Steckverbindungen sichern & pflegen

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chrmuck
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Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von chrmuck »

Hallo Zusammen,

eben habe ich aus gegebenem Anlass mal im Forum zu dem Thema "Steckverbindungen" recherchiert... Es gab (neben viel Polemik zu der Qualität der Steckverbindungen von Hersteller A zu Hersteller B und der totalen Verdammung von Hersteller C) zwei wesentliche Tipps / Hinweise:

1. Das Sichern der Steckverbindung mittels Isolierband, vor allem bei Zweihandruten, um dem Verdrehen und Lösen entgegenzuwirken und
2. Die Pflege der Steckverbindung mit geeignetem Wachs, auch, um versehentlichem Lösen der Verbindung entgegen zu wirken

Meine Fragen zu Pkt. 1: Ist das Sichern bei Zweihandruten, wie in einem Beitrag seinerzeit so dargestellt, erforderlich bzw. dringend zu empfehlen?
Und zu Pkt. 2: Welches Wachs benutzt Ihr mit welchen Erfahrungen? Und ist die Verbindung dann jedesmal so fest, dass es zum Lösen wieder Tipps aus dem Forum braucht?

Erstmal und vorab herzlichen Dank für Tipps und Tricks,
Grüsse aus´m Rheinland

Christian
Kyllforelle
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Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von Kyllforelle »

Hallo Christian,
zu dem Thema Zweihandrute kann ich nicht viel sagen, aber ich wachse die Steckverbindungen an meinen Fliegenruten leicht mit einem Teelicht, also Kerzenwachs.
Ich mache das schon seit über 20 Jahren so und habe noch nie schlechte Erfahrungen damit gemacht. Es ergibt eine Schutzschicht auf den Verbindungen und ich habe auch am Rutenlack noch nie etwas nachteiliges feststellen können dadurch.
Vielleicht hilft das ja weiter.
VG
Thomas
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Thomas E.
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Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von Thomas E. »

chrmuck hat geschrieben: 1. Das Sichern der Steckverbindung mittels Isolierband, vor allem bei Zweihandruten, um dem Verdrehen und Lösen entgegenzuwirken und
2. Die Pflege der Steckverbindung mit geeignetem Wachs, auch, um versehentlichem Lösen der Verbindung entgegen zu wirken

Meine Fragen zu Pkt. 1: Ist das Sichern bei Zweihandruten, wie in einem Beitrag seinerzeit so dargestellt, erforderlich bzw. dringend zu empfehlen?
Und zu Pkt. 2: Welches Wachs benutzt Ihr mit welchen Erfahrungen?
Hi Christian,

meine Ein-/Zweihänder halten alle so, aber ich kontrolliere mal, drücke vorsichtshalber nach alle 2-3 Std.
Würden sie sich oft lockern, hätte ich sie sofort reklamiert.
Tapen tue ich nicht.

Manche nehmen "Hülsenwachs", eine Mischung aus Wachs und Graphitpuder, kann man leicht selber herstellen, oder fertig kaufen.
Gruß
Thomas Ellerbrock
Magellan

Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von Magellan »

chrmuck hat geschrieben: eben habe ich aus gegebenem Anlass mal im Forum zu dem Thema "Steckverbindungen" recherchiert..) ... zwei wesentliche Tipps / Hinweise:

1. Das Sichern der Steckverbindung mittels Isolierband, vor allem bei Zweihandruten, um dem Verdrehen und Lösen entgegenzuwirken und

Meine Fragen zu Pkt. 1: Ist das Sichern bei Zweihandruten, wie in einem Beitrag seinerzeit so dargestellt, erforderlich bzw. dringend zu empfehlen?
Hallo Christian

Sorry, aber so ganz verstehe ich deine Fragestellung nicht. Möglicherweise wurden die Lösungsvorschläge betr. sich lösender Steckverbindungen in "diesem Beitrag" aufgrund gemachter Erfahrung gepostet. Ergo, die seinerzeit so dargestellten Lösungsvorschläge haben sich durch den fortbestand der Physikalischen sowie auch Mechanischen Gesetzen (bei mir) nicht geändert.

Aber generell empfehle ich eigene Erfahrungen zu machen. :wink:

Gruss
Heiko
Zuletzt geändert von Magellan am 10.06.2020, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
Dominikk85
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Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von Dominikk85 »

Ich mache das auch so mit dem teelicht. Ich reibe das teelicht dünn auf das einsteckteil und dann Schmelze ich es ganz kurz mit dem Feuerzeug an (natürlich nur 1-2 Sekunden so dass der blank sich nicht erhitzt), so dass es quasi anschmilzt. Hat bisher immer gut geklappt so.

Dominik
Dominik
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Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von Michl »

Hallo,
man könnte jetzt sagen das sich dieses Problem von alleine löst:
Eine gute Rute hält und eine schlechte die nicht hält bricht früher oder später..... :D
Ich wäre vorsichtig mit Wachs anschmelzen, soviel ist sicher.
Ein Kollege hat mal eine so behandelte Rute nicht wieder auseinanderbekommen, wir haben alles versucht, am Ende eingescbickt und kulanterweise Ersatz bekommen weil der Hersteller es auch nicht geschafft hat.
Früher gabs Hülsenfett, hab ich lange nicht mehr gesehen, denke aber das ist eher was für Metallhülsen.
Normalerweise brauchst Du für moderne Kohlefaser- und Glasruten im Einhandbereich nichts mehr, manche Zweihandfischer tapen noch.
Ich reibe meine Ruten ab und an mit WD 40 ab, denke mal das eventuelle Verschmutzungen weg müssen, dann löst sich nix.
So ist das jedenfalls bei mir.

Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
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Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Christian,
bei meinen Zweihändern tape ich. Durch die vielen Drehbewegungen, speziell beim Double Spey gibt mir das ein sichereres Gefühl als ohne. Da hat sich in all den Jahren nichts gelockert. Früher habe ich Isolierband genommen. Das hat aber bei manchen Ruten (auch sündhaft teuren) den Lack der Rute angegriffen. Seitdem verwende ich Malerkrepp, den ich unter etwas straffem Zug wickele.
Bei den Kohlefaser-Einhändern nehme ich gar nichts. Die halten auch so.
Bei Gespliessten mit Metallhülsen verwende ich auch ein Teelicht. Das männliche Teil kurz damit einreiben und gut ist.

Gruß
Harald
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Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo,

von Loon und Orvis gibt es Ferrule Wax, um die Überschübe zu behandeln.
Tapen bei ZH gegen das Lockern ist o.k., aber man sollte die Rute nach jedem Angeltag auseinandernehmen, sonst gibt es nach einer Woche Lachsfischen ein böses Erwachen, wenn die Rute dann einteilig geworden ist. Den gleichen Spaß gibt es auch mit der EH ohne Tape nach einer Woche Mefo Fischen. :mrgreen:

Gruß
Armin
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Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von Royal Coachman »

Hallo Freunde!

Ich verwende FerruLube von Silver Trout aus Vermont, das verharzt in keiner Weise.
Das weiblcihe Teil sollte man immer mal mit Wattestäbchen reinigen.

tight lines
RC
Der immer auf Seiten der Fische steht!
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Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von Bäschwatz »

Hallo Christian
Hatte selbst eine sündhaft teure B&W geschrottet weil eine Verbindung sich geringfügig löste. Auf Grund spiraliger Spuren am Zapfen, war Brian Potter sich sicher das die Verformung des Querschnitts der Grund war. Scratches like chineese laterns..und so...
Seitdem verwende ich eine Mischung aus Wachs und Vaseline und wickel mit Isolierband ab. Zumindest bei der TC und der etwas längeren Norway. Spiralen beim Werfen sind effektiv, aber belasten die Ruten, bzw die Verbindungen etwas mehr.
Die Verwendung von Wachs hat allerdings einen Nachteil.
Alle Krümel die sich im Rutenfutteral, oder auch Rutensocke genannt, befinden kleben leicht dran fest.
Den Zapfen kann man leicht reinigen. Die Hülse ist das Problem. Anfangs nahm ich mehrere zusammengezwirbelte Pfeifenreiniger. Später hatte ich Flaschenbürsten am Schleifband passend gemacht. Wiegen fast nix und nehmen wenig Platz in Anspruch. Seitdem kein Bruch mehr. Die beschriebenen Nachteile von Isolierband überwiegen meines Erachtens nach die Vorteile nicht wirklich.
Einen physikalischen Effekt , nähmlich die Wärmeausdehnung , kann auch das Isolierband nicht überlisten...
Irgentwann hatte ich mir einen Satz Abzieher gebastelt. Hatte ich noch nicht oft in Gebrauch, aber wenn es nötig war, war mit denn üblichen Methoden nix zu machen.

Gruß Thilo
Magellan

Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von Magellan »

fliegenfeger hat geschrieben: aber man sollte die Rute nach jedem Angeltag auseinandernehmen, sonst gibt es nach einer Woche Lachsfischen ein böses Erwachen, wenn die Rute dann einteilig geworden ist.
Hallo Armin

Kann ich zumindest bei meinen/unseren Belangen der Fischerei nicht so bestätigen. Die Steckverbindungen werden stramm! Zusammengeschoben, die notorisch sich lösenden Rutenteile abgetapt und während der Pausen immer wieder kontrolliert. Während einer Lachs Woche verbleiben die Gerten generell durchgehend montiert. Unlösbare Steckverbindungen habe ich bei den 15 Füßern noch nicht erlebt.

Ich erlebe es sehr häufig das sich die Steckverbindungen auch bei Einhandruten beim casten lösen. Der Grund ist allerdings nicht beim Blank zu suchen, sondern beim Werfer selbst: bei nicht wenigen Fischer Kollegen fehlt das Vertrauen die Steckverbindungen firm genug ineinander zu schieben. Keine Scheu also und ruhig mal bei erfahrenen Kollegen nachfragen wie „firm“ stramm genug ist!“

Gruss
Heiko
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Harald aus LEV
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Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von Harald aus LEV »

Es kommt wahrscheinlich darauf an, wo man fischt.
Bin ich fußläufig von einer Lodge oder einem Camp entfernt, kann ich sie zusammengesteckt lassen.
Bin ich aber darauf angewiesen per PKW zu fahren, geht das nicht. Auch die Anbringung außen am Fahrzeug würde ich allenfalls bei Stellungswechseln vornehmen. Zur An- und Abfahrt nehme ich die Rute lieber auseinander.
Ich gehe sogar so weit, dass ich die Rute direkt nach dem Fischen, noch am Wasser, auseinandernehme. Mit Einzelteilen von 0,7-1,50 m Länge ist es für mich angenehmer - besonders in schwierigem Gelände - zum Auto zu marschieren, als mit einem Stecken von 2,5-4,50m Länge.
Ein Klettband oder Pfeifenreiniger oben und unten um die Rutenteile gelegt, hält die Teile homogen zusammen.

Gruß
Harald
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Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von ulven »

Servus,
Bin bei den steckverbindungen für 2 Hand sehr penibel tape immer schräg rauf und schräg runter schön stramm mit eltape, speziell die unterste Verbindung und gerade bei 6 teiligen kann sich meiner Erfahrung nach schon mal lockern. Dieses ferrule Wachs benutze ich bei allen (also 1 und 2 Hand). tape auch beim wurftraining /Casting für 1 hand (forelle Länge und meerforelle Länge)
Ausserdem achte ich darauf dass ich die einzelnen rutenteile nie draussen ablege, also direkt aus dem stofffutteral entnehmen und gleich zusammenstecken und später andersrum wieder abbauen, damit keine verunreinigung in die Verbindungen kommt.
Gruss
Max
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Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von chrmuck »

Hallo an Alle,

also zuerst mal vielen Dank für das reichliche Feedback zu meiner Frage. Scheint immer noch ein spannednes Thema zu sein... Aus allen Tipps extrahiere ich für mich;

2-Hand bei längeren Attacken tapen (kein Isolierband, da Lackablösend) und
bei allen Ruten regelmässig die Verbindungen reinigen, Wachs (FerruLube od. Ferrule Wax) schadet nix, hilft nur

So bin ich doch ein Stück schlauer und kann Brüche durch wackelnde Steckverbindungen vielleicht und im besten Fall vermeiden.

Danke und mit besten Grüssen

Christian

PS: Dürft natürlich und gerne noch weiter diskutieren...
troutcontrol
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Re: Steckverbindungen sichern & pflegen

Beitrag von troutcontrol »

Moin Max,
hast du das Tape mal nachgewogen (oder könntest du es wiegen) ?

Bedankt!
Martin
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