Servus,
für mich ist der Dry Fly Spey nichts Neues und schwierig ist er auch nicht. Aber mal ehrlich, wer macht schon einen Dry Fly Spey an so einen kleinen Fluss wie in dem Video?? Wenn man sich diesen immensen (!) Arbeitsaufwand in dem Video anschaut, nur um einen Richtungswechsel durchzuführen…
Ich kann mir beim besten Willen nicht wirklich vorstellen, dass ein Fliegenfischer einen Dry Fly Spey praktiziert an den größeren Bächen im Hochgebirge oder unseren kleinen Mittelgebirgsflüssen und kleinen Flachlandflüssen mit Forellenbestand. (Es sei denn, man hat Zuschauer und macht Zirkus.)
Ich vertrete die Meinung, der Dry Fly Spey ist nur in größeren Flüssen sinnvoll anzuwenden.
Ich liebe das Fischen mit der Trockenfliege und wenn ich in der Mitte eines Flusses im knietiefen Wasser stehe, ist es für mich kein Problem, eine kreisförmige Wasserfläche von über 30m Durchmesser mit einer wunderbar (!) weichen Rute + kurze Keule wie z.B. einer Echo Glass #4 - 7,4ft (eine Glasfaser-Rute mit fantastischen Rollwurf und Puffer Eigenschaften) abzufischen.
Ich denke mal, die Mehrheit der Flüsse mit Forellenbestand hat in DE (außerhalb der Alpen und dem Alpenvorland) eine Breite von ca. 10m, vielleicht streckenweise mal bis zu 15m breit.
Zum besseren Verständnis mal ein kleiner überwiegend ca. 10 m breiter Mittelgebirgsfluss. (Kein Wiesenbach lieber Orkdaling).
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Gefischt wird in dem Wasser überwiegend flussaufwärts und trocken. Die Schnur ist ausgeworfen (mittels Rollwurf, Switch-Cast, kombinierten Rollwurfvarianten, oder einem Vorwärtswurf), möchte ich nun einen Richtungswechsel um 90° nach links durchführen (Darstellung für Rechtshänder), reicht es vollkommen aus, die Rutenspitze in einem Winkel von 45° von Körper weg soweit anzuheben bis die 2 Uhr Position erreicht ist. Anschließend bewegt man die Rutenspitze in einer (größeren) Kreisbewegung (Looping) beginnend nach links, dann nach unten, solange bis die Rutenspitze die Ausgangsstellung wieder erreicht hat. Die Leine hat nun den gewünschten Richtungswechsel vollzogen und liegt in einer perfekten (!) Switch-Cast- Ausgangsposition … Der Switch-Cast erfolgt in die Richtung, in die man mit der Rutenspitze die Kreisbewegung begonnen hat.
Der Richtungswechsel um 90° nach rechts, Backhand funktioniert ebenso einfach …
Die gerade beschriebene Art einer Wurfvariante, macht deutlich weniger Aufwand als der Dry Fly Spey….
Wie dieser Wurf heißt, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht kennt Thomas E. den Namen und kann weiterhelfen.
@ Thomas (Hiermann)
Wenn das Wasser im Kreidefluss getrübt ist (vermutlich durch Biogene Entkalkung im Sommer) findest du die wirklich großen immer in der Tiefe.
Einer der bekanntesten Fliegenfischerreviere die Wiesent, leidet sehr stark an Biogener Entkalkung durch Überdüngung. Ist die Maifliegenzeit vorbei, können die Trockenfliegen zuhause bleiben, wenn es große Bachforellen werden sollen…
Fluss S.L.
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Grüße Christian
P.S.: Für mein Empfinden, hat das Fischen mit plumps- Nymphen und plumps- Streamern nur wenig mit dem Fliegenfischen zu tun. Das Fischen mit Streamer und sinkenden Leinen empfinde ich als anspruchsvolle und nützliche Notwendigkeit, wenn man fischen will, wo die großen Bachforellen sich mit Mühlkoppen und Elritzen vollstopfen …