Fischen mit dem „FreshwaterShrimp“
Es ist November und es ist Sommer. Es ist warm und es gibt Schlangen, sehr giftige Schlangen! Halt! Da stimmt doch was nicht ! Oder? Doch! Es ist das erste Mal, daß ich auf dem Kopf stehend, mit der Fliege fische!   Australien! Endlich in Australien!
In der Hocke schleiche ich am Ufer des Lake EUCUMBENE durch das spärliche Ufergras. Das Wasser ist klar, der Grund ist sandig. Plötzlich schiebt sich unvermittelt ein Schatten in mein Blickfeld!
Eine 9 Pound Browntrout hat sich etwa einen halben Meter auf mich zubewegt! Mir stockt der Atem und ich traue mich nicht zu bewegen! (Hoffentlich interessiert sich jetzt nicht gerade eine dieser Schlangen für mich!).

Foto: Freshwatershrimp (austral.Original)

Foto: Jindabyne Shrimp Snowy Mountains (austral.Original)
Vorsichtig werfe ich, so gut es eben halb im liegen geht, den Streamer aus und strippe vor dem Fisch die Fliege wieder ein. Wird die „Browny“ reagieren? ... Nein! Keinerlei Regung!! Mit zitternden Händen wechsle ich den Streamer! Das Spiel wiederholt sich noch mehrere Male und endlich...Nein!! Der Fisch dreht im Zeitlupentempo und verschwindet in den dunklen Fluten des riesigen Stausees. Was hatte ich falsch gemacht ?
Im „Village“ erfuhr ich von erfahrenen „Ausies“, daß die großen, alten Forellen Jagd auf Süßwasserkrebse (Yabby’s) machen.
Hätte ich den Streamer auf den Sandgrund sinken lassen und ihn dann mit einem Ruck wieder angehoben, hätte die „Staubwolke“ den Fisch an den Haken gebracht! Aber alles „Hätte, Wenn und Aber“ half nicht mehr. Ich hatte den Fisch nicht gefangen!

Foto rechts: HF Shrimp Var.1

Wieder Zuhause, beschäftigte mich die Sache immer noch. Da mußte doch auch in unseren Breiten etwas zu machen sein.

Am Bindetisch entstanden einige modifizierte Muster
 

Foto links: HF Shrimp Var.4

Die ersten Testfischen an unserem Vereinsgewässer (Kiesgrube bei Leipzig, Gewässergüte1) verliefen recht erfolgreich. Neben zahlreichen Barschen konnte ich sogar einen Zander von 65 cm Länge mit einer „Shrimpimi“ überlisten. Es zeigt sich also, dort wo Krebse vorkommen, kann es durchaus sinnvoll sein, einmal mit solchen Fliegen zu fischen. Der Einfachheit halber binde ich die Muster auf Salzwasserhaken , um sie auch an der Ostsee auf Meerforelle einsetzen zu können.
Foto: HF Shrimp Var.2

Foto: HF Shrimp Var.3
Ein besonderer Schlüsselreiz scheinen die großen dunklen Augen zu sein. Aber ich bin mit meinen Süßwasser- experimenten noch so ziemlich am Anfang. Jedoch Eines ist sicher, ich werde im Frühjahr, am Rand eines Leopardengrundgebietes, mit Hilfe des Sandbodens und meiner Shrimpfliege, die Eine oder Andere „Staubwolke“ aufwirbeln !!!!
Tight Lines  Heiko Franke
BINDEANLEITUNG:
Haken: Salzwasserhaken z.B. Buyan C870, Größe 6,8, 10, je nach gewünschter Fliegengröße, Grundwicklung mit Bindefaden 6/0, Einbinden der Fühler (Grizzly- Hechelkiel), wahlweise zusätzliches Andeuten der Scheren (Variante1,2,3: große Biots oder Polarfuchs Braun), Einbinden der Augen (Kettenaugen Schwarz). Fixieren d. Rippungsdrahtes, der Grizzlyhechel, Binde- faden mit Dubbing versehen und mit der Hechel verz- wirnen, Kopf formen, anschließend Körper formen und einige Hechelspitzen m. einbinden (Schwänzchen), den Körper rippen (Silberdraht) u. Abschlußknoten binden.