Meines Erachtens springen beim Übergang vom Salz- ins Süßwasser die Lachse nicht, um sich ihrer Hautparasiten zu entledigen oder gar Freude zu zeigen
, sondern weil sich tiefgreifende hormonelle Änderungen in ihren Körpern abspielen, welche die Tiere anscheinend hyperaktiv machen. Dennoch kann man ein solches Verhalten auch in den stillen tiefen Holding Pools des Flusses auch beobachten. Parasiten sind da schon lange abgefallen und die hormonelle Umstellung hat ebenfalls stattgefunden. Dein Lachs, das unbekannte Wesen!
Eine Beobachtung am Drowes und anderen Flüssen möchte ich noch schildern. Und zwar scheinen die Fische seit einigen Jahren immer "heimlicher" zu werden. In den frühen Jahren am Drowes war es so, dass die Runs durch eine deutliche Oberflächenaktivität bemerkt und verfolgt werden konnten. Die Fische buckelten und vollführten einzelne flache Sprünge auf ihrem Weg nach oben. Als Angler konnte man die heran stürmende Meute praktisch von Pool zu Pool verfolgen.
Heutzutage sieht man praktisch keinen ziehenden Fisch mehr. Die Lachse schwimmen nah am Grund und suchen sich dort den Weg durch die Hindernisse. Oft scheint es deshalb, das der Fluss fischleer ist. Nach tagelangem erfolglosem Gepeitsche kommt das Gefühl auf, man angele in der heimischen Badewanne auf Lachs und dass da nie und nimmer ein Fisch aufsteigt. Wären da nicht die Unterwasseraufnahmen, die belegen, welche Massen an Fischen aufsteigen, was uns immer wieder motiviert, weiter zu fischen. Und, gottseidank, ab und an beißt tatsächlich einer der Silbertorpedos und die Welt ist wieder rosarot!
Ich glaub ich muss schnell mal ans Wasser ....