Schweden und Großforellen

Ihr sucht ein Plätzchen, wo es sich gut Fliegenfischen läßt? Oder habt Ihr im Urlaub besonders gute oder schlechte Erfahrungen gemacht und möchtet diese weitergeben? Inklusive Salzwasser- (Süden-) Fliegenfischen.

Moderatoren: Forstie, Maggov, Olaf Kurth, Michael.

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Schweden und Großforellen

Beitrag von Michael. »

Hallo Allseits,

hat einer von euch schon mal gezielt an schwedischen Flüssen / Seen / Verbindungsarmen auf die im Sommer aus den Seen hochziehenden, berüchtigt berühmten, großen Seeforellen gefischt ?

Wenn ja: wie, mit welchem Erfolg und wo ?

Gruß
Michael
Henne

Beitrag von Henne »

Hallo Michael,

habe letztes Jahr mein Glück am Sölvbacka Strömmen versucht und außer einem abgerissenen Vorfach und einer fetten gold-gelben Flanke nichts gesehen bzw. gefangen - bin komplett durchgedreht!!!! (normale Forellen und Äschen bis 40cm habe ich schon gefangen). Im August sind die Strömmen immer ein Versuch wert, da die Forellen aus den Seen hochziehen. Betreiber des Fiske Camps und vereinzelte Fischerkollegen berichteten mir von Fischen 50-60+, die sie abends ab 21.30 mit großen Streaking Caddis, Rehaar- oder CDC-Sedges gefangen haben. Sollte man wohl auch mal dreggen lassen - munkelt man.

Viele Grüße und tight lines

Henne
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Beitrag von Michael. »

Hallo Henne,
am Sölvbacka Strömmen haben wir letztes Jahr auch gefischt. Neben schönen Äschen erschreckend viele Hechte für so einen glasklaren Salmoniden-"Bach". Bis du ganz sicher, dass es kein Hecht war ?
Gruß
Michael

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stekus

Beitrag von stekus »

Solche Hecht kann man in Schweden in vielen Forellenbächen fangen. War einmal in der Nähe von Harmaanger und hab dort auf eine Anfrage des Fischereiverbandes (oder wie das jetzt übersetzt heisst!) in einem Laichgewässer für Meerforellen einen Hecht mit dem e-gerät gefangen der hat in den grossen Kescher (so einen wie Teichwirte haben) zwar ganz knapp reingepasst - war aber gelich wieder draussen. Ausserdem hab ich im selben Bach auss einem Loch hinter einem Grossem Stein Quappen um die 60cm nur so rausgeschaufelt (mit dem Kescher) Trotzdem gabs dort auch schöne Forellen. Eine Gewisse Gesundheistpolizei ist wohl von Nöten! (Damit keiner meinen Beitrag in den falschen Hals bekommt: Ich hab nur eine Bestandsinventur gemacht - nicht die Räuber in den Wald geschmissen wie sich das ein alter Herr gewünscht hat der mir zugesehen hat!)
Henne

Beitrag von Henne »

Hallo Michael,

bin mir eigentlich ziemlich sicher. So wie der Fisch meine ruhig abtreibene 14er Streaking Caddis genommen hat, würde ich auf jeden Fall auf eine Forelle tippen. Mit einem kleinem Blubb eingesaugt, ob das Hechte machen weiß ich nicht. Wenn es ein Hecht gewesen ist, dann wäre es wenigstens nicht so zum Ärgern. Vieleicht sollte ich mir vorstellen es war ein Hecht - áber ich glaube doch, dass es eine Forelle war.

Grüße Henne
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Beitrag von Michael. »

Hallo Henne,
das denke ich auch. Unsere Hechte bissen alle (meist völlig unverhofft) auf kleine Forellenstreamer und gelegentlich 'ne Goldkopfnymphe (igitt....). Nie auf Trockenfliege ;)
Gruß
Michael
Henne

Beitrag von Henne »

Hallo Michael,

na Gott sei Dank. Hatte schon Angst in all den Jahren nichts gelernt zu haben und einen Hecht mit einer Trutta zu verwechseln.

Ich denke auch es war die "fette" Forelle. So bin ich wenigstens für den nächsten Trip zum Sölvbacka wieder hochmotiviert. Dann werde ich auch ein anderes Vorfach wählen :p

Grüße Henne
Guzzi

Beitrag von Guzzi »

Hallo,

wenn wir schon bei Schweden sind, ich habe wegen einer geplanten Norwegentour im August nochmal Michaels Bericht von vor ein paar Jahren gelesen. Was mich persönlich sehr reizt sind Saiblinge. Hat da jemand (Michael?) Tips wie so ein See von der Struktur aussehen sollte und aber vor allem wie stellt man das an? Ich dachte das sind Fische die im tiefen Wasser leben, oder bekommt man die trocken? Und dann nachts? Denn die Seen die ich bislang besucht habe lagen tagsüber wie tot und im September war es nachts schon finster.

Jemand Ideen und Erfahrungen?

Gruss,

Wolf
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Beitrag von Michael. »

Hallo Wolf,
das ist nach meinen Erfahrungen kein Problem. Wenn du dich in Richtung Nordschweden und immer am Gebirge entlang bewegst, kommen in vielen Fjäll- und Bergsseen Saiblinge, Bachforellen, in einigen Regionen auch Äschenbestände vor.
Ganz wichtig: Erkundige dich vor Ort (Tourist-Info, Angelladen etc.) nach derartigen Seen und besorge dir unbedingt das Heftchen "Fjällfiske..." (vor Ort). Dort sind alle Gewässer, Karten, Zufahrten, Fischbestände und Grenzen des Erlaubnisscheines etc. eingezeichnet, meist für ein riesiges Gebiet.
Nun musst du nur noch herausfinden, ob in dem von dir gewählten See "Small Röding" oder "Stor Röding" vorkommt... ;-)
Hast du nun einen See gefunden, wirst du feststellen, dass er oft nicht bewatbar ist (Morast) und die Saiblinge vereinzelt oder in der Gruppe außerhalb der Wurfweite steigen, und das den ganzen Tag :naiv:
Da hilft nur ein Boot oder Bellyboot weiter (letzteres probiere ich dieses Jahr aus...).
Natürlich gibt es auch eine Handvoll erstklassige, ziemlich bekannte (und deshalb schwer überlaufene...) und teure Großsaiblingsstrecken in Nordschweden. (Tipps dazu nur per PN :p ).
Wir wollen dieses Jahr Ende August mit einem (Wahl-)Einheimischen Freund rund 10 Kilometer mit einem Motorboot über einen großen See düsen und dann in einem ganz bestimmten Zufluss, der zu Fuß schwer bis nicht zu erreichen ist, auf Großsaiblinge bis 3,5kg fischen. Da freu ich mich schon daruf...
Meine Saiblinge habe ich übrigens fast alle tagsüber auf Trockenfliegen (Sedges) gefangen. Nymphen und Streamer bringen auch Fische, aber Trockenfliege macht viel mehr Spaß! Also kein Problem mit der Köderwahl.

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Gruß
Michael
Guzzi

Beitrag von Guzzi »

Hallo Michael,

danke für die Ausführungen, stimmt mich schon mal optimistischer. Insbesondere was Tageszeit und Köder angeht. Die Kapitalen müssen es nicht sein, mir würde schon ein normaler von den stor röding reichen ;-) Dann werde ich mal sehen, dass ich das Heftchen erstmal besorge.

Bellyboot habe ich dabei, fragt sich nur ob ich auch Lust haben werde, dass durch den Wald zu schleppen...

Gruss,

Wolf
Peter Olbrich
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Beitrag von Peter Olbrich »

Hallo Michael,

bin gestern aus Härjedalen zurück und arbeite grade die Postings der letzten 3 Wochen durch.
Ich hab' vor 2 Wochen son Fisch im See selbst mit dem Streamer gefangen 1,6 kg und zwar im Lossen in Tännäs. Der L. ist ja staureguliert und hatte dieses Jahr eine extrem niedrigen Wasserstand, so dass Flächen trockenlagen, die man sonst nie zu Gesicht bekommt. So gabs auch viele mir bisher unbekannte flache Buchten, in denen sich bei ruhiger Wetterlage abends die Kleinfische in grossen Schwärmen umherzogen (ih nehme an die diesjährigen Renken, so um die 3-5 cm). Beim Hechtfischen mit grossen Streamern, sah ich immer wieder, wie die Schwärme an die Oberfläche gedrückt worden und darin Fische jagten. Darufhin hab ich den Streamer auf einen kleineren graubraunen mit Karnickelfell-Schwinge gewechselt. Zu meiner Überraschung (der Knoten war gerade zugezogen) kan so ein schwarm in Wurfweite nach oben und dann einer der bereits gesehenen Wasserwirbel. Hingeworfen, zweimal kurz gezogen und "the game was on".
Der Fisch hat mich erstmal ignoriert. Erst nach einer Minute wurde ihm klar, dass er ein Problem hat und enstchloss sich Richtung Seemitte raus zu türmen , aber der see hat bis auf ein paar Holzstubben am See keine Hindernisse und nach gut 10 Min. war sie im Netz. ich hab mich irrsinnning gefreut und bin am Ufer rumgehüpft, wie ein alter Skoltlappe nach fünf Dosen starköl.
Der Fisch war voll bis obenhin mit den Kleinfischen.
Derimal war ich ncoh an der gleichen Stelle. Noch zwei Fische wären dringewesen, einem hab ich den Streamer auf den Kopf geworfen, beim anderen die Schweimmrichtung falsch gelesen.
Aber nu weiss ich was für Fische in diesem Wasser sich rumtreiben und werd' die Sache in Zukunft nochmal systematischer angehen, zumal einige Spinnangler, die mit Booten draussen waren nit 4-5 solcher Brocken zurückkamen, alle auf oberflächennahe Wobbler gefangen.
Die Forellen im Lossen laichen im Myskelan und werden ab August dort zur Zucht z.T. abgefangen . Der untere Mysklan ist aber als Laichfluss zur Schonung der Ressource ganzjährig gesperrt.

Ich glaube, dass man in schweden an vielen Stellen ab Anfang August die aufsteigenden Seeforellen fangen kann, denn alle natürlichen SF-Poupationen haben ihren Laichfluss. Solvbacka Strömmarne ist sicher eine gute Adresse, wie auch der Damman für die Forellen des Storsjön. Auch die Verbindungssschnellen zwischen Hornavan und Uddjaure bei Arjeplog sollen ab August ein absoluter Hotspot sein.

P.S. eine ausführliche Reiseempfehlung hab ich geschrieben und schick ich dir in Kürze per mail.

Peter
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