Slowenien im Juni 2006 - ein Märchenhaftes Land
Ein Bericht und Fotos von Steffen Schmidt

Es war einmal … an einem Tag, vor langer langer Zeit, als mich mein Freund Rudi in meiner Hütte besuchte und mir von einer Reise aus vergangenen Tagen berichtete. 

Ein Land mit schönen hohen Bergen, saftigen blühenden Wiesen, klaren Seen und smaragdfarbenen Flüssen, in denen sich prächtige Fische tummelten…… Wann fahren wir hin, war meine Frage - und schon begannen wir Pläne zu schmieden.

Nach einigen Recherchen sollte unser Reiseziel Stara Fuzina werden. An das Traumgewässer Sava Bohinjka wollten wir zum Fischen gehen und uns die Region inmitten der wunderschönen Bergwelt anschauen.

Wir hatten uns eine Pension etwas außerhalb 
des kleinen Dorfes gesucht, da wir in unserer hektischen und stressigen Zeit ein wenig Ruhe und Natur pur gut brauchen konnten.

Unsere Reise begann am 5. Juni 2006 am frühen Morgen, die Fahrtstrecke führte uns ein kleines Stück durch Österreich, noch ein „kleiner“ Karawanken Tunnel und schwups …nach ca. 9 Stunden waren wir schon am Ziel.

Wir hatten Glück, die Pension hielt, was sie auf dem Prospektmaterial versprach und ihre Lage war ausgezeichnet. Die Wahl unseres Apartments erwies sich als prima, wir hatten einen traumhaft schönen Ausblick über den vor uns liegenden Ort und auf die Alpen. 

Der Hauswirt war ein netter Kerl, der ausgezeichnet deutsch sprach und immer gut aufgelegt war. Er zauberte täglich ein sagenhaftes Frühstück und es verging kaum ein Abend, an dem wir nicht den Angeltag im rustikalen Gästeraum beim einen oder anderen frisch gezapften Bierchen reflektierten und natürlich auch den nächsten Tag planten. 

Bei der Ankunft stellten wir fest, dass uns die Sava nicht alleine zum Fischen zur Verfügung stand: es fanden gerade die "Europe Flyfishing Campion Chip" statt und in unserer Pension war die Mannschaft der Slowenen einquartiert.

Nach dem wir unsere Ausrüstung und das Gepäck im Apartment verstaut hatten, benötigten wir noch einige Informationen zu Strecken und Preise der Sava. 
Der Hauswirt hatte die Lizenzen plus entsprechende Tipps auf Lager und man fühlte sich schon gleich gut aufgehoben. 
Er erklärte, dass ein Teil der Angelstrecken wegen den Europameisterschaften in drei Sektoren aufgeteilt sei und wir dort während des Wettkampfs nicht fischen könnten.

Es war mir wichtig, schon mal ans Wasser zu fahren, um nach guten Passagen und tiefen Gumpen Ausschau zu halten, den Insektenschlupf zu erkunden und mir mal einen Einblick zu verschaffen... 
Danach konnte der erste Angeltag kommen...

Nach einem guten Frühstück zogen wir los, zur ersten Strecke unterhalb der Wettkämpfer.
Der Himmel war bewölkt, es sah so ganz nach Regen aus und es war kalt. Wir hatten Nymphen angebunden und versuchten unser Glück.
Einige schöne Forellen und Äschen wurden gelandet und der Tag begann recht nett. Nun wurde die Luftfeuchtigkeit deutlich spürbar und es begann zu schauern. Watjackenwetter „ is sich nich so schlimm“ - aber durch die Meisterschaften hatten sich viele Angler auf die Reststrecken verteilt, häufig waren gute Stellen bereits belegt, wir mussten große Strecken zurück legen und viel versprechende Plätze auslassen. Auch gegen Abend wollte sich der Wettergott nicht beschwichtigen lassen. Es blieb kalt und regnerisch, von einem Schlupf war nichts zu sehen und die ersehnten Ringe auf dem Wasser blieben aus.
Wir fingen an unserem ersten Angeltag an der Sava Bohinjka viele und auch einige besonders schöne Fische. Aufgrund des starken Angeldrucks beschlossen wir beim Abendessen, den nächsten Tag mit einem Ausflug an die ca. 55 km entfernte Soca zu verbringen. 

Die Soca

Der Weg zur Soca führte uns entlang schmaler Strassen und enger Felsdurchbrüche in die Bergwelt der Karawanken. 

Kleine malerisch gelegene Bergdörfer und atemberaubende Ausblicke laden zum Verweilen ein. 

Über Berg und durch Tal bringen einen die kurvigen Gassen ans Ziel.

Da war sie nun, die Soca, ein Fluss wie in einem Anglertraum. Das smaragdfarbene Wasser kämpft sich durch das Tal und ändert permanent seinen Charakter.  Mal dreißig Meter breit und im nächsten Moment auch schon auf fünf Meter komprimiert. Sie peitscht sich durch eine in Jahrtausenden eingewaschene tiefe Spalte, donnert über und zwischen riesigen Gesteinsbrocken hindurch, um im nächsten Augenblick wieder ihren Frieden zu finden, nun rauscht sie wieder mal tiefer, mal breiter vor sich hin. Wahnsinn, ein echtes Naturschauspiel, in einer Kulisse, die ich nie wieder vergessen werde. Wer in dieser Region einmal sein sollte, dem empfehle ich einen Abstecher ins Soca-Tal. 
Wir hatten das Glück, zwei große Marmorata zu beobachten, sie standen ganz am Rande des Flusses in einem winzigen Kehrwasser unter ein wenig Schwemmgut. 
Anglerisch ist die Soca eine echte Herausforderung in allen Belangen. Wer an diesem wunderschön anzusehenden Fluss angeln möchte, sollte in körperlicher Bestform sein.
Wir haben für diesen Tagestrip ein Lunchpaket und die Kamera der Rute vorgezogen. 
Die Idrijca

Unser Angeltag an der Idijca gehörte zu den so genannten Sternstunden in einem Anglerleben! Ein schöner Fluss mit einem guten Fischbestand an Regenbognern. Rudi fing alleine an einer Stelle 15 Forellen in Serie, sie waren ohne Ausnahme zwischen 40 und 50 cm groß. 

Ich fing an diesem tollen Tag den größten Fisch unserer Tour, eine Regenbogenforelle von 67 cm.

Wir befischten die Strecke von Tolmin, im Sektor Most na Soci, man findet auf 16,2 Kilometern alles was das Herz höher schlagen lässt.

Die Tageskarte kostete 50 Euro und war für uns jeden Cent Wert. Hier haben wir unsere Gastkarten bekommen: www.penzion–sterk.si

Nach einem so wundervollen Angeltag beschlossen wir für den kommenden Tag einen Ausflug in`s benachbarte Bled zu machen.

BLED

Bled ist eins der Reiseziele für den "Otto Normal Touristen". Der Ort liegt etwa 500 m über dem Meeresspiegel und gilt heute als einer der schönsten Ferien und Kurorte der Alpen. Der Bled'er See lädt zu einer romantischen Bootsfahrt ein. Übrigens ist auf dem See die einzige Insel Sloweniens, auf ihr steht eine Kirche, die zur Besichtigung einlässt. Ich finde, es ist eine schöne Stadt mit einigen Sehenswürdigkeiten. Wir verlebten einen interessanten und stressfreien Stadttag mit vorzüglichem Mittagstisch, natürlich mit Seeblick. 

Unsere folgenden Angeltage haben wir an der Sava verbracht !

Wir fischten in verschiedenen Sektoren von Bohinjska Bistrica bis Bled, die in der folgenden Skizze dargestellt werden und deren Preise enthalten sind. Wir hatten eine tolle Fischerei mit Trockenfliege, Nymphe und Streamer. 
Die Sava ist ein wunderschöner, nicht allzu schwierig zu befischender Fluß, an dem wir jeden Moment ausgekostet haben. 

Zur Materialwahl empfehle ich Gerät der 
Klasse # 3 bis max. 7. Die Schnur sollte hauptsächlich schwimmend sein und je nach Situation ist eine Sink Tip zum Einschlaufen beim Nymphen- oder Streamerfischen von Vorteil. 
Mein Vorfach war mindestens 3 m lang und möglichst fein gehalten, denn im superklaren Wasser macht zu kräftig gewähltes Monofil wenig Sinn.


Die wichtigsten Fliegen waren klein und fein, obwohl riesige Stein- und große Eintagsfliegen unterwegs waren, haben wir auf die unten genanten Muster die besten Resultate erzielt. Zum Teil kam Biss auf Biss!
Meine besten Trockenfliegen:
Die „Erdberie“ CDC CDC grau in grau  CDC schwarz olive
Meine besten Nymphen:

Goldkopf  grau

Spectraflash Fasanenschwanz 
Meine besten Streamer:
Wer für diese märchenhaft schöne Natur ein offenes Auge hat, wird am Wegesrand immer wieder mal einen besonderen Leckerbissen entdecken.

Ich habe den einen oder anderen mit meiner Kamera eingefangen und kann mich, wann immer ich möchte, an all die schönen Momente eines unvergesslichen Urlaubs in Solvenien erinnern und mich an den schönen Bildern erfreuen!

Ich komme wieder, bis bald Steffen.

Bericht: Steffen Schmidt für www.fliegenfischer-forum.de
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.

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