Peacock Quills

[greypanther]

Hi Bindergemeinde,

Jeder, der schon einmal mühsam (und fluchend) die Fiberchen von einem Pfaukiel mittels Radiergummi oder Rasiermesser heruntergeschabt hat, um damit einen Kiel (=Qill)-Körper zu binden, wird die von einem Herrn namens Johnny Utah in diesem Clip vorgestellte Methode der "Enthaarung" vieler Kiele gleichzeitig unter Verwendung von Wasserstoffperoxid sehr begrüßen.
Die Methode bietet eine bequeme Möglichkeit, in kürzester Zeit eine große Anzahl gestrippter Quills zu erzeugen. Ein Segen für Binder, welche Qills häufig verwenden.
Der Autor lässt uns zwar wissen, wie sein Mischungsverhältnis H2O2 zu Wasser ist, teilt aber leider nicht mit welche H2O2-Lösungsstärke er verwendet (ich tippe mal auf 35%ig). Experimentieren ist hier angesagt.
Und noch eins - bitte, unbedingt Gummihandschuhe, geschlossenen Kleidung und Schutzbrille tragen beim Umgang mit Wasserstoffperoxid.

[AlexX!!]

hoihoi

das doofe ist, das die guten Teile nach der Behandlung recht spröde sind
und beim winden leicht ... ich sag mal "zerbröseln"

Grüße

[greypanther]

@Alexx
hast Du die Methode schon ausprobiert?
Wenn das was Du sagst zuträfe, dann liefen ja Millionen (blondierte) Frauen mit zerbröselnden Haaren herum, oder?
Ich denke, der "Schadeffekt" ist sehr stark von der Konzentration des Bleichmittels abhängig.

[AlexX!!]

hi..

selbst probiert noch nicht, aber ich mal "gebleichte" gekauft, und auch schon
hin und wieder über diese Erfahrung berichtet bekommen, bzw. darüber gelesen.
(frag aber um Gottes willen nicht nach einer Quelle )


ich sach ma "Versuch macht Klug"

AlexX!!

[greypanther]

ich sach ma "Versuch macht Klug"

So isses!
Ich denke, mit der gezeigten Methode, bei der (hoffentlich) nur eine moderate Konzentration des Bleichmittels verwendet wird und anschließend die Neutralisation mit Bicarbonat (Backpulver) erfolgt, sollte eigentlich relativ schonend sein für die Qills.
Vielleicht macht sich jemand mal die Mühe (ich selbst binde eher selten mit Quills) und probiert die vorgestellte Methode mal aus und berichtet hier darüber.

edit:
Ich meine, alleine die Tatsache, dass der Clip-Autor ohne Handschuhe in die Bleichlösung fasst, deutet auf eine relativ geringe Konzentration des H2O2 hin. In richtig "dicker Soße" wäre das eine eher schmerzhafte Erfahrung.

[webwood]

Hi Alex,

bei diesem Clip geht es auch nicht um das Bleichen der Kiele, sonder um das Entfernen der Fibern.
Hätte gebleicht werden sollen, so wäre sehr warscheinlich noch ein Schuß Salmiakgeist der Mischung zugegeben worden.
Auserdem hat Klaus sicher recht, das hier eine geringe Konzentration H2O2 verwendet wurde, die auch noch zudem weiter verdünnt wurde.
Handeslüblich ist 3% H2O2. Wäre Perhydrol verwendet worden ( 30 % ) wären auch die Finger von Jonny Utah "zerbröselt.

"Versuch macht Klug" macht sicher mehr Sinn, als erstmal zu schreiben "gebleichte Quilts" taugen nix, das hab ich auch schon wo anders mal gehört".
Sorry, aber Äpfel mit Birnen vergleichen und erstmal ohne eigene Erfahrung "Taugt nix" posten, finde ich kontraproduktiv.
Auserden, sollten die Kiele spröde werden, so könnte man sich, zumindest bei mir zuhause, mal die diversen Haarpflegeprodukte meiner besseren Hälfte näher ansehen.
Also lasst uns mal mehr experimentieren als negieren.

Tight Lines

Thomas

[AlexX!!]

ehm, Hallo?

wo hab ich geschrieben, die kannste vergessen?
die kann man serwohl benutzen, tu ich ja auch,
aber sie neigen eben zum bröseln


AlexX!!

[Maifliege75]

Hallo,

Auserden, sollten die Kiele spröde werden, so könnte man sich, zumindest bei mir zuhause, mal die diversen Haarpflegeprodukte meiner besseren Hälfte näher ansehen.


Thomas

Man kann die Kiele nach dem Bleichen mit Hair Conditioner behandeln . Dadurch werden sie weich und geschmeidig.
Das wichtigste ist aber wohl die richtige Dosierung der Bleiche.Ich habe vor ein paar Monaten auch wie im Clip beschrieben gebleicht.
Von drei Pfauenaugen waren hinterher zwei so brüchig das ich sie wegwerfen konnte.
Also nicht zu lange in die Schale mit den Dingern.Hinterher kann man immer noch mit einem weichen Radiergummi nacharbeiten .
Und wenn es geht die Doseirung niedrig halten

Gruß
Thomas

[greypanther]

Vielen Dank, Thomas, für Deinen Erfahrungsbericht.
Kannst Du Angaben über die "ideale" Konzentration des Bleichmittels sowie dessen optimaler Einwirkdauer machen? Bringt die Neutralisation mit Backpulver ein verbessertes Ergebnis, sprich weniger spröde Fibern?

[Maifliege75]

Hallo Klaus,
bei der Dosierung habe ich mich exakt an die Dosierung wie im Clip gehalten, also ein Teil Bleiche und drei Teile Wasser.
Ich habe lange nach der richtigen Bleiche gesucht und nach durchstöbern einiger Drogerien bin ich schließlich bei Rossmann fündig geworden.
Der Name der Bleiche lautet DOMOL Hygiene Reiniger und man bekommt ihn in einer blauen Flasche ( 1,5 l ). Man benutzt das Zeug als Allzweck-Reiniger ( Küche, Bad etc) und zum Bleichen von Wäsche.
Leider wird im Video nicht erwähnt wie stark die Bleiche ist oder was für ein Produkt verwendet wird.
Ich habe ein Pfauenauge einfach wie im Clip einzeln in die Flüssigkeit gegeben und dabei langsam bis dreißig gezählt und das hat ganz gut funktioniert.
Bei den anderen beiden habe ich den Fehler gemacht und sie zu lange in die Bleiche gehalten weil ich irgendwo gehört oder gelesen habe man könnte sie dadurch heller machen also im wahrsten Sinne des Wortes ,,bleichen,,. Dadurch wurden sie viel zu brüchig und hatten überhaupt keine Zugfestigkeit mehr .
Zum Binden absolut nicht mehr zu gebrauchen.
Falls sich noch etwas Fibern am Kiel befinden kann man sie entweder nochmal in die Bleiche halten oder man benutzt ein Radiergummi.
Zur Sache mit dem Backpulver kann ich nichts sagen aber schaden tut es eigentlich nicht . Ich bin leider kein Chemiker.
Den Tipp mit dem Hair Conditioner wird in einem der Bindevideos von Davie McPhail gegeben. Das funktioniert wirklich gut , die Kiele werden schön glatt und geschmeidig.
Johnny Utah gibt hierhttp://www.youtube.com/watch?v=5GwQ3NPZ3K0 auch eine schöne Anleitung zum Färben.
Ich glaub ich besorge mir mal Veniard Dyes
Quill Fliegen sind eine schöne Sache.
Gruß
Thomas

[webwood]

Der Name der Bleiche lautet DOMOL Hygiene Reiniger

Servus Thomas,

dieses Mittel arbeitet auf Chlor-Basis, nicht mit H2O2 (Wasserstoffsuperoxyd)
Dass das Ablösen der Fibern offensichtlich mit Chlor auch funktioniert, finde ich recht interessant.

Tight Lines

Thomas

[webwood]

Nun habe ich selbst experimentiert,
H2O2 hatte ich nicht im Haus, doch einen chlorhaltigen Schimmelentferner.
Ich habe Pfauengras damit eingesprüht, und nach ca. 15 Minuten konnte ich die Fiebern mit 2 Fingern problemlos abstreifen.
Anschließend habe ich die Kiele mit einem Haarpflegemittel (Panthene PRO-V) unverdünnt behandelt und wieder ca. 15 Minuten einwirken lassen.
Die Zugfestigkeit und Elastizität dieser Quilts ist verblüfend, deutlich höher als beim unbehandelten Ausgangsmaterial Pfauengras. Ich konnte sogar Knoten in die Quilts machen und hätte Beinchen für Daddy-Longlegs binden können. Die Kiele waren jedoch auch noch leicht feucht. Wie sich durchgetrocknete, so behandelte Kiele verhalten, kann ich noch nicht sagen.

Weil ich ohnehin gerade dabei war, habe ich ein uraltes Stück Rehfell, dessen Haare so spöde geworden war, das man damit nicht mehr binden konnte, auch mit Pantene behandelt. Das Reehaar fühlt sich nun deutlich weicher an. Das Problem, das beim Einbinden und festziehen des Bindefadens, die Haare einfach durchgeschnitten werden, ist leider geblieben. Hat diesbezüglich jemand einen Tip für mich?

Strammen Faden wünscht

Thomas

[Fliegenbinder]

@webwood,,

das heißt, das ich meinen alten Rehhaar-Sedges jetzt ein mal im Jahr eine Pflegepackung beim Frisör gönnen soll?

Nix für ungut


Torsten

[webwood]

Genau Torsten,

"Bitte einmal waschen, legen und Haken schärfen.

Tl
Thomas

[greypanther]

Hi Thomas & Thomas

die Sache entwickelt sich, sehr schön!

@Thomas (webwood)
Das Einschneiden bei Deinem Rehhaar könnte eventuell auch an dem verwendeten Bindefaden liegen. Falls Du einen runden Faden verwenden solltest, der sich beim Festziehen nicht verflacht wäre die Sache eigentlich klar. Vielleicht probierst Du mal eine vielfädige Bindeseide aus - wie z.B. Danville Flymaster-, die sich beim Binden verbreitert und abflacht, so dass sie nicht in das Haar schneiden kann.