Leistungen bei der Fly Casting WC 2018

Fliegenwerfen - wie geht das eigentlich? Wie kann ich meine Leine effektiver ausbringen und Fehler ausmerzen? Was hat es mit den AFTMA-Klassen auf sich? Was sind Spezial- und Trickwürfe? Fragen über Fragen! Hier könnt Ihr Euch gegenseitig helfen.

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TorstenHtr
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Re: Leistungen bei der Fly Casting WC 2018

Beitrag von TorstenHtr »

Thomas,

ich denke hier gibt es schlicht physikalische Grenzen. Die Distanzen in der WM sind meines Erachtens auch nur durch guten Rückenwind möglich.
Die 5er Disziplin ist aus den Wettkämpfen in den USA entstanden ("Best of the West"). Kurioserweise haben die Amerikaner ihre Wettkämpfe selbst abgesägt, es gibt Best of the West seit etlichen Jahren nicht mehr (leider).

Anbei findest du noch den Artikel über den Vergleich verschiedener Geräte aus Norwegen [1]. Ist schon etwas älter (von 2006) aber die Aussagen sollte immer noch gültig sein. Rein praktisch scheint der Einfluss der Fliegenrute auf die durchschnittliche Distanz gering zu sein.

Interessantes Zitat daraus:

"[..]
Entlarven eines Mythos

Wenn sich Fliegenfischer treffen, hören Sie oft Geschichten von einfachen Trockenfliegenwürfen bis zu 25 oder 30 Meter, manchmal sogar länger. Wir glauben, dass diese Geschichten in den meisten Fällen das Ergebnis von Wunschdenken oder vielleicht dem Fehlen eines Maßbandes sind. Während des 5-Linien-Cups im vergangenen Winter sahen wir viele der besten Werfer Norwegens unter perfekten Bedingungen ohne Wind kämpfen und verwendeten die beste Ausrüstung für den Distanz-Wurf. Trotzdem wurde die 30 Meter Marke nicht bei jedem Wurf überschritten. Um eine solche Distanz zu schaffen, bis zur Hüfte in einem Fluss, bei starkem Wind, der den Rückwärtswurf durch eine kleine Öffnung zwischen den Bäumen richtet, klingt es eher unwahrscheinlich. Um es klarzustellen: Fünfundzwanzig Meter ist ein extrem langer Trockenfliegenwurf! Dreißig Meter sind nicht unmöglich, aber es gibt nur wenige Werfer (wenn überhaupt), die in der Lage sind, dies regelmäßig mit leichter Forellenausrüstung in den meisten praktischen Angelsituationen zu tun.
[..]"

--

[1] 8 rods - 8 casters: Test of 5 line rods. Measurements of casting distance and action - what's best?, http://www.sexyloops.com/articles/8rod.shtml
fliegenfeger
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Re: Leistungen bei der Fly Casting WC 2018

Beitrag von fliegenfeger »

Hallo Torsten,

wie schon mal erwähnt, hat die "Rutenentwicklung" der letzten Jahre keinen Zauberstock hervorgebracht mit dem man viel an Wurfdistanz gewinnt. Das Augenmerk wurde hauptsächlich auf Blankmaterial,Taper und Design gelegt.
Was außen vor blieb, waren die Rutenringe. Und hier könnte noch Entwicklungspotential liegen, was noch zu beweisen ist.

Zu den Distanzen mit der 5er MED zwei Bemerkungen:
-ohne Rückenwind sind keine 40m zu schaffen und ich denke da ist bei 37-38m Ende der Fahnenstange. Ich kenne kein Hallenevent wo die 37m erreicht wurden.
-Instruktorprüfungen scheitern oft beim 27m Distanzwurf!

Ein Maßband kann beim Distanzwerfen zum Stimmungskiller werden. :mrgreen:

Viele Grüße
Armin
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Thomas E.
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Re: Leistungen bei der Fly Casting WC 2018

Beitrag von Thomas E. »

Hallo,

letzten Sa. traf ich in Kiel Mathias Lilleheim (N) mal wieder.

Er gehört sicher zu den besten Distanz- Werfern im 170° Stil.

Er warf bei praktisch Windstille 34,20m auf der Wiese, 5er Langkeule (21m) mit 9er Scierra Rute.

Seine Ausage : "Unter diesen Bedingungen sind max. 34- 35m drin."

Am Sonntag auf den HH- Wurftag kann es jeder wieder am Maßband probieren. :badgrin:
Gruß
Thomas Ellerbrock
TorstenHtr
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Re: Leistungen bei der Fly Casting WC 2018

Beitrag von TorstenHtr »

Hallo Armin,

> Was außen vor blieb, waren die Rutenringe. Und hier könnte noch Entwicklungspotential liegen, was noch zu beweisen ist

Wurde schon probiert; der Unterschied ist meiner Meinung nach gering. Z.B. hat Paul seine Rute mit Torzite-Ringen ausgerüstet.
Ich habe auch eine Casting-Rute damit aufgebaut, bin aber nicht so zufrieden (Aktion des Blanks ist entscheidender).
Dimitri z.B. nimmt eine TFO TICRX und hat damit schon die WM gewonnen - ohne spezielle Ringe.
Meine Vermutung ist, dass ein Mindestmaß an Reibung vorhanden sein muss, damit die Schnur korrekt ausläuft und nicht kollabiert.

> -ohne Rückenwind sind keine 40m zu schaffen und ich denke da ist bei 37-38m Ende der Fahnenstange. Ich kenne kein Hallenevent wo die 37m erreicht wurden.

Hängt auch von der Temperatur ab; in Tallinn waren 34m hoch. Hauptproblem dort war das Vorfach zum Ausrollen zu bringen; das kostet ansonsten locker 2-3m.
Ich denke man muss unter solchen Bedingungen so viel wie möglich Schnur in der Luft halten können, und darf nur wenig Schnur nachschiessen.

Viele Grüße,
Torsten
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