YUKON 2005
1. Fox Lake Cabin


Bericht und Fotos von Hans-Werner Schneider

Zum dritten Mal im Yukon! – Er  lässt einen in der Tat nicht mehr los, wenn man einmal seinem Zauber erlegen ist. Nach 2000 und 2002 war es in diesem Jahr wieder einmal soweit, dass ich mich seinem Ruf nicht mehr entziehen konnte. Mit von der Partie war diesmal Erwin, passionierter Jäger und engagierter Naturschützer und  -liebhaber in einem. Wir hatten, weil wir beide Natur unmittelbar erleben wollten, eine Hütte gebucht, in der wir allein und selbständig wohnen und die uns umgebende Tier- und Pflanzenwelt hautnah beobachten und genießen konnten: das Cabin am Fox Lake, etwa 45 km nördlich von Whitehorse nicht unweit des North Klondike Highways direkt am Ufer des Fox- Lakes gelegen. Die sie umgebende Landschaft ist – zumal zu Zeiten des Indian Summers –  einfach großartig - in all ihrer Schönheit und Farbenpracht.
Die Hütte selbst überrascht mit einem großen Platzangebot und ist mit allem ausgestattet, was das Leben in der Wildnis komfortabel und angenehm macht. In ihrem Innern befinden sich Vorraum, ein kleines Bad, sogar mit Dusche, Küche, Essecke, Wohn- und  Schlafgelegenheiten für  mindestens 4 Personen. Geheizt und gekocht wird mit Holz und  Propangas, beleuchtet mit Petroleum- und Gaslampen. Gemütlichkeit  und Behaglichkeit werden hier groß geschrieben. Während ich für die Küche und das liebliche Wohl zuständig bin, versorgt uns Erwin unermüdlich mit Wasser aus dem See und Brennholz für unsere Öfen.
Eine breite Veranda bietet einen ungehinderten Blick auf den See und die gegenüberliegende Bergwelt.
Von hier aus beobachten wir Wasservögel, wie Eis- und Haubentaucher, Gänsesäger und ungezählte uns fremdartige Entenarten. Die großen Wanderzüge der Kraniche und Kanadagänse sehen wegen der schon vorgerückten Jahreszeit wir allerdings nur noch am aller ersten Abend am Himmel entlang ziehen. Dafür fliegt fast täglich ein Weißkopfseeadler an unserer Behausung vorbei. 
Zu unseren ständigen Gästen gehören zudem die permanent keckernden Eichhörnchen und stets  naseweisen kanadischen Häher, dort Gray Jay oder auch Whisky Jack genannt. Dank Erwins Spektiv und seinen lichtstarken Jagdgläsern können wir das bunte Treiben vor der Hütte und auf dem Wasser gut verfolgen und haben täglich unsere Freude daran.
An Fischen beherbergt der Fox-Lake neben Hechten und einer Renkenart vor allem Polaräschen und Namaycush - Saiblinge, von der englisch sprechenden Bevölkerung Kanadas
auch Laketrouts oder schlicht Lakers genannt. Schon gleich nach unserer Ankunft weckt das Geplätscher springender Fische sowie sich auf der Wasseroberfläche ausbreitende Ringe unsere Aufmerksamkeit. Da wir aber noch zu sehr mit Auspacken und Einräumen beschäftigt und die Ruten noch nicht montiert sind, verschieben wir  unseren ersten Angelversuch auf später, in dem Gedanken, dass wir ja noch ganze zwei Wochen über reichlich Zeit zum Fischen haben würden.
Als wir aber dann am zweiten Abend den ersten Angeltrip starten, müssen wir erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass sich im Wasser kaum noch etwas rührt. Nur Erwin – ausgerechnet der Nicht-Angler – hat auf einen kleinen Spinner einen flüchtigen Hakenkontakt. Alle sonstigen Versuche mit Fliege, Streamer, Wobbler und Blinker bleiben ohne Erfolg.
Die immer kälter werdende Witterung hat wohl die Schuppenträger dazu veranlasst, ihre Oberflächenaktivität einzustellen. Trotz wiederholter, intensiver Bemühungen während der nächsten Tage sollte das Ergebnis dasselbe bleiben – eine leise Enttäuschung, an der auch die wunderschöne Landschaft und ein bald malerisch schön einsetzender Sonnenuntergang zunächst nur wenig zu ändern vermögen.
Wir trösten uns mit dem Gedanken, dass der Yukon schon immer den Fischhunger erwartungsvoller Petri Jünger reichlich gestillt hat – wenn nicht hier, dann eben woanders – und schmieden am flackernden Herdfeuer bereits Pläne für einen morgigen Angelausflug zum Kathleen-River, dessen Fischreichtum mir von meinen beiden früheren Angelreisen her gut in Erinnerung  ist. 

Werden unsere hochgespannten Erwartungen auch dieses Mal erfüllt werden? 

Fortsetzung folgt....


Die Hütte kann übrigens online gebucht werden unter: www.yukonpferde.de/cabins.html

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