Einkaufsquelle für Tonkin

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

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OWK
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Einkaufsquelle für Tonkin

Beitrag von OWK »

Wo kauft man den in Europa speziell in Deutschland Tonkin ein? Gerade wenn man auch mal größerer mengen kaufen möchte und nicht Herrn Huelsenbeck sein Europas größtes Tonkin Lager erleichtern will.
Lohnen Einkäufe in den USA bezüglich den Transpotkosten. Wer hat Erfahrung im Tonkin Händler und Ihrer Qualität?
Gruß Olaf
zuma

Beitrag von zuma »

Es gibt in Deutschland die Firma Schachtrup, welche Bambusdirektimporte mach und auch Rutenbauertonkin anbietet. Leider kenne ich deren Adresse nicht, nur den Bambus. Grundsätzlich ordentliche Qualität, wenn manchmal auch etwas jung!
Gruss
Kurt
erwino1

Beitrag von erwino1 »

versuche es unter
www.schachtrupp.de
Gruß Erwin
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Karl
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Beitrag von Karl »

@Olaf
Hallo Olaf, kennst du die Qualität von Hülsenbecks Tonkin, bzw was spricht dagegen sein Tonkin zu kaufen? Ich bin ja auch Anfänger im Rutenbau und muß zugeben ich kann die versch. Tonkinqulitäten nicht unterscheiden. Ich denke auch die ersten Versuche werden kläglich scheitern, sodaß die Tonkinqualität doch eine zweitrangige Rolle spielt. Habe bloß gehört, daß in USA wesentlich besserer Tonkin zu haben ist, als bei uns. Gruß Karl
zuma

Beitrag von zuma »

Hallo Karl
Ich erlaube mir, obschon Du Olaf angesprochen hast, auf Dein Posting zu schreiben.
Gerade die Tonkinqualität ist von grösster Bedeutung. Die Anzahl Kraftfibern sind dermassen entscheidend. Wenn Du zwei Ruten mit genau demselben Taper baust und unterschiedlichen Tonkin verwendest, wirst Du dies nach den ersten drei Zügen schon festgestellt haben. Es gibt viel guten, aber eben auch durchschnittlichen Tonkin und dann gibt es sie eben, die Ausnahmerohre!
Um die Qualität eines Rohres zu bestimmen gehe ich folgendermassen vor:
1. Optische Kontrolle über Lagerungsschäden (Pize, Insekten, Fäulnis)
2. Geschmackskontrolle - und hier kann ich Dir leider nicht in Worten Auskunft geben. Nur eins, wenn Du mal ein gutes Rohr verarbeitet hast, präge Dir den Geruch beim gräden der Knoten ein; die ganz guten riechen immer gleich!
3. Kontrolle der Brucheigenschaften. Einen Teststreifen aus dem Rohr spalten und ganz langsam verbrechen. Hier gibt es verschiedene Bruchformen. Das für meinen Geschmack ideale Bruchverhalten sieht so aus, dass der Spleiss sich sehr weit biegen lässt und dann seitwärts oben die ersten Fasern bersten. Wenn man sehr langsam biegt, sollte man nun wirklich jede einzelne Faser bersten sehen. Eine weitere Bruchform ist, dass der Bambus sich nicht so weit biegen lässt und dann mit einem Kracks bricht. Diese Bruchform bedeutet ein weiteres Rohr für Muttis Garten! Es kann auch sein, dass der Bambus sich wohl weit biegen lässt, um dann trotzdem auf einmal zu brechen - auch hier wird Mutti freude haben.
Zur Kontrolle der Brucheigenschaften gehört für mich noch das Schnittbild des Bambus dazu. Mit der Tischkreissäge und einem Hartmetallblatt säge ich ein Rädchen Bambus weg und schaue mir die Schnittfläche an. Je enger und dichter die dunklen Kraftfibern sind, umso bessere Qualität von den Grundeigenschaften des Bambus her.
4. Ob man gut Selektioniert hat merkt man dann auch beim Hobeln. Spitzenqualität und hier meine ich Tonkin, welcher mindestens 30 Jahre unter guten Bedingungen gelagert war, verhält sich beim hobeln völlig anders als junger, von der Qualität her auch guter Bambus. Deine Oberarme werden es Dir auf jeden Fall zurück melden! Man darf glaube ich ruhig sagen, je älter der Bambus, desto besser. Aber nur wenn er auch wirklich gut gelagert war!
Herzliche Grüsse Kurt

Ich bin mir bewusst, mir gings am Anfang ja nicht anders, dass man ungern den Bambus dermassen hart ausselektiert. Sobald man aber seine erste Rute aus
zuma

Beitrag von zuma »

entschuldigung:
Sobald man aber seine erste Rute aus wirklich gutem Bambus gebaut hat, will man keinen anderen mehr.

wollte ich noch schreiben - aber "Klick".
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Karl
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Beitrag von Karl »

Hallo Kurt, ich zweifle nicht an, daß die Qualität des Tonkin eine entscheidende Rolle spielt, ich meinte bloß für die erste Rute zum ´Üben´ ist es nicht sooo wichtig. Aber zum Ausselektieren müssen mind. 2 Kriterien erfüllt sein: a. zumindest etwas Erfahrung
b. Auswahl an Tonkin
Zum ersten hast du schon durch dein posting dazu beigetragen, der Rest kommt mit der Zeit. Zum zweiten kenne ich bis jetzt nur Hr. Hülsenbeck der Tonkin vertreibt. Gruß Karl
P.S. Besten Dank für deine mail. Sollte ich dich irgendwo, irgendwann mal an irgendeinem Wasser treffen, gebe ich dir irgendein dickes Bier aus ;-)
zuma

Beitrag von zuma »

Hallo Karl
Da hast Du völlig recht. Ich bin überzeugt, dass auch Du noch gut Quellen wirst auftreiben können - nur nicht locker lassen.
Freue mich auf das Bier!
Herzliche Grüsse Kurt
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