Hallo Freunde,
zurück aus dem südwestlichen Jura. Waren an AIN, Seine und Lemme. War traumhaft schön wie immer. Dieses Mal hatte ich richtig viel Kontakt zu den französischen Fliegenfischer-Kollegen. Weniger Kontakt leider zu den verflixten Trutten. Sind halt wild, scheu und schlau. Aber pro Tag 1 (!) Gute hATTE ICH SCHON. Aber gemuckt und gebuckelt haben sie, dass ich fast blöd geworden bin.......Leider nur 1 Bildchen, da meines neues Handy noch nicht funzt mit dem PC.
LG
K laus
Heut hats schon besser geklappt. Eins noch:
und noch eins. Das Wasser war anfangs durch die heftigen Niederschläge an den Vortagen etwas eingetrübt. Normalerweise ist es schnapsklar, dann wird die Fischerei noch schwieriger. Man muss sich, wie die einheimischen Fliegenfischer, wirklich anschleichen, muksmäuschenstill sein, sich hinter oder an einem Baum "verstecken" und dann wird gezielt ein muckender Fisch angeworfen. Viel Fehlversuche sind da nicht drin. Dass unsere französische Kollegen auch 25cm Forellen entnehmen, konnte ich nicht beobachten. Ganz im Gegenteil, es werden nur große Fische angeworfen. Das gezielte Beangeln kleinerer Fische verstößt dort genauso gegen die guten Sitten wie bei uns.
Es gibt keinen Besatz. Früher wurde der Bestand durch Brut und Sömmerlinge aus authochtonen Elterntieren unterstützt. Selbst dieser Eingriff ist seit einigen Jahren in Frankreich überall dort verboten wo es noch sich selbst reproduzierende Stämme gibt. Dafür wurde die tägliche Entnahme von 4 auf 3 Forellen herab gesetzt. Äschen sind immer noch ganzjährig geschont (Kormoran) obwohl sie sich mittlerweile in einigen Abschnitten des AIN wieder gut erholt haben. Man sieht aufgrund des Entnahmeverbots teilweise kapitalste Exemplare. Obwohl mit allem möglichen gefischt werden darf (Blinker, Wurm, Köderfisch etc.) sieht man ab Ende Mai fast nur noch Fliegenfischer.
Nächstes Jahr habe ich vor die weiter unten bei Pond de Navoy beginnende "No kill"-Strecke zu befischen. Dort muss der Wiederhaken angedrückt werden, aber es ist keine "Fliegenstrecke". Alle gängigen Techniken sind erlaubt.
Es gibt Ende Mai grandiose Schlüpfe von Eintagsfliegen, Köcherfliegen und Steinfliegen, alles gleichzeitig. Tiefrot gefärbte Rhodani-Männchen flattern neben 3erlei verschiedener Köcherfliegen und am Rand kriechen gigantische Steinfliegen umher. Ein Fest der Sinne.
Über meine Fliegendose haben meine franz. Kollegen allerdings gelacht. Viel zu groß, haben sie gemeint. Man fischt eher ab #16. Im Juli und August 18 oder 20, am besten Ameisen oä. Das Vorfach allerdings nehmen sie nicht unter 12 oder besser 14 wegen der vielen starken Fischen.
Eine Wochenkarte kostet für Touristen ca. 32 Euro. Damit darf man 15km AIN befischen sowie größere Abschnitte der Seine, der Lemme und 25 km Angillon. Die Seine ist ein herrlicher kleiner Fluss mit sehr gutem Bestand an Forellen. Aber man kann in so einem Kurzurlaub nur einen Bruchteil der vielen Möglichkeiten nutzen. Viel Zeit kostet auch das Suchen von geeigneten Stellen, Zufahrtwegen etc.
Die Einheimischen fischen mit einer Jahreskarte für 92 Euro im gesamten franz. Jura. Unzählige Flüsse und Seen der 1. und 2. Kategorie können befischt werden. Obwohl die Fischerei dort sehr beliebt ist, war der Befischungsdruck insgesamt nicht störend und im Vergleich zu den Verhältnissen in Slowenien gering. An den Wochenenden an den gut zu erreichenden "Hotspots" kann es aber schon sein, dass man ein wenig suchen muss, bis eine gute Stelle frei ist.
Aber mal ehrlich: Die Reise ins Jura lohnt sich für die Meisten nicht. Meine mitreisenden Freunde haben nach 2 Tagen Schneider entnervt aufgegeben. Besonders viel gefangen habe ich auch nicht. Aber das Naturerlebnis und die Hochspannung am Wasser sind schon toll. Man muss viel üben. Fische sind genug da, auch grosses truites. Aber solch Eine zufangen ist schon was ganz besonderes für unsereins.