Bye, bye Blei beim Angeln?

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DerRhöner
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von DerRhöner »

Hallo zusammen

Also das ist mir jetzt doch ein Bedürfniss, es etwas deutlicher zu sagen. Solange jemand ohne besseres Wissen etwas tut, ist das für mich okay. Früher waren die Auswirkungen von Blei auf die Umwelt wohl nicht so bekannt oder waren in der breiten Bevölkerung nicht bekannt. So wie man früher nichts dabei dachte FCKW in Kühlschränken (und Haarsprays, wenn ich mich recht erinnere) einzusetzten. Wenn man heute aber weiss, dass es schädlich ist und es brauchbare Alternativen mit vertretbaren Komforteinbussen gibt, gibt es für mich persönlich keine Rechtfertigung mehr, Blei einzusetzten. In diesem speziellen Fall - obgleich ich sonst eine Totalkostenbetrachtung sehr wichtig finde - halte ich auch die Aufrechnung der Umweltkosten von Transport und Energie für unpassend. Blei ist schlichtweg giftig. Asbest ist vermutlich auch billiger und weniger energieaufwendig als Zeug das wir heute zur Isolation nutzen. Aber trotzdem will das wohl keiner mehr im Haus haben.

Mag ja sein, dass das für FliFi weniger schmerzhaft ist. Aber ich finde es fragwürdig, wenn es ein Hobby bedingt, 500 Gramm Blei in die Landschaft zu befördern (und wohl regelmässig zu verlieren) wird es höchste Zeit eine Alternative zu suchen (war nicht von Stein die Rede?). Und ich bin genau der gleichen Meinung: Man man damit nicht ganz so schnell so tief kommt wie mit Blei, dann ist das eben so. Früher waren in der Angelei auch lebende Köderfische üblich und die sind vermutlich auch immer noch effektiver als tote. Aber aus gutem Grund verzichtet man heute auf dieses Potential. Früher waren Widerhaken Standard, heute ist widerhakenlos verbreitet obwohl man mehr Fische verliert. Auch das kann man verschmerzen. Was wir machen ist eine Freizeitfischerei, in der nicht mit Gewalt der Erfolg herbeigebleit werden muss, finde ich.

Und ich sag es noch anders: Ich will keine Wasserrohre aus Blei in meinen Haus und die sind aus gutem Grund heute verboten. Und wer das auch nicht will, der muss in meiner simplen Logik auch dagegen sein, Blei in die Landschaft zu schmeissen.

Gleiches gilt für Jagdmunition und wer sonst noch Blei verwendet. Und es gilt für giftiges Skiwachs, für das es umweltfreundliche Lösungen gibt. Und es gilt für Mehrwegverpackungen statt Wegwerfplastik und es gilt für.... alles was man mit vertretbarem Aufwand als Kompromiss zugunsten von Umwelt und Ressourcen eingehen kann.

Gruss
Christian

PS: schnell gegoogelt: Dichte Blei: 11g/Kubikzentimeter; Wolfram 19g/Kubikzentimer. Für den fischereilichen Anwendungszweck ist Wolfram sogar sinnvoller.
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MarkusZ
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,

Aus Imagegründen kann man so ein Bleiverbot schon befürworten.
DerRhöner hat geschrieben: alles was man mit vertretbarem Aufwand als Kompromiss zugunsten von Umwelt und Ressourcen eingehen kann.
Da müssten wohl erstmal konkrete, wissenschaftlich belegte/nachprüfbare Vergleichszahlen zur jeweiligen Umweltbelastung und zum ökologischen Fußabdruck der verschiedenen Materialien auf den Tisch.

Und auch der tatsächliche Anteil verschiedener Eintragsquellen wäre nicht uninteressant.

Nicht alles , was auf den ersten Blick so klar und einfach wirkt, ist ja bei nährer Betrachtung auch tatsächlich so.

Da man als Angler in DE aber sowieso dauernd in der Defensive ist, würde ein Bleiverzicht natürlich schon als Feigenblatt taugen, egal ob es nun wirklich was bringt oder nicht.
Trockenfliege
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von Trockenfliege »

Ja, Christian, ich fische beim Grundangeln häufig mit aus dem gleichen Gewässer stammenden Kieselsteinen.
Mein Beispiel zu den Norwegenanglern betraf nicht mich, aber ich habe kein Problem damit, auch andere Angelarten in einer Beurteilung des Bleiverbots für Angler zu berücksichtigen.

Und du darfts nicht den Bleieintrag in die Umwelt durch kompakte Angelbleie mit dem Bleieintrag durch Autoverkehr gleichsetzen.
100gr Sargblei am Flussgrund, sich kaum zersetzend und 100gr Feinstaubblei in unserer Atemluft und auf unserem Gemüse sind 2 sehr unterschiedliche Paar Stiefel und sind in ihrer Giftigkeit für die Umwelt absolut nicht vergleichbar!

Was das bessere Wissen angeht: Was weisst du den über den ökologischen Gesamt-Fussabruck von Wolfram im Vergleich zum Blei? Ich kenne ihn nicht.

Was ich weiss ist, dass kompakte Bleistücke in der Umwelt - Luft oder Wasser - eine Oxidationschicht bilden, die vor einer weiteren Auflösung schützt.
Blei soll auch gegen diverse Säuren sehr resistent sein. Nicht aber gegen Magensäure von Tieren, daher die Schäden bei gründelden Wasservögeln und auch Tieren, die die Gedärme von geschossenem Wild fressen.

Ich verwende beides beim Fliegenbinden, habe auch überhaupt kein Problem damit, auch zukünftig noch normales Blei bei anderen Angelarten zu verwenden.
Und das sage ich als Miglied bei den Grünen.

Aber ich fahre seit 15 Jahren einen leichtgewichtigen Kleinwagen, fahre vorausschauend, um wenig Bremsen zu müssen usw., außerdem fahre ich viel mit dem Rad - auch regelmäßig 11km zum Angeln, einfache Strecke.
Dadurch erspare ich der Umwelt sicherlich mehr Schaden, als wenn ich mit dem 2-Tonner meine Tungstennympfen ans Wasser fahre.

So, entschuldigt bitte, das kam mir gerade so hoch.
Es soll jeder nach seinem Gutdünken handeln und je mehr Gedanken wir uns über unser Handeln machen und es entsprechend auch ändern umso besser.
Ich werde auch bestimmt nicht gegen ein zukünftiges Bleiverbot plädieren, aber ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen sich für ihren nichtanglerischen Alltag Gedanken machen, wie sie die Umwelt zB. durch einen geringeren Bleifeinstaubeintrag schützen können........

Um das Unwissen über die verlorenen Bleie etwas zu verringern: Es gibt Karpfenangelmethoden, bei denen das Blei in einem Klip fixiert wird. Dieser gibt das Blei frei, wenn es sich im Kraut verfängt. In wenigen Fällen wird der Klip auch mal so getunt, dass er das Blei schon beim Anbiß frei gibt, ist aber selten, denn das geht auch ins Geld.
Der Clip dient dem Schutz des Karpfens bei einem Abriß, damit der nicht das Blei mit sich rumschleppt. Allerdings sind diese "Karpfenbleie" entweder lackiert oder mit einer dünnen "Gummi" Schicht ummantelt.
Die geben wahrscheinlich auf jahrzehnte kein Blei an die Umwelt ab. Hier finde ich eher die Resourcen- und Energieverschwendung fragwürdig - aber nicht den Bleieintrag in die Umwelt.

LG
Reinhard
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Hawk
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von Hawk »

Sicherlich Blei ist nicht toll die meisten hier könnten beim fischen auch ohne leben ohne sich großartig einzuschränken.

Aber wenn Blei verboten ist wie geht es weiter?

Als nächstes fragt dann vielleicht jemand wie es denn mit Plastik aussieht, ein abgerissener komplett synthetischer Hechtstreamer verrottet sicherlich auch erst in einigen Jahrzehnten also als nächstes Kunststoff bei Angelködern verbieten oder durch wasserlösliches :roll: Material ersetzen?

Macht ja nichts wir haben ja noch Naturmaterial, aber moment ist die tolle UV Farbe mit der unser Bucktail eingefärbt wurde wirklich umweltfreundlich?

Nagut also nurnoch ungefärbte Naturmaterialien aus Bioanbau, aber wie sieht es da eigentlich mit dem Tierwohl aus, Stichwort Pelztierzucht etc?
Gruß
Sven
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The Sharpshooter
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von The Sharpshooter »

Servus,

@ Hawk - ich verwende idR "leadfree Wire" gibts in verschiedenen Stärken und läßt sich genau wie Bleidraht wickeln. Allerdings weiß ich auch nicht woraus dieser besteht und wie seine Umweltbilanz aussieht.

Ich finde mich in den Aussagen, sowohl von Christian, als auch Reinhard wieder und sehe da eigentlich keinen großen Widerspruch. Ja, und als ich noch zB auf Aal mit Grundbescherung gefischt habe, habe ich auch Kieselsteine verwendet.

Bild

Petri!
Christian
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gespliesste
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von gespliesste »

Hallo,
MarkusZ hat geschrieben: Da müssten wohl erstmal konkrete, wissenschaftlich belegte/nachprüfbare Vergleichszahlen zur jeweiligen Umweltbelastung und zum ökologischen Fußabdruck der verschiedenen Materialien auf den Tisch.
Zumindest für Gewichte aus Stein, Eisen oder Glas liegt die Umweltverträglichkeit wohl auf der Hand. Über Messing ist mir auch kein negativer Umwelteinfluss bekannt, zumindest habe ich da nichts gefunden. Kupfer und Zinn sind da schon problematischer. Wolfram bescheinigt die Studie: Strigul, N., Koutsospyros, A., Arienti, P., Christodoulatos, C., Dermatas, D., & Braida, W. (2005). Effects of tungsten on environmental systems. Chemosphere, 61(2), 248-258. eine gute Umweltverträglichkeit. Tungsten hat den höchsten Schmelzpunkt aller Metalle, aber soweit ich weiss werden die Tungstenperlen gefräst und nicht gegossen. Dazu sind Angelgewichte ja von den Mengen ein vergleichsweise kleiner Nischenmarkt, da spielt der Energieaufwand bei der Herstellung wohl eher eine geringe Rolle. (anders als vielleicht bei Getränkedosen).

LG,

Olaf
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Harald aus LEV
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Olaf (Gespliesste),
ich sage nicht, dass Ihr nichts oder zu wenig macht. Da bin ich wohl missverständlich rüber gekommen.
Auch dass der DAFV Sch...e ist habe ich nicht behauptet.
Ich sage auch nicht, wir können uns eine Interessenvertretung sparen. Im Gegenteil! Sie soll wahrgenommen werden!
Ich glaube Dir auch, dass der aktuelle DAFV nicht mit den Vorgängerinstitutionen vergleichbar ist. Aber Ihr müsst aus deren Schatten hervortreten.
Teilweise passiert das ja schon. Zum Beispiel die letzten Statements in der "Fliegenfischen" in diesem Jahr fand ich sehr gut.
Aber das Problem ist, dass kaum jemand sonst davon erfährt.
Es in die Fischwaid zu schreiben reicht eben nicht. Wer bekommt denn die Fischwaid? Die Vereinsvorstände! Dort wird sie gelesen oder nicht und dann abgeheftet oder entsorgt. Ich bin Mitglied in mehreren Vereinen. Die Fischwaid habe ich noch in keinem zu Gesicht bekommen.
Und Eure Erfolge in irgendwelchen Fach- oder Verordnungsblättern zu veröffentlichen erreicht auch nur einen kleinen Kreis.
Macht doch regelmäßig einen Rundbrief an die Angelmagazine (Jahr-Top Special Verlag, MUP Verlag, Paul Parey Verlag) mit der Bitte, Eure aktuellen Statements in allen ihren Angelmagazinen zu veröffentlichen. Die Verlage werden das mit Sicherheit gerne aufnehmen. Macht Rundmails an die Gerätehändler, die diese aushängen können; nehmt die Vereine in die Mailverteiler auf, damit diese sie als Email an ihre Mitglieder weiterleiten können.
Geht in die sozialen Medien - geht an die Öffentlichkeit.
Werdet Gesprächsthema.
Werdet nicht übersehen.
Ihr habt was zu sagen.
Dass das nicht einfach ist und nicht von heute auf morgen das Ruder rumreißen wird, ist mir auch klar.
Das Trägheitsmoment der Gesellschaft zu überwinden kostet eine Menge Kraft.
Diese Kraft wünsche ich Dir und Deinen Mitstreitern.

Gruß
Harald
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
gespliesste hat geschrieben:Zumindest für Gewichte aus Stein, Eisen oder Glas liegt die Umweltverträglichkeit wohl auf der Hand
Das mag vielleicht sein, ist aber m.E. keine eine wissenschaftlich belegte konkrete Zahl.
Harald aus LEV hat geschrieben:Dazu sind Angelgewichte ja von den Mengen ein vergleichsweise kleiner Nischenmarkt
Kleine Mengen = i.d.R. höhere Energieaufwand pro Stück

Wenn die kleinen Mengen bei der Herstellung vernachlässigbar sind, wieso dann beim Abriss nicht?

Wie gesagt, keine Einwände gegen Bleiverzicht aus Imagegründen.

Ob das dann tatsächlich auch messbar weniger Schwermetallbelastung der Gewässer oder Fische bedeuten würde, wäre aber durchaus nicht uninteressant.

Eine Behauptung ist immer leichter als ein Beweis.
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gespliesste
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von gespliesste »

Hallo Harald,

ich gebe dir vollkommen recht, dasss wir Angler und der Interessenverband DAFV sichtbarer werden müssen und wir versuchen auch alles dafür zu tun. Ich weiss auch das wir aus der Vergangenheit keinen Honig saugen können und da verdammt viel schief gelaufen ist, ich will nur, dass wir nicht ewig und grundsätzlich mit den alten Vorurteilen nach dem Motto: "der Bundesverband taugt eh nichts" konfrontiert werden. Konstruktive Kritik ist immer willkommen.

Wir haben mittlerweile zu allen großen Fachmagazinen und den von dir genannten Verlagen einen sehr engen Kontakt. Die bekommen alle unsere Pressemitteilungen und nehmen die ja auch oft auf (z.B. gerade heute wieder das Thema Blei bei Fisch und Fang). Wir haben auf Instagram mittlerweile einen vergleichsweise erfolgreichen Kanal: @angelfischerverband_dafv
Auf Facebook laufen die meisten unsrerer Meldungen mittelbar über die Fachzeitschriften und andere Akteure. Wir haben die Verbandszeitschrift Fischwaid komplett auf links gedreht und in jeder Ausgabe einen aufwendig recherchierten Leitartikel, der sonst so in keinem anderem Medium erscheint. Viele Fischreibehörden haben die Fischwaid in letzter Zeit abbonniert. Dazu Newsletter und gesonderte Imagekampagnen wie Gewässer-Verbesserer, #protectwater oder #gehangeln. Eine weitere ist gerade in Arbeit.

Dazu pflegen wir engen Kontakt zu den Wissenschaftlichen Aktueren: IGB (Prof. Arlinghaus und der sozioökonomischen Bedeutung des Angelns) und dem Thünen Institut (Meeresfischerei) und Sacrow Institut Postdam (Binnenfischerei)

Dazu haben wir mittlerweile auch in der Bildzeitung, Welt oder Süddeutsche Beiträge. Das Video mit dem Welsfang in der Innenstadt von Frankfurt war über Tage eines der meist aufgerufenen Videos auf Bild.de und da kamen die Angler sehr gut weg.

Es bleibt viel zu tun und da ist sicher viel Luft nach oben und wir reissen das Ruder nicht mal eben rum. Ich bin auch dankbar für Anregungen und konstruktive Verbesserungsvorschläge.

LG,

Olaf
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Harald aus LEV
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Olaf,
gespliesste hat geschrieben:
ich will nur, dass wir nicht ewig und grundsätzlich mit den alten Vorurteilen nach dem Motto: "der Bundesverband taugt eh nichts" konfrontiert werden.
Da bin ich voll bei Dir.
gespliesste hat geschrieben:Es bleibt viel zu tun und da ist sicher viel Luft nach oben und wir reissen das Ruder nicht mal eben rum. Ich bin auch dankbar für Anregungen und konstruktive Verbesserungsvorschläge.

LG,

Olaf
Glaub mir, ich weiß, dass das sehr schwierig ist.
Wenn Du selbst im Verein häufig ausgebremst wirst, und das nur weil Engagement mit Arbeit und Unannehmlichkeiten zusammenhängt und man seine Wohlfühloase aus Bequemlichkeit nicht verlassen oder sich nicht mit Behörden und Institutionen auseinandersetzen will...

Gruß
Harald
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,
gespliesste hat geschrieben: Imagekampagnen
Darum dürfte es auch beim Thema Blei gehen.

Wenn die Öffentlichkeit das glaubt, weil es ja angeblich auf der Hand liegt, ist es egal ob es nun Nachweise für eine tatsächlich messbare Belastung durch Anglerbleie gibt oder nicht.

Ist wie bei den guten 10 Gründen um angeln zu gehen.

Die sind ja wohl auch für die öffentliche Wahrnehmung gedacht und nicht für Angler.

Dass das Video vom Welsfang in Frankfurt das Image der Angler in der breiten Öffentlichkeit positiv beeinflusst hat, hatte ich bisher gar nicht wahrgenommen. Aber ich bin auch nicht so der Medienprofi.
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gespliesste
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von gespliesste »

Hallo MarkusZ,
MarkusZ hat geschrieben:Dass das Video vom Welsfang in Frankfurt das Image der Angler in der breiten Öffentlichkeit positiv beeinflusst hat, hatte ich bisher gar nicht wahrgenommen. Aber ich bin auch nicht so der Medienprofi.
das Video sicher nicht, aber vielleicht die Berichterstattung der Bildzeitung über den Vorfall.https://www.bild.de/regional/frankfurt/ ... .bild.html
Mir wurde in der Folge von einem Anwesenden (laut eigener Aussage selber Angler) angedroht, das er persönlich gegen mich Strafanzeige wegen meines Kommentars in dem Bericht erstattet. Kam aber nie was. Schade, auf den Elfmeter hätte ich mich gefreut.

LG,

Olaf
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orkdaling

Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von orkdaling »

Moin,
wir kønnen ja diskutieren ueber Sinn oder Unsinn, das tat man sicher auch als Blei als Wasserleitung verboten wurde.
Warum gibts die nicht mehr?
Das was Olaf ins Spiel bringt hat ja nicht der DAFV erfunden sondern es sind von der EU Kommission beauftragte Studien.
In England gibts schon ein Verbot, nicht nur weil die Kønigin Angst um ihre Schwæne hat. Schweden diskutiert nicht ob sondern ab wann Verbot.
Man kann auch heute schon Senkgewichte bis 1000g ohne Blei kaufen, solche die zB bei der Meeresfischerei verwendet werden, also nicht nur Spaltblei und Bleidraht-Ersatz.
Von Blei und anderen Schwermetallen geht nun mal eine Gefahr aus, wenn auch nicht direkt sichtbar aber es reichert sich nun mal in den Organismen an.
Warum darf man zB keine Heilbutt ueber 2m entnehmen? Nicht um sie zu schuetzen sondern weil sie zuviel Blei aufgenommen haben was den zulæssigen Grenzwert fuer Nahrungsmittel ueberschreitet.
Es geht der EU Kommission auch nicht nur um Angelblei, das ist ja nur ein kleiner Teil des mit Sicherheit kommenden Bleiverbots.
Und darueber wird die EU spætestens 2022 entscheiden, was sich dann auch in der nationalen Gesetzgebung finden wird.
Gruss Hendrik

Nachtrag: ich hab auch keine Ahnung wieviel und wie schnell Blei ins Wasser geræt, ich weiss aber das sogar der Boden an Schiessplætzen getauscht werden musste weil sich der Bleigehalt im Grundwasser erhøht hatte, ueber dem Grenzwert lag und die Bevølkerung damit gefæhrdet war.
Kønnte dazu mehrere aktuelle (2020) Artikel aus der Presse verlinken, letzter sogar 1/21, aber leider nur auf norsk.
MarkusZ
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von MarkusZ »

Hallo,

für mich klang das so, als ob Du das Video gemeint hättest:
gespliesste hat geschrieben:Das Video mit dem Welsfang in der Innenstadt von Frankfurt war über Tage eines der meist aufgerufenen Videos auf Bild.de und da kamen die Angler sehr gut weg.
Aber auch den verlinkten Bericht auf Bild.de hätte ich als Laie nicht für imagefördernd gehalten. Das klang für mich eher nach Rückzugsgefecht.

Als Angler ist man halt ständig in der Defensive.

Daten und Fakten scheinen da weniger eine Rolle zu spielen als Emotionen oder Stimmungen.

Wie bei Thema Anglerblei eben auch.

Scheint zwar niemand genau zu wissen, ob die Anglerbleie einen messbaren Anteil an der Schadstoffbelastung ausmachen, aber das ist auch nicht nötig, wenn die öffentliche Stimmungslage so ist.

Da Angler eh in der Defensive sind, macht sich da ein Bleiverzicht beim Angeln aus Imagegründen sicher ganz gut.

Vielleicht könnte man auch noch darauf hinweisen, dass Angler i.d.R. auch kein Quecksilber, Cadmium etc. beim Angeln verwenden?
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Hardy
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Re: Bye, bye Blei beim Angeln?

Beitrag von Hardy »

MarkusZ hat geschrieben:...
Scheint zwar niemand genau zu wissen, ob die Anglerbleie einen messbaren Anteil an der Schadstoffbelastung ausmachen, aber das ist auch nicht nötig, wenn die öffentliche Stimmungslage so ist.

Da Angler eh in der Defensive sind, macht sich da ein Bleiverzicht beim Angeln aus Imagegründen sicher ganz gut.

...
moin

Dass Blei ein übles Umweltgift darstellt, ist doch Konsens. Allein aus diesem Grund stellt sich für mich die Frage nach einem messbaren Anteil an der Schadstoffbelastung überhaupt nicht. Wenn kein Angler mehr Blei benutzt, kommt von dieser Seite schon mal nichts mehr in die Gewässer, egal wie hoch der Anteil vorher war. Einen Verzicht nur aus Imagegründen hielte ich für üble Heuchelei.


Groetjes
Hardy
I use flies, Frederic M. Halford would be spinning in his grave.
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