Fliegenfischen auf kleine Fische

[Roughneck]

Hallo an alle,

seit dem ich am Fliegenfischen bin, schaue ich doch recht viele Fliegenfischer Videos und mir fällt auf, dass ganz viele Leute am Bach / Fluss fischen wo nur kleine (Untermaß) Fische zu fangen sind.
Wenn ich an einem Gewässer bin, wo der Großteil der Fische unter Schonmaß ist, wird als erstes der Angstbart angedrückt.
Falls fast nur noch kleine Fische zu fangen sind, geh ich weg und suche mir eine neue Stelle.

Jedoch gibts anscheinend auch Leute die gezielt auf Kinderschulen fischen, daher meine Frage wieso macht man sowas?
Siehe http://www.youtube.com/watch?v=Crdc9vyY4DE oder http://www.youtube.com/watch?v=K2WTOoQ5kEU
Regt mich persönlich auf......

Besten Gruß

Michael

[Frank.]

Lieber Michael,

zunächst: Das erste der von dir angeführten Videos haben wir vor kurzem schon einer recht ausführlichen Diskussion unterzogen …

Den "Angstbart" drücke ich persönlich beim Forellenfischen in jedem Gewässer an (die Größe des Gewässers hat übrigens nichts mit der potentiellen Größe der Fische zu tun!), aber auch dazu gibt es noch immer unterschiedliche Meinungen, die hier im Forum bereits zahllose Male diskutiert worden sind - oft genug mit der Tendenz zu erheblicher Polemik in den Beiträgen.
Dass in den verlinkten Videos wirklich "gezielt auf Kinderschulen" gefischt wird, glaube ich nicht - noch viel weniger glaube ich allerdings, dass es sinnvoll ist, so etwas ins Netz zu stellen.
Meines Erachtens sind manche der gezeigten Bilder überaus untauglich für eine öffentliche Präsentation, aber es gibt ja offenbar genug Menschen, die das anders sehen (derlei Videos mit hand- oder gar fingerlangen Fischlein gibt es ja zuhauf bei Youtube).

Hat es wirklich Zweck, das "Wieso macht man sowas?" hier zu diskutieren? Schafft man damit nicht ganz unnötige Aufmerksamkeit und sorgt für reichlich Klicks auf den Seiten?

Mir ist eher nach IGNORIEREN solcher Filme statt nach einer neuerlichen Forumsdiskussion zumute.

Dein Frank

[Marc M.]

Hallo Michael,
Ich denke nicht, das gezielt auf die kleinen gefischt wurde,
jedoch hat man in vielen kleinen Bächen nunmal prozentual mehr kleine
und untermaßige Forellen als große.
Für viele macht es auch den Reiz aus, in einem kleinen Bach diese eine ausnahme Forelle
zu überlisten welche sehr groß ist, dabei hat man jedoch viele Untermaßige als "Beifang",
bzw sind die "Kinder" meist unvorsichtiger und schnappen zuerst zu.
Gezielt auf untermaßige Fische sollte man gewiss nicht fischen.

TL und Gruß
Marc

[Roughneck]

Hi,
die hier verlinkten Videos sollen nur Beispiele dafür sein.
Konnte nicht auf die schnelle ein 100% passendes Video finden.

Finde das nur immer komisch auf kleine untermaßige Fische zu fischen, weil ich den Reiz an der Sache nicht verstehe.

Mir geht es in erster Linie darum den perfekten Küchen -Fisch zu fangen und nicht den Nachwuchs zu verletzten.

Aber vielleicht ist es besser den Thread dicht zu machen,um wieder etliche Diskussionen zu vermeiden.

Mit freundlichem Gruß

Michael

[Frank.]

weil ich den Reiz an der Sache nicht verstehe

- da geht mir auch so, lieber Michael - der Kindergarten ist für mich eine No-Go-Area.

Aber ich glaube nicht, dass wir diesen Thread schließen sollten/müssen. Man müsste schon ziemlich lange und intensiv suchen, um hier einen Haken an der Sache finden zu können.

Dein Frank

[gespliesste]

Hallo,

der Betreff ist vielleicht etwas unglücklich gewählt. Vom gezielten Fischen auf Untermaßige halte ich auch nicht viel, aber ich denke Fliegenfischen auf kleine Fische ist per Definition nicht verwerflich.
Ich fang z.B. meine Köderfische meist mit der Fliege. Eine der besten Methoden auf Lauben (Ukelei) sind kleine Trockenfliegen.

BTW: In vielen Hochgebirgsbächen sind "maßige" Fische wohl eher die Ausnahme und da wird ja mittlerweile auch viel gefischt. Man muß das auch immer in Relation zum Gewässer und den jeweiligen Möglichkeiten sehen. Im Hochgebirge ist eine 30cm Forelle kapital und eine 25cm Forelle schon ein richtig guter Fisch.

LG,

Olaf

[Mahi-Mahi]

Zu guter Letzt,

ich glaube nicht, dass im ersten Film mit Absicht auf kleine gefischt wurde. Das war ein kommerzieller Dreh für Bräurup in Mittersil.
Die konnten nur fangen was drin ist. Man sieht das in den anderen Streifen der Serie, da waren wirklich Große Fische da.
Das was Olaf sagt kann ich bestätigen. So ab 2000 m ü.N. und höher hinauf, wirst du keine natürlich gewachsene 45er mehr finden.
Im zweiten Film verstehe ich für mich nicht, dass in so einem Fließgewässer mit einem derart martialischen Köder auf Forellen gefischt werden darf.
Ich hatte auch zwei Freunde das heißt ich habe sie immer noch. Die waren vor Jahren mit der Spinnrute und 3er Mepps mit Drilling und Widerhaken unterwegs.
Ich freue mich seit über zwei Jahern, dass wir heute gemeinsam mit der Fliegenrute und ohne Bart (ausser im Gesicht) losziehen.
Es gibt noch Hoffnung.

Liebe Grüße
Harald v. d. Ostalb

[Roughneck]

Hallo ich bin es nochmal,

wie schon bereits von mir beschrieben, sind die ausgewählten Videos nicht zu 100% passend......
Jedoch habe ich schon Videos gesehen, da wird mit Wobblern und Spinnern in so einem kleinen Rinnsal auf Forellen gefischt und dann auch mit Drilligen + Bart.
In dem Bach kann nur von untermaßigen Fischen ausgegangen werden.

Jetzt kommt mir des öfteren die Frage, bin ich durch das Fliegenfischen kleinlich geworden?
Früher hat mich das auch nicht gejuckt.....wenn Fisch da war.
Doch jetzt könnt ich mich dafür hauen.

Zudem achtet ich nun vermehrt auf akkurates Benehmen am Gewässer.
Passiert mir das, weil ich einfach älter werde und Respekt vor Natur und Mensch bekomme... oder hat das Flifi da sein etwas damit zu tun???

Fragen über Fragen....

Besten Gruß

euer Michaei

[Frank.]

Passiert mir das, weil ich einfach älter werde und Respekt vor Natur und Mensch bekomme... oder hat das Flifi da sein etwas damit zu tun???

Na, hoffentlich kann man beide Fragen mit "Ja!" beantworten. Als junger Bengel haben solche Fragen mich auch nicht die Bohne interessiert. Mittlerweile - weil zweimal "Ja!" – lege ich auch Wert darauf, solche Dinge an jüngere Menschen zu vermitteln (manchmal sogar mit Erfolg).

Dein Frank

[Roughneck]

Hi Frank,

lege ich auch Wert darauf, solche Dinge an jüngere Menschen zu vermitteln

finde ich super und sehe ich genauso,
wenn man was ändern will, dann mit guten Beispiel vorran.

Besten Gruß

Michael

[seku.fly]

Geziehltes Fliegenfischen oder allgemein Fischen auf die kleinen Vertreter ist immer fraglich. Aber man sollte sich mal seber fragen, ob ma da nicht auch angeln würde, wenn man keine andere Möglichkeit hätte. Nicht jeder hat viele Gewässer mit Forellen/Äschen um sich herrum (mich eingschlossen). Und nicht jeder hat die Zeit und/oder die Lust mal eben 4 Stunden mit dem Auto zu fahren bis man am nächsten Gewässer mit einem hohen Anteil an maßigen oder überhaupt Salmoniden ist.
Wenn ich ehrlich sein soll würde ich höchst wahrscheinlich auch ein solches Gewässer beangeln, wenn ich die Chance dazu hätte. Ganz einfach weil ich keine andere Option hätte und auf das FliFischen (auf Truttas) nicht verzichten möchte. Bin ich deswegen ein schlechter Fliegenfischer? Jein!

[frisco]

Hallo,

die frage ist ja was ist eine Untermaßige Forelle z.B in Oberösterreich ist das Brittelmaß der Bachforelle 22cm

Mir Persönlich wäre eine Forelle mit 22cm eindeutig zu klein, aber das ist die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Mindestgröße.

mfg

Zivko

[alpenfliege]

Hi Michael

In dem Bach kann nur von untermaßigen Fischen ausgegangen werden.

Ich habe diese Saison einige Gebirgsbäche dieser Kategorie befischt. Dort können solche "Grössen" durchaus Standard sein und gelten teilweise sogar als massig.
Wichtiger als dort gar nicht zu angeln, scheint mir die Verwendung von widerhakenlosen Fliegen und eine äusserst selektive Entnahme (wenn überhaupt).

Jetzt kommt mir des öfteren die Frage, bin ich durch das Fliegenfischen kleinlich geworden?

Einige Posts in diesem Forum erscheinen mir manchmal tatsächlich etwas moralinsauer und/oder überheblich so nach dem Motto "wir ach so edlen FlyFis". Aber solange das jeder für sich lebt und nicht zum Standard erheben will, "passt's" .

Früher hat mich das auch nicht gejuckt.....wenn Fisch da war.

Wir (ich zähle mich wirklich auch dazu) haben also Fehler gemacht und etwas daraus gelernt. Selber gestehe ich anderen das Gleiche zu. Auch wenn es zugegebenermassen manchmal hart ist, die "Lernerfahrungen" anderer (nochmal) mitansehen zu müssen.

In diesem Sinn plädiere ich für Toleranz und weiteres Lernen .

Beste Grüsse
Werner

[Hawk]

Dann oute ich mich mal als Kleinfischangler

Die Gewässerauswahl zum Fliegenfischen auf Forellen sind hier in Norddeutschland leider sehr eingeschränkt, mein Vereinsgewässer ein kleines Stück südlich von Hamburg ist da eine schöne Ausnahme.
Leider ist der Bestand in dem Nahrungsarmen (u.a. weil stark versandeten) Heidebächen nicht grade schnellwüchsig. Schwarzangler und Räuber aus dem Tierreich , sowie die Vermischen mit Meerforellen Genen die dafür sorgt das die Fische sehr wanderfreudig sind tun ihr übriges dazu das große Fische hier eher selten sind. Dafür haben wir aber einen selbsterhaltenden bestand der jetzt schon eine ganze weile komplett ohne Besatz auskommt...
Gibt durchaus Tage mit 20 Forellen von denen keine die 30cm Marke erreicht, trotzdem macht das fischen hier jede Menge Spaß und es besteht trotzdem immer eine reelle Chance auch mal eine 40+ Forelle zu erwischen.
Selektives Fischen auf gesichtete Fische ist hier sehr sehr selten Möglich, da die Größeren Fische selten steigen und ansonsten gut versteckte Standplätze haben, es bleibt also nur das Suchfischen, je nach bedingungen mit Trockenfliege, Nymphe oder Streamer wobei man dann halt jede Menge kleine Forellen erwischt ob man nun will oder nicht.
(Aber sein wir mal ehrlich, wenn nichts anderes beißt macht auch ne 20cm Forelle an der #3er Rute Spaß ).

Zum anderen macht mir aber auch allgemein die Fischerei in klein und kleinstgewässern unglaublich Spaß. Das wird dann zwar von vielen leuten die wenig Ahnung davon haben erstmal als fischen in der Kinderstube abgetan, was auch insoweit stimmt als das sich wie schon gesagt der Hauptteil der Beute untermaßig sein wird, aber grade in solch kleinen Gewässern die von anderen Anglern kaum beachtet werden wachsen immerwieder einige richtig gute Fische ab ( Oder würdet ihr in so einem Gewässer : http://imageshack.us/a/img191/8572/tdam.jpg weit außerhalb der Laichzeit Bachforellen von ü40cm und (zugegeben aus einem Zuchtteich entwischte) ü50cm Regenbogenforellen erwarten ? ).

Ich bin zumindest wesentlich lieber an einem Kleingewässer mit natürlichem Bestand (und daher auch normaler Alterspyramide der Forellen) Unterwegs als an Gewissen Flüssen die zwar einen tollen Bestand haben, an denen aber komischerweise die 1 und 2 sömmrigen Fische fast komplett Fehlen

Edit: Wiederhakenloses Fischen und Hakenlösen ohne den Fisch aus dem Wasser zu heben ist hier natürlich absolute Pflicht (sollte es aber eigentlich auch überall sonst sein ...)

[Norman506]

Hallo an alle,


habt ihr mal Spirulinofischen in Italien gesehen? Die würden keine Regenbogen über 20 cm mitnehmen (schmecken angeblich nicht mehr ).
Da sehe ich das Fischen mit Fliegen ohne Bart doch eher als harmlos an, wobei man die Fische dann im Wasser abhaken sollte (verstehe nicht was der mit den Fischen macht da im Video !?!)

MfG

Norman