Moin Alf,
wie Du ja bestimmt schon mitbekommen hast, bin ich ein ausschließlicher Nassfischer mit Streamer
und Nassfliege, ganz selten mal die Trockene oder Nymphe.
Ich benutze sehr viel die Switchrute in #5, #6, #7, #8, bedingt durch kaputte Schultergelenke die nicht
mehr operiert werden können.
Dadurch greife ich sehr wenig auf Einhand zurück, da ich kaum mehr den
Dopppelzug schmerzfrei durchführen kann (habe mir dadurch für den
außenstehenden sonderbar anmutende Wurftechniken angeeignet).
Ich arbeite wenig mit Schußköpfe, lieber sind mir Vollschnüre, Langkeule oder Switch.
Heutzutage findet man auf dem Schnurmarkt schon das passende.
Je nach Gewässer und Situation verwende ich T-Tips T7 und T10 oder Polyleader von Hover
bis Super fast sinking in der Länge von 2-4 Meter.
Anbietetechnik am Fluss ist zu 90% stromauf querüber, menden, Schnur nachfüttern,
abtreiben lassen und in der Regel am eigenen Ufer wieder einstrippen,
manchmal beisst es schon beim abtreiben.
Die meisten Bisse kommen aber wenn die Fliege zu meinen Ufer herumtreibt.
Beim Einstrippen variiere ich mit dem Tempo 1-2 kurze und ein langer Stripp,
oder 2 schnelle lange Stripps.
Kommt immer auf die Jahreszeit, Wasserstand und Tageszeit an, manchmal lasse ich die Fliege
auch auf der Stelle stehen und langsam absinken um dann ein ganz kurzen Stripp zu setzen.
Die Fliege kommt dann in eine taumelnde Bewegung.
Am besten ist es die Fliege mal im Uferbereich führen damit man weiss wie sie auf die unterschiedlichen
Einstrippmethoden reagiert.
Man kann die Fliege auch beschweren, oder was ich manchmal mache einen
Glass Bead (wird beim Texas Rig verwendet) auf das Vorfach aufziehen.
Die Fliege fische ich auch immer bis zu meinen Füssen aus, habe es schon so oft erlebt
das der Fisch die letzen zwei Meter vor den Füssen zuschlug, egal ob Hecht oder andere Fische.
Ich werfe selten mehr als 10-15 Meter.
An einen Platz mache ich so 10-20 Würfe und laufe dann 10-15 Meter stromab und beginne von neuen.
Wenn ich in einen Stillgewässer fische beginne ich links und rechts direkt an der Uferkante und arbeite
mich dann Sternförmig zur Mitte hin vor.
Wenn die Stelle abgefischt ist wandere ich weiter und fange von vorne an.
Ich habe auch immer 2-3 unterschiedliche fertigmontierte Ruten dabei, man weiss ja nie
was für Fische gerade aktiv sind.
Salmoniden sind bei mir etwas seltener.
Übrigens meine Lieblingsfische in der dieser Reihenfolge, Döbel, Rapfen, Hecht und Barsch wobei ich auch
Ukelei, Rotaugen, Rotfeder, Brassen und Karpfen überliste.
Mit Zander stehe ich etwas auf Kriegsfuß und das schon seit dem ich mit dem Angeln angefangen
habe, meine Mitangler haben sich früher deshalb immer lustig gemacht.
Die haben Zander gefangen und ich die Hechte.
Döbel deshalb weil sie sehr schlau, scheu und schwer zu überlisten sind, gerade die größeren Exemplare.
Rapfen deshalb weil sie unberechenbar sind, die Erfahrung hat mir gezeigt
das die Rapfen die Rauben seltener beissen, meistens sind es die, die man nicht sieht.
Hecht und Barsch weil die gut schmecken.
Ich nehme auch Döbel und Rapfen zum Verzehr mit, richtig zubereitet sind die eine Delikatesse
(das wäre mal ein anderes Thema).
Ich hoffe ich konnte ein bisschen dazu beitragen Deine Kunst zu verfeinern.
So, jetzt muß ich weiter binden.
Gruß Bernd