Hallo Michael,

vorab (noch ohne Fotos) ein Kurzbericht von unserem Skandinavientrip:

vom 30.06. -07.07. auf dem Inselarchipel Brändö....das gehört zu den Aland-Inseln im Brackwasser der Ostsee mitten zwischen Schweden und Finnland. Super-Holzhaus mit Sauna, Kamin, 2 Booten, Räucherofen und viele, viele, mittelgroße Hechte (bis 90 cm) und große Barsche, teils auf Streamer, einige (wegen des Windes) aber auch auf Spinnköder. Super-Wetter: 25 Grad und meist Sonne.

Dann sind wir am 10.07. über Stockholm, Idre (Schweden) nach Drevsjö (Norwegen, zwischen Drevsjö- und Femundsee) gefahren. Es war kalt, naß und extremes Hochwasser, weil es vorher wochenlang geregnet hatte. Wie immer in den kleinen, knuffigen Holzhütten von Drevsjö-Camping untergekommen. Wir haben in verschiedenen Bächen und Flüssen eher kleinere Bachforellen gefangen (bis 28 cm)...alles auf kleinste, hellgraue CDC-Auskriecher (Gr. 18-20). Äschen konnten wir leider nicht "überreden".

Nach 4 Tagen sind wir dann nach Jotunheimen gefahren. Dort gibt es herrliche Wanderungen...dieses Jahr allerdings aufgrund des saukalten Sommers fast alle über Schne & Eis.
Jotunheimen hat bis auf eine Ausnahme nur Gletscherflüsse. Dieser eine Fluss (westlich vom Böverdalen, habe den Namen gerade nicht parat) ist jedoch wunderschön...türkis, mal schnell & flach, mal langsam, fließt durch flache kleine Seen (der hat mich ein bißchen an die herrliche Krimmler Hochache am Gerlospass erinnert).
Extrem selektive Forellen (so etwas habe ich noch nie erlebt)...von etwa 200 verschiedenen Trocken-Mustern, die ich dabeihatte, hat nur ein Einziges gefangen (kleiner schwarz-brauner CDC-Aufsteiger mit etwas "Hüllenimitation", Gr. 18). Ich hab´ wirklich geduldig, stundenlang Muster für Muster ausprobiert bis der Knoten dann platzte.
Die Fische sind aufgrund des weißen Sandbodens hellsilbern (wie Seeforellen)...selbst auf 50 cm Entfernung mit dem Auge kaum auszumachen! Diejenigen, die wir dann überlisten konnten, hatten immerhin so 35-40 cm und schmeckten hervorragend!

Das Wetter war o.k. bis wechselhaft, so dass wir wieder nach 4 Tagen an die Ausläufer des Hardangervidda, an den Eidfjord gefahren sind. Wunderbare Landschaft, herrliche Wanderungen, mit der Möglichkeit, nach einigen Stunden fast jungfräuliche Flussabschnitte zu befischen.
Die beste Zeit kommt dort oben allerdings angeblich erst im August...das Wasser war auf jeden Fall noch saukalt!
Unten im Tal gings schon besser: der Vöringfossen ist Norwegens höchster Wasserfall und eine beliebte Touristenattraktion...gut, muss man gesehen haben, aber interessanter wurde es an den ruhigeren Stellen ca. 5 km oberhalb des Falles.
Die Fische stiegen wie verrückt....aber auch hier war´s nicht wirklich einfach! Gottseidank konnten wir helle Eintagsfliegen genau beim Schlupf beobachten...je nach Tageszeit haben wir dann auf gelbe CDC-Parachutes Gr. 16 oder später auf hellbraune CDC-Auskriecher Gr. 18 gefangen. Wir mussten bei Sonnenschein allerdings z.T. bis auf 0,08er Vorfachspitze heruntergehen, sonst gab´s nur noch ´nen Wink mit der Schwanzflosse.
Herrliche Fische - teilweise über 40 cm - haben wir dann allerdings gefangen...an einer 2er-Rute ein echtes Spektakel!

Fazit: Im Vergleich zu Deutschland in diesem Sommer erheblich besseres Wetter, wunderschöne Landschaft, reine Luft, klarer Kopf und (bis auf die Streamerfischerei in der Ostsee) guter Erfolg bei einer fast ausschließlichen Trockenfischerei (wann hat man das schon mal?)!

Wer mehr Details braucht kann mich gerne anmailen.

Herzliche Grüße
Jochen Engelking