Seite 1 von 1

Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 14.06.2017, 15:07
von ServusBenny
Vorsicht! Es folgt nun ein detaillierter Bericht über meinen Urlaub im Juni 2017 in Österreich :) Also gern ein wenig Zeit mitbringen, lesen und sollten Fragen zu diesem Gebiet auftauchen, dann nur her damit. Gerne darf auch ein wenig kritisiert bzw. berichtigt werden, schließlich ist das ja meine subjektive Meinung. Vielleicht sehen manch andere das anders ... Genug des Vorspanns ... Auf gehts zum Reisebericht ...

- Beangelte Gewässer: Rettenbach (Salzkammergut); Enns, Taurach, Lohbach (Salzburger Land)
- Gebuchte Hotels: Moserwirt in Bad Goisern (Salzkammergut); Gründlers in Radstadt (Salzburger Land)
- Reisezeit: Mittwoch, 07.06. bis Montag, 12.06.2017
- Kontaktmöglichkeiten: siehe unterhalb des Berichts

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
  • Bild
Ganz spontan rief ich am Mittwochmorgen um 11:30 Uhr das mögliche Hotel an und fragte, ob sie noch ein Zimmer für mich frei hätten. Das „Ja, haben wir.“ wurde mit großer Vorfreude aufgenommen und sogleich wurde gepackt. Nach 1,5 Stunden war ich abfahrbereit und somit ging es um 13 Uhr mit dem Auto los. Gemütlich in knappen 5,5 Stunden ins Salzkammergut gefahren und um etwa 18:30 Uhr in Bad Goisern beim Hotel Moserwirt angekommen. Gebucht hatte ich Halbpension, sodass noch ein schmackhaftes Abendessen auf mich gewartet hat.

Donnerstag – Rettenbach
Am nächsten Morgen habe ich die Angelkarte an der Rezeption geholt. Meine Möglichkeiten waren groß. Ich hätte an der Ischler Ache, Ischler Traun, Goiserer Traun oder am Rettenbach fischen können. Da die Übergabe der Karte sehr schnell über die Bühne ging, da der Chef leider keine Zeit für Erklärungen hatte, war ich auf mich allein gestellt. Von jedem Gewässer bekam ich eine Übersichtskarte, die aber wenig aussagte… Kurzerhand entschied ich mich, mit dem Rettenbach zu starten. Meine Vorabrecherchen ergaben, dass es sich um einen kleineren Fluss handelte und zudem waren an diesem nur Trockenfliege und Nymphe erlaubt – streamern war verboten. Genau mein Ding dachte ich und so machte ich mich auf den Weg. Ich suchte mir einen Parkplatz und machte mich startklar. Es war etwa 9:30 Uhr und ich hatte den ganzen Tag zum Fischen. Laut Karte befand ich mich etwa in der Mitte der Strecke und ich ging munter stromauf.
  • Bild
    [Rettenbach - traumhaft schön]
  • Bild
    [Besuch einer kleinen Steinfliege - da lacht das Fliegenfischer-Herz]
Meine Trockene wurde sehr sparsam angenommen, sodass ich irgendwann auf Nymphe wechselte. Es stellten sich erste zaghafte Erfolge ein und so ging ich guten Mutes weiter. Bis ich an einen Pool kam, an dem es definitiv nicht weiterging. Er war für den Fluss riesig und der Fluss kam aus einer Klamm. Also den Pool abgefischt, nichts gefangen und somit war klar, ich muss zurück zum Auto. Flussabwärts ging es dann zügig, da ich kaum geangelt habe. Am Auto angekommen hieß es den Plan für den Rest des Tages zu schmieden. Fahre ich an die Mündung und fische dann hochwärts oder fahre ich zu einem eingezeichneten Parkplatz auf der Übersichtskarte und fische in der Klamm. Gut, ich bin ja noch ein bisschen sportlich und Herausforderungen sind mein Ding, also ab in die Klamm.
Den Parkplatz angesteuert und irgendwie fand ich den Ausgangspunkt schon ein wenig heftig. Da solls an den Fluss gehen? Bestimmt 30 m steil (und es war wirklich steil) den Wald herunter? Egal, wenn hier ein Parkplatz eingezeichnet ist, dann muss es wohl gehen. Also bin ich da runter und spätestens jetzt heißt es: NICHT NACHMACHEN! Allein der Abstieg war wirklich gefährlich und nur mit einigen Rutschphasen zu schaffen. Gut, irgendwie war ich unten und es war absolutes Indianerfischen angesagt. Natürlich ging ich flussauf und dachte mir schon, also wie soll das jemand schaffen, der etwas rüstiger ist? Am Ufer gehen war extrem anstrengend, dauernd klettern und schauen, wie es weitergeht. Im Fluss selbst konntest du nicht wirklich gehen, da er entweder zu tief oder die Strömung zu stark war. Mir gelang es, den Fluss an einer zu Stelle zu queren, weil ich dachte, dass es auf der anderen Uferseite besser vorangehen würde (GROSSER FEHLER). Gut, ich kam etwas voran aber nach nicht allzu langer Zeit wurde auch diese Uferseite immer beschwerlicher. Teilweise wusste ich nicht mehr weiter und ein Umkehren war auch nicht wirklich möglich, schließlich bin ich schon etliche Male große Felsen hoch und runter. Dann ging es einfach nicht mehr weiter, auch ein Queren war bis auf die eine Stelle, bei der ich querte, nicht einmal mehr möglich. Na toll, und jetzt? Ich wusste ich muss irgendwie weiter und glaubt mir, ich hatte überhaupt keine Lust mehr. Also hieß es einen großen Felsen zu umgehen, aber in einer Klamm heißt das klettern. Mit Rute und in voller Montur habe ich irgendwie diesen Fels umklettert. Ich war phasenweise auf der Höhe des Weges, nur war der bekanntlich auf der anderen Seite. So am Abhang klettern und hoffen, dass der Baum hält ist nicht wirklich zu empfehlen. Da ging mir auch ein wenig die Düse und ich habe kurz überlegt, ob ich nicht mit dem Handy nach Hilfe rufen sollte. Aber wer kommt dann? Wie kommt da jemand? Und was kostet der Spaß? Also weiter, aber Spaß hat das keinen gemacht. Irgendwie bin ich dann wieder runter an den Fluss gekommen und mir war klar, ich muss das Ding jetzt irgendwie überqueren. Aber ich sah einfach keine Möglichkeit. Dann sah ich 3 große Steine, die im Fluss waren. Ich hoffte, dass ich mit 3 gut gesetzten Schritten den Fluss überqueren kann. An der Stelle angekommen war ich nicht mehr so optimistisch. Der Fluss bretterte da mit voller Wucht vorbei und einer der Steine war unterhalb des Wassers. Ein leichtes Herantasten an den Stein offenbarte wie extrem rutschig der war und somit war mein Plan gestorben. Glaubt mir, ich habs mir echt noch zwei Mal überlegt, langsam machte sich nämlich Verzweiflung breit.
  • Bild
    [Rettenbachklamm - hier lässt sich erahnen, wie steil es insgesamt und wie beschwerlich der Gang am Ufer war]
  • Bild
    [Rettenbachklamm - trotz misslicher Lage noch ein Selfie beim Fischen :)]

Egal, weiter, es muss doch eine Stelle kommen, an der ich rüberkomme. Das Weiter war natürlich superanstrengend und jeder Kletteraktion, Durch-Geäst-Geducke oder Sprünge waren echt heftig. Ich ging dann solang, bis ich an eine Felskante kam, an der es definitiv nicht weiterging. Senkrecht 30 Meter waren nicht zu bezwingen, aber wie ein Wunder sah ich, dass kurz vor dieser Grenze eine Rieselstrecke war. Zwar nicht komplett durch, aber das müsste ich schaffen. Und siehe da, ich kam rüber. Nun war ich also wieder auf der Seite, auf der der Weg war, wenn auch 30 m über mir. Ich schaute, ob ich es irgendwie hoch schaffen könnte und nahm mir vor, dass sobald eine Stelle mit vielen Bäumen kommt, ich mein Glück versuchen werde. Also hoch. Ich war nun etwas erprobt, sodass ich die erstbeste Stelle in Angriff nahm. Glaubt mir, dass war abartig steil und auch hier hätten die Bäume nicht nachgeben dürfen. Die Angel immer wieder einen Meter hochgelegt und dann an Bäumen, Steinen und Sträuchern hochgezogen. Und nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich es dann irgendwie geschafft. Man kann sich kaum vorstellen, wie froh und erleichtert ich war. Der Gang zurück zum Auto war dermaßen lässig – als wäre ich geschwebt :)
Schnellstens ins Hotel, duschen und dann Abendessen, darauf hatte ich jetzt richtig Bock. Beim Abendessen habe ich dann ein Fischerpärchen kennengelernt und der Mann sagte mir, dass ich an der völlig falschen Stelle in die Klamm bin (gut, das habe ich jetzt auch gewusst). Ich fragte ihn dann, was er mir für den Freitag empfehlen würde. Meine Auflage war klar: kein Klettern! Der untere Abschnitt des Rettenbachs, also von der Mündung bis zur Mitte sei superschön, den könne er mir empfehlen. Oder eben einen größeren Fluss, sprich eine der oben angegebenen Trauns. Mal sehen, erst Mal freue ich mich auf mein Bett.

Freitag – Rettenbach
Auch für den heutigen Tag sollte es der Rettenbach werden. Wieder parkte ich etwa in der Mitte der Strecke. Doch diesmal lief ich auf einem Weg neben dem Fluss abwärts bis zur Mündung. Der Marsch dauerte etwa 20 Minuten. Nun konnte ich flussauf fischen und wusste, dass am Ende mein Auto auf mich wartete. Und was soll ich sagen, es wurde ein super Tag. Superschöner Fluss, tolle Stellen, Fische zu sehen, ich habe Fische gefangen und das Klettern hielt sich stark in Grenzen :) Ich versuchte mein Glück mit der Trockenfliege, und nach dem Ferntipp von unserem Mindelpeter (Danke nochmals!) knotete ich meinen einzigen (noch schnell vor der Abfahrt gebunden) Stimulator an. Und siehe da, dieser Brocken fand Anklang bei den Forellen. Insgesamt konnte ich etwa 5 Forellen damit fangen. Einige Attacken habe ich nicht verwertet. Ist schon eine sensationelle Fischerei, wenn deine Fliege über tiefem Wasser treibt und du dann einen Schatten von unten aufsteigen siehst …
  • Bild
    [Rettenbach - abwechslungsreich, mal schnell, mal ruhig]
  • Bild
    [Meine Erfolgsfliege - der "Rehhaar-Stimulator-Korken"]
  • Bild
    [Ob 20er oder 40er - wunderschön gezeichnete Forellen]

Leider verlor ich um die Mittagszeit meinen Stimulator. Etliche verschiedene Versuche und Fliegen später musste ich feststellen, dass leider keine meiner gewählten Fliegen mehr an meinen Stimulator heranreichte. Nichtsdestotrotz konnte ich noch ein paar Fische fangen. Gegen Nachmittag besuchte mich dann ein Kontrolleur. Nach der Durchsicht der Papiere merkte er an, dass die Karte nicht ganz richtig ausgefüllt war. Ich hatte ja für drei Tage die Karte aber müsse an jedem Tag an einem anderen Gewässer fischen … Hä? Was ist das bitte für eine Regel? Egal, für heute änderte sich ja nichts. Außerdem schaute er sich noch meine Fliegen an und fragte mich, wo es denn solche Fliegen zu kaufen gebe … Haha, im Fliegenfischerforum, Abteilung Bindethread solle er sich Anregungen holen habe ich ihm dann gesagt :) er glaubte mir nicht, dass die selbstgemacht sind und wollte mir gleich noch 2 Maifliegen abkaufen. Na ja, ich habe sie ihm natürlich geschenkt, bin ja Lehrer und kein Geschäftsmann.
  • Bild
    [Auch die Maifliege brachte die Forellen zum Steigen]
  • Bild
    [Rettenbach - Impression]

Danach fischte ich noch bis etwa 17 Uhr, kam am Auto an und beendete für heute den Angeltag.
Beim Abendessen traf ich dann wieder das Angelpärchen. Ich erzählte von der Kontrolle und der angeblichen Auflage. Auch dem Wirt, also dem Aussteller gab ich Bescheid. Er verdrehte die Augen, sagte, dass er keine Zeit habe, die Karten tagesgenau auszustellen und auch den Sinn dahinter nicht erkenne. Schließlich würde der Rettenbach „normalerweise“ 70 Euro pro Tag kosten, die Goiserer Traun hingegen 95 Euro. Das Angelpärchen bot mir an, dass sie kurz den Pächter (hurch flyfishing) kontaktieren und mal nachfragen. Es stellte sich heraus, dass das, was der Kontrolleur gesagt hat, nicht ganz richtig ist. Zwar sollte irgendwo auf der Karte notiert werden, welches Gewässer an welchem Tag befischt wird, aber eher deshalb, dass ein Gewässerhopping vermieden wird, also nicht morgens hier und mittags dort (wobei sich mir dies auch nicht erschließt, ist doch völlig egal). Na ja, die Frage wurde vor allem deshalb geklärt, weil ich somit meinen Plan verfolgen konnte und den Samstag nochmals am Rettenbach verbringen konnte.

Samstag – Rettenbach
Heute war Abreisetag. Geraffel gepackt, gefrühstückt und der Plan hieß: morgens im Rettenbach angeln und gegen Mittag die Heimreise antreten. Am Rettenbach angekommen machte ich es wie am Freitag. Auto mittig parken und dann flussabwärts einsteigen. Diesmal ging ich aber nicht bis an die Mündung, schließlich wollte ich nur bis mittags fischen. Leider hat es in der Nacht geregnet, zwar nicht stark aber dennoch war der Rettenbach merklich angetrübt. An meiner ersten Stelle merkte ich das zwar, probierte aber dennoch die Trockene. Und siehe da, ich konnte gleich wieder eine Forelle fangen. Also war ich doch relativ guten Mutes. Leider zeigte sich, dass das Wasser doch merklich ungünstiger als am Freitag war.
  • Bild
    [Nach dem Regen war das Wasser merklich trüber]
  • Bild
    [Da fischt die Trockene ... aber nach etwa einer Stunde ging ich davon aus, dass in dem "Pool" wohl doch kein Fisch war :)]

Ein Wechsel auf Nymphe brachte mir zwar noch zwei Fische, insgesamt schwand jedoch die Motivation, jede Stelle ausdauernd zu befischen und schlussendlich kam ich gegen 11:30 Uhr am Auto an. Also Heimfahrt antreten …
Mmmhh, oder soll ich vielleicht noch ganz spontan einen Zweiturlaub anhängen? Finde ich auf die Schnelle ein Hotel, das noch Platz hat und Karten für einen befischbaren Fluss anbieten kann? Internet sei Dank machte ich mich auf die Onlinesuche (Kriterien waren: Hotel muss Karten ausgeben, ich sollte mich nicht mehr allzu weit Richtung Daheim entfernen und die Gewässer sollten „schön“ sein). Und siehe da, nach etlichen Internetseiten und einem kurzen Anruf hatte ich meinen Zweiturlaub :)
Knappe zwei Stunden Fahrt und ich kam im Hotel Gründlers in Radstadt an. Ziemlich noble Absteige habe ich mir da ausgesucht. Die Leute da waren superfreundlich und es gibt für jeden Neuangler eine Streckenbefahrung, um die Grenzen zu wissen. Um 18 Uhr war dann also jene Streckenbesichtigung. Alles etwas verwirrend aber egal, ich wusste somit meinen Plan für den morgigen Sonntag. Meine Gewässerauswahl liest sich eigentlich ganz gut: Enns, Taurach, Lohbach und Zauchernsee. Zum „eigentlich“ komm ich noch. Abends gab es dann ein dickes Menü, 5 Gänge, dementsprechend platt ging ich ins Bett.
  • Bild
    [Abendessen im Sporthotel - Vier Gänge und den Salat gabs vorneweg]


Sonntag – Lohbach/Taurach
Morgens ein ausgiebiges Frühstück und dann ab an die Gewässer. Geparkt habe ich an der Stelle, an der der Lohbach in die Enns mündet. Von da wollte ich den kleinen, vielleicht 2 m breiten Bach hochwärts befischen. Ne Trockene draufgemacht und los gings. Die Fischerei gestaltete sich sehr schwierig, da die Fische extrem scheu waren. Im Bach waten ging eh nicht, also am Ufer entlang und die Wurfkünste verbessert. Gefangen habe ich eine kleine Forelle, eine große wäre eh blöd gewesen, weil wie hätte ich sie abhaken sollen? Der Zugang zum Wasser wäre sehr schwierig gewesen, also war ich froh, dass ich nur eine kleine gefangen habe.
  • Bild
    [Lohbach - kleiner Wiesenbach mit scheuen Forellen]
  • Bild
    ["Der Schattenmann"]

Nach etwa einem Kilometer wechselte ich das Gewässer. Knapp 100 m entfernt fließt nämlich die Taurach, ein etwas größerer Bach/Fluss. Leider war auch dieser Bach, wie der Lohbach, extrem begradigt und es gab kaum Strukturen. Auch hier war ein Waten kaum möglich, die Strömung war extrem. Also gleich gemerkt, dass ich mit der Trockenen hier kaum Erfolg haben werde. Somit eine Nymphe aufgezogen und mein Glück versucht. Ich bin abwärtsgegangen und immer, wenn nur der Hauch einer Struktur oder ein überhängender Baum zu sehen war, ging ich an diesen Spot und angelte mit einer kleinen schwarzen Nymphe. Der Erfolg blieb leider aus und meine Motivation sank durch die Strukturarmut. An einem umspülten Stein versuchte ich nochmals mein Glück und siehe da, eine größere Äsche (40+) nahm meinen Köder. Bei der Strömung und meiner 4er-Rute musste ich ganz schön drillen, bis ich sie im Kescher hatte. Also doch noch ein Erfolg, auch wenn dieses Gewässer definitiv nicht in meine Hitliste kommt. Ich habe schnell gemerkt, dass bei mir die Schönheit eines Gewässers definitiv vor dem Fangerfolg kommt. Lieber fange ich nichts oder „nur“ kleine Fische, habe aber einen schönen Fluss mit einem schönen Ambiente.
  • Bild
    [Die Taurach - schnellfließender Bach mit wenig Struktur]
  • Bild
    [Äsche aus der Taurach - an der 4er-Rute ein ganz schönes Stück "Arbeit"]

Gegen Mittag ging ich dann wieder zurück ans Auto und an der Mündung des Lohbachs in die Enns konnte ich noch ne Regenbogenforelle überlisten. Schön war der Fisch nicht, die Flosse deutete klar auf eine Satzforelle hin.
  • Bild
    [Lohbachmündung - Leider "nur" eine Satzforelle]

Ich machte mich danach auf ins Hotel, gönnte mir einen Mittagssnack und wollte nun noch den Zauchensee anschauen. Es ist ein kleinerer See auf etwa 1000m Höhe. Dort gibt es auch zwei Boote, die als Angler genutzt werden dürfen. Also meine 6er-Rute montiert, zum Boot gelaufen und leider musste ich feststellen, dass diese abgeschlossen waren. Ich hätte auch vom Ufer angeln können (ein Fliegenfischer war auch unterwegs), aber das wollte ich nicht.
Also machte ich mich wieder auf den Weg ins Hotel und überlegte mir, am Abend nochmals zu kommen. Ich fragte also an der Rezeption, wo es einen Schlüssel gibt, und sie telefonierte daraufhin mit einer anderen Gaststätte. Die Betreiberin versicherte, dass ein Boot nicht abgeschlossen sei. Ich also wieder hingefahren (20 min einfache Fahrt) und was war? Genau, beide Boote abgeschlossen. Also wieder zurück ins Hotel und gesagt, dass die Boote abgeschlossen seien. An angeln war auf jeden Fall nicht mehr zu denken, da ich noch Abendessen musste/durfte und es sich danach nicht mehr gelohnt hat.
  • Bild
    [Zauchensee - kleiner See ausschließlich für Fliegenfischer]

Also auf morgen verschoben, an der Rezeption abgeklärt, was ich tun muss (In die Gaststätte gehen und den Schlüssel dort holen, sollte niemand da sein, dann beim Chef aufm Handy anrufen). Nach dem erneut hervorragenden Abendessen ging ich ins Bett.

Montag – Enns
Am Morgen gefrühstückt, ausgecheckt und ab zur Gaststätte, um den Schlüssel zu holen. Leider niemand da, also auf dem Handy angerufen und … Mailbox. So ein Dreck, also hatte ich schon keinen Bock mehr auf den See. Schade, hätte bestimmt das ein oder andere tolle Bild gegeben, aber egal. In dem Fall angle ich noch ein wenig in der Enns. Auch dieser Fluss ist leider voll begradigt worden. Außerdem war aufgrund eines Unwetters vor einigen Tagen der Wasserstand leicht erhöht und die Strömung extrem stark.
  • Bild
    [Die Enns - leider wurde im Zuge des Begradigungswahns ein Fluss erschaffen, der wenig Reizvolles zu bieten hat]

Demnach war auch hier trocken nichts zu machen, die Nymphe kam somit wieder ans Band. (Klar man hätte auch streamern können, aber ich bin einfach kein Streamerfan und somit kam das für mich nicht infrage). Die Angelei ist kurz erklärt. In diesem ebenfalls strukturarmen Fluss haben sie mal Steine versenkt, um ein wenig Abwechslung zu schaffen. Diese sind im Abstand von 100 m. Hier ergeben sich somit ein bisschen Struktur und ich beangelte diese Bereiche. Gefangen habe ich eine Äsche und noch eine Forelle. Aber wirklich schön war es nicht. Klar, in der Enns gibt es bestimmt große Fische, aber was will ich mit einem großen Fisch, wenn das Ambiente nicht stimmt? Um 11 Uhr beendete ich das Angeln und beschloss, die Heimreise anzutreten. Nach knappen 5 Stunden Fahrt kam ich dann daheim an und konnte auf ereignisreiche Tage zurückblicken.

Fazit
Der erste Urlaubsteil war vom Gewässer einfach traumhaft. Freunde des Fliegenfischens an größeren Flüssen wären definitiv auch auf ihre Kosten gekommen (Trauns). Mir passte dieser Rettenbach jedoch so gut, dass ich gar nicht mehr an ein anderes Gewässer wollte. Die Geschichte hat natürlich seinen Preis, sodass ich in der Fischerpauschale vom Hotel für die 3-Tages-Karte stolze 210 Euro gezahlt habe.

Der zweite Urlaubsteil war von der Unterkunft her ein absoluter Traum. Gut hier schlug die Nacht auch mit 80 Euro zu Buche, aber das mit einem tollen Frühstück, sensationellen Abendessen und Mittagsnack. Die Gewässer waren jedoch nicht mein Fall. Größtenteils schnurgerade konnte mich kein Fließgewässer überzeugen. Außerdem hätte man in allen Flüssen auch Spinnfischen dürfen, bis auf ein kleines Stück an der Enns (warum genau diese 800m habe ich nicht verstanden). Der Zauchensee ist nur für Fliegenfischer zu beangeln, leider hat das mit dem Boot nicht geklappt.

Alles in allem war es wieder ein herrlicher Österreichurlaub, der zwar ins Geld ging, aber ich liebe einfach Österreich und die (Mehrzahl der) Gewässer :)

In diesem Sinne wünsche ich allen Hiergebliebenen ein bisschen Fernweh und eins ist sicher ... Österreich - ich komme bald wieder!

Servus Benny

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Kontaktmöglichkeiten bzw. Gewässerinformationen zu meinem Urlaub:

- Erste Unterkunft (Salzkammergut)
Gasthof/Hotel MOSERWIRT
Kirchengasse 6
4822 Bad Goisern am Hallstättersee
http://www.moserwirt.at


- Gewässerinfos (Salzkammergut)
Sämtliche Infos, Preise und auch Youtube-Videos zu den Gewässern findest du auf http://www.hurch.eu/Tageskarten

- Zweite Unterkunft (Salzburger Land)
Hotel GRÜNDLERS
Schlossstraße 45
5550 Radstadt
http://www.gruendlers.at


- Gewässerinfos (Salzburger Land)
Einige Infos zu möglichen Angelarten und Preisen findest du auf http://www.gruendlers.at/de/sommer/fischen.html

Re: Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 14.06.2017, 19:22
von joschn
Servus Benny,
danke für den schönen Bericht. Macht Lust in diese Ecke zu fahren, vielleicht nächstes Jahr. :)

Re: Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 14.06.2017, 19:34
von Rene Königs
Hallo Benny,

toller Bericht, vielen Dank :daumen

LG
Rene

Re: Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 14.06.2017, 21:52
von jpick
ja, Danke auch von mir 8)

Re: Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 14.06.2017, 22:57
von Mindelpeter
Servus Benny,

ein toller Bericht =D> Ich hab ja vorab schon ein paar Fotos gesehen, jetzt dazu noch diese gelungene Reportage...
Ich glaube, in der Klamm hätte ich mir in die Hose gemacht :shock: Glück gehabt das du da wieder heil raus gekommen bist!
Da ist es an der Mindel schon gemütlicher :mrgreen:

Vielen Dank nochmal,

LG
Mindelpeter

Re: Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 14.06.2017, 23:06
von Dr.Do
Hallo Benny
Spannend. Mit viel Herzblut geschrieben. Danke für den auhentischen Bericht.
Sie hätten dich schon besser informieren müssen. Aber so läufts halt.

Re: Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 15.06.2017, 07:43
von dr-d
hallo benny,


danke für schönen und auch erhellenden bericht. =D>


weiterhin viel spass und elan.


grüsse


thomas

Re: Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 15.06.2017, 10:45
von Norman506
Hallo schöner Bericht. Du hättest de Zauchensee vom ufer beangel sollen ein Traum Saiblinge ohne Ende...

Gesendet von meinem SM-G930F mit Tapatalk

Re: Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 16.06.2017, 11:10
von ServusBenny
Hallo schöner Bericht. Du hättest de Zauchensee vom ufer beangel sollen ein Traum Saiblinge ohne Ende...
Danke für den Tipp. Wie gesagt, ich hatte nach der Boot-Misere einfach keine Lust mehr.
Aber du hast Recht, den See kann man problemlos und nach deinen Worten auch erfolgreich vom Ufer aus befischen.

Re: Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 16.06.2017, 16:25
von FlyMike
Hi Benny,

danke für deinen tollen, kurzweiligen Reisebericht. =D> Das wir einen ähnlichen Geschmack beim Fliegenbinden haben wusste ich schon aber wenn ich das so lese ticken wir auch in Sachen Gewässer gleich. Ich stehe auch mehr auf kleine bis mittlere naturbelassene Gewässer.

Danke nochmals

Gruß
Mike

Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 16.06.2017, 17:01
von synthoras1984
Hallo Benny,

Danke für diesen sehr kurzweiligen Bericht! Macht auf jeden Fall Lust selbst mal in die Gegend zu fahren!

Liebe Grüße
Max

Re: Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 16.06.2017, 17:15
von ServusBenny
Das wir einen ähnlichen Geschmack beim Fliegenbinden haben wusste ich schon aber wenn ich das so lese ticken wir auch in Sachen Gewässer gleich. Ich stehe auch mehr auf kleine bis mittlere naturbelassene Gewässer.
Weißt ja, ich bin jederzeit einem gemeinsamen Fischen aufgeschlossen. Und das ich bei dir noch was lernen könnte ist sicher, ob im Binden oder beim Fischen ;)
Mit unserem Bindefreund Peter war ich schon an der schönen Mindel und er hat mein Geschwätz auch überlebt ;)

Re: Österreich 06/2017 - Salzkammergut und Salzburger Land

Verfasst: 17.06.2017, 10:43
von FlyMike
Hi Benny,

wenn es mal passt können wir gerne mal zusammen losziehen.
Mit unserem Bindefreund Peter war ich schon an der schönen Mindel und er hat mein Geschwätz auch überlebt ;)
.... da hast du mein Geschwafel noch nicht erlebt :wink: :lol:

Gruß
Mike