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Verfasst: 27.11.2007, 22:50
von Björn
Hallo,

bin selber Jäger und bei den obenstehenden Beiträgen, außer denen von Mario, rollen sich mir die Fußnägel auf. Ihr habt offensichtlich keine Ahnung von Sicherheit bei Schußwaffengebrauch, effektiver und für den Jäger juristisch unbedenklicher Bejagung oder Waidgerechtigkeit im jagdlichen Sinne (weil ihr keine Jäger seid!). Ich würde vorschlagen das sich wieder auf das Thema konzentriert wird und nicht auf Stammtischniveau wild in der Gegend herumtheoretisiert - und das noch auf Kosten von Leuten, die unsere nahestehendsten "Verbündeten" sind !

Ich kann da echt nur den Kopf schütteln,

Björn

Verfasst: 27.11.2007, 23:23
von Theoretiker
An meinem Beitag war sicher nichts falsch.
Anstatt dich über alle zu stellen, schreibe doch was zum Thema oder zur Aufklärung.

Verfasst: 27.11.2007, 23:57
von Björn
Theoretiker hat geschrieben:
Selbst beim Schießen mit Schrotkrümeln treffen Jäger fast nie.

TL.
Das ist ungefähr das selbe Niveau, als würde ich dir sagen, das du nicht mal 3 Meter mit ner 8er schaffst. Die Jäger, die ich kenne, sind in der Lage einen waidgerechten Schuß abzugeben. Mit 3mm Schrot gut getroffen ist ein Hase tot, bevor er ausgerollt ist - geht also schneller als Ausdrillen und Abschlagen. Find ich schon komisch Jäger in die Pflicht für den Naturschutz zu nehmen und sie dann als Deppen hinzustellen.

Aber ich will mich hier nicht streiten, vieles erklärt sich ja schon aus der Kormoranverordnung, wenn man sie aufmerksam liest:
http://www.fliegenfischer-forum.de/kovo2007.html

z.B. ist die Rede davon, das der Kormoran zu Tageszeiten an denen er sicher angesprochen werden kann zur Bejagung frei ist - damit fällt der Ansitz unter den Schlafbäumen wegen Vogelschützern mit Advocard aus !!
Der verantwortungsvolle Schütze wird auch eher nicht mit einem KK an einem Gewässer wie Sieg/Agger etc (4-20 m breit) rumstromern - die Gefahr, das sich eine Kugel zu Spaziergängern oder einem Kajakfahrer, die man einfach nicht sieht, verirrt ist viel zu groß ! Keine Äsche ist ein Menschenleben wert !
Ich könnte jetzt noch ein wenig auf zuvor von anderen erwähnte schwere MG´s eingehen, aber da fehlt mir wie gesagt das fachliche Niveau in Bezug auf jagdliche Belange.
Ich kann nur empfehlen den jeweiligen Jagdpächter mal freundlich auf die Situation anzusprechen - ich kenn keinen der sagt "tut mir leid, die 23,7 Cent pro Schuß kann ich mir nicht leisten". Oder "Nö, hab ich keinen Bock drauf".Die Jungs putzen den Kormoran für ein paar Bier beim nächsten Mal Treffen gerne beim Entenjagen mit weg - solange sie sich sicher über die Rechtslage sind - und das sind sie meistens eher nicht.
Also wer was tun will, kann sich die Verordnung ein paar Mal ausdrucken und bei Treffen mit Jägern weitergeben, das fällt zu 100% auf fruchtbaren Boden.

So jetzt habe ich aber fertig,

Grüße,

Björn

Verfasst: 28.11.2007, 00:35
von Theoretiker
Hallo,

ich habe lediglich meine Erfahrungen wiedergegeben.
Was kann daran falsch sein?
Es ging nicht ums Schießen auf Hasen, sondern darum auf fliegende Vögel zu schießen.
Björn hat geschrieben: z.B. ist die Rede davon, das der Kormoran zu Tageszeiten an denen er sicher angesprochen werden kann zur Bejagung frei ist
Was meinst du mit "Ansprechen"? Ich habe noch nie einen Jäger mit einem Vogel sprechen hören.
Das hier ist ein Fliegenfischerforum und kein Jagdforum.
Ist mit "Ansprechen" ein Ruf gemeint, damit der Vogel auffliegt?
Björn hat geschrieben: Der verantwortungsvolle Schütze wird auch eher nicht mit einem KK an einem Gewässer wie Sieg/Agger etc (4-20 m breit) rumstromern - die Gefahr, das sich eine Kugel zu Spaziergängern oder einem Kajakfahrer, die man einfach nicht sieht, verirrt ist viel zu groß ! Keine Äsche ist ein Menschenleben wert !
Du hast übersehen, dass ich nichts davon geschrieben habe, wie der von mir genannte "KK-Jäger" schießt, da ich davon gar nichts erwähnt hatte.

Dieser Herr hat mir beispielsweise genau erklärt, welche Schussbahnen er von welchen Plätzen nutzen kann, wo also gar keine Gefahr besteht. Z.B. von einem erhöhten Standplatz der Schuss auf einen Baum wo die Schwatten sitzen und wo sich hinter dem Baum eine gut einsehbare Wiese befindet.
Einen so verantwortungsvollen Jäger hatte ich bis dato noch nicht kennengelernt.
Björn hat geschrieben: Ich könnte jetzt noch ein wenig auf zuvor von anderen erwähnte schwere MG´s eingehen, aber da fehlt mir wie gesagt das fachliche Niveau in Bezug auf jagdliche Belange.
Das habe ich auch für einen Scherz gehalten.
Selbst unter einem Regenschirm kann es bei einer Treibjagd unangenehm werden, obwohl dort nur mit kleinen Krümeln auf das Vogelvieh geschossen wird.
Björn hat geschrieben:Die Jungs putzen den Kormoran für ein paar Bier beim nächsten Mal Treffen gerne beim Entenjagen mit weg
Wohl eher nicht, denn kein Kormoran ist so dumm wie eine Ente.
Ich habe noch nie einen Kormoran gesehen, der mit weniger als 50 m. Entfernung an einem Menschen vorbeigeflogen ist.

MfG.

Verfasst: 28.11.2007, 01:20
von Björn
Hallo zusammen,

@Theoretiker: Oho :smt065

Verfasst: 28.11.2007, 01:23
von Björn
zu früh Enter gedrückt, und nicht so böse bitte ! Ich schlag erstmal Schluß mit :smt021 vor und schreib morgen noch was dazu.

Grüße,

Björn

Verfasst: 28.11.2007, 01:52
von Tristan
Hallo,

Das Niveau dieser Diskussion gleitet mir zu sehr ab, so dass ich eigentlich keine große Lust mehr habe dies länger mit zu verfolgen. Mario kennt sich offensichtlich sehr gut aus und spricht aus der Praxis (ich bin selber ebenfalls Jäger, habe jedoch nicht die Möglichkeit in die Regulierung des Kormorans aktiv mit einzugreifen). Das finde ich wirklich gut! Auch Björn hat versucht ein wenig mehr Sachlichkeit und jagdliche Perspektive in die Diskussion mit einzubringen - da kann es schnell mal passieren, dass ein paar Worte Fallen, die man als Angler nicht sofort versteht (@Theoretiker - Ansprechen = Erkennen um was es sich handelt) aber da kann man doch auch wirklich mal nett nachfragen was gemeint war und nicht gleich elitäres Jägergehabe unterstellen!!!
Ich kann Euch nur raten Euch an die gut gemeinten Erfahrungsberichte und Erklärungen zu halten und nicht wild umher zu spekulieren, von jagdlichen Horrorgeschichten zu berichten, den Schrotschuss als "Krümelschuss" zu bagatellisieren oder mit Kanonen auf Spatzen schießen zu wollen. Hasst ihr den Kormoran? Das fände ich wirklich mehr als schade! Es geht doch hier darum sinnvolle Lösungen zu finden und zusammen zu arbeiten. Den nicht-jagenden Fliegenfischern rate ich in Sachen jagdlicher Fachkompetenz bitte denen zuzuhörne die sich hiermit WIRKLICH auskennen. Diskutieren kann man danach immernoch und vielleicht kommt da ja sogar was fruchtbares heraus. Es liegt an Euch!

TRistan

Verfasst: 28.11.2007, 09:49
von Mario Mende / Sachsen
Regt euch nicht auf!! :shock:
Das Ansprechen bedeutet lediglich- das Tier nach der Altersklasse und Geschlecht zu erkennen. (Bei manchenTierarten unmöglich: Waschbär, Marderhund)
§22 Abs 4 BJG sagt aus ..Tiere die in der Aufzucht von Jungtieren stehen sind generell,ob Schonzeit oder nicht zu schonen. Also tabu!

Beim Kormoran wird oftmals vom Gesetzgeber verlangt nur Jungtiere zu schießen, die man durch das helle Brustgefieder erkennt.

@ Henky
Ich werde natürlich so viele K. schießen, wie es möglich ist. Aber nur unter Beachtung der geltenden Rechtsvorschriften und der Sicherheit!
Schlafbäume sind Tabu,da kann man nichts machen. Ich versuche die Sache etwas NEUTRAL zu sehen.

Weihnachten gibt es dieses Jahr ganz sicher keinen Kormoran. :P

Sondern? :shock: Nein, den Hund auch nicht! :P

Bild

Verfasst: 28.11.2007, 10:32
von markus
Hallo Mario,

das sieht ja wie ein sauberer Blattschuß aus. Petri!

TL Markus

Verfasst: 28.11.2007, 10:48
von Mario Mende / Sachsen
..da schnalzt der Wildhändler mit der Zunge. :P

Übrigens ist die Mink und Waschbärsache nicht so neu.
Leo hatte darüber schon vor längerer Zeit publiziert!
Dabei ging es um INSELN! Das funktioniert auch!

Hier vermisse ich wieder Leo`s Fachwissen zu den Beiträgen!

Verfasst: 28.11.2007, 11:00
von Michael.
Hallo,

OK, kommen wir mal zum Thema zurück. Hier: http://www.fliegenfischer-forum.de/kovo2007.html gibt es noch einige Lücken. Weiß jemand von Euch, ob sich bei den "Lückenbundesländern" zwischenzeitlich etwas in Sachen K. getan hat ?

Gruß
Michael

Verfasst: 29.11.2007, 00:40
von Björn
Hallo,

ich wollt ja noch was zu der Sache schreiben, kann mich Tristan aber nur anschließen, ist mir aus der Seele gesprochen.

@ Mario: Waidmannsheil !

Viele Grüße,

Björn

Verfasst: 29.11.2007, 08:41
von Peter Pan
Mal wieder ein sehr "objektiver" Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 28.11.2007.

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Sie sind schwarz und schimmern elegant, waren noch vor zwei Jahrzehnten eine Rarität in deutschen Landen, gelten heute aber Fischern und Anglern als Plage: Wenn Kormorane in Pulks über See und Teich einfliegen - das ist im Binnenland vor allem im Winter der Fall - , dann geraten Petrijünger in Panik. Sie sehen in dem fast gänsegroßen Vogel einen Konkurrenten, der sie um Äsche oder Aal bringt. Deshalb drängen sie darauf, die Taucher, die sich acht Meter tief ins Wasser stürzen, abknallen zu lassen.

Damit haben sie immer mehr Erfolg: Ein Gemetzel fand im Frühjahr 2005 bei Anklam in Mecklenburg-Vorpommern statt, wo Jäger 6950 Kormorane aus den Nestern schossen. In Bayern werden an den Seen jährlich um die 7000 dieser Vögel erlegt, und in Nordrhein-Westfalen waren es zuletzt 2300 tote Kormorane. An Rhein und Ruhr will die Landesregierung die Abschuss-Erlaubnis sogar auf Naturschutzgebiete ausdehnen. "Das ist", sagt Markus Nipkow, Ornithologe des Naturschutzbunds Nabu, "eine schlimme Sache".


Der Kormoran unterliegt keinem Jagdrecht, er ist nach Bundes- und Europarecht geschützt und galt noch in den 80er Jahren als vom Aussterben bedroht. Statt sich über die Rückkehr zu freuen, ließen Fischer in den letzten fünf Jahren um die 40 000 Kormorane vom deutschen Himmel holen, rechnet Hans-Günther Bauer vom Deutschen Rat für Vogelschutz vor. Die Menge entspricht dem hiesigen Winter-Bestand und dem Doppelten der Brutpopulation im Sommer. In Nordrhein-Westfalen macht eine Kormoran-Verordnung den Abschuss möglich. Die hält der Nabu für rechtswidrig: Der Kormoran bediene sich nur der "herrenlosen Sache" Fisch.

"Natürlich frisst ein Kormoran Fisch", weiß Nipkow, und zwar um die 300 Gramm an einem Wintertag. Die Frage ist nur: Wird er damit seltenen Fischarten gefährlich? Bringt der Vogel nicht nur manche Teichwirtschaft um die "Existenzgrundlage", sondern beeinträchtigt er obendrein "wichtige Bestandteile der Kulturlandschaft", wie der Deutsche Fischereiverband vor wenigen Tagen in seinen "Bonner Forderungen" zum Kormoran behauptete?

Nein, verweist Bauer auf Studien, eine Spezialisierung auf seltene oder wohlschmeckende Arten gebe es nicht. Überwiegend seien es für Angler wertlose Weißfische, die der Kormoran erwische, sagen Vogelschützer. Dass Angler bei Äsche und Aal keinen dicken Fang machen, hängt mit anderen Faktoren zusammen: Die Aale werden vor der Küste als junge Glasaale abgefischt (um in Japan gemästet zu werden), bevor sie in Binnengewässer schwimmen können, und die Äsche ist Opfer karger, verbauter Bäche: Sie findet nicht mehr genug passende Orte zum Laichen.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... nt=1249548

Hat mir den Tag versaut! :evil:

Gruß,

Peter

Verfasst: 29.11.2007, 09:08
von Mario Mende / Sachsen
Das sollen die mal einem Fischer erzählen: "herrenlose Sache".

Absolut realitätsfremd die Spinner! :twisted: :twisted: :twisted:

Verfasst: 29.11.2007, 10:10
von Hardy
Mario Mende / Sachsen hat geschrieben:Das sollen die mal einem Fischer erzählen: "herrenlose Sache".

Absolut realitätsfremd die Spinner! :twisted: :twisted: :twisted:
Nanana, Herr Mende!

Das solltest du als Jäger doch wissen. Solange ein Tier (auch Fisch) frei durch die Gegend läuft/schwimmt/fliegt ist es eine im rechtlichen Sinne "herrenlose Sache"! Erst mit Erlegung desselben geht es in den Besitz des Jagdberechtigten/Fischereiberechtigten über.

Aber ansonsten gehe ich in Bezug auf deine Einschätzung d'accord!

Groetjes
Hardy