die Schlaufe am Ende öffnet.

Es wirken im ganzen System nur Zug- Keine Biegekräfte !

Darum nehme ich für den dicken Teil weiches Material.
70- 80% von der Fliegenschnurspitze sollte der Anfangsdurchmesser vom Leader schon betragen. Beim Nympfen natürlich nicht.

Sehen kann man es bei Dyneema Vorfächern (z.B.Moser), die butterweich sind und aufgrund ihrer Masse perfekt abrollen. :wink:

Auch eine Fliegenschnur kann garnicht weich genug sein, nur kleben darf sie nicht.


Hallo Axel,

Ich nehme Maxima Chameleon, wie auch die ital. TLT- Leute für Ihre 5m Vorfächer.
Es ist abriebfest und kringelt nicht beim knoten.
Nur unter 0.27mm ist mir die Tragkraft zu gering, darum nehme ich dann Stroft.

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 20.03.2019, 13:20
von Flots
[quote="Thomas E."]Moin Theo,

das stimmt teils nicht, was Du schreibst.

Hohe Steifigkeit ist ein Nachteil, weil sich im Extrem die Schlaufe am Ende öffnet.

Es wirken im ganzen System nur Zug- Keine Biegekräfte !

Darum nehme ich für den dicken Teil weiches Material.
70- 80% von der Fliegenschnurspitze sollte der Anfangsdurchmesser vom Leader schon betragen. Beim Nympfen natürlich nicht.

Sehen kann man es bei Dyneema Vorfächern (z.B.Moser), die butterweich sind und aufgrund ihrer Masse perfekt abrollen. :wink:

Auch eine Fliegenschnur kann garnicht weich genug sein, nur kleben darf sie nicht.


Hallo Thomas
auch wenn es vielleicht nicht stimmt , es funktioniert aber perfekt, selbst an überfischten Gewässern in unseren Breiten ( Weiße TRaun , Alm etc) funktioniert ' s perfekt.
LG Theo

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 20.03.2019, 14:47
von Olaf Kurth
Thomas E. hat geschrieben:
Sehen kann man es bei Dyneema Vorfächern (z.B.Moser), die butterweich sind und aufgrund ihrer Masse perfekt abrollen. :wink:

Na endlich sagt's mal einer,

in früheren Zeiten - im letzten Jahrtausend - habe ich auch mehr recht als schlecht meine Vorfächer gebunden und dabei sicher auch nicht die richtige Dicke am Anfang gewählt. Es funktionierte so halbwegs, aber nachdem ich meine ersten Dyneema Vorfächer angebracht hatte, war alles bestens. Die Schlaufen mit dem "High and Dry Ultrafloat-Vorfach" meines früheren Wurflehrers wurden enger und enger. Die Streck- und Abrolleigenschaften waren meinen alten Vorfächern haushoch überlegen.

Und das Beste ist die Langlebigkeit der Vorfächer, selbst bei häufigem Gebrauch bleiben sie in Form. Man kann den Dyneemateil des Vorfachs entweder fetten (fürs Trockenfischen) oder entfetten, wenn das Ganze verlängert wird und zum Nymph-Vorfach mutiert.

Für Seidenschnüre hat übrigens Axel Janousch die passenden Textil-Vorfächer von Phöenix im Angebot.

Liebe Grüße,

Olaf

Re: Vorfachrezepte

Verfasst: 20.03.2019, 16:24
von FlyandHunt
Hmm aufjedenfall sehr interessant.

Ich muss einfach mal Theo zustimmen, denn wir fischen ja scheinbar mit ähnlichem Aufbau des Vorfachs.
Zudem kann ich zustimmen, dass sowohl kurze als auch lange Vorfächer gut funktionieren.

Wenn ich sehr lange Vorfächer in oben beschriebenen Aufbau werfe, gefällt mir, dass ich das Vorfach ohne große Wurfänderung so aufs Wasser legen kann, dass es sich nicht zu 100% streckt. Fürs Nymphen oder Trockenfliegen fischen oft ein Vorteil (Fließgewässer).

Dennoch werde ich mal meinen Vorfachaufbau ändern, um zu sehen ob es "noch besser wird". Einmal wie Thomas es macht und einmal mit Dyneema. Wenn mir einer ein Tipp gibt woher ich dese Dyneema Vorfächer bekomme, wäre ich dankbar!

Gruß
Ferdiannd