Gerätebesprechung - Fliegenrollen:
Dutch Reels "Triangle II"
Von Axel Janousch 
Einleitung
Wer die Triangle II das erste Mal in die Hand nimmt, ist beeindruckt von der soliden Schwere und dem Vertrauen das dieses massive Stück Technik auf Anhieb einflößt. Wenn man dann das erste Mal damit fischt, so ist so wie bei einem Auto, in das man einsteigt und das Gefühl hat, dass alle Instrumente da sitzen, wo man sie schon immer erwartet hat. Das leise Surren der Spule, die lange Kurbel, das massive – fast möchte man meinen überdimensionierte – Einstellrad für die Bremse. Hier passt einfach alles, und man merkt, dass hinter der Konstruktion ein leidenschaftlicher Fischer mit viel Liebe zum Detail steckt.
Praxistest

Ich habe in diesem Sommer die Triangle II in British Columbia ausgiebig auf kleine und mittlere Lachse getestet und damit bestimmt 20 Fische gefangen. Die Kombination dieser Rolle mit der extra schnell sinkenden 8er Sinktip-Leine von Cortland und der 9 Fuß langen Redington R2 Klasse 10 war rundherum perfekt.

Das schönste und was mich am allermeisten beeindruckt hat, war das super fein dosierbare zwei Euro große Bremsrad, das von „ganz fein“ bis „ganz hart“ justierbar einstellbar ist. Wer je einen wirklich großen Fisch in schneller Strömung gehakt hat, weiß, wovon ich spreche. Da ist nichts mit Daumenbremse auf dem Spulenrand, da geht es nur darum, möglichst mit einem Griff den idealen Bremsdruck einzustellen, um den Fisch konzentriert in ruhiges Gewässer zu führen, wo er ausgedrillt und gelandet werden kann.
Auch die winzigen Einstellrädchen, die man gelegentlich an anderen Rollen findet, sind dafür ungeeignet - da braucht man ein wirklich großes Bremsrad, das griffig ist und auch mit nassen, klammen Fingern oder mit Handschuhen sicher bedient werden kann.

Technische Daten
Die Rolle besteht aus der Spule und dem Käfig, der wiederum mit einem gelochten Dreieck verschraubt ist. Der Vorteil: Alles ist offen, nichts kann verschmutzen und die Schnur trocknet sehr schnell. Um die Spule herum läuft eine stabile Feder, welche die Aufgabe hat, die Rolle vor Stößen zu schützen.

Das funktioniert auch gut, wie ich in der Praxis fest- stellen konnte. Ohne Werkzeug lässt sich die Spule in Sekundenschnelle herausnehmen, saubermachen und wieder einsetzen, ohne dass man dabei etwas verlieren oder etwas kaputtgehen könnte. So muss es sein, wenn man abseits der Zivilisation fischen möchte.
Alle Details wie z.B. der Rollenfuß und der Kurbelgriff sind toleranzfrei gearbeitet und weisen auf eine hohe fischereiliche Praxiserfahrung hin.
Der Spulendurchmesser beträgt 72 mm, die Spulenbreite 30 mm. Die gesamte Fliegenrolle ist aus Aluminium gefertigt und wiegt 168 Gramm.
Die Triangle II fasst eine 7er Schnur mit 60 Meter Backing. Die von mir verwendete Schnur war eine Cortland 444 Saumon/Steelhead Quick Descent W/Flottante Running Line mit einem Wurfgewicht von 235 Grain für Schnurklassen 7 bis 11. Eine schnell sinkende Super-Schnur auf Lachs, die auf der Rolle bequem Platz hat. Mit einem dünnen Backing geht meiner Erfahrung nach aber auch eine 8er Sinktip drauf, wie ich oben beschrieben habe. Damit ist die Rolle für alle einheimischen Fischarten bis hin auf kapitale Fische bestens geeignet.
Der Preis beträgt laut Hersteller 450 Euro, die Ersatzspule kostet 159,50 Euro. Erhältlich ist die Rolle im gut sortierten Fachhandel.
Weitere Auskünfte unter www.dutchreels.com
Kritik

Eine Kleinigkeit habe ich gefunden, die mich gestört hat und die man evtl. noch besser lösen könnte. Und zwar kommt es leicht einmal vor, dass man mit dem ungeschützten spitzen Ende der hinteren Dreiecksplatte an Steine stößt, was dann nicht sehr schön aussieht, siehe mein Bild. Hier sollte es dem genialen Konstrukteur bestimmt gelingen, eine Lösung finden.

Fazit

Wer einmal mit dieser schönen, technisch überragenden Rolle gefischt hat, der möchte sie nicht wieder hergeben. Beim winterlichen Äschenfischen, beim Fischen auf Hecht oder bei der leichten Lachsfischerei: Die Dutch Reels Triangel II überzeugt rundum. Für mich ist sie schlichtweg „ein Traum“.

Testbericht: Axel Janousch im November 2004 für www.fliegenfischer-forum.de
Fotos (C): Axel Janousch
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