Das wär's jetzt …

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Frank.
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Das wär's jetzt …

Beitrag von Frank. »

Wen es da nicht mächtig juckt, ja, der … … Nee, dann weiß ich auch nicht.

Euer Frank

Südinsel, Neuseeland:
http://www.dailymotion.com/video/x2giwww
Das sind Deine Beobachtungen, mein Lieber, andere haben andere Beobachtungen gemacht.
Franz Kafka
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greypanther
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Re: Das wär's jetzt …

Beitrag von greypanther »

Wunderschöne Bilder, lieber Frank. Und klar, wir hier in der Schonzeit lechzen nach dem Fischen (bei mir dauert's keine drei Wochen mehr, thanks god).
Obwohl die Protagonisten trotz, naja ich sag mal so, unorthodoxem Wurfstil zu solch schönen Erfolgen kommen, erstaunt ein wenig. Sei es wie es sei!
Was mir bei diesen Bildern und auch bei anderen Aufnahmen aus NZ immer wieder auffällt ist die "Qualität" der Fische. Obwohl sie beachtliche Größen aufweisen, sind sie eher kritisch zu betrachten. Riesige Köpfe und schlanke Körper deuten nicht gerade auf einen optimalen Ernährungszustand hin. Sowas würden wir in unseren Bächen, obwohl die ein Nichts sind im Vergleich zu NZ-Gewässern, als "Hungerform" bezeichnen.
Ich habe mal gelesen, weiß leider nicht mehr wo, dass die Forellenbestände in NZ total überaltert sind (hat jemand schon mal ein NZ-Video gesehen, wo kleinere Forellen gefangen wurden?). Vielleicht kann ein Kundiger sich zu dieser Frage mal äußern.
Gruß
Klaus


"Man kann nicht zweimal in den selben Fluss steigen"
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dreampike
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Re: Das wär's jetzt …

Beitrag von dreampike »

Lieber Frank,
"Wen es da nicht mächtig juckt": Bezieht sich Deine Aussage auf die dort in Massen vorkommenden Sandflies, deren Biss zwar nicht sonderlich wehtut, die geplagte Haut aber nach einiger Zeit stark jucken läßt? Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum die Jungs in dem Video mit so schicken schwarzen Strumpfhosen herumhüpfen...

In den Back-Country-Bächen in NZL ist die Fischdichte im Gegensatz zu unseren Bächen viel geringer. Pro Pool ein bis maximal zwei Fische, und die sind meistens ziemlich groß. Ich war in NZL zunächst sehr enttäuscht, da die Bäche in meinen Augen beinahe fischleer erschienen. Kleinere Fische waren nicht zu sehen, die bleiben wohlweislich in den kleinen Seitenarmen, bis sie groß genug sind, um nicht von den anderen Forellen (oder den Riesenaalen) gefressen zu werden. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass Forellen ursprünglich in Neuseeland nicht vorkamen. Die von den Engländern besetzten Bach- und Regenbogenforellen entwickelten dann ihre ganz eigenen Strategien, um in den oft nahrungsarmen Gewässern zu überleben. Es gibt aber auch etliche Ausnahmen, z.B. der Clutha-River weist am Auslauf vom Lake Wanaka eine enorme Dichte an Fischen in unterschiedlichen Größen auf. Beim Abendsprung wirkt der Fluss, als würde es regnen.

Wolfgang aus Ismaning (mit Dauersehnsucht nach NZL, trotz Sandflies...)
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Frank.
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Re: Das wär's jetzt …

Beitrag von Frank. »

Danke, Ihr zwei Beiden!

Ehrlich gesagt: Es ist vor allem die Landschaft, von der ich so hingerissen bin. Der »ganz große Fisch« ist es schon lange nicht mehr, der für mich die Hauptattraktion eines Gewässers ausmacht. Klingt vielleicht unglaubwürdig, ist aber so.

Euer Frank

(PS: Der mit den Sandflies ist gut!)
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Re: Das wär's jetzt …

Beitrag von greypanther »

Danke, Wolfgang, für Deine Erklärungen!
dreampike hat geschrieben:... um in den oft nahrungsarmen Gewässern zu überleben.
Das passt genau mit den Proportionen der Fische zusammen. Aber, wenn die Fische bei geringem Nahrungsangebot so groß werden, dann muss das doch sehr lange dauern, sprich: die Fische sind "uralt". Auch das zeigt sich m. E. in der Gestalt der kapitalen Forellen.
Trotzdem frage ich mich, und vielleicht weiß da jemand Näheres, was fressen die Fische in den nahrungsarmen Gewässern damit sie solche Größen erreichen können? Sind es überwiegend "Fischfresser" oder gibt es genug Wirbellose als Nahrungsgrundlage für die Forellen?

edit:
Im Netz habe ich einen Hinweis gefunden, dass NZ-Forellen bei den dort sporadisch auftretenden Mäuseplagen sehr gerne die kleinen Nager auf ihren Speiseplan setzen.
Mir ist eingefallen, dass im Film-Forum schon einmal ein YT Video vorgestellt wurde, welches dieses Verhalten und die Fischerei mit Mausfliegen in NZ zeigt.
Hier sei nochmals darauf hingewiesen, da sehr sehenswert.
Gruß
Klaus


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dreampike
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Re: Das wär's jetzt …

Beitrag von dreampike »

Hallo Klaus,

soweit ich das aus meinen NZL-Flyfishing-Büchern herauslesen konnte, sind die Fische zu einem sehr hohen %-Satz auf Insektennahrung angewiesen, hauptsächlich aquatische Insekten, aber natürlich auch terrestrische. In Neuseeland gibt es eine sehr reiche Wasserinsektenwelt, insbesondere Eintagsfliegen, aber auch Zikaden, Libellen und was sonst noch so kreucht. Das mit den Mäusen kommt sporadisch vor, dürfte aber nicht für die Dauerernährung der Forellen reichen. Nach dem Einsetzen der Forellen Ende des 19 Jhd. kam es gerade in den großen Seen, z.B. im Lake Taupo zu einer wahren Bestandsexplosion bei den Forellen. Ich habe da Stories gelesen, da wurden innerhalb von wenigen Stunden ganze Autoladungen an riesengroßen Forellen z.B. aus dem Turangi-River gefangen. Allerdings fielen diesem Andrang beinahe alle endemischen Fischarten zum Opfer. Nachdem die Fischnahrung ausblieb, gingen die Bestände an den Seen dramatisch zurück, bis die Regierung auf die Idee kam, Süßwasserstinte (Smelt) einzusetzen. Die Forellen nahmen die neue Nahrungsquelle dankbar an und die Bestände erholten sich wieder einigermaßen, erreichten aber nie wieder den früheren Umfang. Eine der bekanntesten neuseeländischen Fliegen, der Taupo-Tiger (http://www.fishingmag.co.nz/Taupo-Tiger ... r-Ross.htm) imitiert genau diese Stinte und ist nach wie vor sehr fängig, versagt aber oft in Flüssen und Bächen, in denen die Stinte nicht vorkommen. Die Kiwis fischen aber auch oft nachts mit schwarzen Fliegen. Es ist ein extrem faszinierendes Erlebnis, mutterseelenallein in stockdunkler Nacht mitten im Einlauf eines Flusses oder Baches in den Lake Taupo oder Lake Tarawera zu stehen und eine schwarze Fliege in der Strömung pendeln zu lassen. Abgesehen davon, dass dann plötzlich die Naturgeräusche sehr deutlich wahrnehmbar sind, beißen insbesondere Regenbogenforellen vehement und es tut einen Mordschlag in der Rute. Danach geht oft ziemlich die Post ab, weil die manchmal zweistelligen Fische ihr Heil in der Flucht nach unten suchen und oft sehr tief schwimmen, aber sehr tricky auch wieder hochkommen. Hat man dann den Riesenschnurbogen und dessen Wasserwiderstand nicht berechnet, dann macht es trotz 30er-Monofil plötzlich "peng" und man holt enttäuscht das Backing und die Schnur ein... Sehr, sehr spannend, ich persönlich fand das fast noch aufregender als das durch-den-Busch-Krabbeln. Nachts lassen einen in der Regel auch die Sandflies in Ruhe...
Wolfgang aus Ismaning
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Re: Das wär's jetzt …

Beitrag von greypanther »

Wolfgang, nochmals vielen Dank für die ganzen Infos.
Das mit den Smelts in den Seen war mir bekannt, nachdem ich von einem Bekannten, der lange in NZ gelebt und gefischt hat eine Smelt Fly bekommen hatte.
Ganz nebenbei, die Muster sind auch hervorragend auf Meerforelle. Man sollte sie mal an der Ostsee testen.
Gruß
Klaus


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