still fließt die Zschopau

Hier geht es um wichtige Belange wie Naturschutz, sinnvolle Gewässer-Bewirtschaftung, schonender Umgang mit Umwelt und Kreatur, Ärgernisse (Schlagthemen) wie Klein-Wasserkraft & Kormoran und Rechtliches.

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Kanne
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still fließt die Zschopau

Beitrag von Kanne »

Endlich Sommer. Den Abendspaziergang mit dem Hund absolviert sitze ich am gestrigen Abend um 21.00 Uhr beruhigt in der Sofaecke. Fernseher läuft und irgendwie muss ich eingeschlafen sein… Dann klingelt das Handy. Karl, der Ornithologe ist dran. Er erzählt mit das bei der Windkraftanlage XYZ in Nordwestlicher Richtung am Boden 300 tote Eisvögel (das ZDF berichtete im letzten Jahr es gäbe in ganz Deutschland nur noch 2.000 Individuen), liegen. Sofort hellwach dachte ich, was wird das wohl für einen Medienrummel geben?!

Als mich mein Telefon um 21.30 Uhr tatsächlich weckte, hatte ich diesen Traum schon fast vergessen "hunderte tote Fische und Neunaugen im Bodemer- Wehr, nahe Zschopau" sagte da die vertraute Stimme eines Vereinsvorsitzenden in mein Ohr "ich fahr gleich mal los, nachschauen. Jugendliche aus dem Verein haben das soeben gemeldet. "Danke, Herr "X", ich geb das gleich mal weiter." Paula, der Hund leckt mir das Ohr ab als ich die 112 wähle und ein Fischsterben an erwähnter Stelle melde. Nach den drei Bieren zum Feierabend kann ich ja leider selbst nicht mehr rausfahren. Nach zwanzig Minuten ruft mich die Dame vom Umweltnotdienst an und nimmt die Daten auf. Rausfahren tut sie heute nicht mehr, allerdings wird von ihr noch die zuständige untere Wasserbehörde informiert.

Die Büroarbeit muss, so wichtig sie im Moment auch ist, heute warten. Als die Sonne gerade über den Erzgebirgskamm gekrochen ist stehe ich mit Paula (dem Hund) an der Wehranlage "Bodemer", nahe der Stadt Zschopau. Der Werkgraben der Kleinwasserkraftanlage (300Kilo WATT) ist ein Rinnsal, der Wehrteich abgestaut. Zwei Gestalten brausen mit einem silbergrauen Wagen eines Münchener Herstellers mit mir unbekanntem Kennzeichen heran und hantieren an einem der zwei defekten Einlaufschieber des Werkgrabens. Auf meine Frage ob es an der Anlage eine Havarie gibt bekomme ich keine Antwort.

Die Sonne steht schon etwas höher und ich mit Auto und Hund im Stauwurzelbereich des eigentlichen Wehres. "Waldweg gesperrt". Da klingelt das Telefon und die nette Frau vom Umweltbereitschaftsdienst informiert mich über den Sachstand. "Die untere Wasserbehörde ist heute leider nicht erreichbar". "Werd versuchen die Anzeige von gestern zu bestätigen und ruf Sie heut Nachmittag noch mal an…".

Der gesperrte Forstweg entpuppt sich als Herausforderung und ich merke recht früh das der Ausweis der Verbandsgewässeraufsicht unter der Frontscheibe mir in diesem Gelände nicht wirklich was nützt.

Die in der gleißenden Vormittagssonne silbern reflektierenden Fischkadaver liegen nicht in der Wanne des Tümpels, welcher trocken gefallen ist, sie liegen an den Rändern. Einige größe Döbel liegen im Springkraut, mit letzter Kraft, der letzte Sprung…. Den Hund habe ich im Auto gelassen, er winselt. Die Kadaver der Fische und Neunaugen liegen sortiert nach Weißfisch, Junghecht und Bachneunaugen im stinkenden Schlamm. Keine Presse. Kein TV. Kein Amt. In diesem Moment denke ich an die vielen Anrufe der Angler, es gäbe keine Fische mehr und meine verzweifelten Erklärungsversuche die Wechselwirkungen Anthroprogener und Faunistischer Eingriffe in unsere Gewässersysteme zu erklären… Stopp. Fotos machen, hab nur das Handy dabei…

Während der Rückfahrt fällt mir noch der Müll auf, welcher sich im eigentlich 1,9 km langen Rückstau der Wehranlage angesammelt hat.

Nach einer Stunde bin ich dann noch einmal mit zwei netten Polizeibeamten auf dem Weg zum Wasserkraftbedingten Fischfriedhof unterwegs. Wir treffen einen jungen
Angler mit Tränen in den Augen, "Das kann doch nicht wahr sein",ist es aber . Tagtäglich. Nicht nur im Erzgebirge.

Eines der Kinder welche das Verrecken der Fische gestern feststellten hat mir heute Nachmittag ein Bild zugesandt. Es zeigt ein Hechtlein mit geschlossenem Maul und daneben ein kleine Plötze, beide ohne Augendreheffekt. Die Bilder zum Beitrag spare ich mir.

Grüße, Lutz

PS: würden dreihundert Eisvögel durch Windkraft getötet…
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Blauzahn
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von Blauzahn »

Still fließt die Zschopau...
und doch hört man die "Schreie" der verendenden Bewohner.
Man muss einfach sehen und zeigen, was dieser Ökowahn der sauberen Wasserkraft anzurichten vermag.

Bild

Schaixxendreck
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Petri Heil und Glück Auf!
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maggs
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von maggs »

Bedrückender Bericht.


Da Ihr Text und Bilder schon habt warum nicht auch in den Foren der "Bessermenschen" posten?

Maggs
CPE

Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von CPE »

Hallo Lutz,

1-2 Fragen: Ist das nicht zumindest eine Ordnungswidrigkeit nach §4 Satz 1 Tierschutzgesetz? Sollte also da nicht, gerade bei der beschriebenen Schlafkrankheit der Beteiligten, die 110 statt 112 ermitteln, d.h. Anzeige des Sachverhaltes bei der Polizei? Oder (dritte Frage...) bringt das auch nichts?

TL, Norbert
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von Beppo »

Hallo in die Runde !
Der Bericht ist auf der einen Seite genauso erschreckend, wie er auf der anderen Seite beschämend ist. Für mich stellt sich die Frage wie( Hr XXXX. überhaupt auf die Idee kam die 112
anzurufen ? Es kann natürlich sein, dass es ihm beim Anblick der toten Fische schlecht wurde und er einen Rettungsdienst benötigte. In diesem Fall wäre aber das einzig Richtige gewesen die 110 (Polizei) zu wählen und sich dahingehend zu äußern, dass ein Verdacht auf eine Umweltstraftat besteht. In diesem Fall hätten die Beamten erscheinen MÜSSEN und dies bei Tag und bei Nacht ! Fast alle Dienstfahrzeuge sind im Besitz eines sogenannten "Umweltkoffers", können im Notfall Wasserproben entnehmen, aber auf jeden Fall den Sachverhalt aufnehmen. So verstreicht keine wertvolle Zeit damit Beweismittel durch den Betreiber der WKA beseitigt werden. Der größte Teil der Angler im AVS, und wahrscheinlich nicht nur dort, haben im Umgang mit Fischsterben nicht die erforderlichen Kenntnisse, sie sind ja auch nicht im Besitz von eigenen Gewässern. Weiter stellt sich für mich die Frage was der AVS die letzten 24 Jahre gegen die WKA unternommen hat ? Viele der Anlagen wurden illegal, schwarz, an den Pachtgewässern des AVS, gebaut. War man betriebsblind, wollte man sich nicht mit dem Verpächter der Gewässer, dem Freistaat Sachsen, überwerfen ?
Die Messen sind gelesen und der Verband muss damit klar kommen. Hier eine direkte Frage an Hr. XXXX. :
In Plauen an der Weißen Elster (Mühlgraben) betreibt eine Frau aus Rehau (Name ist mir bekannt) eine WKA. Dort wird derzeit so viel Wasser aus der Elster ausgeleitet, dass der Lebensraum für die dort vorkommende Leitfischart Bachforelle nicht mehr existent ist. Zwar gibt es dort kein Fischsterben denn wo keine sind kann auch nichts sterben. Es gibt ca. 500 Mitglieder des AVS in Plauen, wurde der Verband überhaupt mal über diesen Sachverhalt informiert, oder hat man schon etwas dagegen unternommen ? Fragen über Fragen.
So traurig wie das Eine ist gehört zur ganzen Wahrheit mehr.
Petri Heul !
Gruß Beppo
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von Kanne »

Nun, liebe Forumsgemeinde,

wenn ich in Sachsen ein Fischsterben gemeldet bekomme oder melden muss, wähle ich die "112", weil dort die Nummern für den Umweltnotdienst mit ständiger Bereitschaft hinterlegt sind.
Würde man die zuständige Polizeidirektion anrufen, würde alles nur länger dauern. Es war ein privater, emotionaler Bericht. Als ich am Freitag Nachmittag noch einmal vor Ort war wurde das Wehr bereits wieder angestaut. Die Toten Fische trieben an der Wasseroberfläche. Eine Bilderserie erspare ich mir hier erneut.

Nun hat sich hier ein "Beppo" zum Beitrag geäußert.

Bin hier im Forum angemeldet mit "kanne"

Und verabschiede mich mit " Gruß, Lutz"

Ein "Beppo" hat aus diesen Daten nahezu meinen "Klarnamen" generiert, aber ich kenne keinen "Beppo"

Bitte die Moderatoren entsprechend zu reagieren.

Danke, Lutz
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webwood
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von webwood »

@ all. Der Name von "Kanne" bzw. Lutz wurde von mir ge"xxxt"

Liebe Leute,
wenn sich hier jemand mit Klarnamen anmeldet ist das seine Sache, wer das nicht tut, denkt sich was dabei.
Das ist unbedingt zu respektieren, auch wenn man den User persönlich kennt! Darüber werde ich auch in diesem Threat keine Diskussion zulassen.

So und nun zurück zum leider traurigen Thema, ansonsten müsste ich den Threat leider schließen.

Euer Thomas
Angler sterben nie, die riechen nur so.
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von Kanne »

Danke,

lieber Thomas!
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von Beppo »

Hallo in die Runde,
ohne Kommentar !

Zitat :
....ruft mich die Dame vom Umweltnotdienst an und nimmt die Daten auf. Rausfahren tut sie heute nicht mehr, allerdings wird von ihr noch die zuständige untere Wasserbehörde informiert. -

Weiteres Zitat :
.....wähle ich die "112", weil dort die Nummern für den Umweltnotdienst mit ständiger Bereitschaft hinterlegt sind.

Petri Heul Beppo
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von Kanne »

Liebe Forumsgemeinde, hier Zitate und Antworten von mir...

"Hallo in die Runde !
Der Bericht ist auf der einen Seite genauso erschreckend, wie er auf der anderen Seite beschämend ist. Für mich stellt sich die Frage wie( Hr XXXX. überhaupt auf die Idee kam die 112 anzurufen ?"

Die Idee, lieber Beppo stammt von jemandem der sich im Stande fühlt zu wissen wo in Sachsen außerhalb der Behörden- Arbeitszeiten Fischsterben oder Verstöße gegen das Fischerei- oder Wasserhaushaltsgesetz zu melden sind. Melde ich das an die zuständige Polizeidirektion (im Folgenden PD genannt) bedeutet das für deren dünn gesätes Personal die Mehrarbeit, sich wieder an die 112 zu wenden, weil dort die aktuelle Telefonnummer des Umweltbereitschaftsdienstes hinterlegt ist.

"Es kann natürlich sein, dass es ihm beim Anblick der toten Fische schlecht wurde und er einen Rettungsdienst benötigte. In diesem Fall wäre aber das einzig Richtige gewesen die 110 (Polizei) zu wählen und sich dahingehend zu äußern, dass ein Verdacht auf eine Umweltstraftat besteht. In diesem Fall hätten die Beamten erscheinen MÜSSEN und dies bei Tag und bei Nacht ! Fast alle Dienstfahrzeuge sind im Besitz eines sogenannten "Umweltkoffers", können im Notfall Wasserproben entnehmen, aber auf jeden Fall den Sachverhalt aufnehmen."

Nun, lieber Beppo, auch mir war an diesem warmen Abend ein Feierabendbier vergönnt und ich hätte gar nicht rausfahren wollen, besser gesagt dürfen. Deshalb habe ich auf eigene Gefahr hin die Aussage der aufmerksamen Jungangler weiter gegeben. Eben an die, nach Ihrer Meinung natürlich meiner bescheidenen Meinung nach, richtige Stelle.

"So verstreicht keine wertvolle Zeit damit Beweismittel durch den Betreiber der WKA beseitigt werden."

Dies war nicht nötig wie der Beitrag ja zeigt.


" Der größte Teil der Angler im AVS, und wahrscheinlich nicht nur dort, haben im Umgang mit Fischsterben nicht die erforderlichen Kenntnisse, sie sind ja auch nicht im Besitz von eigenen Gewässern."

Dies betrifft nicht alle Angler im AVS, wie der Beitrag zeigt. Vielleicht liegt das ja an der guten Jugendarbeit des Verbandes… Bereits der alte Steglich mahnte 1895 die geschlossene Bewirtschaftung der Gewässer in Sachsen an. Manche sehen das heut noch kritisch, Andere halt nicht.

"Weiter stellt sich für mich die Frage was der AVS die letzten 24 Jahre gegen die WKA unternommen hat ? Viele der Anlagen wurden illegal, schwarz, an den Pachtgewässern des AVS, gebaut. War man betriebsblind, wollte man sich nicht mit dem Verpächter der Gewässer, dem Freistaat Sachsen, überwerfen ?"

Diese Frage sollten Sie an die zuständige Stelle richten. Der Fischereirechtspächter ist in Genehmigungsverfahren teilweise einbezogen. Bei illegal errichteten Anlagen wird auch u. A. kein Fischereirechtspächter in nicht statt findende Genehmigungsverfahren einbezogen.

" Hier eine direkte Frage an Lutz Kanneg. :
In Plauen an der Weißen Elster (Mühlgraben) betreibt eine Frau aus Rehau (Name ist mir bekannt) eine WKA. Dort wird derzeit so viel Wasser aus der Elster ausgeleitet, dass der Lebensraum für die dort vorkommende Leitfischart Bachforelle nicht mehr existent ist."

Die Weiße Elster in Plauen gehört zur Äschenregion. Leitfischart ist die Äsche. Diese ist in der Weißen Elster auf sächsischem Gebiet leider nahezu ausgestorben oder verschollen.


"Es gibt ca. 500 Mitglieder des AVS in Plauen, wurde der Verband überhaupt mal über diesen Sachverhalt informiert, oder hat man schon etwas dagegen unternommen ? Fragen über Fragen."

Die Geschäftsstelle des AVS, so sie informiert wird bringt nach m.E. gemeldete Verstöße zur Anzeige. Wenn 1.000 Augen hingegen keine Verstöße melden, dann nicht.


Auch in Plauen sollte man davon ausgehen das es u. A. eine funktionierende staatliche Fischereiaufsicht gibt, welche Verstöße gegen geltende Gesetzmäßigkeiten auf kurzem Dienstweg zur Anzeige bringen kann. Der Umweltbereitschaftsdienst ist über die Notrufnummer 112 ständig erreichbar.

"Zwar gibt es dort kein Fischsterben denn wo keine sind kann auch nichts sterben."

Das es keine Fische in den Gewässern gibt, das wird von vielen Anglern kritisiert. Das dort, wo es kein Wasser gibt, keine Fische leben können, sollte jedem, auch Nicht- Angler klar sein.

"So traurig wie das Eine ist gehört zur ganzen Wahrheit mehr."

Sehr geehrter Angelfischerkollege Beppo, danke für diese wahren Worte.

Mit lieben Trockenfliegenstreamupfischereilichen manchmal leicht ironisch angehauchten Grüßen

Der immer liebe Lutz

Ach so, "Petri heil"

Bei "heul" regnet`s immer :mrgreen:
Kanne
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von Kanne »

Carl Phillip Emanuel hat geschrieben:Hallo Lutz,

1-2 Fragen: Ist das nicht zumindest eine Ordnungswidrigkeit nach §4 Satz 1 Tierschutzgesetz? Sollte also da nicht, gerade bei der beschriebenen Schlafkrankheit der Beteiligten, die 110 statt 112 ermitteln, d.h. Anzeige des Sachverhaltes bei der Polizei? Oder (dritte Frage...) bringt das auch nichts?

TL, Norbert
Lieber Norbert,

entschuldige das ich Dir erst jetzt antworte.

Die (dritte Frage...) ist im entscheidenten Fall auch immer die Antwort. Der Mensch entscheidet. Hierbei sind Haare und Federn oftmals besser zu "bewerten" als Schuppen und Gräten. Der Spiegel verwehrt den EinblicK. Ist der Spiegel zerbrochen, ist Feierabend oder Wochenende.
Nicht für alle, aber dies wiederum ist dem "Einzelfall" zu entnehmen.

Danke für die Nachfrage,

Grüße Lutz
Beppo
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von Beppo »

Hallo in die Runde !
Hier möchte ich mich letztmalig zu diesem Thema und zu dem krampfhaften Versuch einer Rechtfertigung äußern.
Beim Verdacht auf eine Straftat ist immer die Polizei zu rufen ! Natürlich kann man dann noch zusätzlich diese und jene Behörde einschalten. Weiterhin sollte es nicht das Problem eines Anzeigeführers sein, ob die Polizei unterbesetzt oder überarbeitet ist, dass könnte genauso gut der Umweltbereitschaftsdienst sagen. Sollte die Angelegenheit gerichtsrelevant werden zählen fast ausschließlich die von der Polizei oder den Behörden erbrachten Beweise. Abschließend sollte man noch eins bedenken, die Polizei hat keine Dienstzeiten wie Behörden. Die sind rund um die Uhr erreichbar, sogar an Sonn - und Feiertagen ! Vielleicht gehen deshalb so viele Anzeigen den Bach runter, weil man einfach nicht wusste was man tut und bevor ich etwas falsch mache, mache ich lieber nichts.
Zu Dr. Steglich "Die Fischwässer im Königreich Sachsen" wäre eins zu sagen, den Text sollte man im Kontext seines Gesamtwerks betrachten. Er wollte eine Bewirtschaftung die sich dem natürlich vorkommenden Fischarten widmet, sie unterstützt und fördert. Er wollte bestimmt keinen Forellenpuff oder einen VEB Angelzirkus.
Die Frage zum Genehmigungsverfahren ist an die richtige Stelle gerichtet. Der AVS übt ein eigentumsgleiches Recht (Pachtzeit) aus und ist in jedem Genehmigungsverfahren zu beteiligen und nicht nur teilweise. Nach dem SächFischG § 12 ist der Fischereiausübungsberechtigte sogar dazu verpflichtet Schaden vom Gewässer und seinem Fischbestand abzuwenden. Dem AVS steht es völlig frei z.B. nach § 1004 BGB (Besitzstandsstörung) vorzugehen man muss es eben nur tun.
Die Weiße Elster ist von der Tsp. Pirk bis zur Landesgrenze zu Thüringen ein Gewässer der Bachforellen/Äschenregion. Dies ist ersichtlich auf der Karte "Die fischzönotische Grundausprägung der Gewässer im Freistaat Sachsen" und auf der Internetseite der SächsFischB nachzulesen. Ändert aber nichts an der Tatsache das es dort keinen Lebensraum mehr für die beiden Fischarten gibt. Also völlig egal welche Fischart man als Leitfischart heranzieht.
Was unternimmt die Verbandsgewässeraufsicht des AVS eigentlich gegen diese Tatsachen ? Die Staatl. FA hier mit ins Spiel zu bringen geht völlig an der Realität vorbei. Die Damen und Herren kümmern sich im Rahmen ihrer Befugnisse (SächsFischG, SächsFischVO) und nehmen die Verantwortung dem AVS nicht ab. Ein Beispiel möchte ich hier noch aufführen und dann ist Schluss.
Vor geraumer Zeit gab es ein massives Fischsterben am "Schwarzwasser" (Pachtgewässer des AVS).
Dies wurde von der Staatl. FA zur Anzeige gebracht, da die vor Ort befindlichen Angler nicht recht mit dieser Situation umzugehen wussten. Es wurde folgerichtig die Polizei informiert die den Sachverhalt aufnahm, denn es war an einem Wochenende. Hätte man sich hier auf den Notdienst des Umweltamtes verlassen wäre man verlassen gewesen, niemand erreichbar.

In diesem Sinn Gruß Beppo übrigens Petri Heul (hatte gerade leicht geregnet)
Kanne
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von Kanne »

Mein Zitat, Wurf in die Runde…..

"Hallo in die Runde !
Hier möchte ich mich letztmalig zu diesem Thema und zu dem krampfhaften Versuch einer Rechtfertigung äußern."

Warum krampfhaft?

"Beim Verdacht auf eine Straftat ist immer die Polizei zu rufen !"

Der Verdacht sollte dann aber bestätigt sein.

"Abschließend sollte man noch eins bedenken, die Polizei hat keine Dienstzeiten wie Behörden. Die sind rund um die Uhr erreichbar, sogar an Sonn - und Feiertagen !"

Das sind aber auch nur Menschen.



"Zu Dr. Steglich "Die Fischwässer im Königreich Sachsen" wäre eins zu sagen, den Text sollte man im Kontext seines Gesamtwerks betrachten. Er wollte eine Bewirtschaftung die sich dem natürlich vorkommenden Fischarten widmet, sie unterstützt und fördert. Er wollte bestimmt keinen Forellenpuff oder einen VEB Angelzirkus."


Das nehme ich natürlich mit und telefoniere mal rum. Bin ja auch Angler. Zu Steglich kann ich sagen das die Fischereibehörde da auf ihrer Internetseite was veröffentlicht hat was gegen Ihre Meinung spricht.

"Die Frage zum Genehmigungsverfahren ist an die richtige Stelle gerichtet. Der AVS übt ein eigentumsgleiches Recht (Pachtzeit) aus und ist in jedem Genehmigungsverfahren zu beteiligen und nicht nur teilweise. Nach dem SächFischG § 12 ist der Fischereiausübungsberechtigte sogar dazu verpflichtet Schaden vom Gewässer und seinem Fischbestand abzuwenden. Dem AVS steht es völlig frei z.B. nach § 1004 BGB (Besitzstandsstörung) vorzugehen man muss es eben nur tun."

Grundgedanke richtig, tut man auch

"Die Weiße Elster ist von der Tsp. Pirk bis zur Landesgrenze zu Thüringen ein Gewässer der Bachforellen/Äschenregion. Dies ist ersichtlich auf der Karte "Die fischzönotische Grundausprägung der Gewässer im Freistaat Sachsen" und auf der Internetseite der SächsFischB nachzulesen. Ändert aber nichts an der Tatsache das es dort keinen Lebensraum mehr für die beiden Fischarten gibt. Also völlig egal welche Fischart man als Leitfischart heranzieht."

Völlig falsch. Die "fischzönotische Grundausprägung der Gewässer im Freistaat Sachsen" zeigt den IST- Zustand der Flüsse. Da wird die Äschenregion schon mal gern zum "Gründlings- Schmerlen- Gewässer" degradiert. Wer das akzeptiert ist als Gewässerbewirtschafter verloren.

"Was unternimmt die Verbandsgewässeraufsicht des AVS eigentlich gegen diese Tatsachen ?"

Das Nötige



" Die Staatl. FA hier mit ins Spiel zu bringen geht völlig an der Realität vorbei. Die Damen und Herren kümmern sich im Rahmen ihrer Befugnisse (SächsFischG, SächsFischVO) und nehmen die Verantwortung dem AVS nicht ab. Ein Beispiel möchte ich hier noch aufführen und dann ist Schluss.
Vor geraumer Zeit gab es ein massives Fischsterben am "Schwarzwasser" (Pachtgewässer des AVS).
Dies wurde von der Staatl. FA zur Anzeige gebracht, da die vor Ort befindlichen Angler nicht recht mit dieser Situation umzugehen wussten. Es wurde folgerichtig die Polizei informiert die den Sachverhalt aufnahm, denn es war an einem Wochenende. Hätte man sich hier auf den Notdienst des Umweltamtes verlassen wäre man verlassen gewesen, niemand erreichbar."


Das ist nun letztendlich schlicht und einfach eine Lüge. Muss ich nicht , könnte ich jedoch beweisen.


In der Gewässerordnung ab 2014, herausgegeben vom LVSA wird zu lesen sein das bei Fischsterben etc. die zentrale Notrufnummer 112 zu verständigen ist.

"In diesem Sinn Gruß Beppo übrigens Petri Heul (hatte gerade leicht geregnet)"

Das mag in Plauen und Hummeltal so sein, in Chemnitz scheint die Sonne.

Grüße, Lutz

ps. da es hier ohnehin nur um persönliche Befindlichkeiten geht...? Danke
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von vogtländer »

Hallo auch von mir in die Runde,
ich glaube wir bräuchten mehr... mehr Zusammenhalt in unserer Region , ob Zschopau oder Elster .

Leider ist es so, das wir im Vogtland kaum dazu beitragen im AVS was weiterzubewegen , kann sein das ich falsch liege , aber von Hunderten Vogtland -Anglern kommen nicht gerade viele Reaktionen..Aktionen , das ist meine subjektive Meinung .

Ich möchte das Flußperlmuschel - Projekt ausnehmen , da ich davon nur positives in den Lokal Medien lese.

Unsere Äschen im Vogtland sind fast ausgerottet, ohne das Projekt des AVS und den engagierten Einzelkämpfern , wäre der Fisch bei uns Geschichte . Kann uns das egal sein ?
Auch wenn uns an der Elster das Problem mit der Wasserkraft nicht betrifft, alle anderen sind doch für die ganze Region die gleichen .

Äschen - Wasserkraft das bewegt uns und wir müssen etwas tun .... !

Grüße Ralf
Kanne
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Re: still fließt die Zschopau

Beitrag von Kanne »

Lieber Ralf,

danke für Deinen Beitrag. Darf ich Dich an dieser Stelle mal was fragen? Es gibt, auch wenn es ein paar Kilometer von Dir entfernt ist, im Vogtland Orte, welche mit "grün" enden. Hauptmannsgrün, Schreiersgrün... Mir ist die Aussage "man ist sich nicht grün" ein Begriff. Du als Ur- Vogtländer, kannst Du da einen Bezug herstellen?

Glaube gehört zu haben Du bist zur nächsten RK anwesend?

Du hast in Richtung Äschenprojekt an der Elster als einziger "Vogtländer" einen ganz wichtigen Beitrag geleistet. Danke!

Die Weiße Elster ist im Bereich Adorf- Elsterberg ein TOP- Äschenrevier. Und auch wenn das jetzt OT ist. Die Kormoranverordnung greift dort nicht. Im Herbst 600 Kormorane Pöhl, Pirk, Dröda. Macht an der Els"as"ter 1.800 Wintergäste. Scheint keinen zu interssieren. Ausser Redner das Das oder Dies nicht geht.... Da müssen wir ran, wir brauchen da Jäger. Umsetzung Kormoranverordnung. Stelle da mal Eisvogel und Äsche auf eine Stufe.

Grüsse ins Vogtland,

Lutz
Antworten