Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

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tea stick
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Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von tea stick »

Hallo, liebe Rutenmacher!
"MichaelN" hat gerade seine neue Dickerson (mod.) vorgestellt und ich nehme seine Bilder mal zum Anlass, den Sinn oder Unsinn einer Hakenöse zur Diskussion zu stellen.
Die Alternative "Sinn oder Unsinn" könnte man auch anders ausdrücken: nützliches Utensil oder gemeingefährlicher Unsinn. Jeder, der mit seiner Rute einen Stellungswechsel vornimmt, greift sie sinnvollerweise zum Transport möglichst nahe an ihrem Schwerpunkt; und das ist tragischerweise genau dort, wo sich die Hakenöse, meistens mit Haken, befindet. Und jeder, der mal in einen dort eingehängten Haken gegriffen hat, wird das nie mehr wieder tun...
Ist die Hakenöse bei der Komplettierung der Beschläge eigentlich unabdingbar? Lässt sich der Haken nicht viel sicherer und ungefährlicher durch Umschlingen des Rollenfusses und Wiedereinhaken in das Vorfach unterbringen? Wie haltet Ihr das? Meine Meinung dazu habe ich, glaube ich, schon deutlich gemacht.
Jetzt mal her mit Pro und Kontra!

Gruß vom

Freimut
TL!
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DerRhöner
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von DerRhöner »

Hallo beisammen

Ich votiere zwar gegen die Hakenöse aus genanntem Grunde, habe aber auch meine liebe Not mit dem Umschlingen den Rollenfusses. Dabei wird nicht nur das Vorfach geknickt, viel häufiger passiert mir es, dass es sich zwischen relativ scharfkantige Teile der Rolle zieht. Da habe ich schon manches Mal ein Vorfach so verdrückt, dass ich es lieber getauscht habe.

Ich kenne also auch keine perfekte Lösung, ausser vielleicht wie ich es einmal an einer Loop-Rolle gesehen habe, die am Kontergewicht zwei O-Ringe aus Gummi hatte und genau da klemmt man das Vofach durch und den Haken dann wieder in den ersten Ring. Leider haben das die wenigsten Rollen.

Bin gespannt auf die anderen Vorschläge.

Gruss

Christian
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Harald aus LEV
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo,

ich führe das Vorfach nicht um den Rollenfuß, sondern um die komplette Rolle, also um den Käfig und hänge die Fliege in einen der Führungsringe. Jedoch nicht innen, sondern am Schenkel. So geführt knickt und quetscht nichts.
Die Hakenöse nutze ich im Grunde nicht. Trotzdem würde sie mir fehlen, wenn sie nicht da wäre. Rein der Optik halber.

Gruß
Harald
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Lutz/H
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von Lutz/H »

meint den wirklich jemand, eine Hakenöse
beeinflusst die Rutenaktion bemerkbar ?
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mario.s
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von mario.s »

Viele Ruten haben schon gar keine Hakenöse mehr. Ich glaube die wurde nicht aus Sparsamkeitsgründen weggelassen. Ich selber benutze die eigentlich nie beim Transport zwischen zwei Angelstellen. Hänge lieber die Fliege in einen Ring, je nach Vorfachlänge, und dann um die Rolle. So bleibt noch genügend Fliegenschnur außerhalb der Rute um gleich ein paar Leerschwünge zu machen. Das ist m.e. der eigentliche Grund um die Hakenöse nicht zu benutzen.
Wenn ich dann allerdings zurück zum Auto gehe benutze ich die Öse schon.
TL, Mario
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von webwood »

Jeder, der mit seiner Rute einen Stellungswechsel vornimmt,
.....

Lieber Freimut,

darüber habe ich mir eigentlich noch nie so recht Gedanken gemacht, doch dank deiner Anregung stelle ich fest, das ich immer schnellstmöglich "Startklar" sein möchte. Mit Startklar meine ich, das die Verbindung Vorfach/Schnur nicht hinter dem Spitzenring verschwunden ist, auch wenn ich manchmal relativ lange Vorfächer, also länger als die Rute selbst, benutze. Bei Stellungswechsel nehme ich die Fliege einfach zwischen Daumen und Zeigefinger und die lose Schnur in ein zwei Schlaufen dazu. Beim Indianerfischen durch Gebüsch geht das natürlich nicht. Dort lege ich das Vorfach um die Rolle und hänge die Fliege in den Ringen ein. Das braucht ja nicht der Leitring zu sein sondern ist meist zwei drei Ringe weiter Richtung Spitze. Ich habe nur eine Rute (RST) mit Hakenöse und ich bin mir fast 100% sicher, diese Öse habe ich noch nie benutzt.

Viele Grüße

Thomas
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von AlexX!! »

Hi

bei meiner ersten Rute, die ich aufgebaut habe, brachte ich eine Öse an,
merkte dann aber schnell das sich darin hin und wieder die Wurfschnur beim
Werfen vor allem aber beim "Schießen lassen" verheddert.
Seit dem kommt mir keine mehr an den Blank. Für zwischendurch halte ich
es wie schon beschrieben, Vorfach um die Rolle und in den Leitring Steg.. feddich

Gruß
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von greypanther »

@Freimut und @Thomas,

mit einer in die Hakenöse eingehakten Drillingsfliege ist der Lerneffekt noch drastischer, wie durch eigene Erfahrung verifiziert.
Deshalb kommt auch bei mir das Vorfach um den Rollenfuß und die Fliege in den Leitring. Dies hat zudem den Vorteil, dass man bei überlangen Vorfächern die Flugschnurspitze samt einem mehr oder weniger idealen Verbindungsknoten zum Vorfach nicht in den Spitzenring einzieht.
Gruß
Klaus


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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von MichaelN »

Servus zusammen,

muss zugeben, ich nutze die Hakenöse selbst in den seltensten Fällen.
Irgendwie gefällt sie mir einfach optisch und irgendwie gehörts einfach für mich dazu.

Hatte aber auch noch nie Probleme, dass sich die Schnur beim "Schießen lassen" darin verfängt.

Beste Grüße, Michael
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tea stick
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von tea stick »

webwood hat geschrieben:
Jeder, der mit seiner Rute einen Stellungswechsel vornimmt,
.....
Ach, Thomas, lieber Thomas!
Das ist die typische Reaktion eines zivildienstleistenden Rettungssanitäters; insbesondere die 5 Punkte nach dem Zitat!
Mich als braven Panzergrenadier lässt der Ausdruck "Stellungswechsel" jedesmal zusammenzucken: Bedeutete er doch für mich als Gruppenlängsten, das Maschinengewehr zu schleppen und zu bedienen, geeignete Deckung für die Stellung auszusuchen, zu schanzen, "Sprung auf, Marsch, Marsch" in die nächste Deckung, wieder schanzen usf. Dafür hatte ich die höchste Feuerkraft meiner Gruppe...
Nach der Grundausbildung fand ich Verwendung im Sanitätsdienst. Deshalb habe ich bereits bei der Abfassung des oben zitierten Texts schmunzeln müssen. Und wer springt mit allen vier Beinen gleich drauf? Na? Na?
Es sind doch immer dieselben!!!

Lieber (kollegialer) Gruß

vom Freimut
TL!
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von mcschubl »

Servus zusammen,

ich halte die Hakenöse für ein sinnvolles Teil und wundere mich nur, was man dieser Öse so alles andichten kann... :?

Also von mir gibt's ein dickes PRO Hakenöse! Sofern die Rute eine hat, verwende ich diese auch und habe mich in den letzten 25 Jahren weder verletzt noch Nachteile bei der Aktion feststellen können. Leider haben nicht alle meine Ruten diese praktische Öse.

Nix für unguat!
Andreas
Viele Grüße aus dem Fünfseenland,
Andreas
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von Heinz »

Hallo,

auch ich bin ein Befürworter der Hakenöse - ich finde sie praktisch. Nachteile sehe ich keine, wenn eine vorhanden ist, nur Vorteile. Wer sie nicht nutzen will, der muss das ja nicht tun. Und da ich ausserdem ein Ösi bin, muss ich ja fast für eine Öse sein. Was eben Haken hat, das sollte auch Ösen haben, zumindest eine.
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von Michl »

Hallo,
habe das Teil an allen Ruten dran und nutze es auch.
Da wo es gefehlt hat, hab ich´s angebaut.
Habe an der Nagold mal einen getroffen der über mangelnde Wurfweite geklagt hat, als ich mir seine Rute angesehen habe hatte er die Öse als 1. Ring benutzt. :shock:
In dem Fall wäre dann ohne besser.

Gruß Michl
Die Beute ist unwesentlich, entscheidend ist nur das Gefühl.
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von greypanther »

Servus lieber Andreas,
mcschubl hat geschrieben:ich halte die Hakenöse für ein sinnvolles Teil und wundere mich nur, was man dieser Öse so alles andichten kann... :?
mag sein, dass das mit der Hakenöse alles fein funktioniert, wenn man mit einer 6 oder 7 Fuß Bachrute unterwegs ist, die man einen langen Angeltag lang ohne Ermüdung am Korkgriff tragen kann.
Mit einer 11,5 Fuß Einhand oder einer 14 Fuß Zweihandrute wirken da ganz andere Hebelkräfte. Da greift man gerne versehentlich mal an den Schwerpunkt der Rute, wo sich - leider- in der Regel genau die Hakenöse befindet. Eine schmerzhafte Begegnung mit dem dort eingehakten Haken ist praktisch nicht zu vermeiden. Wer schon mal in einen Lachsdrilling gegriffen hat, weiß wovon ich rede.
Gruß
Klaus


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Lutz/H
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Re: Hakenöse - Sinn oder Unsinn

Beitrag von Lutz/H »

greypanther hat geschrieben:Servus lieber Andreas,
mcschubl hat geschrieben:Mit einer 11,5 Fuß Einhand oder einer 14 Fuß Zweihandrute wirken da ganz andere Hebelkräfte. Da greift man gerne versehentlich mal an den Schwerpunkt der Rute, wo sich - leider- in der Regel genau die Hakenöse befindet. Eine schmerzhafte Begegnung mit dem dort eingehakten Haken ist praktisch nicht zu vermeiden. Wer schon mal in einen Lachsdrilling gegriffen hat, weiß wovon ich rede.
Ist mir noch nicht passiert, und kann genauso gut passieren
wenn die Fliege am Rollenfuß z.B. eingehängt ist.
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