Fliegen-Monatsspezial 11/2004:
Fly-Swap 3
Organsisator: Torsten Rühl

Part 3 der sehr netten Fly-Swap-Idee beschäftigt sich mit FOAM-"Fliegen".

Mitgemacht haben diesmal sieben Leute und so entstanden acht verschiedene schöne Fliegenmuster zum diesem Thema.

Nachfolgend findet Ihr das Ergebnis, mehr oder weniger ausführlich:

Black Ant und Black Ant Seal
(Binderin: Dagmar M.)

"Bei der geringen Teilnahme habe ich mir gedacht, mache ich zwei Fliegen. Zuerst mal die klassische Black Ant, ganz einfach gebunden mit Foam und Hechel. Zum anderen eine Weiterentwicklung, die Black Ant Seal, welche zwar nicht so hübsch, dafür aber fängiger ist. Immer dann erfolgreich, wenn sich Flüsse und Bäche durch Waldgebiete schlängeln. Erfolgreich bisher in norddeutschen und dänischen Auen – überwiegend Bachforellen, aber auch einige sehr schöne Äschen.

Bindeschritte Black Ant (oben)

Material:
Haken: Trockenfliegenhaken 12-18 (hier 16er Hayabusa)
Faden: schwarz
Körper: Foam schwarz
Beinchen: schwarze Hahnenhechel 

Haken einspannen, Grundwicklung legen, Lack drauf, ein 3cm langes und etwa 3mm Moosgummistück an einem Ende spitz zuschneiden und am Hakenschenkel einbinden. Dann den Foam nach vorne klappen, und zwar so, dass nach hinten der Körper etwas über den Hakenschenkel hinausreicht. Den Streifen fixieren und im mittleren Drittel des Hakens relativ fest umwickeln. So entsteht die schmale und schlanke Taille der Ameise. Darüber eine schwarze Hahnenhechel einbinden und 2-4 Windungen legen, fixieren und abbinden. Das überstehende Foamstück greifen, etwas zurückbiegen und halbkreisförmig direkt hinter dem Öhr abbinden, etwas überstehen lassen und abschneiden. Knoten, Lack drauf und fertig. (Eventuell noch den Foam mit der Schere in Form bringen.)

Bindeschritte Black Ant Seal (unten)

Material:
Haken: Trockenfliegenhaken 12-18 (hier 16er Hayabusa)
Faden: schwarz
Körper: Foam schwarz
Beinchen: Seal-Dubbing (grob)

Haken einspannen, Grundwicklung legen, Lack drauf, ein 3cm langes und etwa 3mm Moosgummistück an einem Ende spitz zuschneiden und am Hakenschenkel einbinden. Dann den Faden einwachsen und mit

Seal-Dubbing betupfen, so dass nur die längeren und gröberen Haare festkleben. In Schlaufentechnik verzwirnen und bis zur Mitte des Haken sparsam dubben – den Dubbingfaden abfangen, hängen lassen.
Dann den Foam nach vorne klappen, und zwar so, dass nach hinten der Körper etwas über den Hakenschenkel hinausreicht. Den Streifen fixieren und im mittleren Drittel des Hakens relativ fest umwickeln. So entsteht ...  Den Dubbingfaden 2-4 mal über den festgebundenen Foam winden und weiter sparsam bis kurz vors Öhr, zurückwinden, abfangen, fixieren und Rest abschneiden.
Das überstehende Foamstück greifen,... (s.o.)"
Der Gugler
(Binder: Mario Malarczuk)

"Der Gurgler ist eigentlich eine Fliege, die auf Striper an der Ostküste der USA eingesetzt wird. Ich habe mir die Fliege gebunden, um damit an der Schwimmschnur auf Rapfen zu fischen. Eher zufällig habe ich sie an einem Stausee an einer Sinkschnur wie eine Booby angeboten und damit Fisch auf Fisch gefangen. Über 30 Forellen an einem Nachmittag. Durch die Schaumstofflippe schwimmt die Fliege pendelnd wie ein Wobbler hin und her. Ich konnte noch nicht weiter mit dem Gurgler experimentieren, bin mir aber sicher, dass Barsche, Rapfen, Zander und Forellen verrückt nach dem Streamer sein werden.

In schwarz ist die Fliege sicher auch gut für die nächtliche Meerforellenfischerei an der Oberfläche.
Viel Spaß beim Nachbinden wünscht     Mario

Materialliste:
Bindefaden 3/0 weiß
Haken Gr. 4
Marabou weiß
Christall Chenille pearl
Antrongarn fluorot
Polycelon gelb

Grundwicklung legen und lackieren.  Marabou als Schwänzchen und einen ca. 8 mm breiten Streifen Polycelon einbinden. Bindestelle mit Lack sichern. 
Christall Chenille in pearl einbinden und nach vorne wickeln. Als Bart ein wenig Antrongarn in fluorot verwenden.  Das Polycelon nach vorne klappen, festlegen und einen Abschlußknoten direkt hinter dem Öhr, also vor dem Schaumstoff binden. Knoten Lackieren!!! 
Das Antron und das Polycelon wie auf dem Bild abschneiden. Fertig ist der Streamer."
GK Red lure 
(Binder: Torsten Rühl)

Material:
Haken: Große 8
Foam: gelb und rot, 1mm
Hechel: braune Hahnenhechel

Bindeanleitung:
"Haken mit Goldkopf bestücken. Grundwicklung legen. Hinten gelben und roten Foam einbinden. Den roten Foam bis vorne winden und mit goldenen Tinsel rippen. Gelbes Foam als Schwanz kurz abschneiden. Hechel einbinden und mit Kopfknoten abschließen.

Ich fische diese Fliege im schnellen Wasser als Nymphe oder als Streamer schnell eingezogen. Barben und Rapfen haben mir schon meinen Erfolg damit bestätigt."
Marienkäfer
(Binder: Ralf Stein "FFN Ralle")

Materialliste: 
Haken: Mustad Shrimp/ Caddis Grösse 16 
Bindegarn : 8/0 er schwarz
Moosgummistreifen rot 30 x 3 mm
Eine schwarze Hechel vom Hahnenskalp
2 Pfauenfeder – Streifen

Bindeanleitung: 
"Der Marienkäfer ist denkbar einfach zu binden. Nach einer sauberen Grundwicklung bis zum Hakenbogen Wird nacheinander 1. das Foam/ Moosgummi, 2. die Hechel 3. die Pfauenfederstreifen eingebunden. Anschliessend werden die Pfauenfederstreifen verdrallt und sauber 

nach vorn gewickelt und festgelegt. Danach winden wir die Hechel nach vorn und legen sie ebenfalls fest. Nun wird das Foam zum Hakenöhr umgeklappt und ebenfalls festgelegt. Zum Abschluss bilden wir mit dem Garn ein schönes Köpfchen und schliessen mit dem Kopfknoten ab. Nun den Kopf lackieren, die Beinchen in die richtige Proportion stutzen und mit einem Wasserfesten Stift die Rückenpunkte aufmalen. FERTIG !
Auf den Marienkäfer bin gekommen, als einer auf meiner Watjacke landete während ich fischte. Sicherlich ist er keine neue Erfindung der Fliegenbinder aber da es bei diesem Swap um Foam ging und dieser Käfer in ganz Europa vorkommt dachte ich mir: Warum nicht die einfachen Dinge ebenso einbringen? Dem Fisch wird’s Wurst sein....... Gruss FFN – Ralle    Ralf Stein"
Braune Ameise
(Binder: Jens 2001)

Material:
"Haken: Gamakatsu F11-3F - ein sehr leichter und scharfer Haken aus sehr dünnem Draht, Fliege schwimmt phantastisch auch im rauhen Wasser (Anhieb gefühlvoll setzen).
Körper: unten schwarzgraues Antron Dubbing, oben braunes Moosgummi (Foam)
Hechel: braune Hahnenhechel in der Körpermitte

Sehr einfach zu bindende Kopie einer braunen Walsameise. Imitiert auch gut andere Landinsekten. Ich fische diese

Fliege vorzugsweise unter überhängenden Bäumen und Gras in Waldgebieten. Die Fliege schwimmt phantastisch - auch noch nach vielen Würfen und Bissen."
Styroporkugelfliege (Emerger)
(Binder: Karl)

Materialliste:
"Haken: dünndrahtiger Emergerhaken
Körper: Floss schwarz
Rippung: Holographic Tinsel o.ä.
Faden: Schwarz 6/0
Körper: 1x langes Pfauengras
Schwimmkörper: Styroporkugel + dünner Nylonstrumpf

Bindeanleitung:
Grundwicklung legen. Nylonstrumpf fest über Styroporkugel spannen, auf Haken ca. 5mm hinter Öhr festlegen. Faden bis zum Ende wickeln, Floss und Tinsel

einbinden. Mit Floss dünnen Körper formen. Mit 2 Wicklungen festlegen. Mit Tinsel entgegengesetzt rippen. Festlegen. Pfauengras direkt hinter Kugel einbinden. 4 Wicklungen hinter - 4 Wicklungen vor der Kugel machen, festlegen. Kopfknoten. Achtung: Vorsichtig mit Lack umgehen, der Lack darf die Styroporkugel NICHT berühren.

Fischerei:
Wie Trockenfliege, stromauf, in ruhigeren Wasser am langen Vorfach, dreggen sollte vermieden werden. Viel Spaß wünscht Karl!"

CDC Para Emerger
(Binder: Thomas Züllich)

HOOK: #12-18 Tiemco 5230.
THREAD: Black 8/0 Uni-thread.
TAIL: Brown cock hackle fibers.
BODY: Brown mink dubbing.
WINGCASE: Polycelon (color tier's choice)
HACKLE: Type 4 CDC fibers in a dubbing loop, tied parachute-style.

Thomas hat leider keinen Text geschickt, sondern lediglich auf die Website: http://shop.flyfishing.about.com/
fly_archive/details/1470.htm
verwiesen.

Fotos (C): 1 - 4, 11 - 15: Michael Müller
5 - 10: Mario Malarczuk