Mein Einstieg in die Welt des Fliegenfischens

Was macht FLIEGENFISCHEN aus? Hier darf nach Herzenslust gefachsimpelt werden! Auch Termin- und andere Ankündigungen passen hier herein. Erlebtes Fliegenfischen - hier kannst Du Deine Erlebnisse für alle schildern, wir lesen gerne Storys von früher und heute!
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vogtländer
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Re: Mein Einstieg in die Welt des Fliegenfischens

Beitrag von vogtländer »

Hallo Nassfliege und Greypanther,
ihr habt richtig gute Fliegenfischer - Lebensgeschichten erzählt.
Gerade das macht es aus , jeder hat auf andere Art hierher gefunden.
Bei mir sind die Wurzeln in den Kindertagen gelegt worden, mit Opa an seinem kleinen Forellenteich . Multirolle , Bambusrute und die Stulle zum Frühstück waren für mich Abenteuer pur. Wenn ein Gründling größer als 12 cm war ,hat ihn Opa der abendlichen Ernährung zugeführt :" im Kriege wären wir froh gewesen, was zu essen zu haben ! "
Dann kam die Zeit der Teichangelei : Karpfen , Schleie ... und auch Bachforellen beherbergte unser Vereinsteich. Die " Fangerfolge " mit Wurm auf kleine Bachforellen brauche ich euch nicht zu erklären. Mir hat es dann keinen Spaß mehr gemacht - so gar keine Chance für die schönen Forellen und auch durch die gigantische Umweltverschmutzung in unseren Mittelgebirgsgewässern schrumpfte der Bestand der schönen heimischen Salmonide.


Zum Glück ....interessierte ich mich dann dank der Pubertät mehr für Mopeds und Mädchen . Die Angelei war nicht mehr interessant .


Aber irgendwann kommen die Wurzeln wieder zum Vorschein , nach Haus , Familie, Arbeit ....... gibt es etwas ,das uns ein unvergleichliches Erlebnis verschafft. Von Opas Teich bin ich an den immer schon vorhandenen kleinen Fluss gewechselt , früher verpestet ,jetzt intakt. Du kannst fischen und siehst eine Natur in der sich viel verbessert hat. Forellen haben eine ungleich bessere Chance , die kleine Fliege ohne Widerhaken lässt sich besser entfernen und ( wäre der Kormoran nicht ) könnte man hier wirklich optimitisch sein. Ich habe soviel Freude beim Fischen mit der leichten Rute und fast kein schlechtes Gewissen mehr. Ich denke das steht uns als verantwortungbewusste Menschen / Fischern zu , oder ?

Grüße Ralf
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gespliesste
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Re: Mein Einstieg in die Welt des Fliegenfischens

Beitrag von gespliesste »

Hallo Ralf,
vogtländer hat geschrieben:Du kannst fischen und siehst eine Natur in der sich viel verbessert hat. Forellen haben eine ungleich bessere Chance , die kleine Fliege ohne Widerhaken lässt sich besser entfernen und ( wäre der Kormoran nicht ) könnte man hier wirklich optimitisch sein. Ich habe soviel Freude beim Fischen mit der leichten Rute und fast kein schlechtes Gewissen mehr. Ich denke das steht uns als verantwortungbewusste Menschen / Fischern zu , oder ?
... ich meine ja. Und ich finde du hast das sehr schön und treffend beschrieben, zumindest empfinde ich es auch so wie du (leider auch mit der gleichen Einschränkung) ...

LG,

Olaf
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webwood
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Re: Mein Einstieg in die Welt des Fliegenfischens

Beitrag von webwood »

Mich hat es im Rückschwung erwischt.

Ich hatte damals noch keinen Angelschein weil ich am Starnberger See aufgewachsen bin. Als Kind war es mir einfach egal und mit wachsendem Unrechtsbewusstsein verlegte ich mich eben zusehends auf den nächtlichen Aalfang. In jedem Urlaub am Meer habe ich dafür gefischt, gefischt, gefischt. Es war seinerzeit für die nächste Reise Norwegen geplant und ich erzählte von meinen Urlaubs-Plänen auch in meiner damaligen Firma. Einer meiner Kollegen war passionierter Fliegenfischer und schenkte mir kurzerhand für meine Reise eine Gerte, Rolle, Schnur und Nass-Fliegen. (Jetzt in der Rückschau, fällt mir auf, das er sich wohl etwas dabei gedacht hat, mir nicht eine einzige Trockenfliege zu geben). Steinfords Buch "Fliegenfischen für Anfänger schenkte er mir auch. Ich habe vor der Abfahrt sogar noch ein, zwei Stunden auf einer Wiese gewedelt und fühlte mich vollends fit, war aber der Überzeugung mit Blinker und Natürköder fängt man sicher mehr.
Wir waren mit PKW und Zelt unterwegs und ziemlich weit in Norge rumgekommen. Die meiste Zeit hatte ich in diesem Urlaub mit der Spinnrute am Meer gefischt. In der Nähe von Stavanger sind zwei Seen in unterschiedlicher Höhenlage und eine ziemlich breite, kurze Rieselstrecke führt von dem oberen zu dem unteren See. Felsen überall, so dass ich auch ohne Watstiefel springend queren konnte. Dort waren bereits zwei Fliegenfischer und jetzt wollte ich doch auch mal. Ich habe irgendeine Nassfliege angebunden, bin über die Felsen in die Mitte gehüpft und begann zu Werfen bzw. tat das, was ich seinerzeit für Werfen hielt. Nach ein, zwei Minuten hatte ich meine allererste Forelle im Rückschwung gehakt. Ich habe an diesem Abend noch viele Fische gefangen, die meisten sogar nach dem Vorschwung. An diesem Abend durfte ich meine Passion finden.

TL

Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
Nassfliege
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Re: Mein Einstieg in die Welt des Fliegenfischens

Beitrag von Nassfliege »

Toll, wie sich dieser Post entwickelt. Danke für die schönen Geschichten.

Gruß, Ronald
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Isaac Newton
hockys
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Re: Mein Einstieg in die Welt des Fliegenfischens

Beitrag von hockys »

Hallo Nassfliege,

auch mir hat es Spass bereitet den hübsch geschriebenen Beitrag von Dir zu lesen - DANKE.

Beste Grüße - Thomas
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Hans.
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Re: Mein Einstieg in die Welt des Fliegenfischens

Beitrag von Hans. »

Ein Dank an alle Erzähler!!!!

Als Jugendlicher war ich Spinnangler und im großen Stausee, zu dem ich 10km mit dem Fahrrad fuhr, kam so manche schöne Forelle an den Haken. Aber dann wurde mit dem Erwachsenwerden Anderes wichtig. Erst viel später, an einem ganz anderen Wohnort kam bei einem Spaziergang längs eines wunderbaren Baches die alte Sehnsucht wieder, die Sehnsucht nach Wasser und Fisch, nach Pirsch und Fang. So ging ich wieder mit der Spinnrute los, später dann mit der großen Karpfenausrüstung, eine wunderbare Zeit. Doch irgendwo her wurde ich neugiering aufs Fliegenfischen. Ich studierte Bücher, kaufte Rute, Rolle, Schnur, Vorfach, Fliegen, einen kleineren Kescher und Watstiefel. Auf der Wiese vorm Haus ging ein hartnäckiges Üben los, von Spaziergängern bestaunt, von Hunden beschnüffelt, von Kindern ausgefragt. Das alles störte mich nicht und bald war ich ein gewohnter Anblick, sogar die Hunde hatten mich als zur Landschaft gehörend registriert und stürmten nicht mehr über die ganze Wiese auf mich los. Im Stillwasser dann die ersten Versuche, nur kleinere Längen kam die Schnur herraus, aber es ging, und allmächlich wurde der Radius größer. Dann die ersten Forellen auf einer Elkhair Caddy, die längst abgesoffen als Nassfliege von mir eingezupft endlich die erhofften Bisse brachte. Diese Wut der Regenbogen, die Fluchten, und alles an diesem im Gegensatz zur Karpfenrute so filigranem Dingelchen, dass ich in der Hand hatte. Das war es! Nichts anderes wollte ich mehr! Und so ist es bis heute geblieben.

Gruß,
Hans
Man muss nicht alles mitmachen...
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Re: Mein Einstieg in die Welt des Fliegenfischens

Beitrag von SedgeNRW »

Huhu =)
Ich muss sagen: Gänsehaut,.. echt super Geschichten von euch allen,... habe sie alle heute zum 2ten mal gelesen,... und in den nächsten Tagen werde ich mir das alles bestimmt nochmal durchlesen :) Und in 3 Monaten dann wieder xD
Danke auch von mir,...

Grüße, Kai
Es gibt nichts schöneres, als die Natur =)
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Darrag
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Re: Mein Einstieg in die Welt des Fliegenfischens

Beitrag von Darrag »

Richtig gut dein Einstieg, damals ! =D>
Gruß, Sebastian
Lorenz

Re: Mein Einstieg in die Welt des Fliegenfischens

Beitrag von Lorenz »

Hallo Gleichgesinnte.
Tolle und unterhaltsame Geschichten.
So war es mal bei mir.
Mit einer Blechdose und Zigarrenkiste voller Kleinzeug wie Schwimmer,Blei und Haken bewaffnet ,wurden die ersten Gehversuche im Angeln gemacht.Dies alles an einem Baggersee im Jahre 1972.
Dieser Baggersee wurde für ein paar Jahre mein zweites Zuhause, wo sofort nach der Schule und den lästigen Hausaufgaben geangelt wurde.
Interessant war, das dieser Baggersee Luftlinie ca 100 Meter von der Eifelrur lag die zu dieser Zeit noch als Industriekanal genutzt wurde.Fischen konnte man in dieser Brühe nicht.
Erst am Ende der siebziger Jahre, als flächendeckend Kläranlagen vorhanden waren, kehrten Forelle und Äsche zurück.
Diese vermehrten sich von Jahr zu Jahr zunehmend.
Die ersten Versuche mit der Spinnrute waren in der Rur mehr als erfolgreich.Trotzdem war das Grundangeln meine erste Passion.
Ein ganzer Kleiderschrank voll mit Angelklamotten gehörte dazu.

Mit einer Bestellung von neuem Angelzeug wurde mir das schon irgendwo erwähnte Buch Fliegenfischen für Anfänger mit ins Paket gelegt.Weil ich das Buch nicht bestellt hatte und es auch nicht auf der Rechnung stand nahm ich Kontakt mit dem Angelladen auf.
Der Eigentümer wollte das Buch nicht zurück und ich sollte es doch behalten.
Fliegenfischen interessiert hier bei uns eh keinen, so der großzügige Chef.

Was dann kommt gehört normalerweise in professionelle Behandlung.

Ich mach es kurz.
Das Buch Fliegenfischen für Anfänger gelesen,alles zum Fliegenfischen angeschafft,die ersten Äschen und Forellen gefangen,alles andere Grundangelzeug verschenkt, seit 1984 bis heute die Zeitschrift Fliegenfischen gelesen,jede Menge Videos ,Bücher und CD s übers Fliegenfischen gesammelt ,lückenlos seit 1989 bis heute Sage-Kataloge gesammelt,Fliegenbinden gelernt und natürlich Reisen zu den schönen Fliegenstrecken durchgeführt.
Es vergeht kein Tag wo ich nicht mit Fliegenfischen in Form von Lesen, Fliegenbinden,hier im Netz sein und natürlich fischen beschäftigt bin.
Ist das nun eine Sucht?
Ich hoffe ja!

Macht weiter so mit euren Geschichten.Macht echt Spaß die zu lesen jetzt haben wir ja die dunkle Jahreszeit .

Gruß

Peter Lorenz
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Bäschwatz
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Re: Mein Einstieg in die Welt des Fliegenfischens

Beitrag von Bäschwatz »

Hi Nassfliege
Willkommen im Club.
Gehört eigentlich Aufkleber von Suchtprevention, auf alle Ruten ,Rollen und Schnurbehälter draufgebabbt.
...Macht streng süchtig, fangen Sie besser garnicht erst damit an...

Hi Lorenz
Schulbücher im Angelkasten... Nix neues. Hab ich auch so gemacht.

Hi Klaus
Per regionaler Kontinentalplattenverschiebung bin ich erst mal woanders.
Aber Samstag Mittag oder Sonntag morgens, wird Frank irgendwo unter oder in der Nähe der Brücke vom Altarm unterwegs sein.... Nato-Rampe oberhalb gegenüber kann aber auch sein.

Ich melde mich wenn ich wieder mal in der Nähe bin.
Gruß Thilo
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