Seite 2 von 3

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 29.09.2016, 11:25
von fly fish one
fjorden hat geschrieben:Hallo,
ich schließe mich Markus Empfehlung an, bzw. würde ich auch eine DT fischen. Kannst aber auch eine normale WF nehmen, oder Triagel, oder..... Irgendwie ist das auch Geschmackssache. Und ich persönlich kann mirt Ridge und Sharkskin oder Wave nichts anfangen. Schade das so viele gute alte Leinen verschwinden.
Gruß
Fjorden
Verdammt neue Errungenschaften nicht so pauschal:
1) Die Textur ist nicht durchgängig auf der ganzen Leine gleich - weiter hinten wird sie leise.
2) Der Vorteil ist gerade in beengten Verhältnissen, wenn nur ein Hauch von Leine draußen ist, durch die Textur und damit verringerter Reibung (rein technisch bewegen wir uns mit so einer Textur in einer noch einmal deutlich verminderten Gleitreibung - eine normal Schnur hat sicher eine viel höhere inclusive Haftreibung und den Losbrechmomenten) mit einer Schnurlänge von 2 - 3 Meter Plus Vorfach, aber sowas von abflitzt. Mir ist bei den ersten Würfen die Kinnlade auf die Watstiefel gefallen! Und Musik mag man oder mag man nicht! 8)

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 29.09.2016, 20:16
von Thomas E.
Hallo Gammarus roeseli,

den von Dir beschriebenen Bewegungsablauf kann ich mir ganz gut vorstellen.
Einen Namen kenne ich dafür nicht, vielleicht hast Du für Deine Situation das Richtige "erfunden" !?
Kannst Dich ja mal filmen lassen.

Der "Dry Fly Spey" soll in erster Linie möglichst wenig bis kein Wasserkontakt der Fliege bis zur Präsentation ermöglichen.
Eine Ausführung :
https://www.youtube.com/watch?v=P39ixYMXhSg

Eine noch bessere Möglichkeit ist beim Switch- Cast als Widerlager nur den hinteren Teil des Vorfaches und Schnurspitze kurz aufzuwassern, das eigentliche Vorfach samt Trockenfliege verbleibt aber in der Luft !
Das erreicht man durch einen "Snap" am Anfang vor dem Switch- Cast. :wink:

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 29.09.2016, 21:43
von Bäschwatz
Hallo Thomas
Triangle ist keine verkehrte Wahl. Für die von Dir angegebene Entfernung eigentlich ausreichend.
Aber...Streamer Fischen und auf Tiefe kommen...Triangle mit Sinkspitze ist so ne Sache. Liegt wenig benutzt im Keller.Das Belly ist für schweres Zeugs nicht so geeignet wie es ich mir wünschte.
Bin nach langem probieren zu etwa halbiertem Skagit Compact mit auswechselbaren Sinkspitzen gekommen.
Halt nicht Überkopf, sondern wie von anderen schon erwähnt mit Wasserkontakt-Würfen , wie etwa Single Spey.
Oder aus Spiralen heraus.
Für sowas kann die Schnur bei gleicher Länge der Keule eigentlich fast doppelt so schwer sein als für Überkopf.
Wichtig ist ein schweres Belly hinten.
Vom Taper her ist das was ich am Bach benutze, dem Taper des Atlantic Salmon SH von den Scientiffic Anglers sehr ähnlich.
Kostenmäßig geht es eigentlich.
Ein überschwerer Skagit Compact SH gibt zwei Booster für unterschiedliche Sinkspitzen welche etwa 3 Euronen pro Meter kosten.
75 Euronen für ne Triangle oder sonstwas würde ich eher nicht ausgeben.
Bruce & Walker Homebrand gibt es für etwas um 35 Pfunde.
Beschichtung ist ähnlich wie die der Triangle.
Gibt es in WF DT und Speyline.
Letzterem würde ich den Vorzug geben.
Minimum eine Klasse höher als nötig, und was vorne zuviel ist abschneiden bis die Sinkspitzen mit den Streamern tüddeln wie sie sollen.
Gruß Thilo

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 30.09.2016, 08:56
von AlexWo
Hallo,

auf eine doch sehr einfache Frage, nahezu wissenschaftliche Antworten!

Ich würde mir überlegen, ob ich ausschliesslich in dem von Dir beschriebenen Gewässer fische und die Schnur nur dort einsetzen möchte. In diesem Fall würde ich auch eine DT wählen, schon deshalb, wie von Markus beschrieben, weil Du sie umdrehen kannst, wenn eine Seite verschlissen ist. Du könntest Die Schnur auch gleich halbieren. Cortland 444 oder 444SL oder auch die Cortland Sylk sind sehr gute langlebiege Schnüre.

Ansonsten würde ich eher zu einer WF tendieren, Rollwürfe usw. funktionieren damit genauso gut.

Auf jeden Fall viel Spass mit der neuen Schnur!

Alex

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 30.09.2016, 10:05
von orkdaling
moin moin,
such auch eine passende Fliegenschnur :badgrin:
http://www.fiskejournalen.se/wp-content ... 05x529.jpg
Gruss Hendrik

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 30.09.2016, 10:10
von AlexWo
noch ein interessanter Link zu dem Thema:

http://www.cortlandlines.de/news-videos ... als-retro/

LG

Alex

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 30.09.2016, 10:36
von Hiermann
Danke Alex - dein Artikel hat mir jetzt die Augen geöffnet. Dort steht eigentlich alles klar beschrieben und es ist jetzt auch für mich klar, was für mich und mein Gewässer am optimalsten ist.

Danke nochmals an alle - auch wenns manchmal schon sehr wissenschaftlich war.

LG

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 30.09.2016, 11:10
von AlexWo
Nichts zu danken, freut mich Dir weitergeholfen zu haben!

LG und viel Spass am Wasser

Alex

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 30.09.2016, 11:41
von Trockenfliege
Hallo Alex,
danke für den tollen link!
Jetzt muss ich nicht mehr mühsam den Anfängern die Wichtigkeit von langkeuligen oder DT Schnüren erklären. Thomas Michael schreibt mir 100% aus der Seele!
Allerdings fehlt mir noch was: Meiner Meinung nach lernt man mit den Langkeulern/DTs besser Fliegenwerfen und sie sind auch besser geeignet, um das Potential von Ruten zu testen.

Gruß
Reinhard

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 30.09.2016, 17:32
von Thomas E.
Hallo,
ja toller Link. :badgrin:

Kenne den Text schon länger und stimme einigen Aussagen überhaupt nicht zu !
Wer alles so glaubt, wie es da steht, begrenzt sich in seinen Möglichkeiten.

Man schaue sich doch nur mal die int. Werferszene an... eine ganze DT ist kaum noch auf einer Rolle. :wink:

Man braucht z.B. nur Ihn zu sehen, dann sieht man schnell, was (nur) mit angepasstem WF- Profil so möglich ist. =D>
https://www.youtube.com/watch?v=2wqeEa0zk1M

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 30.09.2016, 19:04
von orkdaling
Moin moin,
sehe das so wie Thomas. Warum?
Wo ist der Unterschied zwischen einer DT die ich bis zur Hæfte draussen habe und einer WF mit langen Belly?
Und warum sollte eine super duenne Running an der WF nicht besser gleiten als die dickere DT?
Warum kappt man zB eine sinkende DT und bastelt eine duenne Running dran?
Und eine WF, ich rede nicht von kurzer Keule sondern 13,14,15m Belly rollt super uebers Wasser. Wichtig ist auf jedem Fall das passende verjuengte Vorfach.
Ist natuerlich nichts fuer`n Nahkampf mit 10m Wurfweite im kleinem Wiesenbach. Aber 20, 25 m oder Wind da nehm ich lieber eine WF.
Gruss Hendrik

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 01.10.2016, 22:29
von Gammarus roeseli
Thomas E. hat geschrieben: Der "Dry Fly Spey" soll in erster Linie möglichst wenig bis kein Wasserkontakt der Fliege bis zur Präsentation ermöglichen.
Eine Ausführung :
https://www.youtube.com/watch?v=P39ixYMXhSg
Servus,

für mich ist der Dry Fly Spey nichts Neues und schwierig ist er auch nicht. Aber mal ehrlich, wer macht schon einen Dry Fly Spey an so einen kleinen Fluss wie in dem Video?? Wenn man sich diesen immensen (!) Arbeitsaufwand in dem Video anschaut, nur um einen Richtungswechsel durchzuführen… :smt017
Ich kann mir beim besten Willen nicht wirklich vorstellen, dass ein Fliegenfischer einen Dry Fly Spey praktiziert an den größeren Bächen im Hochgebirge oder unseren kleinen Mittelgebirgsflüssen und kleinen Flachlandflüssen mit Forellenbestand. (Es sei denn, man hat Zuschauer und macht Zirkus.) =D>
Ich vertrete die Meinung, der Dry Fly Spey ist nur in größeren Flüssen sinnvoll anzuwenden.
Ich liebe das Fischen mit der Trockenfliege und wenn ich in der Mitte eines Flusses im knietiefen Wasser stehe, ist es für mich kein Problem, eine kreisförmige Wasserfläche von über 30m Durchmesser mit einer wunderbar (!) weichen Rute + kurze Keule wie z.B. einer Echo Glass #4 - 7,4ft (eine Glasfaser-Rute mit fantastischen Rollwurf und Puffer Eigenschaften) abzufischen.
Ich denke mal, die Mehrheit der Flüsse mit Forellenbestand hat in DE (außerhalb der Alpen und dem Alpenvorland) eine Breite von ca. 10m, vielleicht streckenweise mal bis zu 15m breit.
Zum besseren Verständnis mal ein kleiner überwiegend ca. 10 m breiter Mittelgebirgsfluss. (Kein Wiesenbach lieber Orkdaling).
IMG_8642.JPG
IMG_8642.JPG (186.29 KiB) 4980 mal betrachtet
IMG_8213.JPG
IMG_8213.JPG (146.27 KiB) 4976 mal betrachtet
Gefischt wird in dem Wasser überwiegend flussaufwärts und trocken. Die Schnur ist ausgeworfen (mittels Rollwurf, Switch-Cast, kombinierten Rollwurfvarianten, oder einem Vorwärtswurf), möchte ich nun einen Richtungswechsel um 90° nach links durchführen (Darstellung für Rechtshänder), reicht es vollkommen aus, die Rutenspitze in einem Winkel von 45° von Körper weg soweit anzuheben bis die 2 Uhr Position erreicht ist. Anschließend bewegt man die Rutenspitze in einer (größeren) Kreisbewegung (Looping) beginnend nach links, dann nach unten, solange bis die Rutenspitze die Ausgangsstellung wieder erreicht hat. Die Leine hat nun den gewünschten Richtungswechsel vollzogen und liegt in einer perfekten (!) Switch-Cast- Ausgangsposition … Der Switch-Cast erfolgt in die Richtung, in die man mit der Rutenspitze die Kreisbewegung begonnen hat.
Der Richtungswechsel um 90° nach rechts, Backhand funktioniert ebenso einfach …
Die gerade beschriebene Art einer Wurfvariante, macht deutlich weniger Aufwand als der Dry Fly Spey….
Wie dieser Wurf heißt, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht kennt Thomas E. den Namen und kann weiterhelfen.

@ Thomas (Hiermann)
Wenn das Wasser im Kreidefluss getrübt ist (vermutlich durch Biogene Entkalkung im Sommer) findest du die wirklich großen immer in der Tiefe.
Einer der bekanntesten Fliegenfischerreviere die Wiesent, leidet sehr stark an Biogener Entkalkung durch Überdüngung. Ist die Maifliegenzeit vorbei, können die Trockenfliegen zuhause bleiben, wenn es große Bachforellen werden sollen…
Fluss S.L.
Fluss S.L. (2).JPG
Fluss S.L. (2).JPG (135.41 KiB) 4974 mal betrachtet
Grüße Christian

P.S.: Für mein Empfinden, hat das Fischen mit plumps- Nymphen und plumps- Streamern nur wenig mit dem Fliegenfischen zu tun. Das Fischen mit Streamer und sinkenden Leinen empfinde ich als anspruchsvolle und nützliche Notwendigkeit, wenn man fischen will, wo die großen Bachforellen sich mit Mühlkoppen und Elritzen vollstopfen …

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 01.10.2016, 23:26
von orkdaling
Hallo Gammarus,
ja ich hætte auch kleinen Bergbach schreiben kønnen, wollte damit nur sagen das ich dort keine WF Schnur mit relativ langer Keule brauch.
So in etwa wie auf deinem Bild 1 sehen meine kleinen Lachslfuesse aus wenn nicht viel Wasser ist, nach nen Schauer sind die dann sofort richtig schnell.
Dort z.B. ziehe ich mit 6er WF und kurzer Keule los, mit Switch oder einfacher Rolle werden die Steine abgeklappert und wenns etwas mehr strømt, der Wasserstand steigt,die Løcher dann bis 2m Tiefe haben, muss noch eine schwere Tube ran weil die Lachse eher selten steigen.
Dein 2. Bild mit den Krautfahnen das wære fuer mich was fuer die DT Schnur und Trockene auf Forelle. So in etwa sehen die Fliesse aus die durchs Hochmoor fliessen und Berg/Waldseen verbinden. Kleine fast schwarze und sau leckere "Torfforellen"
Und zu den fuer die Zuschauer sicher interessanten Trickwuerfen, da bin ich bei dir, ich will die Fliege so schnell wie møglich wieder im Wasser haben, in der Luft hab ich noch keinen Fisch gefangen :badgrin: Aber nen Typen aus der Hamburger Gegend hab ich dieses Jahr gefangen, moin Lutze! Hoffe der ist nicht mehr sauer.
Gruss Hendrik

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 06.10.2016, 21:56
von Gammarus roeseli
Hallo miteinander,
den Film vom
Thomas E. hat geschrieben: "Dry Fly Spey" ...
Eine Ausführung :
https://www.youtube.com/watch?v=P39ixYMXhSg
in dem der Dry Fly Spey gezeigt wird, habe ich mir einmal auf einem größeren Bildschirm angeschaut. Dabei ist mir erst aufgefallen, dass in dem Film für einen kurzen Moment von min 0:23 bis min 0:25 genau der Wurf gezeigt wird, den ich als Alternative für den Dry Fly Spey beschrieben habe.
Arbeitsaufwand und Nutzen beider Wurfabläufe mit Richtungswechsel lassen sich somit sehr schön vergleichen...
orkdaling hat geschrieben: Dein 2. Bild mit den Krautfahnen das wære fuer mich was fuer die DT Schnur und Trockene auf Forelle.
Ich hätte zu dem Flussabschnitt von Bild 2 besser noch erwähnen sollen, dass das Wasser bei normalem Wasserstand zu tief ist um es mit Watstiefeln zu durchqueren… Somit macht es überhaupt keinen Sinn eine DT oder einer WF mit langer Keule zu fischen, weil man ja tief im Wasser steht!

Beginnt sich beim Switch- Cast auf Distanz das Schnur-D zu einem Schnur-V zu formen, ist dies ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die gewählte Keule zu lang ist.
Ich konnte mich erinnern, dass G. F. vor langer Zeit dieses Thema sehr schön erläutert und dargestellt hat. Anzuschauen in min 6:30 bis min 7:17 ….
https://www.youtube.com/watch?v=2F6v8kV0Mhs

Als Faustformel könnte man sagen, kurze Rute kurze Keule.
WF- Leinen mit langer Keule sind genauso wie DT- Leinen gemacht für Rollwürfe auf Distanz, geeignet für breitere Flüsse mit bis zu knietiefen Wasser und dem Fischen mit längeren bis langen (progressiven) Ruten… (Ich würde eine Schnurklasse tiefer wählen ….)
Biegekurven der Ruten unter -> http://www.fischundfang.de/Service/Ruec ... ve-kriegen
Gruß Ch.

Re: Welche Fliegenschnur ?

Verfasst: 06.10.2016, 23:32
von orkdaling
Hallo nochmal,
ja wir als Betrachter kønnen schlecht sehen wie tief und welcher Untergrund und ob man waten kann (Bild 2)
Die Aussage das WF Leinen mit langer Keule geeignet sind fuer grøssere Entfernungen im knietiefem Wasser sehe ich etwas anders.
Richtig ist das lange Keulen sehr gut fuer Rollwuerfe und groessere Entfernungen geeignet sind, aber was hat das mit knietiefem Wasser zu tun.
WF Leinen mit langen Køpfen gibt es nicht nur in Floating sondern auch mit Spitzen in verschiedenen Sinkraten und diese eigen sich sowohl am Forellen- und Lachsfluss, egal wie tief. Auch wenn man nicht waten kann eignen sich diese Schnuere in Verbindung mit einer Switch oder kleinen DH sehr gut um Fliegen am anderen Ufer oder in eine Krautluecke abzulegen. Gerade wo man nicht wedeln kann. Z.B. an den dænichen (Wiesen)Auen oder auch an schwedischen und norwegischen Lachsfluessen sind viele Fischer so unterwegs. Wære ja auch Blødsinn da mit `ner Skagitausruestung los zu ziehen.
Das ist natuerlich nichts fuer relativ schmale Fluesse/Bæche, da ziehe ich die EH vor und nutze gern Schnuere mit kurzen Kopf besonders wenn schwerere und grøssere Fliegen zum Einsatz kommen. Andere nehmen auch EH-Schusskøpfe.
Es ist auch ein Unterschied mit was man und auf was man fischt , also mit einer 5 oder 6er und kleinem Streamer auf Forelle/Døbel oder mit ner 6er und kleiner Tube auf Mefo und Lachs. So wie man die Schnur der Rute anpassen muss, so muss man auch sehen welche Fliegen man fischt und welche Schnur dazu passt. Alter Spruch von Mortensen fællt mir da ein - Man kauft die Schnur zur Rute aber die Fliege bestimmt welche Rute man kauft.
Gruss Hendrik