Re: Reiseruten mit mehr als vier Teilen
Verfasst: 02.02.2019, 11:43
Lieber Frank, man merkt mal wieder, dass du mehr aus der Theorie heraus philisophierst als aus der Praxis zu sprechen.
Warum sollten sich vielteilige Ruten schlechter werfen? In welcher Beziehung schlechter werfen? Nahdistanz, Entfernung, Geschwindigkeit....?
Nur mal als Beispiel aus der Praxis: Eine meine am schnellsten zu werfenden Ruten, d.h. mit der ich sehr schnell richtig weit werfen kann, ist eine Glasrute!
Und zwar eine 7-teilige Glasrute! Und noch viel schlimmer - sie hat nur 6 Ringe - und ist eine Teleskoprute!!! Es ist die blaue DAM Airway aus den 70ern, 2,4m, Klasse 5-8.
Und trotz als der "negativen" Faktoren werfe ich mit der eine DT6 oder 7 mit wenigen Zügen ins backing. ( Dies hat übrigens auch Christopher Rownes anerkennend kommentiert und Antti Guttorm hat es ausprobiert.)
Also: Beim weiten Werfen stört eine Vielteilung schon mal nicht.
Auch die 7-teiligen von Shakespeare Agility sind z.T. sehr gut zu werfen, vor allem die längeren Modelle. Nur die 8,5´ 5/6er hinkt da hinterher.
Warum? Ist doch aus dem gleichen Material und vom gleichen Hersteller.
Warum also? Sie hat einen anderen taper/Konusverlauf!
Und auf den kommt es vor allem an! Je steiler der Konus, desto schnelleres und kräftigeres Rückgrad - und das wiederum lässt mich gut weit werfen.
Daher wirft die DAM Tele auch so gut - sie hat ein steiles Taper. Darum stören die wenigen Ringe auch nicht.
(Je weicher eine Fliegenrute wird, desto mehr macht sich eine zu geringe Anzahl an Ringen bemerkbar.)
Eine vielfache Teilung sagt prinzipiell nichts über das Wurfverhalten einer Fliegenrute aus!
Was man aber annehmen kann: bei gleichem Wurfverhalten ist sie wahrscheinlich schwerer und kopflastiger.
Aber: Wir wollen aber nicht nur schnell weit werfen können, sondern auf alle Distanzen möglichst leicht werfen können.
Außerdem soll die Rutenaktion unsere dünnen Vorfächer durch Nachgiebigkeit schützen.
Und da kommen wir zum deutlichen Nachteil der DAM Tele. In dieser Disziplin ist sie eher schlecht, mit dünnem Vorfach auf dicke Fische ist sie nicht optimal, dazu hat sie wenig Dämpfung.
Zusammenfassend: Die Anzahl der Teilunge sagt erstmal überhaupt nichts über das allgemeine Wurfverhalten aus!
Einschränkung: Dies gilt für (fast) alle aktuellen Ruten, die mit o/v Verbindungen (over/under) arbeiten. Den hierbei wird jedes einzelne Teil neu berechnet, damit es zusammenpasst. Und über einen entsprechenden Konus kann ich jede Aktion kreiren!
Wenn man dagegen von einem verzapften blank ausgeht ( d.h. einem ursprünglich einteiligem blank), dann ergeben sich natürlich Unterschiede im Wurfverhalten, wenn ich diesen nur 1 mal ( 2-teilig) oder 3 mal (4-teilig) oder gar 7 mal (8-teilig) verzapfe. Aber solche ruten gibt es kaum noch.
Aber auch hier ist der Konus des blanks wichtiger als die Anzahl der Teilungen - ein 2-Teiler mit geringem Konus wirft langsamer als ein 8-Teiler mit steilem Konus!
LG
Reinhard
Warum sollten sich vielteilige Ruten schlechter werfen? In welcher Beziehung schlechter werfen? Nahdistanz, Entfernung, Geschwindigkeit....?
Nur mal als Beispiel aus der Praxis: Eine meine am schnellsten zu werfenden Ruten, d.h. mit der ich sehr schnell richtig weit werfen kann, ist eine Glasrute!
Und zwar eine 7-teilige Glasrute! Und noch viel schlimmer - sie hat nur 6 Ringe - und ist eine Teleskoprute!!! Es ist die blaue DAM Airway aus den 70ern, 2,4m, Klasse 5-8.
Und trotz als der "negativen" Faktoren werfe ich mit der eine DT6 oder 7 mit wenigen Zügen ins backing. ( Dies hat übrigens auch Christopher Rownes anerkennend kommentiert und Antti Guttorm hat es ausprobiert.)
Also: Beim weiten Werfen stört eine Vielteilung schon mal nicht.
Auch die 7-teiligen von Shakespeare Agility sind z.T. sehr gut zu werfen, vor allem die längeren Modelle. Nur die 8,5´ 5/6er hinkt da hinterher.
Warum? Ist doch aus dem gleichen Material und vom gleichen Hersteller.
Warum also? Sie hat einen anderen taper/Konusverlauf!
Und auf den kommt es vor allem an! Je steiler der Konus, desto schnelleres und kräftigeres Rückgrad - und das wiederum lässt mich gut weit werfen.
Daher wirft die DAM Tele auch so gut - sie hat ein steiles Taper. Darum stören die wenigen Ringe auch nicht.
(Je weicher eine Fliegenrute wird, desto mehr macht sich eine zu geringe Anzahl an Ringen bemerkbar.)
Eine vielfache Teilung sagt prinzipiell nichts über das Wurfverhalten einer Fliegenrute aus!
Was man aber annehmen kann: bei gleichem Wurfverhalten ist sie wahrscheinlich schwerer und kopflastiger.
Aber: Wir wollen aber nicht nur schnell weit werfen können, sondern auf alle Distanzen möglichst leicht werfen können.
Außerdem soll die Rutenaktion unsere dünnen Vorfächer durch Nachgiebigkeit schützen.
Und da kommen wir zum deutlichen Nachteil der DAM Tele. In dieser Disziplin ist sie eher schlecht, mit dünnem Vorfach auf dicke Fische ist sie nicht optimal, dazu hat sie wenig Dämpfung.
Zusammenfassend: Die Anzahl der Teilunge sagt erstmal überhaupt nichts über das allgemeine Wurfverhalten aus!
Einschränkung: Dies gilt für (fast) alle aktuellen Ruten, die mit o/v Verbindungen (over/under) arbeiten. Den hierbei wird jedes einzelne Teil neu berechnet, damit es zusammenpasst. Und über einen entsprechenden Konus kann ich jede Aktion kreiren!
Wenn man dagegen von einem verzapften blank ausgeht ( d.h. einem ursprünglich einteiligem blank), dann ergeben sich natürlich Unterschiede im Wurfverhalten, wenn ich diesen nur 1 mal ( 2-teilig) oder 3 mal (4-teilig) oder gar 7 mal (8-teilig) verzapfe. Aber solche ruten gibt es kaum noch.
Aber auch hier ist der Konus des blanks wichtiger als die Anzahl der Teilungen - ein 2-Teiler mit geringem Konus wirft langsamer als ein 8-Teiler mit steilem Konus!
LG
Reinhard