sebastian_waf hat geschrieben:Aber es gibt ja auch Angler, die ihren Fisch mitnehmen wollen
Lieber Sebastian,
eigentlich wollte ich mich zu diesem Thema nicht mehr zu Wort melden, weil ich dachte, dass alles gesagt sei. Offenbar ist das aber noch immer nicht angekommen.
Ich bin ein MITNEHMER.
Es gibt zum Beispiel Angeltage, da weiß ich, dass ich fünf Forellen (oder zwei Hechte, zwei Zander) nach Hause bringen soll, weil wir Besuch zum Fischessen eingeladen haben.
Ohne Beute komme ich überhaupt nur ganz selten heim. Wir essen sehr, sehr gerne Fisch.
Aber selbst an solchen Tagen, an denen ich auf eine Maximalbeute aus bin: Auf die fünf Fische, die ich entnehme, fange ich durchschnittlich mindestens fünf andere, die ich eben
nicht entnehmen kann oder will - weil sie zu klein oder zu groß sind, weil ich sie nicht essen will, weil sie Schonzeit haben, weil … …
Genau um diese Fische geht es mir. Diese Fische will ich mit möglichst geringen Verletzungen zurücksetzen. Deshalb verzichte ich auf Widerhaken.
Die Fische, die ich esse, fange ich ohne den Angstbart ganz genauso. Aber ich möchte nicht, dass ein Fisch verludert, weil ich ihn
unabsichtlich gefangen habe. Ich hasse sogenannte "Kollateralschäden". Ich finde es widerlich, dass so viele Fische bei der industriellen Fischerei als "unnützer Beifang" tot über Bord geworfen werden. Wenn ich Fisch kaufe, kaufe ich ausschließlich solchen aus nachhaltiger Fischerei (ich weiß, den Angaben der Verkäufer kann man nicht immer trauen).
Nein, dass ich auf Widerhaken verzichte, das heißt keineswegs, dass ich Fische nur zum Spaß fange!
Der generelle Verzicht auf Widerhaken würde nicht dazu führen, dass in unseren Gewässern weniger Fische entnommen werden würden. Aber sehr wohl dazu, dass sehr viel weniger Fische als "Kollateralschaden" sterben würden.
Dein Frank