Fliegenfischen in Norwegen, Fliegen mitnehmen oder dort kauf

Ihr sucht ein Plätzchen, wo es sich gut Fliegenfischen läßt? Oder habt Ihr im Urlaub besonders gute oder schlechte Erfahrungen gemacht und möchtet diese weitergeben? Inklusive Salzwasser- (Süden-) Fliegenfischen.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

nifish

Beitrag von nifish »

Hi

war im Süden Norwegens in der Nähe von Stavanger (Tau bzw. Jörpeland wenn jemand was damit anfangen kann).

Ich hatte auch das Glück zwei größere (um die 40 cm) Bachforellen zu fangen. Aber 98% waren von gut Finger lang bis ca. 25cm.
Äschen habe ich keine zu Gesicht bekommen! Auch Saiblinge Fehlanzeige.

Hatte vorhin noch vergessen zu erwähnen, dass wir von Norwegern und anderen Urlaubern gehört hatten, dass die Flüsse kurz vor unserer Ankunft (war leider nur eine Woche da) fast ausgetrocknet waren. Kann es sein, dass die Großen sich noch in die Seen zurückgezogen hatten?

Gruß nifish
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fluefiske
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Beitrag von fluefiske »

Hallo !
Bin seit Sonntag auch aus Norwegen zurück.3 Wochen Fjordfischen vom Boot mit schweren Geschützen und vom Ufer mit Fliegen - und Spinnrute.Dann 2 Wochen Hedmark an der oberen Rena mit ihren 2 Quellflüssen.
Wenn Du Äschen fangen willst,musst Du ins Landesinnere.Die Hedmark mit ihren Flüssen ist bekannt dafür.Nach meiner Ankunft in Elval an der oberen Rena am 14.August gab es nachts einen Temperatursturz.Es ging von 23° auf 13°.Am nächsten Tag bekam ich keinen einzigen Zupfer.Aber das ist bei uns auch nicht anders.Bei dieser Temperatur blieb es dann die folgenden 14 Tage.Das Wasser war mit 9° saukalt.Einen Tag später begann ich mein Fischen erst um 16 Uhr.Nach zähem Anlauf konnte ich einige Äschen mit der Trockenfliege überlisten.Als aber um ca. 21 Uhr die Dämmerung einbrach,stiegen die Äschen wie verrückt.Innerhalb gut einer Stunde konnte ich 16 Äschen und 2 Bachforellen fangen.Ich verlagerte deshalb meine Fischerei,begann etwas später und beendete erst in der Dämmerung.Das Ergebnis war eine herrliche Trockenfliegenfischerei wie man es sich wünscht.Ich möchte auch behaupten,dass,je dunkler es wurde,desto grösser wurden die Fische.Während nachmittags das Mass bei ca.25-35 cm lag,gings in der Dämmerung auf 35-42cm.Es ist ja bekannt,dass bei Dunkelheit die Fische ihre Scheu verlieren.Deshalb beginnen die norwegischen Spezis auch erst in der Dämmerung zu fischen.Dann,wenn die meissten Touristen schon längst in ihrem Ferienhaus sitzen.Bei mir war es auch nicht anders.Für die Grossen brauchst du Geduld.Das gilt für die Äschen wie Forellen.Wie schon von einem Vorredner erwähnt.Es gibt zu viele kleine.
Als ich voriges Jahr mir für die Atna im Stor-Elvdal die Wochenkarte besorgte,meinte der Ausstellende,ich solle alles mitnehmen,was ich fange.Es wären soooo viele kleine im Fluss.Die Bestätigung fand ich in den folgenden 14 Tagen.Bei gut 200 Forellen waren gerade mal 3 von einer essbaren Grösse.Es ist wie in einem See.Bis du ein Rotauge von 400 Gramm gefangen hast,musst du 1000 kleinere fangen.
Fliegen:CDC-Emerger,Superpuppa,Ameise
Die Grossen fing ich im Fjord an einem Fähranleger mit der Fliegenrute.Pollacks bis 75cm bieten einen tollen Kampf.
Gruss
Erich
Guzzi

Beitrag von Guzzi »

Naja, mit "alles mitnehmen" kennen sich die Norweger (und Schweden) ja bestens aus. Mindestmasse unbekannt, Fangbeschränkungen unbekannt. Auf dem Fischmarkt Meerforellen von 25-30 cm. Ob das so muss?

Wolf
Fly-TOM

Beitrag von Fly-TOM »

Hi,

Norwegen ist eben nicht Deutschland. In Deutschland isst man eben Schnecken und in Norwegen gelten kleine Forellen (ca.20cm) als Delikatesse.

Bezüglich der grossen fische wird behauptet, dass diese ausschliesslich Nachts aktiv sind......ich kann dies auch bestätigen.

CU, Tom
nifish

Beitrag von nifish »

Hi,

danke erstmal für die Tipps. Recht hast Du Erich. Bin leider wohl häufig zu früh wieder vom Fluss gegangen. Meist so gegen 18.00 / 18.30 Uhr. Aber nach 8 bis 10 Stunden fischen alles ausprobieren, war dann meist die Luft raus und das Abendessen wollte ja auch noch besorgt sein. Meist gabs Makrele. Einfach, lecker und schnell im Fjord besorgt.

Dieses hol blos die kleinen Fische aus dem Fluss mussten wir uns auch ständig anhören. Habe keine längere Diskussion mit denen angefangen. Glauben die vielleicht, dass die Flüsse unter Verbuttung leiden?
Sicher ist ich würde keine 2 sömmrige entnehmen und ich denke das gilt wohl auch für euch. Das die Einheimischen das anders sehen ist Ihr gutes Recht und lediglich zu bedauern.


Gruß nifish
Fly-TOM

Beitrag von Fly-TOM »

Hi,

ich entnehme auch keine 20cm Forellen obwohl ich gestehen muss, dass diese nach norwegischew Rezept zubereitet ausgezeichnet schmecken.

Aber warum ist es zu bedaueren, dass die Norweger kleine Fische entnehmen. Das ist einfach eine andere Kultur in der kein Fischmangel und derartiger Fischertraffic herrscht wie in Deutschland.

CU, Tom
Guzzi

Beitrag von Guzzi »

Das sind gewagte Thesen. Fischmangel mag es an einigen Gewässern in Deutschland geben, aber es gibt reichlich mit guten Beständen aller Grössen. Zu erschwinglichen Preisen.

Und "Fischertraffic" gibt es in Skandinavien durchaus. Die meisten Angler sind da auch nicht anders als hier, bloss nicht laufen, hauptsache Fisch. Wo man also bequem ans Wasser kommt und mit allem gefischt werden darf kannst Du dort nahezu fischbefreite Strecken finden.

Fischreich ist ja sowieso do oben ein oft gebrauchtes Wort, ich würde ja gerne mal einen von denen do oben mit zu mir auf den See nehmen und ihm zeigen was ich unter Fischreich verstehe. Oder ins Erzgebirge an Fluss. Das ist schon eher das was ich unter fischreich verstehe, und nicht Gewässer deren unterernährte Fische nur deshalb leicht zu fangen sind weil sie schlicht gierig sein müssen, um zu überleben. So sehe ich das.

Gruss,

Wolf
Fly-TOM

Beitrag von Fly-TOM »

Hi nochmal,

Vergleich doch bezüglich "Traffic" einfach mal die Einwohnerzahl im Verhältnis zur Wasserfläche, dann wirst du schnell feststellen, dass dies nicht mit Deutschland vergleichbar ist. Natürlich sollte man in diesem Fall auch die mitteleuropäischen Urlauber zur Einwohnerzahl dazuzählen, welche ja trotz der unterernährten fische relativ zahlreich vorhanden sind.

Des weiteren sind die fische keineswegs "unterernährt", sie wachsen aufgrund von klimatischen Bedingungen nur langsamer heran.

Ich kann ausserdem nicht zustimmen, dass norwegische oder skandinavische Seen nicht Fischreich seien.....eher das Gegenteil ist der Fall.

CU, Tom
Guzzi

Beitrag von Guzzi »

Das ist natürlich alles nicht so einfach und pauschalisiert zu betrachten, das ist klar. Aber Dein Vergleich hinkt aus vielerlei Hinsicht. Ein wesentlich höherer Prozentsatz der Skandinavier geht angeln und zumindest an den Seen auch Netzfischen, und dieses hauptsächlich an den erreichbaren Gewässern. Also jenen, die in der Nähe von Strassen liegen. Und da handelt es sich schon nicht mehr um so unerschöpfliche Wasserflächen. Ich habe in meinen Urlauben auch weit mehr Norweger/Schweden am Wasser getroffen als Urlauber. Von den mir in diesem Urlaub begegneten "Mitteleuropäern" hat nicht einer Süsswasser beangelt, nur zwei ahnungs- und erfolglos im Fjord. Die fahren da also nicht alle zum angeln hin. Norweger habe ich z.B. bis auf einen der mit Wobbler und Beifliege fischte nur mit Wurm und Grundblei fischen sehen. Was ich sagen will: die machen das auch nicht besser als die "Mitteleuropäer".

Wenn Fische langsamer wachsen und schlanker sind, dann sind sie vielleicht nicht unterernährt (worüber sich streiten liesse), jedoch "leiden" sie unter Nahrungsarmut und sind daher gieriger. Das gilt für die Forellen in Norwegens Bergen wie für die Hechte im nördlichen Schweden.

Fischreich ist auch eine Frage der persönlichen Definition. Wenn ich auf mein Hausgewässer fahre, dann wimmelt es im Flachwasser von Fischen aller Art und Grösse, Fische springen und es raubt. Wenn ich in Schweden an den Foxen denke auf dem ich mit dem Kanu unterwegs war und viel Zeit zum beobachten hatte, das war totes Wasser. Natürlich sind da Fische drin, auch Grosse und nicht nur zwei, aber fischreich ist für mich was anderes. Ich bin auch nicht unglücklich wenn ich dort bin und ich fange schon meine Fische, ich finde nur die übertreiben etwas.

Gruss,

Wolf
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