Miserable Lachsssaion im nördlichen Norwegen

[elchvieh]

Hei,

ich übersetze mal (frei) aus "Bergens Tidene" von Heute: (http://www.bt.no/nyheter/innenriks/Darl ... 32096.html)


Miserable Fänge in den Lachsflüssen....

Zur Mitte der Lachssaison zeigen die Fangberichte das die Erfolge weitaus schlechter als in früheren Jahren sind. Dies wird von den betroffenen Organisationen sehr ernst genommen.
Die Flußgenossenschaften im ganzen Land sind bei der Evaluierung zur Saisonmitte. Ein Übersicht der norw. Lachsflüsse, die 7000 Fischereirechtsinhaber repräsentiert, zeigt das die Situation in den Flüssen in Nord-Troms(ø), Nord-Møre(og Romsdal) und rund um den Trondheimsfjord am schlimmsten ist. In der Gaula, Orkla und Størdalselven sind die Fangergebnise um 30-60%, im Vergleich zu einem normalen Jahr, zurückgegangen.

Strengere Regeln
"Da wir nur noch 60% des Vorjahres erreichen, gehen wir buchstäblich ans Eingemachte. Das ist sehr bedrohlich." Sagte Torfinn Evensen, der Generalsekretær der norw. Flussgenossenschaften. Evensen warnt davor, die Bestände gänzlich auszurotten (wörtlich: aufzufressen was wir die Saatkartofeln nennen). Darum beurteilte er, in Dagbladet die Lage als so prekär, das strengere Regeln für die Flußfischerei und die Fischerei nach dem Lachs auf dem Meer noch in diesem Jahr erforderlich sein.

Lachslaus und Ernährung
Evensen glaubt das die schlechte Fischerei teilweise der missglückten Kampf gegen die Lachslaus in den Fischzuchtanlagen geschuldet ist. Von dort entkämen Lachse, welche die Larven auf sich hätten, in die Flüße und ins Meer, wo sie verenden.
Komunikationsdirektor Are Kvistad von der "Fiskeri- og havbrucksnaeringens landsforening" (Vereinigung der Fischerei und Fischzuchtunternehmen), widerspricht diesen Schlußfolgerungen.
"Da gibt es nur eine geringe Anzahl von Lachsläusen in den Zuchtanstalten und die Betreiber halten sich an die amtlichen Vorschreibungen. Aber es kann viele Ursachen dafür geben, das die Lachsfischerei schwächelt. z.b. weniger Futter für die Lachse im Meer," sagt Kvistad.


"Übersetzer sind Verräter" sagte das Elchvieh und ergriff die Flucht....

[AlexWo]

Hallo, nur mal zu der Annahme, den Lachsen fehle die Nahrung im Meer.....

Island steuert auf eine sehr gute Lachssaison zu, der Start an allen Flüssen übertraf alle Erwartungen (meine auch;) !) .
Ich kann deswegen nicht glauben, dass es an der Nahrung im Meer liegen kann.

Die Verantwortlichen in Norwegen sollten sich wirklich fragen, wie das mit den Fischfarmen weitergehen soll!!!!

Die Lachsfischerei in Norwegen erlebt doch nun schon lange einen Niedergang, auch wenn fast jede Saison dann wieder schön geredet worden ist.
Im Süden kommt dann noch die intensive Landwirtschaft dazu, den (oder müsste es die heissen?) stark veralgten Bjerkheimselva habe ich schon als widerlich empfunden, ganz zu schweigen vom Güllegestank in diesem Tal und den Ampullenbergen hinter einer Schweinefarm direkt am Fluss.

Dazu kmommt noch das Gedrängel an vielen öffentlich zugänglichen Strecken (oder am öffentlich zugänglichem, gegenüberliegendem Ufer einer "Exclusiv-Strecke")!
Da muss man ja schon teilweise mit nem Helm fischen, da mit einem der Driva-Duppen nicht das Hirn zerschlägt!!

Obwohl ich Norwegen immer gern besucht habe werde ich zukünftig wohl nicht mehr zum Lachsfischen nach Norwegen fahren.

Den norwegischen Medikamentenlachs dürfte gar niemand mehr kaufen!

Sorry, dass ich das so drastisch darstellen musste, es ist aber meine Sicht der Dinge!

VG

Alex

[elchvieh]

Lieber Alex

sieh das nicht so schwarz, immerhin ist Zuchtlachs das Schönste das man aus Antibiotika machen kann....

meint etwas zynisch, das Elchvieh

[Spessart Räuber]

Hallo,

sieh das nicht so schwarz, immerhin ist Zuchtlachs das Schönste das man aus Antibiotika machen kann....

nicht zu vergessen die wundervollen Farbstoffe der humanitär orientierten Chemieindustrie - einfach nur lecker

Cheers

Klemens

[webwood]

Jetzt seid doch nicht so negativ!
Ein Zuchtlachs ist so wertvoll wie ein kleiner Fruchtzwerg und langfristig gesehen, wird die Sch.... unter den Zuchtbecken zu Erdöl.

Mahlzeit

Thomas

[gespliesste]

Hallo,

die bekannten Probleme mit dem Zuchtlachs sind bestimmt nicht von der Hand zu weisen und die Regularien ohne Frage verbesserungswürdig.

Aber ohne Auquafarming wären die Wildbestände so einiger Fischarten wohl schon lange vor dem Exitus und der Lachs wohl an erster Stelle. Würde man die Aquafarmen schliessen, wäre das wohl recht schnell das Ende für den Wildlachs.

Wir brauchen da auch nicht mit Finger auf die Norweger zu zeigen: Schweine, Rinder und Hühner werden bekanntermaßen auch in Deutschland massiv mit Antibiotika versetzt. Doraden, Schrimps und Pangasius in Drittländern genauso. In der Massentierhaltung lässt sich das wohl kaum vermeiden. Gemäßigtere Tierhaltung bedingt auch höhere Preise, da muss sich jeder an die eigene Nase fassen der "günstiges" Fleisch oder Fisch kauft.

Und die wirklichen Umweltprobleme mit der Lachszucht liegen heute noch eher in Chile als in Norwegen.

LG,

Olaf

[AlexWo]

Hallo,

die bekannten Probleme mit dem Zuchtlachs sind bestimmt nicht von der Hand zu weisen und die Regularien ohne Frage verbesserungswürdig.

Aber ohne Auquafarming wären die Wildbestände so einiger Fischarten wohl schon lange vor dem Exitus und der Lachs wohl an erster Stelle. Würde man die Aquafarmen schliessen, wäre das wohl recht schnell das Ende für den Wildlachs.

Wir brauchen da auch nicht mit Finger auf die Norweger zu zeigen: Schweine, Rinder und Hühner werden bekanntermaßen auch in Deutschland massiv mit Antibiotika versetzt. Doraden, Schrimps und Pangasius in Drittländern genauso. In der Massentierhaltung lässt sich das wohl kaum vermeiden. Gemäßigtere Tierhaltung bedingt auch höhere Preise, da muss sich jeder an die eigene Nase fassen der "günstiges" Fleisch oder Fisch kauft.

Und die wirklichen Umweltprobleme mit der Lachszucht liegen heute noch eher in Chile als in Norwegen.

LG,

Olaf

Hallo Olaf!

Sicher kommen wir ohne Aquakultur nicht mehr aus. Nur muss Lachs so billig und umweltfeindlich produziert werden? Grad von einem Land wie Norwegen würde ich da mehr erwarten....

Mir ging es auch nicht so um Vergleiche mit der Viehzucht in der EU, sondern eher darum, dass die Käfige oftmals in den Fjorden liegen, wo der Wasseraustausch nicht so gross ist wie auf offener See, sich somit der ganze Dreck ablagert. Klar ist das für den Bauern am einfachsten, kleines Boot, kurze Wege, weniger Schäden aber halt auch mehr Medikamente, mehr Umweltverschmutzung. Ich glaube schon, dass man das verbessern könnte und die norwegischen Wildlachse sollten uns das wert sein.

http://www.fliegenfischer-forum.de/presse74.html


VG

Alex

[gespliesste]

Hallo Alex,

Sicher kommen wir ohne Aquakultur nicht mehr aus. Nur muss Lachs so billig und umweltfeindlich produziert werden? Grad von einem Land wie Norwegen würde ich da mehr erwarten....

Verbraucher in aller Welt fragen das Produkt nach und um so billiger ich produziere um so mehr Gewinne mache ich bekanntlich.
Da sind die Gesetzgeber gefragt, aber Konzerne umgehen umbequeme Auflagen gerne durch Produktionsverlagerung.
Norwegen hat ja schon einiges unternommen, draufhin wurden weite Teile der Produktion nach Chile verlagert, da sind die Regularien noch nicht so streng und in Europa bekommt man von dem Umweltdesaster nicht so viel mit. Im Grunde ist es wie mit so vielen Fisch- / und Tierarten mittlerweile ein globales Problem.

Wir können ja selber entscheiden ob wir den billigen Zuchtlachs kaufen. Aber das ist wohl auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Jedem der mehr über die Hintergründe der globalen Lachszucht wissen will, empfehle ich folgende Dokumentation: http://dokumonster.de/sehen/2318-lachsfieber-ard-doku/

LG,

Olaf

[elchvieh]

aus dem nyhetsbyrå...

Bergens Tidene von heute: Sofortmaßnahmen um den Wildlachs zu retten
Das Umweltministerium wird wahrscheinlich (noch heute) Sofortmaßnahmen veröffentlichen, um den Wildlachs zu retten.

Die Organisation „Norwegische Lachsflüsse“ glaubt, das nur so wenig Wildlachs gefangen wurde, zwinge die Lachsfischerei stark zu reduzieren oder ganz einzustellen und verlangt Sofortmaßnahmen. Dem will das Umweltministerium (gegenüber Dagen Næringsliv) folgen.
Die Pläne dazu werden Mittwochnachmittag zusammengefaßt und in Kürze werden Beschränkungen sowohl für die Meeres- wie auch die Flussfischerei erlassen. Diese werden erst den Trondheimfjord und die darin einmündenden Flüsse umfassen, sagte der Berater Stig Johannson vom Miliødirektoratet.

Die Lachssaison hat nun Halbzeit und die Fänge in den Flüssen liegen weit unter dem Niveau der Vorjahre. ... Die Situation in den Regionen Trøndelag, Møre og Romsdal, Nordtromsø ist ernst. Aber auch im Sørlandet und in der Vest-Finnmark wurde bedeutend weniger gefangen.

"Norwegische Lachsflüsse“ welche die Inhaber der Fischereirechte in den Flüssen vertritt, hat nach Sofortmaßnahmen verlangt.
„Es ist höchste Zeit, daß wir die Zuchttiere schonen. Das verlangt, daß wir die Zurücksetzung aller weiblichen Lachse einführen – sowohl im Meer, wie auch in den Flüssen“ sagte der Generalsekretär der Organisation Torfinn Evensen. Er nennt dies die "Saatkartoffeln" die zukünftige Lachgenerationen sichern sollen, und meint das es sehr wichtig sei die Population nicht über Gebühr zu zehnten.

Quelle: http://www.bt.no/nyheter/innenriks/Stra ... 32683.html

frei übersetzt und gekürzt vom Elchvieh

das berichten wird, sobald die neuen Regelungen öffentlich sind.

[AlexWo]

aus dem nyhetsbyrå...

Bergens Tidene von heute: Sofortmaßnahmen um den Wildlachs zu retten
Das Umweltministerium wird wahrscheinlich (noch heute) Sofortmaßnahmen veröffentlichen, um den Wildlachs zu retten.

Die Organisation „Norwegische Lachsflüsse“ glaubt, das nur so wenig Wildlachs gefangen wurde, zwinge die Lachsfischerei stark zu reduzieren oder ganz einzustellen und verlangt Sofortmaßnahmen. Dem will das Umweltministerium (gegenüber Dagen Næringsliv) folgen.
Die Pläne dazu werden Mittwochnachmittag zusammengefaßt und in Kürze werden Beschränkungen sowohl für die Meeres- wie auch die Flussfischerei erlassen. Diese werden erst den Trondheimfjord und die darin einmündenden Flüsse umfassen, sagte der Berater Stig Johannson vom Miliødirektoratet.

Die Lachssaison hat nun Halbzeit und die Fänge in den Flüssen liegen weit unter dem Niveau der Vorjahre. ... Die Situation in den Regionen Trøndelag, Møre og Romsdal, Nordtromsø ist ernst. Aber auch im Sørlandet und in der Vest-Finnmark wurde bedeutend weniger gefangen.

"Norwegische Lachsflüsse“ welche die Inhaber der Fischereirechte in den Flüssen vertritt, hat nach Sofortmaßnahmen verlangt.
„Es ist höchste Zeit, daß wir die Zuchttiere schonen. Das verlangt, daß wir die Zurücksetzung aller weiblichen Lachse einführen – sowohl im Meer, wie auch in den Flüssen“ sagte der Generalsekretär der Organisation Torfinn Evensen. Er nennt dies die "Saatkartoffeln" die zukünftige Lachgenerationen sichern sollen, und meint das es sehr wichtig sei die Population nicht über Gebühr zu zehnten.

Quelle: http://www.bt.no/nyheter/innenriks/Stra ... 32683.html

frei übersetzt und gekürzt vom Elchvieh

das berichten wird, sobald die neuen Regelungen öffentlich sind.

Hi, naja, auch son Schmarrn, wie will er denn die weibl. "Saatkartoffeln" selektieren, bzw. wie kann man diese unversehrt zurücksetzen!?

Warum setzen die nicht bei den Farmen an? In meinen Augen eine Beruhigungsstrategie.

LG

Alex
Alex

[gespliesste]

Hallo,

letztes Jahr war es genau anders rum, da hatte Island ein extrem schlechtes Jahr und Norwegen eine recht gute Saison. Dieses Jahr hört man positive Nachrichten aus Island und Norwegen ist extrem besorgt. Auf Dauer würde ich mir auch Sorgen machen, aber das es jährliche Schwankungen gibt ist wohl beim Lachsfischen normal. Die Lachsfarmen gibt es ja nicht erst seit 2012 und letztes Jahr war eine sehr gute Saison in Norwegen, also da sofort den Untergang der Bestände zu Proklamieren halte ich auch eher für Übertrieben.

LG,

Olaf

[chris meyer]

morgen,

ich würde mir schon sorgen machen. Norwegens Fänge sind seit Jahren extrem instabil.
dass dieses Jahr in Island wieder besser gefangen wird ist zwar eine gute Nachricht, allerdings kann man auch da beobachten dass die grilse lange nicht mehr so fett und und gut genährt sind wie sie schon waren.
ich denke eines von vielen Problemen ist die Erwärmung des Meeres. die fische sind gezwungen viel weitere und anstrengendere Wege zu gehen um zu ihren Fressgründen zu kommen.
wenn man dann noch so unvernünftig ist und alles abschlägt, besonders die Weibchen, dann ist das einfach dumm.
der einstige Paradefluss islands, die Laxa, hat man auch fast kaputt gemacht weil alles rausgenommen wurde.

ich hoffe für uns all dass die Norweger zur Vernunft kommen und beginnen ihre bestände zu schützen.

christoph

[AlexWo]

morgen,

ich würde mir schon sorgen machen. Norwegens Fänge sind seit Jahren extrem instabil.
dass dieses Jahr in Island wieder besser gefangen wird ist zwar eine gute Nachricht, allerdings kann man auch da beobachten dass die grilse lange nicht mehr so fett und und gut genährt sind wie sie schon waren.
ich denke eines von vielen Problemen ist die Erwärmung des Meeres. die fische sind gezwungen viel weitere und anstrengendere Wege zu gehen um zu ihren Fressgründen zu kommen.
wenn man dann noch so unvernünftig ist und alles abschlägt, besonders die Weibchen, dann ist das einfach dumm.
der einstige Paradefluss islands, die Laxa, hat man auch fast kaputt gemacht weil alles rausgenommen wurde.

ich hoffe für uns all dass die Norweger zur Vernunft kommen und beginnen ihre bestände zu schützen.

christoph

Hallo Christoph,

Island hatte im letzten Jahr sehr unter mangelnden Niederschlägen zu leiden. Das die Grilse dort unterernährt wirken kann ich nicht sagen, mein Reisepartner hatte einen Grils dabei und dem ist fast der Anzug geplatzt! Die Lachse waren ganz normal....

Was die Flüsse im Südwesten und Westen angeht, war der Saisonstart wohl eher überdurschnittlich.

Norwegen hat wirklich Probleme mit den Wildlachsbeständen, dass kann man doch durch eine etwas weniger schlecht verlaufende Saison nicht schönreden!

Gyrodaktylus, Massenbefall durch Läuse der Smolts (Verursacher die Farmen), streunende Farmlachse, extreme Düngung der umliegenden Wiesen im Süden......

Es geht stetig bergab!

VG

Alex

[matthias z.]

Hallo,

ich habe zwischen 1993 - 2008 am Laerdal und an der Gaula auf Lachs gefischt. Der Laerdal wurde nach der Saison 1996 wegen Gyrodactilus Befall geschlossen. An der Gaula ist die Fischerei zwischen 1999 - 2004 sehr gut gewesen und wurde dann bis 2008, auch wenn teilweise die Bedingungen sehr gut waren, immer schlechter. Ich bin immer in der gleichen Woche (letzte Juli Woche) dort gewesen. Letztes Jahr wurde in dieser Woche, an den Strecken an denen ich gefischt habe mit gut 20 Anglern nicht ein einziger Lachs gefangen! In meiner Zeit war es teilweise auch schon schlecht, soll heissen, dass die Fischer im Schnitt weniger als einen Fisch in der Woche gefangen haben aber eine 0 mit der gesamten Mannschaft habe selbst ich in 10 Jahren dort nicht erlebt. Das ist schon erschreckend.

Ich glaube, dass es ausser den o.g. Problemen an der Gaula noch zwei weitere Probleme gibt. Die großen Juni Lachse, die sehr wichtig für das Laichgeschäft sind, werden größtenteils immer noch getötet. Es wurde sehr viel Werbung gemacht (Norwegens Lachsfluss Nr. 1 usw.), was den Fischereidruck enorm erhöht hat.

Viele Grüße

Matthias

[mefohunter]

Moin.
gestern Abend kam die Nachricht, dass ab sofort bis zum Ende der Saison die gesamte Netzfischerei im Trondheimfjord eingestellt werden muss und dass alle weiblichen Lachse in allen Flüssen, die in den Fjord münden released werden müssen - immerhin.
HG Daniel