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Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 23.05.2016, 14:00
von flo staeuble
Guten Tag in die Runde. Bitte seid so freundlich und stellt euch kurz folgendes vor: Kurzer Abschnitt eines schönen FLusses, viele Insekten, guter Bestand an Bach- und Regenbogenforellen, beide Arten vermehren sich. Aufgrund des hohen Nahrungsangebotes wachsen die Fische gut ab - auch wenn alle Größen gefangen werden, ist die 50+-Forelle keine absolute Seltenheit, größere Exemplare werden vermutet.
Stellt euch nun vor, dass ihr dieses Gewässer bewirtschaftet und exakt wisst, dass der Befischungs- und v.a. Entnahmedruck in diesem Abschnitt äußerst gering ist. Trotzdem wollt ihr ab und an guten Gewissens ne schöne Forelle entnehmen. Für welche entscheidet ihr euch?
Für die zwischen 30 und 45 cm, da ihr es einfach ums Verrecken nicht übers Herz bringt, ne traumhafte 53er zu schädeln?
Aber hat die mittelgroße nicht noch mehr "Vermehrunspotential" und ihr entscheidet euch deshalb für die Große? auch, weil sie
a) räuberisch ist und
b) vielleicht irgendwann in die Menopause kommt?
v.a. zu b weiss ich gar nix. Wird die Vermehrung irgendwann "weniger"? wann stirbt eine gesunde Forelle an Altersschwäche? Sollte ich vll sogar wenn dann die sehr große entnehmen, da sie vll eh in den nächsten 3 Monaten über den Jordan geht?
All eure Erkenntnisse würden mich interessieren.
Grüße vom flo

Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 23.05.2016, 14:21
von Peter Pan
Hallo flo,

wenn man sieht, was sich die dicken Bachforellen so alles an Jungfischen genehmigen, würde ich die Bachforellen über 40 oder 45 entnehmen.
Falls Du meine Hilfe brauchst, um dieses wunderbare Gewässer zu befischen, melde Dich bitte bei mir :wink:

Tight lines,
Peter

Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 23.05.2016, 15:54
von Olaf Kurth
Mein Entnahmefenster würde ich ebenfalls oberhalb der 45er Marke setzen, lieber flo,

eine 53er würde mich mit Sicherheit zum Essen begleiten, weil

a) ich davon ausgehe, dass der Fisch aufgrund seiner Größe schon mehrfach abgelaicht hat,

b) Fische dieser Größe immer räuberischer werden und auch Artgenossen nicht verschmähen,

c) die Fruchtbarkeit mit dem Alter naturgemäß nachlässt. Ich habe schon bei vielen wirklich kapitalen Forellen beobachtet, dass sich die Gonaden sehr deutlich zurückbilden.


Liebe Grüße,

Olaf

Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 23.05.2016, 16:31
von AlexWo
Hallo Flo,

ich würde Fische mitnehmen, die so um die 30cm gross sind.

1. passen die noch in eine normale Pfanne u. man muss nicht erst die Filets rausschneiden.

2. wäre es mir zu schade um einen grossen Fisch, da man ja mal die Chance auf einen Fisch jenseits der 50cm haben möchte.

3. ein Fisch mit 50cm wird auch Nachkommen produzieren die gross werden. Wenn man immer grosse Fische entnimmt betreibt man u.U. eine Negativauslese, die im schlimmsten Fall dazu führt, dass die Durchnittsgrössen sinken.

4. das von Dir beschriebene Gewässer ist nahrungsreich, so dass ein 50iger Fisch sicher nicht überaltert ist und die Produktivität nicht nachgelassen hat. Grosse Rogner produzieren mehr Eier, ist ja im Verhältnis zur Körpergrösse.

Mit der Entnahme von grossen Fischen tust Du dem Gewässer sicher keinen Gefallen!

Liebe Grüsse

Alex

Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 23.05.2016, 18:42
von sedge111
Liebster Flo,

Ich würde warten, bis mal eine nach dem Drill blutet. Und die würde ich dann entnehmen.

Herzlichst!

Dein Tom

PS: rein hypothetische Überlegung!

Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 23.05.2016, 19:44
von flo staeuble
Alles interessant. Danke. Hör ich nun auf Olaf oder Alex? Klingt beides plausibel

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Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 23.05.2016, 20:29
von Hickey
Ich habe letztens ein sehr gutes Büchlein über Hege und Befischung von Salmoniden in kleinen Bächen gelesen. Da war das klare Statement: Was über 35cm ist muss raus, weil etwaige Jungfische an Raubforellen in schmalen Bächen nicht vorbei kommen.

Nun schreibst du natürlich von einem Fluss, da muss das Gesagte freilich nicht mehr so gelten. Was bei mir auf jeden Fall noch ein Kriterium ist: Eindeutige Besatzfische haben bei mir ein deutlich höheres Pfannenrisiko als der natürliche Bestand. Das geht in unseren Breiten mit der Regenbogenforelle los und endet mit Kenntnis von Besatzpolitik und Hegeziel des bewirtschaftenden Vereins. Während einer meiner Vereine jedes Jahr zentnerweise fangfähige Forellen besetzt, wird bei dem anderen auf behutsamen, naturnahen Besatz geachtet. Während ich also bei ersterem tendenziell eher keine Gnade walten lasse (hängt aber auch von der Tagesstimmung ab), entnehme ich bei zweiterem nur nach strengeren Maßstäben geeignete Fische, z.B. Regenbogenforellen (gesetzt und gehegt werden nur Bachforellen und Äschen) oder Ü40-Bachforellen.

Am Ende sollte aber eigentlich der Verein bzw. Besitzer sinnvolle Regeln bereitstellen, an denen man sich orientieren kann. Zwingt ihn ja keiner, 200 Jahreskarten mit unbegrenzt Fischtagen und tählichem Limit von 5 Gutfischen auszugeben...

Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 23.05.2016, 20:54
von flo staeuble
Vielen Dank, hickey. Ich würde es exakt so handhaben, wenn es in dem Wasser besatzfische gäbe.
@tom: es wird höchste Zeit, dass du mir die admin-rechte für deine posts überträgst.

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Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 23.05.2016, 21:09
von Fliegenfan
Guten Abend,
ein sehr interessantes Thema das sie hier ansprechen. Alle bisher genannten Punkte sind sehr nachvollziehbar, und doch möchte ich mich beteiligen.
Ich finde, das man die Entnahme einerseits nicht nur am Gewässer festmachen kann, sondern auch an der Position des jeweiligen Fisches. Z.B. würde ich eine Bachforelle über 40 nicht entnehmen, wenn sie sich im Mittel-bzw. Unterlauf in einer schmalen Rinne befindet. Hier ist eine Konfrontation mit Jungfischen nahezu ausgeschlossen. Steht gleicher Fisch aber im Oberlauf in einem größeren, ruhigen Pool nahezu unmittelbar flussab der Laichgründe, denke ich, ist es angebracht, diesen Pool für die Jungfische etwas "sicherer" zu machen. Weiterhin sollte man genauer auf das Nahrungsangebot blicken. In einigen Gewässern gibt es eine solche Anzahl an z.B. Bachflohkrebsen, dass es größere Forellen schlicht weg nicht nötig haben, den agileren Fischen nach zu jagen. Zusätzlich sind bei der Entnahme beeinträchtigte Fische vor zu ziehen, etwa mit Verletzungen durch den Drill. Am Ende zählt aber noch die Verwertbarkeit. Wenn in dem Gewässer also 50+ Forellen keine Seltenheit sind, kann man auch mal den großen Fisch zum satt werden genießen, und nicht nur als Appetithappen.
Schlussendlich finde ich, sollte man, am besten bevor man den Fisch hakt, schon ein mal überlegen was man im Falle eines Fisches unter der jeweiligen Situation tut.
Ich hoffe, ich konnte nützliche Gedanken einbringen.
Mit freundlichen Grüßen,
Fritz

Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 23.05.2016, 22:59
von Royal Coachman
Hallo Freunde!


Es kommt darauf an ob der Fisch ein Besatz- oder Wildfisch ist.

Besatzfische haben leider beträchtliche Mängel was 1. das eigene Fressverhalten anbelangt und 2. das Fressverhalten gegenüber Artgenossen.

Es helfen auch keine Brutbox-Fische, denn die Nachkommen von Zuchtfischen haben keine Infos, wie sie sich in diesem Gewässer zu verhalten haben und schädigen massiv den Wildfischbestand.

Die im Bach geborene und aufgewachsene Bachforelle ist weit weniger räuberisch als jedes Zuchtmonster, das in ein Gewässer eingebracht wird.
Dies ist wahrscheinlich auch der Grund warum geschädigte Gewässer nicht mehr auf die Beine kommen, es wird immer nur mit Besatz gearbeitet, der das natürliche Aufkommen verhindert.

Es ist völlig egal welchen Fisch Du entnimmst; Hauptsache es ist ein Besatzfisch, wobei auch der ausgewilderte Fisch dazu gehört!

tight lines
RC

Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 24.05.2016, 06:35
von flo staeuble
servas gebhard,

wie gesagt - es handelt sich ausschliesslich um wildfische. dass diese weniger räuberisch sind als besatzfische mag zwar stimmen - aber ich hab auch schon ne wahnsinnsforelle gedrillt, die meine soeben gehakte 30er inhaliert hatte und dieselbe erst wieder ausspuckte, als sie meine füsse sah:-)

gibts zuverlässige erkenntnisse über ein nachlassendes laichpotential alternder forellen? der eine schreibt, das sei definitiv der fall, der andere spricht von den wundervoll riesigen und zahlreichen eiern grosser fische. bin auf der suche nach ein paar fakten.
ein hinweis für mich ist das in einigen gewässern praktizierte "brittelmass", das ja genau darauf abzielt, dass der mittelgrosse fisch das bedeutenste potential für das gewässer darstellt.
aber gesicherte erkenntnisse über die gebärfreudigkeit der omas scheints nicht zu geben, oder`?

grüße vom flo

Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 24.05.2016, 10:21
von Maggov
Hi Flo,

ich denke Du wirst im Laufe der Zeit feststellen was ein guter Entnahmefisch ist. Je länger Du an diesem Wasser fischst desto mehr Erfahrung und Einblick wirst Du haben welche Größen gute Entnahmegrößen sind.

Wenn ich die Entnahme anderer Fischer mit ein beziehen oder ausgrenzen kann wäre mein Ansatz wie folgt:
Wenn Du sehr viele kleine Fische fängst dann wäre ein niedrigeres Entnahmemaß durchaus sinnvoll. Die Strukturen / Nahrungsaufkommen lassen ein höheres Aufkommen an größeren Fische nicht zu. Die Fische wandern ab oder werden gefressen / verdrängt oder aber sie wachsen einfach nicht größer (z.B. Bergbach). Hier große (Ausnahme-)Fische grundsätzlich zu entnehmen wäre sicherlich schade und irgendwie kontraproduktiv. Vielleicht reicht es hier bei der Regel von Tom zu bleiben.
Wenn ich sehr viele große Fische fange würde ich auch groß entnehmen. Die Fische wachsen schnell und groß ab, somit sind Kleinfische unter Druck, es gibt genügend laichfähige Fische und Du kannst über die Entnahmebeschränkung steuern. Ich gehe jetzt von Wildfischen aus. Echte Kapitale müssten dann in diesem Wasser deutlich größer sein und wären für mich eher ein Entnahmefall. Es besteht ja genug Potential diese Größen zu erreichen, der Fisch hat sich schon mehrfach und hoffentlich erfolgreich beim Laichgeschäft eingebracht (Genpool wird breiter). Die Chance auf einen Wiederfang im Jahr halte ich für sehr niedrig, ist ja eben schon ein alter Fisch.

Insgesamt halte ich den Befischungsdruck für deutlich wichtiger als die Frage welcher Fisch entnommen werden sollte. Vielleicht wäre es das Sinnvollste genau entlang der Bestandskonstellation zu entnehmen und dafür zu einem Anteil der den Bestand nicht gefährdet?

LG

Markus

Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 24.05.2016, 10:28
von Butenbremer
Moin Flo,

mein "gefühltes Wissen" zu dem Thema (sprich: an anderer Stelle aufgeschnappte Informationen) spricht auch eher dafür, dass große Forellen deutlich mehr Nachkommen haben als kleinere, zumindest so lange, bis es durch Alterung kippt. Dass sie gute Gene haben, wenn sie so groß werden, schein auch ein logisches Argument zu sein. Um zu beurteilen, ob sie wirklich als Kannibalen großen Schaden anrichten, müsste man wissen, wie der übrige Kleinfischbestand in dem Gewässer ist (Elritzen, Koppen, etc.).
Es gibt hier im Forum aber genügend Experten mit biologischem Fachwissen, die dazu sicher eine fundierte Erklärung abgeben können.
Für mich das wichtigste Argument ist aber bisher noch nicht gefallen: Wenn das Gewässer sehr produktiv und der Befischungsdruck wirklich sehr niedrig ist und Du nur hin und wieder einen Fisch verspeisen möchtest, spielt es wahrscheinlich überhaupt keine Rolle, wie groß der ist :mrgreen:
Daher wäre mein pragmatischer Ansatz von der Verwertung her gedacht: für die Pfanne, den Grill oder den Ofen nimmt man "Portionsforellen" von 35 bis 40 cm, davon wird man gut satt. Zum Räuchern dann die größeren.

TL
Bernd

Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 24.05.2016, 10:41
von Maggov
flo staeuble hat geschrieben: aber gesicherte erkenntnisse über die gebärfreudigkeit der omas scheints nicht zu geben, oder`?

grüße vom flo
Hi Flo,

es gibt aus der Forellenzucht genug Studien die belegen wie viele Eier eine Forelle mit welcher Größe produzieren kann und wie viel Futter sie für das Abwachsen braucht. Dann gibt es die Frage wie ein (Raub-)Fisch diesen Futterbedarf decken kann sowie ein Ableitung ab wann das Ganze "kippt".

Jürgen hat das mal in einem anderen Thread (mir) sehr einleuchtend formuliert:
Jürgen Gaul hat geschrieben:
Hardy hat geschrieben:Zum Thema "Entnahme großer Fische": Eine normal große Bachforelle produziert etwa 1500-1800 Eier. Von diesen Eiern erreichen vielleicht 100 Stck das Größenstadium zwischen 3 und 5 cm.
Fräße eine Großforelle nur jeden zweiten Tag einen dieser Fingerlinge, wäre der Laichakt einer Forelle in diesem Jahr umsonst gewesen.
Hallo zusammen,

hierzu noch ein anderes Rechenbeispiel: Nach wissenschaftlichen Untersuchungen nimmt die Anzahl der Eier mit steigender Fischgröße je kg/Köpergewicht ab; zusätzlich sinkt die Befruchtungsrate der Eier und die Vitalität der Brut. Hinzu kommt ein steigender Hang des Altfisches zum Kannibalismus. Um 1 kg an Körpergewicht zunehmen zu können, muss eine kapitale Forelle ungefähr 10 kg an Artgenossen verspeisen. Nehmen wir an, dass ein kapitaler Altforellenrogner von 3 kg Körpergewicht, der etwa 5.000 Eier produziert, im Laufe eines Jahres 10 kg laichfähige Forellen gefressen hat, um 1 kg zuzunehmen, dann ergibt sich aus der Tatsache, dass diese Forellen pro kg Körpergewicht ca. 2.000 Eier, insgesamt also ca. 20.000 Eier produziert hätten ein Defizit von 20.000-5.000=15.000 Eiern, die dem Gewässer entzogen wurden.

Viele Grüße
Jürgen
Wenn Du also Befruchtungsrate und Kanibalismus ignorierst, dann hast Du immer noch eine höhere Eieranzahl und bei konstanter Schlupfrate eine höhere Reproduktivität.

LG

Markus

Re: Der perfekte Entnahmefisch

Verfasst: 24.05.2016, 11:27
von Hickey
Im Rahmen dieses sehr interessanten Threads habe ich auch eine Frage, die mich seit einiger Zeit beschäftigt:

Wie gesagt, befische ich unter anderem einen klassischen kleinen Wiesenbach mit vielleicht 2-4m Breite, der durch ein Moosgebiet führt und in weiten Teilen begradigt wurde. Früher war der Bach ein reinrassiges Äschengewässer, und ich habe mir sagen lassen, dass die ortsansässigen Fischzüchter Äschen zum Ablaichen für die eigene Aufzucht gefangen haben. Auch heute gibt es vor allem in den Ortsbereichen noch Äschen, aber Leitfisch ist die Bachforelle, die auch besetzt wird. Der Besatz erfolgt einerseits über Brutboxen ganz im Oberlauf (da ist der Bach fast nur ein Rinnsal), aber auch über ein- bis zweisömmrige Fische im 20-30cm-Bereich, die in äußerst überschaubarer Stückzahl alle vielleicht 500m in 10er-Gruppen gesetzt werden. Die Fischerei gestaltet sich relativ naturnah, d.h. die Fische zeigen einen starken Fluchtreflex und sind bei den meist klaren Wasserverhältnissen des relativ langsam und weitestgehend ohne Stromschnellen fließenden Baches äußerst schwer anzugehen und zu überlisten.

Nun gibt es im Oberlauf einen Teil, der von zwei Wehren eingefasst ist, wobei um eines der Wehre herum ein kleines Rinnsal fließt (maximal einen halben Meter breit, maximal 1-2 Dezimeter tief). In diesem Teil habe ich in letzter Zeit einige extrem kampfstarke Regenbogenforellen gefangen, darunter auch mein derzeitiges "Personal Best" von knapp 50cm. Das Fleisch der entnommenen Fische ist toll gefärbt und war im besten Fall richtig lachsartig orange. Die Brustflossen waren wunderbar und ohne Makel. Um's gleich vorweg zu nehmen: Ich habe die Fische entnommen, weil Regenbogenforellen eigentlich nicht zum natürlichen Aufkommen gehören, weil sie - anders als Äschen und Bachforellen - nicht besetzt und damit nicht zum Hegeziel gehören, und weil ich eben die zahlreich vorhandenen Jungfische in diesem Bereich des Oberlaufs schützen wollte.

Seitdem beschäftigt mich aber die Frage: Wo kamen diese prächtigen Regenbogner her? Kann das möglich sein, dass die Fische von weiter unten, vielleicht sogar aus dem Inn (das ist letztlich, nach einer weiteren Zwischenstation, der Abfluss) aufgestiegen sind, um im Oberlauf abzulaichen? Oder sind die Fische bei einem Hochwasser der ganz am Oberlauf liegenden Fischzucht entkommen? Aber welche Fischzucht bringt solche Regenbogner (Gewicht im Kilo-Bereich, gesunde Brustflossen, rotfleischig, Länge Ü40) hervor? Ich dachte immer, dort wird beim klassischen Küchemaß von 30-40cm abgefischt und verkauft... Kennt ihr eine ähnliche Situation? Was könnte - sofern da eine Aussage ferndiagnostisch überhaupt möglich ist - ein Erklärungsansatz sein?