Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

In unserer Film-, Video- und Foto-Ecke könnt Ihr Eure selbst gefertigten Video-Clips und Fotos zum Thema "Fliegenfischen & mehr" den anderen Forum-Teilnehmern präsentieren. Außerdem ist Raum für Hinweise auf interessante Filme und Fernseh-Sendungen.

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Axel
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Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von Axel »

Danke für den Tipp !

Da kommen sicher "schön abschreckende" Beispiele unserer Zunft auf die Mattscheibe :oops: .
Aber wir wissen es ja einzuordnen...

Hoffe , ich komme dazu es zu sehen.

grüsse Axel
Olaf Kurth
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Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von Olaf Kurth »

stillwater hat geschrieben:
"Angeln verbieten?"

Warum nicht, lieber Uli?

Ich geh eh viel lieber fischen......... sogar Fliegenfischen.......

@Axel: Ich gehe davon aus, dass Du die Sendung noch einige Tage in der 3Sat Mediathek finden wirst.

Liebe Grüße,

Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
maggo
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Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von maggo »

Hier die Beschreibung zu dem Beitrag.

"Angeln ist ein weit verbreitetes Hobby - allein in Deutschland gibt es etwa drei Millionen Freizeitfischer. Sie üben sie einen erheblichen Einfluss auf das aquatische Ökosystem aus.

Und die angelbegeisterten Bundesbürger geben viel Geld für ihr Hobby aus: Auf 6,4 Milliarden Euro pro Jahr schätzen das Deutsche Institut für Wirtschaft und das Leibniz-Institut den gesamtökonomischen Nutzen der Angelfischerei.

Davon leben Gerätehändler, Reiseveranstalter, Gastwirte und Bootsvermieter - insgesamt 52.000 Menschen. Das sind mehr Jobs als in der gesamten deutschen Berufsfischerei.

Angler nehmen für sich in Anspruch, die Natur zu schützen, schließlich pflegten sie intensiv ihre Angelgewässer und sorgten für den Artenschutz durch das Aussetzen, den Fischbesatz von Gewässern. Doch stimmt diese Argumentation wirklich?

Fest steht, dass Fisch nicht gleich Fisch ist. Während der Karpfen ohne Besatz kaum überleben könnte, ist das Aussetzen beim Hecht sinnlos: Denn Hechte sind Kannibalen und fressen die Neuankömmlinge einfach auf. Der Hecht kommt gut alleine klar und so scheint es in einem Gewässer eine bestimmte natürliche Bestandsdichte zu geben, die niemals überschritten wird. Besonders kontrovers wird der Umgang mit dem Europäischen Aal diskutiert: Der Aal ist laut der Weltnaturschutzunion, der IUCN, vom Aussterben bedroht. Trotzdem wird er in Deutschland noch immer gern und zahlreich geangelt. Auch das Freilassen von Aalen aus Fischzuchtanlagen ist für Naturschützer keine Lösung, denn die Aale werden als Jungtiere, als sogenannte Glasaale, im Meer und in Flüssen gefangen und in den Zuchtanlagen nur gemästet.

Eine Lösung, die der Gesetzgeber für den Schutz der Fischbestände fordert, ist das Zurückwerfen zu kleiner Fische. Ist diese Maßnahme wirklich hilfreich? In einer aktuellen Studie hat das Thünen-Institut für Ostseefischerei untersucht, ob zurückgeworfene Fische tatsächlich überleben. Wie stecken Fische das Hakenschlucken und Wiederfreilassen weg – überleben sie dieses "Catch and Release" oder ist die Maßnahme sinnlos?

Die Europäische Union setzt sich für eine nachhaltige Fischereipolitik ein und sieht seit 2015 bei einigen Fischarten deutlich reduzierte Fangquoten vor. Doch Naturschützer klagen, dass dies der Überfischung der Gewässer nicht dient, solange es keine Quotenregelung auch für Freizeitangler gibt.

Sollte diese Fangquotenregelung nicht auch für Freizeit- und nicht nur für kommerzielle Fischer angestrebt werden?"
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troutfisherman
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Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von troutfisherman »

maggo hat geschrieben:Hier die Beschreibung zu dem Beitrag.
Davon leben Gerätehändler, Reiseveranstalter, Gastwirte und Bootsvermieter - insgesamt 52.000 Menschen. Das sind mehr Jobs als in der gesamten deutschen Berufsfischerei.
Wir kurbeln also die freie Wirtschaft an und sorgen für weniger Arbeitslose... :)
maggo hat geschrieben: Eine Lösung, die der Gesetzgeber für den Schutz der Fischbestände fordert, ist das Zurückwerfen zu kleiner Fische. Ist diese Maßnahme wirklich hilfreich? In einer aktuellen Studie hat das Thünen-Institut für Ostseefischerei untersucht, ob zurückgeworfene Fische tatsächlich überleben. Wie stecken Fische das Hakenschlucken und Wiederfreilassen weg – überleben sie dieses "Catch and Release" oder ist die Maßnahme sinnlos?

Die Europäische Union setzt sich für eine nachhaltige Fischereipolitik ein und sieht seit 2015 bei einigen Fischarten deutlich reduzierte Fangquoten vor. Doch Naturschützer klagen, dass dies der Überfischung der Gewässer nicht dient, solange es keine Quotenregelung auch für Freizeitangler gibt.
Ich kann Michael nur Recht geben, der Text ist nicht mehr als Propaganda und gezielte Volksverdummung. Wenn ich so Schlagworte wie "Zurückwerfen", "Fangquotenregelung" usw. lese frage ich mich, ob die Person, die diese Beschreibung zum Video verfasst hat, jemals selbst Angeln war. Ich kenne kein Gewässer in dem man alle gefangenen Fische mitnehmen darf... Usw....

Der mediale Beitrag wird mit Sicherheit genauso Sinn frei sein, daher verzichte ich liebend gern darauf.
Tight Lines
Uwe

Muss dringend ans Wasser...
Hardy

Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von Hardy »

Michael. hat geschrieben:Klingt für mich wie eine dieser unendlichen Schrottsendungen, gemacht entweder von ahnungslosen Fernsehmachern, aber wahrscheinlicher als gezielte Propaganda und Volksverdummung mit Unterstützung durch die Angelgegner-Lobby (die wir ja genau kennen...).

Dafür sollte uns unsere Zeit zu schade sein.

Gruß
Michael
troutfisherman hat geschrieben:...Der mediale Beitrag wird mit Sicherheit genauso Sinn frei sein, daher verzichte ich liebend gern darauf.
moin,

genau das halte ich für die falsche Einstellung. Selbst wenn es noch so sinnfrei erscheint, nur wenn wir wissen, mit welcher Argumentation die scheinbar so gut bekannte Angelgegner-Lobby Propaganda betreiben will, können die Angler oder deren Verbände dagegen halten. Sonst kriegt der ahnungslose Fernsehkonsument nur die eine Seite der Medaille präsentiert und wir wundern uns hinterher über immer mehr Einschränkungen.

Groetjes
Hardy
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troutfisherman
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Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von troutfisherman »

Hi Hardy,

ich werde mir den Beitrag auf dein Anraten hin ansehen :wink: . Wenn ich den Beitragstext jedoch lese, erinnert er mich stark an eine "Dokumentation" vor ein paar Jahren, in der es um die gleichen Themen ging, es könnte sogar auch auf 3sat gewesen sein. Themen werden vorwiegend C&R sein oder das Gegenteil, die Überentnahme, da wir ja angeblich keine Fangbegrenzungen haben.

Vielleicht sollten wir auch eine Fernsehsendung produzieren, in der wir zeigen, was Angler wirklich gemeinsam leisten, egal, ob im Verein, Verbänden, oder sonst.

Lassen wir uns überraschen, was der Beitrag bringt, oder eben nicht bringt.
Tight Lines
Uwe

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cdc
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Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von cdc »

Guten Abend,
um den Feind sinnvoll zu bekämpfen, sollte man seine Sprache verstehen...
Anschauen schadet ganz sicher nichts...

Gruß Jürgen
"Ein 12m-Wurf auf den Punkt macht mehr Sinn als ein 22m-Wurf in die Botanik."
maggo
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Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von maggo »

Moin,

es ist noch nicht so lange her, dass Fischer alles abgeknallt haben, was dem Fischbestand schadet. Otter, Seeadler, Fischadler, Reiher etc. pp.
Heute lese ich oft, dass nur tote Kormorane tolle Kormorane sind.

Und nun wurde herausgefunden, dass die Freizeitangler nahezu gleich viel Dorsch aus der Ostsee holt wie die derzeitige Quote der Berufsfischer - müssen nun die Freizeitangler dran glauben? ;-)

Viele Grüße,
Marco
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Maqua
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Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von Maqua »

Kann man sich jetzt bereits in der Mediathek ansehen. Kalick!
Gruss Manni
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Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von Löhrer Meefisch »

Ich halte es für ein Gerücht, dass Angler ein durch den Fischrechtsinhaber ordentlich bewirtschaftetes Gewässer überfischen können...

Gruß Rene
Gruß und tight lines
Rene
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cdc
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Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von cdc »

Wie auch immer, man kann gerade parallel hier im Forum lesen wir es um die meisten polnischen
Salmoniedengewässer steht...

Gruß Jürgen
"Ein 12m-Wurf auf den Punkt macht mehr Sinn als ein 22m-Wurf in die Botanik."
Hardy

Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von Hardy »

So, geguckt.
Ich hab nicht viel zu mäkeln. Das meiste hatte doch Hand und Fuß und wurde auch von der Nabu Vertreterin durchaus sachlich vorgebracht.
Geschmunzelt habe ich nur, als von der “übermächtigen Anglerlobby“ die Rede war.

Da habe ich schon deutlich schlechtere und tendenziösere Beiträge sehen müssen.
AlexWo

Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von AlexWo »

Hallo, Servus,

ich fand den Beitrag informativ gut und objektiv.

VG

Alex
Olaf Kurth
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Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von Olaf Kurth »

Hardy hat geschrieben:So, geguckt.
Ich hab nicht viel zu mäkeln. Das meiste hatte doch Hand und Fuß und wurde auch von der Nabu Vertreterin durchaus sachlich vorgebracht.
Geschmunzelt habe ich nur, als von der “übermächtigen Anglerlobby“ die Rede war.

Da habe ich schon deutlich schlechtere und tendenziösere Beiträge sehen müssen.

Im Großen und Ganzen gebe ich Dir Recht, lieber Hardy,

aber.......

mir sind trotzdem einige Sachen aufgefallen, die ich gerne mit Qellenangabe gesehen hätte:

- Gesamt Entnahme aus Binnengewässern von 9000 t - wo und von wem werden diese Zahlen ermittelt?

- 24000t Futtermittel in die Gewässer……. nochmal, wer ermittelt diese Daten? Gilt diese Menge auch für den Nährstoffüberschuss durch „Naturschützer“, die ihre Vögel füttern wollen?

- Zum Hecht: "Kein Fisch auf der Welt kann so schnell auf seine Beute zuschießen……“
Die Beschleunigung des Esox gehört sicherlich zu den schnellsten, doch der große Barracuda kann da sicher mithalten.

- „Niemand weiß genau, wie viele Seen es in Deutschland gibt. Fachleute schätzen die Zahl der Standgewässer mit über einem Hektar Größe auf 15000 bis 30000. (14.23 min. bis 14.35min.)
Wieder die Frage: Wer ermittelt diese Daten?? Fachleute????? Ja nee, iss klar…… :shock:

- Karpfen wurden als "Unterwasserschweine" bezeichnet, alle Achtung, sehr fundiert......

Was mir sehr gut gefallen hat, ist der Kurzbericht im letzten Drittel über das Qappen-Wiederansiedlungsprogramm an der Seseke und Lippe bei Hamm.

Liebe Grüße,

Olaf
Und Gott sprach zu den Steinen im Fluss: "Wollt ihr Mitglieder der UNERSCHROCKENEN werden?" Und die Steine antworteten: "Nein Herr, dafür sind wir nicht hart genug."
Hardy

Re: Angeln verbieten? - 3sat Doku am 03.03.2016

Beitrag von Hardy »

Naja, wenn man will, kann man jeden Beitrag so auseinander nehmen.
Ich habe dafür auch keine Quellem, aber halte die Zahlen nicht für gänzlich unrealistisch, sowohl was die Entnahme betrifft, als auch den Eintrag durch Futter. Wenn ich mir die Wahnsinnsmengen an Boilies und anderem Anfüttermaterial ansehe, halte ich die Angaben im Beitrag noch für zu niedrig. Es war auch m.E. nach nicht die Rede davon, dass die Angler allein für die Eutrophierung der Gewässer verantwortlich sind. Dünger aus der Landwirtschaft und schlecht gereinigte Abwässer wurden in erster Linie als Gründe genannt. Das durch die Angler zusätzlich eingebrachte Futter verstärkt halt die Problematik.

Zum Karpfen hat die Dame vom Nabu doch nichts falsches gesagt?! Er ist kein heimischer Fisch in natürlichen Gewässern und stammt aus der Teichwirtschaft. Soweit, so korrekt. Weiter: "Er benimmt sich WIE ein Unterwasserschwein. Er wühlt und wirbelt das Sediment auf." Die nachfolgenden Bilder haben diese Aussage doch treffend dokumentiert. Ich halte den Vergleich für korrekt, genauso wie die Schlussfolgerung, dass sich dieses Sediment auf die Pflanzen legt und diese dadurch absterben können.
Darüber hinaus nennen die meisten Karpflenangler ihn doch auch Rüssler und Wasserschwein.

Und schlussendlich zur Beschleunigung des Hechtes. Ob er oder der große Barracuda am schnellsten ist, darüber streiten die Gelehrten.

Zu den Fischen mit dem höchsten Beschleunigungsvermögen zählen der Hecht (Esox lucius) und der Große Barracuda (Sphyraena barracuda). Versuche, die Maximalbeschleunigung von Großen Barracudas mit Hilfe der Telemetrie zu ermitteln, scheiterten an der zu geringen zeitlich-räumlichen Auflösung der Transmitterdaten (TOOLE et al. 2010).
fishlab.nres.illinois.edu/Reprints/OTooleMarFWRes2010.pdf

Summary: Ich halte den Beitrag für durchaus gelungen. Er hatte sicherlich nicht den Anspruch, eine wissenschaftliche Abhandlung zu sein, sondern sollte auf einige Probleme aufmerksam machen, was m.E. gelungen ist. Da kann ich leichte Schwächen, wie fehlende Quellen verschmerzen.
Gestört hat mich lediglich die An- und Abmoderation. Die war unsachlich und passte nicht zum Beitrag.
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