Ich besitze einige Ruten mit Einlageringen, von Fuji Hard über Seymo bis Fuji SIC.
Ich habe die jahrzehnte lang gefischt, zB. eine Sage RPL 7er - ohne irgendwelche erkennbaren Einbußen. OK, natürlich habe ich keinen Vergleich mit eben diesem blank mit normalen Ringen.
Aber kommen wir mal zum Gewicht der Ringe: Ich baue seit 38 Jahren Ruten und wiege meine Ringe auch seit ca. 10 Jahren.
Dabei gab es so manche AHA Erkenntnisse!
Ist zB. ein leichter Einstegring mit Einlage wirklich soviel oder überhaupt schwerer als ein Hartchrom Schlangenring?
Für den Schlangenring brauche ich 2 Wicklungen mit 2 x Lack - ist der trotzdem noch leichter als ein Einsteg mit Einlage?
Wieviel wiegt eine Wicklung mit Lack? Wieviel schwerer ist die beliebte fette und über die Ringwicklung deutlich hinausgehende Lackierung gegenüber einer dünnen ohne großen Überstand?
Überhaupt diese Einlagen: die leichtesten Einlagen sind die Hardloy, leichter als SIC sind sie und deutlich bruchfester!
Um das Gewicht von einem Fuji Hardloy Ring zu erreichen, muss ich schon zu einem Titan SIC greifen.
So wiegt zB. ein 6er Hardloy, Innendurchmesser 4,2mm, ca. 0,19 gramm.
Titanschlangenringe wiegen bei vergleichbarer Größe gegenüber einem dünndrahtigen Hartchrom bei Ringen für den Spitzenbereich nur ca. 0,01gr weniger.
Dickdrahtige/Standart Schlangenringe sind sauschwere Teile, sie wiegen ca. 70-80% mehr als die dünndrahtigen.
Ein Hartchrom Fliegenspitzenring wiegt je nach Ausführung auch mal mehr als ein Spitzenring mit Einlage! Die Gewichte der Hartchrom liegen bei ca. 0,4-0,5gr.
Ringgewichte findet ihr im Rutenbauforum:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/ ... edit#gid=0
Ich würde auf eine weiche 2er Rute keine Ringe mit Einlage verbauen, da wäre das Verhältniss Eigenmasse blank, Steifigkeit ect. zu Ringgewicht nicht gut.
Aber ich würde auch keine Standart Hartchromschlangenringe, sondern dünndrahtige Einbeiner draufbauen und auch schön dünn lackieren!
Es gibt in diesem Context einiges zu beachten, aber vor allem sollte man seine eigenen Erfahrungen gemacht haben, bevor man seine Vermutungen anstellt.
So kann ich auch mit einer weicheren ( theoretisch weiter schwingend) enge Werfen, die Schlaufengröße hängt nicht nur von der Rute ab.
Aber ich gebe zu, mit einer schnellen, spitzenbetonten Rute kann ich noch engere Schlaufen werfen - nur wofür?
Je enger die Schlaufe desto eher auch die Gefahr, dass das sich Vorfach und Fliege in der Schnur verfangen.
Zu einigen Behauptungen: Alle Ringe mit Einlage seien viel zu schwer - falsch - siehe oben
Preisunterschied Standart Sic zu Torzite seien 1-2 Euro: Ein 12er Sic kostet ca. 6,- , der entsprechende Torzite über 20,-!
Zum Aspekt der Ringinnengröße( man verbaut bei Ringen mit Einlage eher etwas kleinere Ringe):
Wer hat den schon mal mit kleineren Ringen experimentiert?
Haben die tatsächlich einen Nachteil beim Werfen oder Schiessenlassen?
Ich hatte mal eine originale Klasse 10 Hardy in der Hand, die mit winzig kleinen Seymos aufgebaut war, viel kleiner als ich sie je auf einer 5er oder 6er verbaut habe - völliger Schrott??
Ich konnte das nicht feststellen, aber ich habe auch noch nie dieselbe Rute mit beiden Ringkonzepten aufgebaut.
Für mich ist es kein Problem, ab Klasse 4 Einlageringe zu verbauen, wenn die Optik nicht wäre - mir gefallen Schlangenringe besser.
Bei Ruten, die häufiger Drills ins backing erleben, vor allem mit den moderneren dünnen geflochtenen Schnüren, machen Einlageringe auf alle Fälle Sinn.
Gruß
Reinhard