Österreich: Wieder mal die Alm ...
Ein Beispiel für eine positive Entwicklung
von Mag. Hans Michael Peherstorfer
In vergangenen Jahren gab es ja über diesen an sich wunderschönen Fluss kontroverse Berichte hier im Forum, wobei einer davon auch schon von mir stammte. Ich habe darin die Bewirtschaftung dieses Reviers und auch die Art der Lizenzvergabe sehr kritisiert. Wie schon die Überschrift ausdrückt, haben sich hier einige Entwicklungen zum Positiven ergeben. Ich habe im vergangenen Jahr zwei Strecken dieses traumhaften Flusses befischt und möchte Euch über beide Reviere einen kurzen Statusbericht geben.



Besonders erfreulich ist, dass das Benediktiner Stift Lambach die Bewirtschaftung seiner Strecken (,die ich in meinem ersten Bericht kritisiert hatte,) diametral geändert hat. Das katholische Prinzip der Schöpfungsverantwortung wurde meines Erachtens nun ernst genommen und eine nachhaltige Bewirtschaftung etabliert. Besatz mit fangfähigen Fischen wurde eingestellt und sinnvolle Bestimmungen erlassen. Die Effekte werden wahrscheinlich nicht jeden freuen, aber wer ehrlich auf der Suche nach einem ökologisch sinnvoll bewirtschafteten Gewässer ist, das nicht einem ausgelagerten Forellenpuff gleichkommt, wird hier endlich wieder eine wunderschöne Fliegenstrecke finden, die dieses Anforderungsprofil erfüllt. Ihr werdet anders als an vielen anderen Revieren, keine Drillorgien erleben oder am laufenden Band Fische jenseits der 50cm fangen, aber dafür könnt Ihr Euch sicher sein, dass es Fische sind, die weitestgehend in diesem Gewässer groß geworden sind und daher nicht auch auf Pellets gegangen wären.



Die Reviere, die vom Stift angeboten werden, wurden ein bisschen anders verteilt und es ist eine Strecke bis zur Mündung in die Traun verblieben, für die es Tageskarten gibt. Die zweite Strecke wurde Jahreslizenznehmern vorbehalten. Auch die Kartenausgabe wurde auf neue Beine gestellt, indem diese nun über www.hejfish.com oder deren App online erfolgt und somit die Tageskontingente kontrollierbar sind. Die Tageskarte kostete in der vergangenen Saison (2017) € 50,00. Leider habe ich aufgrund des völlig verregneten Tages, den ich erwischt habe, keine guten Bilder, die ich Euch bieten kann und muss diesbezüglich daher auf die früheren Berichte verweisen, die die Schönheit dieses Reviers aber wunderbar widergeben.



Die zweite Strecke, die ich nach längerer Zeit wieder einmal befischt habe und die mich positiv überrascht hat, war jene des Fischereivereins Almtal. Auch hier wurde nach meinem Eindruck die Bewirtschaftung deutlich umgestellt, da wir (Maggov und ich) bei unserem Ausflug keinen einzigen Fisch gefangen haben, dem man es angesehen hätte, dass es ein Besatzfisch wäre. 

Die durchschnittliche Größe der Fische von 25cm sprach auch für einen natürlichen Populationsaufbau. Auf der anderen Seite sind mir aufgrund freundschaftlicher Beziehungen zu einzelnen Vereinsmitgliedern außerordentlich stattliche Fänge an diesem schönen Revier bekannt, die auch manchmal auf der Homepage des Vereins veröffentlicht werden. Ich selbst konnte einmal (allerdings bereits vor ein paar Jahren) eine Bachforelle von ca. 70cm und sicher 6kg beobachten, die in aller Seelenruhe in einem tiefen Zug stand. Solche Fische sind sicher einzelne und extrem seltene Ausnahmen, aber eben auch vorhanden. 

Die Tageskarten an diesem Revier sind um € 60,00 zu haben (ebenfalls Saison 2017) und können in mehreren Ausgabestellen auch an Wochenenden erworben werden. Diese findet Ihr auf der Homepage des Vereins https://fischereiverein-almtal.jimdo.com(derzeit leider in Wartung).




Eine Problematik dieses Abschnitts möchte ich nicht verschweigen: Die Alm ist leider von Kleinwasserkraftanlagen sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, sodass manche Bereiche mit sehr wenig Restwasser auskommen müssen. Das kann einen neuen Gast verwirren, denn wenn auf Regenfälle ein höherer Wasserstand folgt, dann schauen auch die Restwasserstrecken grandios aus – sind aber meist fischleer, weil eben kaum Lebensraum dauerhaft vorhanden ist. Ein Blick auf google maps kann hier große Hilfe leisten und vor frustrierenden Erlebnissen bewahren.


Einer der größten Vorteile an der Alm ist die Tatsache, dass sie relativ rasch auch nach intensiveren Regenfällen wieder klar und befischbar ist.
Zu beiden vorgestellten Revieren möchte ich noch einmal betonen, dass Ihr kein Flyfishing Disneyland erleben werdet, aber einen wunderschönen Fluss mit einem den Verhältnissen angemessenen, weitgehend natürlichen Fischbestand genießen könnt!

Neben dem Fluss Alm möchte ich Euch auch noch auf den Almsee hinweisen, der auch einen wunderbaren Salmonidenbestand aufweist und selbst dann noch zu befischen ist, wenn auch die Strecken der Alm bereits zu trübe sind. Die Halbtageskarte (5 Stunden) an diesem wunderschönen See kostet zwar geschmalzene € 100,00, er ist es aber auf jeden Fall wert, da in diesem Preis bereits ein Bootsführer und das Boot enthalten sind. Diese Karten könnt Ihr direkt am See erwerben, da aber nur eine beschränkte Anzahl an Booten vorhanden ist, muss man stark empfehlen, die Karten telefonisch zu reservieren. Die dazu nötigen Kontaktdaten findet ihr auf der Homepage des Oberösterreichischen Landes-Fischereivereins (www.landesfischereiverein.at). An diesem wunderschönen See darf auch mit der Spinnrute gefischt werden, ich würde mich aber sehr freuen, wenn noch mehr Fliegenfischer dieses Kleinod entdecken würden, weil dann vielleicht eine Änderung der Bestimmungen möglich wäre.

Ich darf abschließend auch darauf hinweisen, dass es noch ein weiteres Revier an der Alm gibt, für das man Lizenzen kaufen kann, das ich aber bisher nicht befischt habe. Nähere Informationen findet ihr unter https://www.stroblwasser.at.







Reminder: Der neue Preis für die Alm des Stifts ist bereits erschienen und die TK kostet heuer € 55,00. Andere Daten sind teilweise noch nicht veröffentlicht und Änderungen können sich ergeben. Leider ist auch die Homepage des Almtaler Fischereivereins offenbar derzeit in Wartung. Ich hoffe aber, dass sich das bald wieder ändern wird.

Frühere Alm Berichte:
- Die Alm – ein Juwel? Von Mag. Hans Michael Peherstorfer (2006)
- Die Alm – ein wirkliches Juwel! Von Karl Reisenbichler (2007)
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Ein Beitrag von Mag. Hans Michael Peherstorfer für www.fliegenfischer-forum.de - Mai 2018. 
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