Mefo im Juni bei Nacht - Wie funktioniert das denn wirklich?

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Postman76
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Re: Mefo im Juni bei Nacht - Wie funktioniert das denn wirkl

Beitrag von Postman76 »

Hi Bernd,

"beides gleichzeitig" ist schon klar... :D
Braucht man für Barsch was Spezielles oder ist das quasi das gleiche Equipment wie für die Mefos? Hab die anderen Foreneinträge bzgl. Barsch gelesen, mit vorgeschalteter Nymphe usw. das krieg ich hin. Das vorhandene Futter ist ja schliesslich das selbe.

Seekarte habe ich schon, wobei die Auflösung mäßig ist, im Grunde nur die Tiefenlinien. Hat da jemand eine Tipp für mich? Ich habe da bisher nur eine schwedische Seite gefunden und mein Schwedisch ist leider nicht so doll :mrgreen:

TL

Peter
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Bernd Ziesche

Re: Mefo im Juni bei Nacht - Wie funktioniert das denn wirkl

Beitrag von Bernd Ziesche »

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Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 31.07.2013, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
Postman76
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Re: Mefo im Juni bei Nacht - Wie funktioniert das denn wirkl

Beitrag von Postman76 »

Hallo Leute,

so Urlaub ist um, vielleicht interessiert es den einen oder anderen von Euch wie es mir ergangen ist.

Die Location war eine kleine Bucht mit Anbindung an das Meer mit den dort üblichen Schären. Der Zugang zum Meer war sehr schwer und eigentlich nur über den Steg möglich da ansonsten breiter Schilfgürtel. Einfach mal woanders hinlaufen war auch nicht, da es sich um Weiden für Pferde und Kühe handelte und die alle schwer mit Elektrozaun und Stacheldraht umzäunt waren. Halt ich für total unschwedisch, aber war hier halt so. Also denkbar schlechte Voraussetzungen für Mefo. Die Zeichen standen auf Hecht.

Boot: Leider nur Ruderboot und im ziemlich schlechten Zustand

In der ersten Woche hatte ich mir einen Guide gegönnt, der uns raus in die Schären zum Hechtangeln brachte. Sein Equipment bestand aus klassischen Spinnutensilien und ich hatte nur als Ausweichmöglichkeit meine 8er Hechtrute mitgebracht. Nachdem wir von 7 bis 10.00h nichts gefangen hatten, wechselte ich auf Fliege was nur mit einem müden Lächeln seitens des Guides quittiert wurde. Als ich aber dann nach dem dritten Cast den ersten Hecht des Tages ans Boot kurbelt wechselte der Hohn zu Interesse & Respekt.
BTW: Microsnap funktioniert nicht mit großen Fliegen und hat mich zwei Hechtfliegen gekostet. Muß man mit der Zange noch etwas zubiegen, dann klappt´s.

Zugegeben es waren alles keine Riesen meine Größte hatte so um die 70cm und den Größten hat der Guide auf ein "Irgendwas" mit Gummischwanz gefangen, ca 85er Hecht. Dennoch bin ich sehr stolz auf meinen ersten FliFi Hecht gewesen. Wir haben dann den Rest des Tages genossen und immer wieder sowohl auf Fliege wie auch auf Spinnzeugs den ein oder anderen Hecht gefangen. Schön war´s!

In Nyköping habe ich mich dann natürlich auch mal in den dortigen Angelladen verirrt (der unglaublich gut sortiert ist) und habe mal nach MeFos gefragt. Antwort: "Impossible from the shore" sogar bei idealen Wetterbedingungen. Allerdings könnte ich es ja mal im Nyköpingssan probieren einem relativ unscheinbaren Flüsschen durch die Stadt, welches, wie ich jetzt weiß, zu den besten Mefo und Lachflüssen Schwedens gehört. 100 Kronen für die Tageskarte (ca. 11,50Euro) war jetzt auch nicht die Welt, noch ein paar vom Dealer empfohlene Fliegen gekauft und ab ging´s. Selber Tag 19.30h am Nyköpingsan.

Das Revier ist ziemlich überschaubar. Im Grunde gab´s nur 3 Stellen wo es Sinn macht und wo Fischen nicht verboten war. Witzig war noch, dass Fliegenfischen nur an ungeraden und Spinnfischen nur an geraden Tagen erlaubt war... Die Schweden sind halt ein lustiges Völkchen.
Auf die drei Fliegen vom Herrn Fischereibedarffachverkäufer ging erstmal gar nix. Das waren eigentlich nur ziemlich große Nassfliegen, tief an Sinkvorfach, 25er Spitze, da die Strömung an besagten Stellen ziemlich stark war. So wurd´s mir empfohlen, half aber nicht. Ich dachte mir dann einfach, warum sollten Köder die für Forellen in der Isar gut sind nicht auch da oben funktionieren. Wenigsten könnte ich danach sagen "ich hab´s probiert" Und tatsächlich ich knüpfte einen schwarzen Wooly Bugger auf und los ging´s. Zuerst waren es allerdings nur Barsche die vor allem am Rand des Flusses zu pakten, Alles keine Riesen aber dennoch spannend. Und dann, in der Mitte des Flusses, relativ weit unten da Sinkvorfach und beschwerter Wooly Bugger kamen die ersten Forellen auf. Teilweise hatte ich bei 3-4 Würfen in Folge immer einen Fisch dran. Leider, und das ist das Bittere an der Geschichte, war auch nicht eine Forelle in der Nähe der Entnahmegröße von 50cm. Bevor mir hier jemand vorwirft ich hätte bewusst den Kindergarten ausgedünnt: Besagter Wooly Bugger ist in der Isar für 45+ Forellen verwendet worden, also im Grunde nicht für kleine Forellen gedacht. Diese Kleinen waren allerdings schon deutlich kampfstärker als ähnlich große Rainies oder BaFos in unseren Breiten. Leider muß man das Fischen um 23.00h einstellen. Wenn man da mal 2-3 Tage investiert und das Gewässer besser kennt kann man da sicher auch eine Große fangen.

Meinen besten Drill hatte ich allerdings in meinem "Vor der Tür" Gewässer. Hat gute 10min gedauert und ich hab mir schon den Monsterhecht ausgemalt... Es war allerdings ein ca 60er Karpfen denn ich am Rücken vor der Rückenflosse aus Versehen gehakt hatte. Der fand das gar nicht lustig und gab aber mal richtig Gas an der 8er Rute.

Ich hatte trotzdem oder gerade wegen der kleinen Geschichten und Unzulänglichkeiten einen schönen Urlaub und hab Hecht, Barsch, Karpfen und Meerforellen gefangen (die Größenangaben lass ich einfach mal weg :D ).

TL
Peter
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