Mal wieder: DIY Hobelform aus Metall

Hier treffen sich die wahren Handwerker unserer Zunft. Gibt es eine schönere Fischerei, als mit einer Selbstgebauten - ob nun Gespließte, Kohlefaserrute oder Eigenbaurolle? Geizt nicht mit Euren Ratschlägen.

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DerToM
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Mal wieder: DIY Hobelform aus Metall

Beitrag von DerToM »

Hallo zusammen,

ich möchte mich gerne dem Bau (einer) gespießten Rute widmen. Ich habe jetzt schon viel im Netz gelesen und auch (wie ich denke) für den Anfang ganz brauchbare Infos gefunden. Aus meiner Sicht ist das größte Hindernis eine Hobelform. Dazu benötige ich einige Infos:

Ich lese immer wieder unterschiedliche Maße für die Länge der Form und die Tiefe der 60° Nut. Wenn ich die Maße einer amerikanischen DIY-Anleitung in mm umrechne bekomme ich natürlich sehr „krumme“ Zahlen:
Für die Seite für das Rutenunterteil: .0,085 Zoll und 0,155 Zoll, das entspricht 2,159 mm und 3,937 mm.
Für die Seite für die Spitze der Rute: 0,095 Zoll und0.025 Zoll, das entspricht 2,413 mm und 0,635 mm.

Diese Werte sind für eine Sechs-Fuß-Form vorgegeben. Wie schon gesagt, hab ich bei fast jeder Bauanleitung eine andere Länge und eine andere Nuttiefe gelesen. Daraus ergibt sich natürlich auch die Verjüngung der Rute. Dieser beträgt bei diesen Maßen 0,0321°. In welchen Bereichen sich die Form bzw. das Tapper nachher über die Zug- und Druckschrauben einstellen lässt, kann ich zwar nicht beurteilen, ich denke aber dass man eine Form anstreben sollte, die schon im ungespannten Zustand den meisten Tappern nahe kommen soll, oder?

Auch wenn ich noch nichtmal mit der Form gestartet bin noch eine Interessensfrage:
Wie fertigt man eigentlich einteilige Ruten, die die Länge der eigentlichen Form übertreffen?

Danke und Gruß Thomas
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Kurt Zumbrunn
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Re: Mal wieder: DIY Hobelform aus Metall

Beitrag von Kurt Zumbrunn »

Hallo Thomas

Vorab möchte ich Dich zum Entschluss, mit dem Gespliesstenbau zu starten beglückwünschen und wünsche Dir bereits heute "gut Span"!

Zur Hobelform:
Wichtigster Punkt einer Hobelform ist deren Präzision.
a) Der Winkel sollte wirklich 60 Grad haben und nicht wie bei vielen Formen (gerade aus USA) 61 Grad.
b) Der Stahl sollte den Anforderungen des Hobelns genügen und nicht zu weich sein.
c) Die Einstellvorrichtung sollte so gemacht sein, dass die Gewinde mit der Zeit nicht ausleiern.

Alles übrige ist sekundär und kann vernachlässigt werden, insbesondere die Verjüngung der eingefrästen Nut. Die Einstellungen für das jeweilige
Taper erfolgt über die Stellschrauben.

Zu den Einteiligen:
Ich hoble immer zuerst die Spitzenregion, halte dann das Endmass an der dicksten Stelle des Spleisses fest und verschiebe dann den Spleiss nach vorne, nachdem ich die Hobelform neu eingestellt habe. (Hoffe man kommt bei dieser komplizierten Erklärung draus....)

Wünsche gutes Gelingen und grüsse bestens
Kurt
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DerToM
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Re: Mal wieder: DIY Hobelform aus Metall

Beitrag von DerToM »

Hallo,

vielen Dank für die Infos!

Jetzt bin ich wieder ein bisschen weiter mit der Planung.

Vielen Dank auch nochmal an Freimut für die ausführliche PN!

Wenn es losgeht, werde ich hier mal Fotos und Details posten, wenn man mit sowas anfängt ist man ja um jede Info froh...

Gruß Thomas
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sebastian_waf
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Re: Mal wieder: DIY Hobelform aus Metall

Beitrag von sebastian_waf »

Hi Thomas,

Kurt hat eigentlich schon alles wichtige gesagt. Ich füge hier nur noch hinzu, dass das Anfangsmass der Oberseite klein genug sein sollte, dass du auch in der Lage bist, Ruten mit einer dünnen Spitze bauen kannst.
Ich sende dir per Mail eine Zeichnung zu. Habe die selbst erstellt und alle wichtigen Maße sind enthalten (mm).

Achte auch darauf, dass die Unterseite mit der vorletzten Station der Oberseite beginnt.
D.h. Oberseite: 00, 05, 10, .....45, 50
Unterseite: 45, 50, 55......

Ich habe meine einteilige von unten nach oben gehobelt. Also genau wie kurz es gesagt hat nur ander herum:-)

Wenn du noch fragen hast, einfach fragen oder vorbei kommen.
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