Danke, danke liebes Elchvieh.elchvieh hat geschrieben:Nullam est iniura, quae in volentem fiat...
darum will ich mich auch gar nicht beklagen, wenn Ihr mich einen alten Narren, oder wunderbar bayerisch?: Hundsbua, a ganz a miserabliga heißt. Ganz im Gegenteil - ich geb Euch recht!
Und ich bedanke mich, dass Ihr mir festen Mutes entgegengetreten seid.
Ich bekenne freimütig, daß ich Euch den Dorn bewusst unter den Nagel getrieben habe. Denn ich wollte, daß Ihr erklärt, was Hege für Euch ist und zwar ganz persönlich und nicht akademisch. Und das man im Geschriebenen spüren kann, wie viel Hege Euch bedeutet.
Hätte ich einen Umfragebeitrag geschrieben – wären Umfrageantworten, steril, lau und lasch gekommen. Was aber nun in diesem Faden hier steht ist nicht lasch und lau...
Und um es klar und deutlich zu schreiben. Was ihr leistet – meist unbedankt, um Natur und Fische zu hegen und zu pflegen ist eine ganz wunderbare Sache!
Wenn man sich durch die tausende Beiträge hier im Forum liest, fällt eines immer wieder auf: unendlich viel Aufmerksamkeit wird auf technische Spielerei und Schnickschnak gerichtet. Da wird zum hundertstenmal über die Rute x und das Schnürlein y der selbe Senf publiziert. Es werden da verwackelte Amateurfilmchen rezensiert und beklatscht und dort schlechte Nähte bei Hose und Jacke betrauert. Aber wenig findet sich, das sich um Grundlegendes, um Sinn und Verständnis unseres Tuns, um die „Basics“ dreht. Vieles erscheint zu selbstverständlich – und wird doch im Grunde gar nicht verstanden und vielleicht auch nicht (mehr) hinterfragt.
Darum finde ich es wichtig, sich ab und an mal einen Begriff, eine Handlung, einen Gedanken herauszugreifen, darauf herumzukauen und ihn mit Leben zu erfüllen. Denn dann stehen da im Forum auch lebendige Beiträge und Definitionen auf die wir stolz sein dürfen.
Wie lange mußten wir doch warten, bis uns endlich jemand erklärt hat, das es neben unseren pausenlosen Fragen um Gerät und Wurfarten auch tatsächlich noch um Fische geht, deren Erhalt uns doch am Herzen liegen sollte. Wie gut, dass jemand das dumme Anglervolk aus der Reserve gelockt und ein paar Antworten herausgekitzelt hat.
Hast Du vielleicht einmal daran gedacht, das die überwiegende Mehrheit in diesem Forum den Hegegedanken verinnerlicht hat und lebt, ohne sich selbst ständig damit zu beweihräuchern?
Weißt Du, wieviele ehrenamtliche Stunden Jahr für Jahr durch die Fischer für den Erhalt unserer Biotope und Fischbestände aufgebracht wurden und werden? Und das, ohne das irgendwelche Kosten für das Gemeinwohl anfallen. Dieser Aufwand (sowohl zeitlich, als auch monitär) wird überwiegend durch die Akteure selbst bestritten. Würde hier auf behördliche oder wirtschaftlich tätige Organe, oder gar auf eine, wie auch immer geartete, Tätigkeit aus der öffentlichen Meunung heraus gewartet, könnte man m.M.n. lange warten. Nur der, der aktiv wird, kann etwas bewegen.
Ich empfinde Dein Ursprungsposting als Frechheit.
Hast Du Dir mal überlegt, dass dieses Forum hier so offen wie ein Scheunentor ist und jeder hier mitlesen kann? Dein Ausgangsposting ohne die weiteren Kommentare aus dem Zusammenhang kopiert und an anderer Stelle wiedergegeben, hat in meinen Augen eine gewisse Brisanz und wirft ein ziemlich schlechtes Licht auf uns Angler, welches in meinen Augen absolut nicht gerechtfertigt ist. Jetzt komme mir keiner mit Urhebrschutz und ähnlichem.
Von daher kann ich Gebhards Antwort voll und ganz verstehen.
OK, Du liebst es zu polarisieren. Hier hast Du eine polarisierende Antwort.
Hier kommt es sicherlich stark darauf an, was genau bei dieser Schau gezeigt wurde. Hier schweigst Du Dich leider aus. Wenn es ausgestopfte Tiere oder Geweihe und Gehörne waren, ist der Begriff unglücklich gewählt worden.elchvieh hat geschrieben: Als letzten Aspekt zum Thema Hege möchte ich eine kleine Warnung anfügen. Nämlich das „Hege“ von der nicht fischenden Öffentlichkeit anders: als nichtinvasive, pazifistische und direkt auf das Tier gerichtete Pflege, begriffen wird.
Wir müssen also sehr genau darauf achten was wir unter Hege an die Öffentlichkeit bringen, soll es uns nicht so gehen wie einer österr. „Hegeschau“ der Jägerschaft – die in den Tageszeitungen als scheinheilig, zynisch und dekadent verrissen wurde. Frank hat das ja schon angedeutet, ein Euphemismus kann gut und notwendig sein, aber er ist auch gefährlich.
Ich denke, beide Begrifflichkeiten sind in unserem Sprachgebrauch schon uralt.elchvieh hat geschrieben: Und Nein Lieber Frank! Die Jäger habe ihr Waidmannsheil nicht bei den Fischern abgeguckt. Ich bin auch da suchen gegangen und in Köbler, Gerhard, Deutsches Etymologisches Wörterbuch, 1995 fündig geworden: Weide, F., »Weide, Grasland«, mhd. weide, weid, …. »Speise, Nahrungserwerb, Weide (F.) (2), Weideplatz, Jagd«, ahd. weida (790, ON, PN), »Beute (1), Futter (N.) (1), Weide (F.) (2), Speise, Fang, Jagd«, anfrk. weitha, F., »Weide (F.) (2), Wiese‹, germ. waiÞo , F., »Jagd, Weide« (F.) (2).
Weid- oder Waid- (die Schreibweise variiert regellos) ist also einfach die Jagd und Waidmannsheil der Wunsch Heil [Glück, Segen, Erfolg etc. auf der Jagd zu erlangen. Der Wunsch/Gruß dürfte schon uralt gewesen sein als Petrus noch lang nicht geboren war (ganz abgesehen davon das der außer aramäisch und vermutlich. Griechisch e niggs verstand Eine Verbindung gibt es aber tatsächlich: in den ersten deutschen Texten rund um die Fischerei taucht öfters der Begriff Fischwaid auf, also die Jagd auf den Fisch!
Allerdings wäre es spannend und eine Herausforderung an die Germanisten, Historiker, Philologen unter uns, herauszufinden wann das Petriheil tatsächlich aufkam. Soweit ich weiß, ist der der Gegenreformation zuzuordnen.
Jedoch glaube ich auch (ohne jetzt in Antiquaren zu stöbern), dass Du mit Deiner Aussage Recht hast, die Jäger den Gruß als erste benutzt und die Angler den Gruß von den Jägern übernommen haben. In Meyers Lexikon von 1930 ist in Band 12 z.B. bereits das Wort "Weidmannsheil" als Jägergruß definiert. Jedoch habe ich weder den Begriff "Petri Heil" noch sonst irgendeinen Hinweis auf einen Anglergruß entnehmen können.
Gruß
Harald