Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Wie der Name schon sagt: Vor der Haustür fischt es sich fast immer am besten. In Deutschland gibt es eine Vielzahl großartiger "Fliegenwasser". Habt Ihr Fragen oder wollt Ihr eine Empfehlung aussprechen?

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CPE

Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von CPE »

Royal Coachman hat geschrieben:deswegen hat man bei French Nymphing das Ganze auf eine Fliegenrute umgebaut, sehr einfach und kann nun an jedes Gewässer ran
Hallo Gebhard,

Ich werde mich also demnächst vor meinem mehr oder weniger gekonnten Stromauf-Schlenzer der Copper Pheasant Tail (gebunden nach Frank Sawyer, diesem Wicht von ), mit 9' Rute, 12' Vorfach und 2' Arm (in Summe 23' = 7 m) danach umsehen, ob einer dieser seltsamen Dryfly Purists in der Nähe ist, denn Flugschnur habe ich dann nicht benutzt, sondern mein geliebtes French Nymphing mit Kopfrute nur auf "Fliegenrute umgebaut".

Gruß, Norbert
Royal Coachman
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Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Norbert!

Dann hast Du bei French Nymphing immer noch 4m Leader auf der Rolle aber Vorsicht, dann kommt keine Flugschnur, denn das braucht es ja nicht!

tight lines
RC
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tank
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Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von tank »

Hallo Markus,

danke für Deinen interessanten und klärenden Beitrag. Wahrscheinlich hätte ich meinem Post zuvor detaillierter auf den Wurfvorgang eingehen sollen. Mit Werfen und Wurftaktik meinte ich, dass Werfen von 10m Monofil mit beschwerter Nymphe, ohne die Hilfe der Fliegenschnur. Gewöhnungsbedürftig ja, doch erlernbar.

LG Tankred
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Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Tankred!

Dieser Wurf ist die Grundlage für jeden Wettkampffischer mit der Kopfrute, er ist überhaupt nicht schwierig zu erlernen und ergibt sich aus Rutenlänge und Leader fast automatisch, indem die Rute in die gewünschte Richtung geführt wird.

RC
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Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von Frogflie »

Hallo,

@ Royal Coachman, Ich glaube mit Ihrem Nicknamen hier, haben Sie bestimmt von Franck Sawyer und seinem Buch „Trout and Nymph“ gehört. (1958). 70 Jahre früher hatten die Fliegenfischer 6m lange vorfächer, und Sie hatten damals schon verstanden, dass die Forellen „essen Insekten in allen Formen; Nymphen und Fliegen. Also auf dem Wasser und unter dem Wasser… Ein weiteres Mal, ein wirklich engstirniges Denken über das Fliegenfischen haben Sie.

Ich erkläre die Französich Nymphen Methode, die ich praktiziere und die Wettkampfischer auch.
Es scheint als ob einige Leute, eine falsch Idee oder Stereotype darüber haben.

Mein Nymphing-Set up ist das gleiche wie das für das Trocken Fliegenfischen. Zunächst, ich habe keine Stipprute (auch nicht mit Gummizug). Ich angele mit French Nymphing von 5 Meter bis 12-15m. Ich spüre jeden "drift" mit meiner Hand, jeden Stein, jeden Fisch oder Biss (jeder Fliegenfischer wird verstehen, dass diese Feinheit braucht Jahre lange Erfahrung). Ich brauche beide Hände für jeden "cast", also mache ich kein Kopfruten angeln. Ich brauche auch mein Rolle, für Distanz und Fisch Drill (ja ich fange nicht nur 20cm Forellen mit 22 Hackengröße 8) ). Ich habe zwei schnüre, eine WF n°4 und eine spezial "natural schnüre n°00".

Ich habe zwei Set-ups:

-Für schnelles wasser : Trocken und French Nymphing, Czech oder wie Sie das auch nennen mögen.
1m: 35°° / 80cm; 30°°/ 70cm: 25°° / 40cm: 20°° / 20cm: 18°° / 40cm: 15°° / 60cm: 15°°
Und die letzte ist 60cm: 12°° oder 10°° für Nymphe oder 1m: 12°°-10°° für Trocken.
= Gesamtlänge: ungefähr 5m

-Länge "pool" und untiefe wasser : Trocken, Sight Nymphing.
1m: 35°° / 80cm; 30°°/ 70cm: 25°° / 40cm: 20°° / 20cm: 18°° / 40cm: 15°° / 60cm: 15°°
Und die letzte ist 1.5 bis 2m: 12°°-10°° = Gesamtlänge: 5.60 bis 6.10 m

Und ja, meine Fliegenrute ist 10 feet.


Grüße
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tank
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Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von tank »

Hallo Gebhard,

das mag durchaus zutreffen auf bis zu 14m langen Kofpruten - hmmm nicht unähnliche den Gersten die Izaak Walton's Freund Charles Cotton, Dame Juliana Berners und andere FF benutzten dieser Zeit benutzten. Mehrere hundert Jahre vor der Entwicklung von Fliegenschnüren. Die wiederum erst die Längenreduktion von heute gängigen Ruten ermöglichten.

Mit meiner 10ft (3m) Nymphenrute ist das Werfen von 30ft (10m) langem Monofil, eben gewöhnungsbedürftig. Und French Nymphing, Czech Nymphing als auch Tenkara kann man, als back-to-the-roots Bewegung betrachten.

LG Tankred
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Dr.Do

Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von Dr.Do »

Moin Jungs,
Gutes Fliegenfischen ist weniger durch eine spezielle Ausrüstung gekennzeichnet, als durch das Verhalten des Anglers. Im Mittelpunkt steht das gezielte Anwerfen eines bestimmten vorher ausgemachten Fisches mit der Imitation der Nahrung, die dieser Fisch gerade aufnimmt.der Fisch wird hernach waidgerecht abgeschlagen und alsbald verzehrt .
Beim Wettkampffischen, gleich mit welcher Ausrüstung wird ein Gewässerabschnitt durchpflügt um möglichst Alle!!! Fische, die in die Wertung kommen zu fangen.
Mit Fliegenfischen hat das nichts mehr zu tun, auch wenn derjenige eine Fliegenrute nebst Rolle in der Hand hält. Die fatalen Auswirkungen auf das Gewässer sollen hier nur angedeutet werden.
Das Fischen mit schweren Nymphen "im Trüben" am Gewässerboden auf Fische die dort vermutet werden, wird hierzulande massenhaft betrieben, bzw. sogar hauptsächlich praktiziert. Diese Methode wird zumindest dann grundsätzlich betrieben, wenn keine Fische steigen oder aber das Wasser trübe bzw. hoch ist. Herrschen solche Verhältnisse an meinem Vereinsgewässer, bleibe ich zuhause und warte ab, bis ich wieder sehen kann, was ich anwerfe. Ganz anders verhält man sich, wenn es auf "Angelreisen"geht. Hat man die Mühe und das Geld erst investiert, wird 8 bis 10 Stunden am Gastgewässer gefischt, was das Zeugs hält. Und wenns nicht anders geht oder der Kumpel "vorne liegt" wird der Streamer ausgepackt.
Man kann zum "Fischen auf Verdacht" stehen wie man will, jedenfalls ist sein Beitrag zum Niedergang von unzähligen Flüssen nicht zu unterschätzen, nicht zuletzt weil viel zuviel (untermaßiger) Fisch gefangen, angetatscht, fotographiert und abgemessen wird.
Grüße
Kläuschen
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Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von Frogflie »

Hallo Kläuschen,

Wenn Ich deinen Kommentar lese, bin ich glücklich, dass nicht alle Fliegenfischen so denken wie du.
Ich hoffe dass die nächsten Generationen von Fligenfishern anders denken werden (so wie in Frankreich), zum Vorteil von unserem Sport, unseren Flüssen und Fischen.


Leo
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tank
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Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von tank »

Moin Kläuschen,

ich teile Frogflies Haltung und bin der Überzeugung, dass
Kläuschen hat geschrieben:der Fisch wird hernach waidgerecht abgeschlagen und alsbald verzehrt
mehr zum Niedergang unserer Flüsse beiträgt, als jede noch so ausgeklügelte Technik.

Mir ist bewusst um die Gesetzeslage in D. Doch manche Gesetze sind so sinnwidrig und unzeitgemäß, dass es sich - auch unter Strafandrohung - lohnt gegen diese aufzulehnen.

Ich empfehle die Lektüre von Robert Arlinghaus' - Professor für Integratives Fischereimanagement, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei und Humboldt-Universität zu Berlin. Der unterschätzte Angler.

Nicht, dass Herr Arlinghaus zum Gesetzbruch aufruft, doch stark für eine Änderung der Gesetzeslage plädiert.

Also bitte Kläuschen, Thesis runterladen, die 168 Seiten lesen und Deine Haltung überdenken. Nicht jeder maßige Fisch muss in den Topf - und ja gelegentlich entnehme ich auch welche. Für mich ist es ein Privileg einen frisch gefangenen Fisch zu essen, kein Allgemeinrecht - auch wenn ich das Gesetz auf meiner Seite habe.

LG Tankred
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Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von Royal Coachman »

gelöscht
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Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von Svartdyrk »

<<< lacht =D> :smt003 :daumen
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HansAnona
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Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von HansAnona »

A mind is like a parachute. It does not work if it is not open. Frank Zappa.

Alf
Don't mind your make-up, you'd better make your mind up --- Frank Zappa, Philosoph und Komponist

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Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von Svartdyrk »

Zappa is gut.... :daumen
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Dr.Do

Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von Dr.Do »

Abend Jungs,
War ja auch so n bißchen provokativ formuliert....
@ Leo: Was ich auch traurig fand: In deinem Online shop, den du so űberstürzt geschlossen hast gab es nicht eine Trockenfliege zu kaufen. Nur diese arglistigen Kampfnymphen. Wusstest du dass der grosse Henry Bresson nicht eine Nymphe im Angebot hatte?? So geht eben alles den Bach runter, nicht nur unsere Flûsse..:......
Klauschen
CPE

Re: Geschichten und Erfahrungen vom Frosch und den Forellen

Beitrag von CPE »

Kläuschen,

Seit der leidigen Diskussion zwischen FM Halford (dem "Dry Fly Ultra-Purist", wie ihn manche nennen) und GEM Skues (der erkannt hat, was Forellen nun einmal in der Regel fressen) hat die erstere Partei insbesondere in Hinblick auf die Argumente offensichtlich nichts dazugelernt. Wenn nun "der Franzose" oder "der Italiener" am Niedergang der Flüsse schuld sein sollen, war es damals der Fellow Englishman. Ihr Trockenfliegenfanatiker solltet also bitte, wie ich es oben bereits andeutete, zusätzlich und vorrangig "den Engländer" im Allgemeinen und Herrn Skues im Speziellen auf die Liste verabscheuungswürdiger Angelexistenzen setzen, denn der hat's erfunden, zumindest aber trotz aller Widerstände der "Fliegenfischer vom heiligen Gral" populär gemacht.

Gruß, Norbert
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