VHS-Forellenseuche

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Jürgen Gaul

VHS-Forellenseuche

Beitrag von Jürgen Gaul »

Nein, nein, nicht etwa die "Volkshochschulseuche", sondern eine Viruskrankeit mit dem Namen "virale hämorrhagische Septikämie" ist in einem einige km oberhalb unserer Fischwasserstrecke gelegenen Forellenbordell ausgebrochen.

Es würde mich interessieren, ob einer von Euch Erfahrungen mit dieser Krankheit an seinem Gewässer gemacht hat und mir ggf. Informationen über Ausbreitung, Verlauf, Verluste, Dauer etc. geben kann.

Besten Dank im Voraus für Eure Mitteilungen.

Jürgen
Zuletzt geändert von Jürgen Gaul am 01.01.2004, 21:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Michael.
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Beitrag von Michael. »

Hallo Jürgen,
nach meinem derzeitigen Informationsstand haben diese Krankheit vor allem Forellenzüchter und Bewirtschafter von Forellenteichanlagen zu fürchten. Sie bricht in "Massentierhaltungen" von Regenbogenforellen (Forellenteiche, -rinnen, etc.) aus und führt, sobald behördlicherseits nachgewiesen, zur Schließung des betreffenden Unternehmens... und zum wirtschaftlichen Ruin, da sofort auch alle Kunden und ehemaligen Kunden informiert werden und eine Untersuchungswelle anläuft.

Im Wildwasser können durch Besatz oder Zuwanderung zwar infizierte Fische vorkommen, bei normaler Bestandsdichte und normalen Wassertemaraturen (Forellenregion) kann sich die Krankheit hier aber nicht besonders gut ausbreiten. Begünstigend wirken jedoch Überbesatz und hohe Wassertemparaturen - leider nichts Ungewöhnliches mehr. Dann schweben auch die Bachforellen in Gefahr.

Wir hatten vor einigen Jahren an der Ilm einen VHS Fall. Ein Forellenzuchtbetrieb im Mittellauf war betroffen. Anstatt die Schuld bei sich (oder bei den ev. dunklen Quellen seiner Fischeinkäufer...) zu suchen, schob er diese auf alle Ilm-Anglervereine. So kam es, dass die Behörden auf rd. 100 Kilomtern Fluß aus jeder Pachtstrecke 5 Forellen zur Untersuchung entnahmen - natürlich ohne VHS Befund. Ist eben schön, nette Nachbarn zu haben :mad:

Gruß
Michael
Jürgen Gaul

Beitrag von Jürgen Gaul »

Hi Michael,

danke für die schnelle Antwort. Der von Dir geschilderte Fall weist gewisse Parallelen mit unserem auf. Die erwähnten Gewässerstrecken liegen nämlich in einem seit Jahren als seuchenfrei ausgewiesenen Schutzgebiet und die Behörden machen zumindest bei den Pächtern permanent Druck bei Besatzmaßnahmen mit der Forderung nach Herkunftsnachweis, Transportbescheinigung und und und ... Offensichtlich sind sie bei Professionellen weit weniger akribisch.

Ja, wenns halt um den Profit geht - ärgerlich :mad:

Gruß
Jürgen
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