letzter Teil:
Nach leichtem Schneegestöber (09.05.2017!) verlassen wir die Gauja, entlang der Küste gen Norden.
An der
Salaca treffe ich den einzigen deutschsprechenden Angler unserer Reise. Tageskarte 3,00 €. Er fängt hier größere mir nicht bekannte
Weißfische von ca. 1 kg (Aland ?) und berichtet, dass im 20 km entfernten Mündungsgebiet zeitweise Lachse gefangen würden.
Auf Saaremaa interviewe ich einen Berufsjäger, der im letzten Winter 39 Lachse mit dem Netz gefangen haben will. Obs Jägerlatein war wage ich nicht zu beurteilen.
Er habe auch schon 2 Wölfe an einem Tag geschossen, wir bewundern sein Anwesen. Jede Türklinke besteht aus Elchgeweih, jeder Handtuch- oder Klopapierhalter aus Gehörn vom Rotwild.
Zum Fischen ist es viel zu seicht und mir zu steinig, die obligatorische Angelkarte für ganz Estland kostet 4,20 € pro Woche.
Wir genießen die Nordküste Estlands und legen einen 2-Tagestopp bei Aseri ein.
Das Meer lädt ein, erweist sich aber als tot.
zumindest in Küstennähe, die einheimischen Fischer müssen sehr weit rausfahren.
Die
Daugava ist selbst oberhalb von Daugavpils sehr breit, es soll auch keine Meeresgänger wegen der vielen Staustufen geben.
Angefixt durch den Videolink von Siegfried stand für die Heimreise noch Vilnius auf dem Plan. Nach anstrengenden Recherchen Info von einem Angelladenbetreiber:
Im
Neris gibts offenbar gut Lachs, aber nur in der Saison und das ist nur der September. Tageskarte kostet dann 3,00 €,
man muss sie einreissen, wenn man einen Lachs gefangen hat und behalten will.....
Er zeigt die Trophäe seines Fanges aus dem letzten Jahr, eingetrockneter Kopf ohne Augen, ziemlich erbärmlich. Auf Bildern ist sein Bruder zu sehen mit einem 19 kg-Fisch.
Wahrscheinlich ein Englischfehler, mit nineteen meinte er wohl 9-10 kg, das kam m.E. hin. Alle Fische sind selbstverständlich braun gefärbt nach der langen Anreise,
alle wurden im Stadtgebiet mit Blech oder Gummi gefangen, Fliegenfischer kennt er keinen.
Ich habe keine Lust, vom Betonufer aus zu fischen.
Wir fahren deshalb den Neris flussaufwärts, ich finde jedoch die verzeichnete kleine Straße richtung Russland nicht. Erst Neris, ab Pabrade die Zeimena Insgesamt 70 km rauf.
Die letzten 20 km vor Kaltanenai und damit den wohl interessantesten Flussabschnitt müssen wir umfahren, da übelste Wellblechpiste;
Tags zuvor hat mein Handy auf so einer "Strasse", die bei uns keine Feldwegzulassung bekommen würde, seinen Geist aufgegeben.
Oberhalb Kaltanenai ist die Zeimena für meine Fischerei zu schmal.
Fazit: Schöne Reise mit viel Landschaft und Kultur, aber salmonidentechnisch mangelhaft bis ungenügend. Kann nur davor warnen, sowas im Sommer zu probieren
und empfehle dringendst zum Fischen mit einem geländegängigem Fahrzeug anzureisen.
Schon zu dieser Jahreszeit Moskitos in Massen, Samstag morgens ab 4 Uhr Horden einheimischer Wochenendausflügler mit ausgeprägtem Platzbedarf und
in den Flüssen später im Jahr mehr Kanus als Flossenträger
Allzeit ne Fliege im Wasser wünscht Euch
Andi