warst du schon mal länger in den USA?
in dem Sinne bestimmt nicht professionell gemacht und auch die Wurftechnik kann man zurecht bemängeln.
Ich denke du musst das im Kontext zum Herkunftsland des Testes sehen. In den USA nehmen die Leute es halt nicht so genau (i would give him a 10 out of 10 at 35feet).
Marketing ist alles. Die Loomis in dem Test kostet über $800 und hat Krater im Kork, da könnte ich meine Fliegen drin verstauen (it's not a bug, it's a feature). Ist bei vielen Sage Ruten nicht anders.Wirtschaftswoche hat geschrieben:42 Prozent der Amerikaner haben im vergangenen Jahr keinen einzigen ihrer ohnehin spärlichen Urlaubstage genommen, hat eine neue Studie ermittelt. Die amerikanische Reise-Nachrichtenwebsite Skift hat 1500 Amerikaner befragen lassen. Nur 15 Prozent nahmen mehr als 20 Tage. Weggefahren sind nur 37 Prozent während ihres Urlaubs und ins Ausland reisten nur 13 Prozent der Menschen.
Die Ameriakner haben keine Zeit und Fliegenfischer oft viel Geld. Die machen sich in den wenigen Tagen die sie Urlaub haben keinen Kopf um Details. Dazu gehört Fischen zum klassischen amerikanischen Traum.
Wenn die Amerikaner eins können ist das Marketing und Sales. Und der Fliegenfischermarkt in den USA ist im Vergleich zu Europa riesig.
Dazu lassen viele der amerikanischen Marken genau wie alle anderen ihre Produkte in den wenigen Werken in Fernost fertigen. Diese werden dann mit dem enormen Marketing zu hohen Preisen in den Markt gedrückt.The number of fly anglers is estimated (based on U.S. Fish & Wildlife data) at 3.83 million.
Das heisst nicht das sie schlecht Produkte anbieten, die Amerikaner sind sicher führend in der Entwicklung von Produkten im Bereich Fliegenfischen, aber leider oft überteuert.
Wer sich heute noch Schnüre für über €50 oder Ruten für über €400 kauft ist nach meiner Meinung, entweder selber schuld, ihm ist es egal mehr zu bezahlen oder er will halt als erster vor allen anderen ein neues Model sein eigen nennen.
Dazu bezweifele ich das 95% der Fliegenfischer den (feinen) Unterschied der neuen Produkte im Blindtest überhaupt erkennen würden. Ist ja nicht so, dass sich beim Fliegenfischen (bis auf die Gore-Tex Wathosen) in den letzten 30 Jahren wirklich was getan hätte.
Viele können vielleicht noch eine DT von einer kopflastigen WF unterscheiden, aber innerhalb einer vergleichbaren Klasse/Tapering die Marken- von der Noname-Schnur zu unterscheiden traue ich keinem zu, zumal die Schnüre meist aus dem gleichen Werk stammen.
Genauso sehe ich es bei vielen Ruten, eine Sage Method wird man wohl noch von einer weichen "Nudel" unterscheiden können aber bei vergleichbaren Aktionen wird das nach meiner Einschätzung sehr dünn.
Wenn ich sehe, dass heute wieder Glasfaserruten für über €600 angeboten werden - dann fall ich vom Glauben ab.
Ich habe eine der ersten Glasfaserruten, die jemals gebaut wurden bei mir im Zimmer stehen und bin der festen Überzeugung das es zu den heutigen Ruten keinen essentiellen Unterschied gibt.
Ich würde ja sehr gerne mal mit erfahrenen Werfern/Fischern einen repräsentativen Blindtest mit verschiedenen Produkten machen. Meine Prognose lautet: "Self fulfilling prophecy", aber wer weiss vielleicht liege ich ja auch falsch?
LG,
Olaf