Die Perlen der Slowakischen Fliegenfischergewässer
von Andrej Polcic 
Die Slowakei stellt in Bezug auf die Fliegenfischerei einen weißen Fleck auf der Landkarte dar. Was viele nicht wissen - hier haben Sie nicht nur herrliche Natur pur, sondern es ist möglich, prachtvolle Äschen, Regenbogen- und Bachforellen zu fangen. 

Orava-Fluss:

Das Orava-Gebiet liegt in Norden der Slowakei in der Nähe der polnischen Grenze. Neben dem Skifahren im Winter bietet diese Region ein umfangreiches Rahmenprogramm im Sommer. Zwischen den nördlichen Ausläufern der kleinen Tatra und der hohen Tatra, fließt die Orava, ein wunderschöner Fluss. Selbst der König der Salmoniden, der Huchen, kommt in diesem Flussgebiet noch vor. Teilweise wachsen sie zu wahren Giganten jenseits der 20 Kilo Marke ab. Der Orava-Fluss ist fürs Fliegenfischen wie geschaffen.

Oben: Am Orava-Fluss Am Orava-Stausee
Einzigartig an diesem Fluss ist die Breite und Seichte des Gewässers – perfekte Bedingungen für das Trockenfliegenfischen.
Sogenannte Spiegelstellen, wo die Beobachtung der Fliege leicht fällt, sind auch bevorzugte Standplätze der kraftvollen Äschen. Man findet hier alle Arten des strömenden Gewässers. Schnelle Rieselstrecken, an denen sich Bachforellen und Äschen aufhalten, wechseln mit langsameren tiefen Rinnen ab.

Die Orava ist schlicht und einfach ein Paradies für Fliegenfischer. Dieser Fluss ist aber nicht die einzige Möglichkeit zum Fliegenfischen. Im Umkreis von 70 km befinden sich weitere Flüsse und Bäche, die ohne weiteres mit dem Orava Fluss mithalten können.

Rechts: Orava-Äsche, Unten: Orava-Bachforelle und Huchen

Studena  Fluss:

Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich über diesen Fluss weit und breit kaum ein Artikel finden lässt, geschweige ein Bericht in der Fachliteratur. Anderseits ist dies auch von Vorteil, da der Fluss auf dieser Weise letztendlich vom massenhaften Ansturm der Fischer verschont geblieben ist.

Als ich den Fluss zum ersten Mal erlebt habe, das ist schon eine Ewigkeit her, aber es gibt immer wieder etwas, was mich stets beim Fliegenfischen an diesem Fluss auf's Neue fasziniert. Das Wasser ist kristallklar (das Tal befindet sich unmittelbar am Fuße des West-Tatra-Gebirgsmassivs). Die Gesamtlänge beträgt ca.20 km. Die Flussquellen stellen unzählige kleine Waldbäche in der West Tatra dar, so dass es sich nicht genau sagen lässt, wo die eigentliche Ursprungsquelle zu finden ist. 

Der Fluss fließt teils durch unberührte Natur und sorgt stets für unerwartete Drillüberraschungen.
Schließlich mündet die Studena bei Podbiel in den Orava Fluss. Die Studena ist ein typischer Gebirgsfluß und zählt zu den Forellengewässern. Man findet hier ausschließlich Salmoniden: Forellen (Bach- und Regenbogenforellen), außerdem sind schöne, prachtvolle Äschen vorhanden (auch "Goldene Äschen" genannt - wegen ihrer typischen goldbraunen Färbung, die sich von den Äschen in fast sämtlichen Flüssen der Slowakei unterscheidet) und Huchen, welche hier seine Laichplätze hat. Meistens sind diese in den kleinen Naturseen, die der starke Flussstrom gebildet hat, zu finden. Das passiert meistens Ende April, wenn der Winter in den Bergen langsam vorbei ist, der Schnee an den Berghängen zu Schmelzen anfängt und das Hochwasser kräftig ist.
Die größeren Strömungen sind den prachtvollen Bachforellen und den selteneren, aber um so größeren und stark kämpfenden Äschen vorbehalten. Auf jeden Fall ist es immer ein Erlebnis und gleichzeitig ein Abenteuer diesen unbekannten Fluss am eigenen Leib zu erleben.
Die Fotos zur Studena: Oben: Fischen an einem kleinen Natursee | prächtige Bachforelle |Studena-Fischen bedeutet: Fischen in  wildromantischer Landschaft | zwei goldene Studena-Äschen...
Bela Fluss:

Kristallklares Wasser, Natur pur, weit und breit kein Mensch - das sind nur einige Eigenschaften, mit denen man diesen Fluss beschreiben konnte. Man könnte glauben, sich an einem Alpenfluss mit Gletscherwasser zu befinden. Irrtum - es handelt sich um die Bela, einen kleinen Fluss am Fuße bzw. zwischen dem Hohen und Niedrigen Tatra-Gebirge. Zwar handelt es sich nicht um Gletscherwasser, aber der Unterschied ist kaum zu sehen.
Im oberen Teil des Bela-Flusses findet man schöne, tiefe Stellen, an denen sich gerne wunderschöne Bachforellen und Äschen aufhalten. Die seichteren Abschnitte der Bela zeichnen sich durch die gute Möglichkeit des Fliegenfischens auf Sicht aus.

Die Fotos zur Bela: Der reizvolle Fluss und seine Bewohner

Vor allem das Trockenfliegenfischen bereitet bei solchen Sichtmöglichkeiten viel Spaß. Man muss aber stets aufmerksam sein und sich ganz ruhig bewegen, um die Fische in ihrem ginklaren Element nicht zu verscheuchen.
Vorsicht ist vor allem bei dem rutschigen Flussboden angebracht. Selbst mit meinem ordentlichen Gewicht hatte ich da meine Schwierigkeiten, mich gewissermaßen in normalem Tempo zu bewegen. Es ist öfters passiert, dass man plötzlich eine ungewollte Erfrischung im eiskalten Bela annehmen musste. Um so größer ist aber dann die Freude beim Fang prächtig geformter und gefärbter Bachforellen und Äschen. Der Bela Fluss beherbergt zwar nicht extrem viele aber dafür einzigartige Fische, die für den Fliegenfischer eine Herausforderung darstellen. Eins steht fest – ich habe mich in diesen Fluss dank seiner Schönheit verliebt. 
Nähere Infos über das Fliegenfischen in der Slowakei finden Sie auf der Homepage: www.flyfishing-slovakia.com
Bereicht und alle Fotos: Andrej Polcic für www.fliegenfischer-forum.de

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