Moin Olaf,
mir ging es eigentlich nur darum zu zeigen das in Hinblick zur Biodiversitæt bei den meisten Leuten nur Wasserverbauung als Ursache angesehen wird.
Den ist aber nicht so, weder Verbauung und auch nicht Wasserkraft sind der alleinige Uebeltæter.
Und es ist kein Problem einen Staates, einiger Bundeslænder. Nicht umsonst heisst es ja "EU- Biodiversitætsstrategie oder auch EU -Wasserrahmenrichtlinie"
Hier mal was von eurem Bundesumweltamt 2021 !
https://r.search.yahoo.com/_ylt=AwrJD9A ... 7zcqQFI.U-
besonders hervorheben will ich -
https://www.umweltbundesamt.de/sites/de ... 2-2021.pdf
Das ist `ne Menge lesestoff, darum hier nur mal einen Auszug aus der Zusammenfassung - das muss man nicht kommentieren.
"Zusammenfassung
Die Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG (WRRL) zielt auf die Vereinheitlichung des rechtlichen
Rahmens für die Wasserpolitik innerhalb der Europäischen Union ab. Mit ihr soll die Gewässerbewirtschaftung am Leitbild der Nachhaltigkeit ausgerichtet werden. Die aquatische Umwelt soll nicht nur stärker geschützt, sondern auch verbessert werden. Hierzu setzt die WRRL den
Mitgliedstaaten ambitionierte Gewässerqualitätsziele: Oberflächengewässer und das Grundwasser sind in einen guten Zustand zu überführen.
Die Umsetzung dieser Ziele erfordert neben einer weiteren Eindämmung der Nähr- und Schadstoffbelastung auch umfangreiche Gestaltungsmaßnahmen zur ökologischen Gewässerentwicklung – etwa zur Herstellung der erforderlichen Durchgängigkeit von Fließgewässern. Darüber
hinaus ist eine enge Kooperation sowohl grenzüberschreitend als auch zwischen Bund und
Ländern sowie den Ländern untereinander notwendig.
Die verschiedenen Ziele der WRRL werden in Deutschland jedoch noch nicht erreicht, wobei das
Ausmaß der Nichterreichung zwischen den Zielen variiert. Die Gründe für die Verfehlung der
Ziele in Deutschland sind vielfältig. So wurden z.B. häufig nicht die notwendigen finanziellen,
personellen und organisatorischen Voraussetzungen für eine Verwirklichung der Gewässerqualitätsziele geschaffen.
Ein weiterer Grund für die Zielverfehlung, so die der Studie zugrundeliegende These, ist auch die
fehlende Integration von Belangen des Gewässerschutzes in andere Rechtsbereiche
außerhalb des Wasserrechts. Die für die Umsetzung der WRRL relevanten Rechtsbereiche
sind bisher nicht so aufeinander abgestimmt, wie dies im Sinne einer horizontalen Koordination
erforderlich wäre. Sind diese Rechtsbereiche nicht ausreichend mit dem Wasserrecht
abgestimmt, so kann es zu Zielkonflikten und Fehlsteuerungen kommen.
Vor dem Hintergrund der bestehenden Umsetzungsdefizite sollen Möglichkeiten zum Abbau von
Fehlanreizen in anderen Rechtsbereichen und zusätzliche Impulse für die Umsetzung der WRRL
identifiziert werden. Durch die Studie soll ein ganzheitlicher Ansatz und ein Zusammendenken
der unterschiedlichen Rechtsbereiche gestärkt werden.
Im Rahmen dieser Studie werden daher ausgehend von den Defiziten bei der Umsetzung der
WRRL die Rechtsbereiche und darüber hinaus auch die konkreten Rechtsakte und Normen
außerhalb des Wasserrechts identifiziert, die gegenwärtig einer effektiven und effizienten
Umsetzung der WRRL entgegenstehen oder sie behindern – oder die genutzt werden könnten,
um die Gewässerschutzziele besser zu erreichen. Sie werden so aufbereitet, dass bei einer
möglichen Novelle der Rechtsakte Änderungsbedarf aus Sicht des Gewässerschutzes benannt
werden kann.
Defizite bei der Umsetzung der WRRL
Künstlich veränderte Gewässerstrukturen, damit einhergehend das Fehlen von Habitaten, aber
auch eine hohe Nährstoffbelastung der Fließgewässer, sowie zu kurze Erholungszeiten für
gewässertypspezifische Lebensgemeinschaften nach erfolgter Renaturierung sind die häufigsten
Gründe dafür, dass der „gute ökologische Zustand“ bei Oberflächengewässern nach der WRRL
verfehlt wird. Neben dem Ziel eines guten ökologischen Zustandes, gibt die WRRL ebenfalls das
Ziel eines „guten chemischen Zustandes“ vor. Die Belastung von Oberflächengewässern mit
Schadstoffen wie z.B. Quecksilber, aber auch Pflanzenschutzmitteln, Stickstoffverbindungen und,
insbesondere in Regionen mit Altbergbau, Schwermetallen, ist das wesentliche Hindernis für die
Erreichung dieses Ziels...."
Ich geb dir aber Recht, besonders die vielen kleinen bestehenden und geplanten Wasserkraftwerke sind (auch wieder von Land zu land unterschiedlich) eines der grøssten Hindernisse. Man darf aber die vielen anderen Probleme nicht vernachlæssigen, in einen durch Folgen der Grossflæchenwirtschaft verschlammten Bach steigt nichts auf, da gibts kein Bachneunauge, keine Nase mehr . In einen versæuertem Bach kann keine Forellenbrut leben , Folge keine Flussperlmuscheln ...usw.
Die Nutzung der Wasserkraft ist ein heiss diskutiertes Problem in Schweden, auch da wegen der Folgen ,insbesondere Trockenfall im Sommer.
Der einzige Lachsstamm aus den Vænern kann nicht mehr wie frueher ueber Klarælven in Richtung Norge abwandern, dann weiter ueber Trysil, Glomma zum Skagerrak.
Es ist ein reiner Suesswasserstamm geworden, die lachse werden an den 8 ! Kraftwerken raus gefangen und umgesetzt damit sie in die Laichfluesse gelangen.
Wasserbauliche Massnahmen gibt es aber nicht nur zur Stromgewinnung, hier mal 2 Beispiele direkt vor meiner Haustuer
Bei mir hier muenden ja bekanntlich 2 der grøssten und besten lachsfluesse Europas, die nicht nur fuer Angler interessant sind, nee die wichtig sind das es den Atlantischen Lachs weiterhin gibt.
Die Glomma hat vom Ursprung bis Muendung 200km unregulierte fischbare Strecke - oft saufen Gebiete nach Schneeschmelze aber auch nach immer mehr flutartigen Regenfællen ab. Im Gegensatz dazu hat die Orkla auf der nur 85km langen fischbaren Strecke 4 Staustufen und trotzdem gelangen die Fische weit ueber diese Strecke hinauf.
Der Bestand kann sowohl wandern und ist (Laichbetten/Bruttfisch/Smolts) vor den Auswirkungen der immer mehr und kræftiger werdenden Hochwassern geschuetzt.
Auch muessen diese Anlagen/Betreiber eine Mindestmenge von 20m3/sek garantieren. Im Gegensatz dazu, die Gaula wird seit Jahren jede Saison fuer 1-2 Wochen gesperrt weil es nur noch 8 oder 9 m3 und auf 18grad erwærmtes Wasser hat.
Zur Øffentlichkeitarbeit, nicht nur fuer Verbandsmitglieder, vermisse ich sowas wie:
http://www.fiskejournalen.se/
https://www.sportsfiskeren.dk/
da wird ueber die EU, ueber die Entscheidungen der Regierung, ueber die Fischwirtschaft, Umweltprobleme,... informiert.
Die Øffentlichkeitsarbeit ist sehr wichtig, sollen Angler alleine kæmpfen oder das Feld nur der Generation Fridays ueberlassen!?
Gruss Hendrik