Heutzutage lässt sich mit hilfe von ein paar Klicks schon sehr viel von dem entsprechenden Fließgewässer erahnen…
Gewässergütekarten von Oberfranken im Vergleich der Jahre 1968 - 1985 - 2006
https://www.regierung.oberfranken.bayer ... rguete.php
1968 ist der Oberlauf (auf Bayern bezogen) der Rodach erst kritisch belastet, dann sehr stark verschmutzt (bis Thüringen), anschließend (aus Thüringen kommend) bis zum Mittellauf der Rodach stark verschmutzt und im weiteren Verlauf bis zur Mündung in die Itz kritisch belastet…
1985 (bis 2001 auf meiner Karte von Bayern) gilt die Rodach auf der gesamten Länge als kritisch belastet…
2006 ist der Oberlauf (auf Bayern bezogen) der Rodach erst kritisch belastet (bis Thüringen), anschließend (aus Thüringen kommend) bis nach Sesslach mäßig belastet und ab Sesslach bis zur Mündung in die Itz kritisch belsatet…
(In der Gewässergütekarte Trophie B. 2001 -> ist die Rodach als eutrophes Fließgewässer dargestellt.)
Ich sehe Fadenalgen auf der Bachsohle und eine Eintrübung des Flusswassers durch eine übermäßig starke Bildung von Phytoplankton (Kieselalgen …) vor meinem geistigen Auge… Und ich weiß, dass eine erhöhte Wassertrübung durch bsw. Phytoplankton erschwerend wirkt für Sichträuber wie BF und Ä bei der Nahrungsfindung …
Ökologischer Zustand der Flüsse und Bäche ->
https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... -09-29.pdf
(Wenn ich es richtig erkenne, wurde der Ökologische Zustand der Rodach (Itz) mit „mäßig“ bewertet.)
Die Geologische Karte Bayern
http://www.angewandte-geologie.geol.uni ... eonbay.jpg erzählt mir, dass die Rodach durch Regionen mit Keuper (Sandstein, Tone, Gips) fließt…
Auf meiner Geologischen Karte sehe ich, die obere Rodach fließt durch tonigen/mergeligen Keuper (Mergeliger Keuper = Kalk und silikatische Bestandteile
), fast bis Thüringen. Aus Thüringen kommend, fließt die Rodach durch sandigen Keuper. -> Weichere Sedimente = tieferes Wasser = Potenzial für große Forellen.
Wenn man sich den Verlauf der Rodach (Itz) über „Google Earth“ anschaut, erkennt man eine sehr intensive landwirtschaftliche Nutzung über den gesamten Bachverlauf und bis unmittelbar an die Rodach heran.
Die Belastung der Rodach durch Bodenerosion (landwirtschaftlichen Nutzflächen) bei Starkregenereignissen und Überdüngung lässt sich somit leicht erahnen…. Entsprechende Rückschlüsse über eine natürlichen Reproduktion der Interstitiallaichern wie Forelle und Äsche können somit abgeleitet werden…. Belastungen in den Fließgewässern führen in der Regel zu Artenverschiebungen, bspw. bei den Fischen…
Wenn in der Rodach bei Sesslach Fischarten wie Elritze, Schneider, Nase natürlichen Ursprungs vorkommen, könnte auch die Äsche historisch verbreitet gewesen sein. -> Historisch vorkommende Fischarten geraten leider schnell in Vergessenheit
(kennen oder kannten wir so vom Lachs, Stör auch Huchen usw. )…
Die Rodach hat sicher das Potenzial (entsprechende Bewirtschaftung) ein feines und abwechslungsreiches Fischwasser zu sein …
@ Hans
Habt ihr noch natürliche Vorkommen von Mühlkoppe, Elritze, Schneider, Nase?
Gruß Christian