Geräte-Besprechung: Fliegenrollen
ORVIS Battenkill Disc II

Die neuen ORVIS Battenkill Disc Fliegenrollen komplettieren die bewährte Battenkill-Famile jetzt mit der starken Scheibenbremse der Hydros SL und bieten dabei immer noch viel klassisches Fliegenrollen-Design, verbunden mit zuverlässiger Funktion bei einfacher Ausstattung und geringem Gewicht, modernster Verarbeitung und einem besonders attraktiven Preis-Leistungsverhältnis. Die Battenkill Disc Rollen kommen als Mittelkern-Fliegenrollen mit edler, strapazierfähiger "Black Nickel" Oberfläche, fünf Rollengrößen decken die Schnurklassen von #1 bis #11 ab. Zudem gibt es zwei Battenkill Disc Spey Modelle für die Zweihandfischerei, in Schwarz, mit zwei zusätzlichen Seitenstegen und geschlossener Gehäuserückseite.
Verfügbare Modelle (Stand 3/2017)
Battenkill Disc I (für #1-3)
Battenkill Disc II (für #3-5)
Battenkill Disc III (für #5-7)
Battenkill Disc IV (für #7-9)
Battenkill Disc V (für #9-11)
Battenkill Disc IV Spey (für #7-9)
Battenkill Disc V Spey (für #9-11)
Unser Testmodell war eine ORVIS Battenkill Disc II.
Technische Daten (eigene Messungen): 
Farbe: Black Nickel, Oberfläche eloxiert
Gewichte: Rolle: 134 Gramm / Spule allein: 53 Gramm
Rollendurchmesser: 76 mm
Rollenbreite (ohne/mit Kurbel): 31 (58) mm, Spuleninnenbreite: 23,5 mm
max. Spulentiefe (nutzbar): 19 (16) mm
Spulenkerndurchmesser: 38 mm
Schnuraufnahme bei einer ganzen Umdrehung mit voller Spule: 21 cm 
Schnurfassung: WF4F + 125 yds 20lbs Backing
Lieferumfang: Karton, Rollen-Etui, Werkzeug, Beipackzettel (in Englisch) mit Instruktionen und Garantiebestimmungen
Garantie: Nicht befristete Garantie auf Material- und Herstellungsfehler gegen geringen Unkostenbeitrag, zudem jederzeit Wartungs- und Reparatur-Möglichkeit, ebenfalls gegen einen Unkostenbeitrag, mehr dazu beim Fachhändler.
Seriennummer: nein
Preise (UVP): Rolle: 165,00 €, E-Spule: 65,00 €
Beschreibung und Praxistest: Moderne Mittelkern- Fliegenrolle in ansprechender, klassischer Optik und mit starker Bremse. Aus dem vollen, hochwertigen 6061-T6 Aluminiumblock gedreht und gefräst. Die Rollenoberfläche wurde in Black Nickel eloxiert und geschützt. Laut Hersteller (von uns nicht getestet) ist die Rollenserie auch für den Einsatz im Salzwasser geeignet. Die Messing-Gelagerte Spule läuft auf einer Edelstahl-Achse im offenen Rollenrahmen, die gehäuseseitige Platzausnutzung ist optimal.
Die Rollenrückseite wurde durchgehend mit drei Lochkränzen versehen, ebenso wie die Spulenvorder- und Rückseiten (drei bzw. zwei Lochkränze). Der Spulenboden kommt vollständig ungelocht. Am Gehäuse befinden sich seitlich zwei Stege: hinten ein breiter Steg für den zweifach von Außen angeschraubten Rollenfuß und vorne mittig ein schmaler Steg für die Schnurführung. Die Gefahr eines ungewollten Durchrutschens von Schnur oder Vorfach zwischen Rollenrahmen und Spule wird durch das tiefe Hereingreifen der Stege in die Spulennut und die nur sehr geringen Fertigungstoleranzen wirkungsvoll vermindert. Auf der Spulenvorderseite befindet sich ein ergonomischer Delrin Rollengriff in Schwarz, welcher spielfrei und korrekt läuft. Diesem gegenüber sorgt ein Kontergewicht für einen ruhigen Spulenlauf. Scharfe Ecken und Kanten sucht man bei der Battenkill Disc vergeblich, ebenso gibt es absolut keinerlei störendes Spiel, kein Spulenkippeln und nirgendwo zu große Abstände - das alles spricht für eine sehr präzise Verarbeitung. Die (Leer-)Rolle ist, am Rollenfuß gehalten, neigungsfrei ausbalanciert.
Die Battenkill Disc besitzt ein kräftiges Scheibenbremssystem aus Kohlefaser und Edelstahl, welches weitgehend vor äußeren Einflüssen geschützt im Gehäuse untergebracht wurde. Mit Hilfe des runden Bremseinstellrades aus Aluminium (Durchmesser 28 mm) auf der Gehäuserückseite lässt sich die Bremse in 2 1/2 Umdrehungen fein von "frei" bis "extra kräftig" regulieren. Im Test des Bremsen-Testwertes (maximales Abzugsgewicht in Kilogramm bei vollständig geschlossener Bremse und bei gefüllter Spule) ließen sich Werte bis um 5 Kilogramm einstellen. Damit ist die Bremse als ausgesprochen stark zu bewerten und natürlich (nicht nur) für diese Rollenart- und Schnurklasse praktisch unausschöpfbar. 
Ein sanftes, ruckfreies Anlaufen der Spule ist jederzeit gewährleistet. Im Test waren weder im nassen Zustand Schwächen des Bremssystems festzustellen. Eine Zuhilfenahme der Hand beim Bremsen wird durch den frei laufenden Spulenrand technisch ermöglicht. Im Betrieb lässt die Battenkill Disc in beiden Laufrichtungen einen unaufdringlichen Clicker hören. Der Spulenrundlauf der Spule ist nahezu 100%ig "schlagfrei" ausbalanciert, erst bei höheren Drehzahlen tritt ein leichter Schlag auf. 
Die Spule lässt sich mittels der bewährten Hebel-Entrieglung rasch und einfach wechseln. Ein Umbau von Links- auf Rechtshandbetrieb oder umgekehrt ist in Eigenregie möglich und in den der Rolle beiliegenden Papieren in englischer Sprache erläutert. Ein hierzu benötigtes Werkzeug liegt der Rolle ebenfalls bei. Sehr vorbildlich ist und für eine längere Haltbarkeit sorgt, dass alle Teile des Achsen-, Lager- und Bremssystems aus Metall bestehen. 
Die Schnurkapazität der Battenkill Disc II ist sehr gut und für die Rollengröße angemessen, im Test passten eine WF5F und knapp 100m 20lbs Standard-Backing auf die Spule. Die Rolle besitzt eine Mittelkernspule mit guter Spulenbreite, sie hat dadurch die geschätzten Vorzüge von Mittel- bzw. Großkernfliegenrollen, z.B. einen geringeren Anlaufwiderstand, einen stets relativ gleich bleibenden Abzugswiderstand und eine raschere Schnuraufnahme. Die Größendimension und das Gewicht der Rolle im Verhältnis zur vorgesehenen Schnurklasse und den Einsatz an den entsprechenden Einhandfliegenruten um #4-5 empfinden wir als gut passend und stimmig.
Fazit: Die Battenkill Disc erweis sich im Test gut aussehende, solide und sehr korrekt verarbeitete, moderne Fliegenrolle mit tadelloser Funktion und sehr starker Bremse. Ihr kompletter Lieferumfang mit einer hübschen, bestickten Rollentasche und inkl. Service-Werkzeug gefällt uns zudem ebenso gut wie ihr Top Preis-Leistungsverhältnis.
Bezug: Im Fachhandel (Orvisdealer). Orvis-Vertretung für Deutschland: Orvis Services, Inc. M. Raguse, Hamburg, deutsche Website: www.orvis.de


Testbericht und Fotos ©: www.fliegenfischer-forum.de - März 2017
Das unerlaubte Kopieren und Verbreiten von Text- und Bildmaterial aus diesem Bericht ist verboten.

Zurück zur Übersicht Fliegenrollen  |  Zurück zu Gerätetest  |  Zurück zur Hauptseite
Copyright © 2017 | www.fliegenfischer-forum.de  | DAS Fliegenfischen Online Magazin |  Kontakt