Ärgern!

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Royal Coachman
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Re: Ärgern!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Hans!

Das ist mal was erfreuliches!

tight lines
RC
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MarkusZ
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Re: Ärgern!

Beitrag von MarkusZ »

Royal Coachman hat geschrieben:Hallo Hans!

Das ist mal was erfreuliches!

tight lines
RC
Die Ausstellung stammt ja von der Fischereifachberatung des Bezirks. Wie öffentlichswirksam die ist und ob sich das auf politische Entscheidungen auswirken wird, bleibt abzuwarten. Aber immerhin mal ein Versuch.

So wirklich erfreulich finde ich da im Text allerdings nicht viel.

Außer vielleicht, dass es in Oberfranken neben dem Sedimenteintrag scheinbar keine anderen Faktoren wie Fraßdruck durch Prädatoren, zu geringe Restwassermengen, Nährtierrückgang etc. zu geben scheint, die u.a. Forellen-, Äschen- und Kleinfischbestände bedrohen.

Welchen Beitrag die Angler zur Fischhege und Gewässerpflege leisten, kann ich dem Artikel auch nicht entnehmen.

Und solche Sätze : "Wenn Fische schreien könnten......" erinnern mich fatal an PETA-Terminologie.

Da finde ich die Aktion "Fischer machen Schule" schon zielführender. Da liefen auch in diesem Schuljahr bayernweit so einige Projekte.

In die Tagespresse schaffen es leider nur wenige.
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H.Treiber
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Re: Ärgern!

Beitrag von H.Treiber »

Hallo Markus
Dazu gehört auch der Beispielbetrieb für Fischerei in Aufseß
Da findet sehr wohl Öffentlichkeitsarbeit statt.
Da gibt es Führungen für Schulen und der gesamten Bevölkerung und einen Tag der offenen Tür mit Fischerfest.
Es gibt Fortbildung für Vereine und Privatpersonen. Es gibt auch Fischverkauf für standorttypische Fische usw.
oder schau einfach auf ihre Webseite.
ich habe da früher schon einmal einen Räucher- und einen Fischverwertung Lehrgang mitgemacht. Die Fische haben gut geschmeckt.
https://www.bezirk-oberfranken.de/fisch ... n-aufsess/
Gruß Hans T.
MarkusZ
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Re: Ärgern!

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,

ich finde es ja positiv, dass die Fischereifachberatungen Öffentlichkeitsarbeit bertreiben.

Aber das sind der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft unterstellte Behörden, keine Interessenvertreter der Angler.
Auch wenn sich da sicherlich einige Schnittmengen ergeben.

Der Landesfischereiverband und die Angelvereine wären aus meiner Sicht eher geeignet die Interessen der Angler zu vertreten.
Denn hier sollte man aus erster Hand wissen, was auf den Nägeln brennt.

Deshalb finde ich die Aktionen "Fischer machen Schule" positiv, weil da vor Ort eben auch vermittelt wird, dass Angler auch was dafür tun, dass sie in Zukunft noch Fische fangen können. Und dass Natur- und Artenschutz nicht an der Wasseroberfläche enden darf, auch wenn Fische meist weniger putzig sind als Vögel oder Säugetiere.
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Re: Ärgern!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo !

Vielleicht sollten wir einen neuen Ansatz finden.

Bis jetzt "Fangen wir Fische und kümmern uns auch um die Gewässer incl. aller Bewohner".

Man sollte es drehen: "Wir kümmern uns um die Gewässer incl. aller Bewohner und fangen auch Fische"

So definiert sich nämlich die Jägerschaft, in erster Linie Hege!

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RC

PS: wenn sich nämlich plötzlich jemand anderer um die Gewässer kümmert, schauen wir alt aus!
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Re: Ärgern!

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
wenn sich nämlich plötzlich jemand anderer um die Gewässer kümmert, schauen wir alt aus!
So wie am Schwarzen Regen bei Teisnach. Dort wurde ja das Fischereirecht vom LBV aufgekauft, mit dem Ziel die störenden Angler vom Gewässer zu verbannen. Da hat der bayerische Naturschutzfond natürlich gerne 85% des Kaufpreises zugeschossen.

Seitdem darf dort nicht mehr geangelt werden, Kanufahren etc. ist aber natürlich erlaubt.
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Harald aus LEV
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Re: Ärgern!

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Gebhard,

genau so argumetiere ich seit einigen Jahren in Gesprächen mit Passanten an " meinen" Flüssen.
Die meisten staunen, wenn ich ihnen von den biologischen Zusammenhängen an und im Wasser erzähle und warum manches ist wie es ist.
Das sollte einen breiten Raum einnehmen.

Gruß
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Re: Ärgern!

Beitrag von Ede*** »

Möchte Eure Diskussion noch mal aufgreifen, denn die durchscheinende Unzufriedenheit mit dem Gesamtaufrtitt der "Anglerschaft" kann ich teilen. Auch wenn es durchaus noch viele gute Projekte zur Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit aus der Anglerschaft gibt, ähnlich wie auch das von Hans dargestellte. Und lokal läuft es teilweise auch sehr gut, zumindest kann ich das über einen meiner Vereine sagen, da kommt der Bürgermeister einer mittelgroßen Stadt regelmäßig zur Hauptversammlung. Ein Negativbeispiel hätte ich allerdings auch: in Düren ist der Cheflobbyist der Papierindustrie Vorsitzender der Fischereigenossenschaft. Wie der sich für die Belange der Fischerei einsetzt, könnt ihr euch ja vorstellen. Da machen Lokalpolitiker Druck, es mit der Umsetzung der WRRL ja nicht zu übertreiben.

Aber wie sieht es denn aber mit dem Umweltwissen in unseren eigenen Reihen aus? Was mich z.B. echt stört ist, dass Fischereimanagementthemen und ökologische Themen es, wenn überhaupt, dann nur oberflächlich in unsere eigenen Magazine schaffen (in der letzten Fisch & Fliege Ausgabe war ja mal ein bisschen mehr dazu drin). Leider glaube ich nicht, dass ein größerer Teil der Öffentlichkeit sich für ökologische Zusammenhänge interessiert. Vielleicht interessiert das nicht mal die Mehrheit der Angler?

Also eine Strategie, die die Menschen dort abholt, wo sie stehen, ist deshalb schon nicht so verkehrt. Bei vielen Anglers sind das eben die großen Fische, bei anderen Menschen ist das Wasser als Erholungsraum oder das Thema Gesundheit. Kinder müssen was anfassen können, einfangen oder aussetzen und im Wasser spielen ist auch ein Muss. RCs Beispiel war dann wohl mal eher an der Zielgruppe vorbei. Aber ok, das kann bei solchen Veranstaltungen schon mal passieren, meistens machen das Ehrenamtliche nach besstem Wissen und Gewissen.

Ich halte übrigens gar nichts davon, gerade die anderen Wassernutzer abzuwerten, wie teilweise angedeutet (z.B. Kanufahrer). Und auch das Wort Feind (wenn auch in Anführungszeichen) im Zusammenhang mit Naturschutz finde ich unangebracht. "Der Naturschutz" braucht die Anglerschaft beim Thema Gewässer, genau so, wie wir die Naturschützer brauchen. Teilweise sind wir (d.h. Vereine und Verbände) ja selber anerkannte Naturschutzorganisationen! Alle an naturnahen Gewässern Interessierte abholen und dann bilden, lenken und leiten, um gemeinsam ein Gegengewicht zu den mächtigen industriellen, wasserwirtschaftlichen und landwirtschaftlichen Nutzungsinteressen zu bilden, darum muss es gehen. Und ja,"der Naturschutz", der keinesfall so einheitlich und anglerunfreundlich ist, wie das oft anklingt, macht Öffentlichkeitsarbeit teilweise ganz gut vor, wenn er auch aktuell kaum noch Themen durchbringen kann.

Und damit zurück zum Kern der Angelegenheit: Die Öffentlichkeitsarbeit unseres Bundesverbandes und der Landesverbände ist m.E. nach ausbaufähig, nach aussen, aber gerade vor allem nach innen in die Angerschaft! Wie es national besser gehen kann, dazu kann man z.B. nach Holland schauen. Sportvissereij Nederland ist in der Öffentlichkeit sehr präsent und kommuniziert intensiv nach innen. Dazu haben sie:
- eine Sendung im frei empfangbaren Fernsehen (VIS TV)
- eine eigene Zeitschrift (Het Visblad)+ Video Kanal auf You Tube
- nützliche und nutzbare Handy Apps
- eine eigene wissenschafliche Zeitschrift (Visonair)
- eine richtig gute Unterorganisation zum Fliegenfischen (VNV), mit einer geilen Online Zeitschrift (übrigens frei anzuschauen unter dedigitalevliegvisser.nl)
und die Hompages des Zentarlverbandes und der Fliegenfischer sind auch brauchbar.
Im Vergleich würde ich sagen: da geht in D noch was. Die Frage ist nur wie. Vielleicht wäre es ja schon mal was, wenn alle Landesverbände im Bundesverband Mitglieder wären?
Wenn jeder, so wie Harald, seinen kleinen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit leistet, ist das gut und sehr wichtig. Eine Gesamtstrategie inkl. professioneller Umsetzung kann das aber nicht ersetzen.

Ede
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Re: Ärgern!

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Ede!

Mich hat nicht gestört, dass hier über den Lebensraum unter Wasser referiert wurde, sondern von wem!

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MarkusZ
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Re: Ärgern!

Beitrag von MarkusZ »

Vielleicht wäre es ja schon mal was, wenn alle Landesverbände im Bundesverband Mitglieder wären?
Aber sind die entsprechenden Landesverbände eben nicht aus dem DAFV ausgetreten, weil sie der Meinung waren, dass dort als Gegenleistung für die Beiträge eben keine effektive PR und Lobbyarbeit stattfand?
Eine Gesamtstrategie inkl. professioneller Umsetzung kann das aber nicht ersetzen.
Da kann ich nur zustimmen. Ob das aber mit dem DAFV in jetziger Form funktionieren wird?

In einigen Landesverbänden tut m.E. schon was.

Aber für ne professionelle Lobbyarbeit müssten eigentlich nicht nur Angler allein gewonnen werden, sondern auch diejenigen, die an und mit Anglern Geld verdienen.
dr-d

Re: Ärgern!

Beitrag von dr-d »

cave,


schon manches teufelchen wurde mit dem belzebuob ausgetrieben :twisted: >>>beispiele gefällig?

3m : nano-sa-etc hat ca.1940 pcb vom band gerollt - cancerogen und schädlich für fische wie auch z.b. eisvögel

patagon...: pcb dünstet aus kleidung und in den läden lt. zahlreichen berichten - dto.s.o.


d.h. die fahren kohlemässig wohl immer 2 - gleisig und wohltaten gehören eher in die kommerzielle werbeschublade.

es bleibt halt dabei - gesprächs- und streitkultur über verbandsgrenzen hinweg mit dem ziel win/win für beide seiten.


ich weiss - dicke bretter...


schöne Woche.


thomas
Ede***
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Re: Ärgern!

Beitrag von Ede*** »

Hallo Thomas, RC und Markus,

1. werde mich heute abend mal drangeben und eine Kurzvorstellung erstellen (RC)
2. Markus' Anregung die Angelgeräteindustrie bzw. Outdoor Industrie für die Lobbyarbeit stärker einzubeziehen, scheint mir auch notwendig. In den USA machen die das schließlich auch, und, soweit ich beurteilen kann durchaus auch mit Erfolg. Immerhin unterstützt eine US Firma einige Projekte in Europa, u.a. die Save the Blue Heart Kampagane zum Schutz der Balkanflüsse
3. Manchmal ist der offene Bruch, d.h. Austritt, tatsächlich eine Lösung, aber dann muss etwas Besseres dafür aufgebaut werden
4. Und ja, die Gefahr, die Thomas anspricht, besteht bei so was immer. Greenwashing und Entführung der Agenda für eingene Marketingzwecke

Kompliziert macht die Angelegenheit, dass es von Bundesland zu Bundesland, teilweise von Landkreis zu Landkreis sehr unterschiedlich aussieht, was die Wahrnehmung des Angelns und die Einstellung des amtlichen und ehrenmatlichen Naturschutzes zum Angeln anbelangt. Das an vielen Orten echt der Schuh drückt, sieht man ja auch am neuen Thema hier in der Rubrik. NATURA 2000 wäre aber ein eigenes und zimlich seitenfüllendes Thema...
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