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Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 19.06.2018, 18:44
von Magellan
Hallo Leute

Da ich diesen Nachbar Faden nicht entern möchte:

http://www.fliegenfischer-forum.de/flyf ... l#p2772483

gehts hier weiter:

" Beim Schnackseln und beim Singen, da kann man nichts erzwingen,"
Beim Lachsfischen ist es genau so"

?

interessant, das höre ich oft und lasse es so nicht stehen! Möglicherweise ist der Grund allerdings ganz profan: im allgemeinen und besonderen ist es das fehlendes Verständnis für diese Art der Fischerei. Nicht oder nur schlecht vorbereitet, nach dem Motto, “na, ich geh jetzt mal auf Lachs, ist halt schwierig“

Es werden Gewässer besucht die nun einmal in den Rahmen des Jahresurlaub passen, daraus resultierend der nicht vorhandene Run aufgrund von Niedrigwasser (spate river Systeme) oder schlicht und einfach das Fehlen an Quantität der aufsteigender Fische.

Da wohl der größte Anteil der Lachsangler lediglich “einige“ Tage seinem Hobby widmen kann (möchte) ist dieser schon im vornherein von einer evtl. Fang Optimierungen in Form von sich erhöhenden Wasserpegel ausgeschlossen. Oder sei es nur, das er sich jetzt zum Urlaubsende erst so richtig an sein neues Lachs Gerät gewöhnt hat, allerdings, wie schade, morgen schon wieder abreisen muss...

Und das ist lediglich die Spitze des vermeidbaren in Sachen Lachsfischen.

Und es kann soo einfach sein: Ein Gewässer mit einem quantitativen Lachsaufstieg ( welche Lachsart auch immer) zur richtigen Zeit und mit einem solidem background in Sachen Casting und Geräte Abstimmung.

Dann lieber Heiner schnackselt das auch, ohne etwas erzwingen zu müssen, weil eben alles passt! :wink:

Gruss
Heiko

Re: Der Mythos ds unfangbaren Lachs

Verfasst: 19.06.2018, 19:08
von fly fish one
Lieber Heiko,

alles richtig. Ob Du es aber glaubst oder nicht, ist mir erstmal völlig schnuppe, dass ich schlechte Karten habe bei wenig Wasser. Außerdem ich hab noch 2 Wochen und wenn ich bei der Orkla aufschlage rennen mich die Lachse übern Haufen. Wette eine Pulle Rotkäpchen mit Dir! :p Das Wasser wird so hoch stehen, dass sich die Sage unter den Sinkleinen und Skagit Schwergewichten biegt, während ich die Poolmonster auslote! :badgrin: :badgrin:

Nee Quatsch, gibt eine Menge zu optimieren. Aber ich kann den Urlaub unmöglich auf Abruf planen. Zumindest ist das für dieses Jahr so. Die Alternative sind Gewässer und Länder mit größerer Konstanz, genau wie Du schreibst. Für mich spielt aber auch mein "Guide" Hendrik eine große Rolle - Fischen, Üben, Labern und Blödsinn verzapfen mit Hasi. Die Gedanken in die Zukunft wandern aber in Richtung Deiner Argumente. Bewußt ist mir das auch schon länger.

Frank

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 20.06.2018, 08:02
von Noellgen, H
Hallo lieber Heiko,
Du bist ein professioneller Angelguide, da siehst Du die Dinge vielleicht
mit etwas anderen Augen.
Von schlecht abgestimmtem Gerät und werferischen Mängeln rede ich
hier nicht.
Die Kollegen, die derzeit an Orkla und Gaula die Rute schwingen
können es aber nicht erzwingen, auch wenn der eine oder andere
einen Zufallsfang macht.
Wir normalsterblichen müssen nun einmal auf berufliche
und familiäre Belange bei der Wahl der Lachsfischerwoche Rücksicht
nehmen, und wenn dann die Bedingungen schlecht sind haben wir Pech gehabt.
Bei Deinen Gästen, die um die halbe Welt geflogen sind ist es ja genau so.
Du versuchst sie zu motivieren, obwohl Du genau weisst, dass sie die
berühmte Karte gezogen haben.
Kollegen, die nicht vorgebucht haben könnten einen andere Fluß wählen,
am Mandal wird derzeit recht gut gefangen.
Wenn man aber an der Gaula eine Lodge gebucht hat, wird der Ausstieg
sicher schwierig.
Ich bleibe dabei, man kann die Fangwahrscheinlichkeit durch geschicktes handeln erhöhen,
aber man kann es nicht erzwingen.

Gruß,

Heiner

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 20.06.2018, 09:53
von matthias z.
Hallo,

zunächst denke ich, dass hier alle über Salmo Salar, den atlantischen Lachs und König der Fische, sprechen. Sorry aber Pazifiklachse gehören aus meiner Sicht nicht zu diesem Thema.

Die Meisten planen einen Lachsurlaub (oft eine Woche oder wenn man Glück hat zwei und in selteneren Fällen 3 oder mehr Wochen) meist schon ein Jahr im Voraus. Ich habe z.B. 10 Jahre lang immer die gleiche Woche an der Gaula gefischt. Die Bedingungen sind dann so wie sie sind. Weder die Gaula noch die Orkla sind "Spate Rivers", sondern große Flüsse, in die die Lachse auch noch aufsteigen, wenn relativ wenig Wasser vorhanden ist. Allerdings gibt es dort im Augenblick ein "einmal in 100 Jahren Niedrigwasser". Da kannst Du tatsächlich nichts machen. Darauf zu verweisen, dass man bei der Flusswahl mehr aufpassen muss, finde ich in diesem Fall falsch. Orkla und Gaula haben im Vergleich zu anderen Flüssen einen guten Lachsaufstieg und aufgrund der Größe der Flüssen fischen sie auch bei allen möglichen Wasserständen gut. Was da momentan passiert ist ein extremer Extremfall und man kann dann weder den Fischfang, noch den notwendigen Regen erzwingen.

Klar gibt es auch noch ein paar wenige Flüsse und Länder wo man noch auf den Rücken der Lachse trockenen Fußes ans andere Ufer gelangen kann aber oft muss man für solche Fischerei schon sehr tiefe und gut gefüllte Taschen haben.

Viele Grüße

Matthias

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 20.06.2018, 16:53
von Magellan
Hallo

Ich habe diesen Faden eröffnet ohne dein post Frank, vorher gelesen zu haben, verstehe es bitte nicht als persönliche Spitze :wink:

Gruss
Heiko

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 20.06.2018, 17:28
von Magellan
Hallo Leute

Richtig, wer lesen kann ist klar im Vorteil! Ich verstand Heiner’s Zitat als die Lachsfischerei allgemein betreffend, und habe mir beinahe selbst ins Knie geschossen.

Meine Entschuldigung Heiner!

Gruss
Heiko

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 20.06.2018, 17:40
von Magellan
Liebe Mods

Sollte ich mit der Eröffnung dieses Fadens wider den Forenregeln liegen: bitte dicht machen.

Gruss
Heiko

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 20.06.2018, 20:23
von Noellgen, H
Liebe Freunde,

wir haben hier schon ein merkwürdiges Forum. Manchmal werden
nette, kompetente Mitglieder wegen Bagatellen rausgeekelt, jetzt
entschuldigen wir uns wo es gar nichts zu entschuldigen gibt.

Ich möchte meinen Standpunkt noch einmal verdeutlichen.
Bei jeder Fischerei gibt es Situationen, die sind sehr gut,
gut, mäßig oder gar miserabel, wie derzeit an Gaula und Orkla.
Da nützt kein Verweis, Orkla und Gaula seine allgemein gute bis sehr gute
Lachsflüsse, was natürlich stimmt. Wer jetzt dort fischt, hat einfach
Pech gehabt.
Wenn ich nächste Woche zum Lachsfischen führe würde ich einen südnorwegischen
Fluss wählen, dort sind derzeit m.E. die Gegebenheiten besser.
Aber jeder wie er meint, keiner ist im Besitz der Wahrheit, man kann es nicht erzwingen.

Gruß,

Heiner

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 20.06.2018, 21:29
von fly fish one
Lieber Heiko,

"Spitzen"? Was'n das? :p Haben wir längst hinter uns gelassen! Ich finde den Faden astrein :p Und das mitten zur besten Lachszeit und nicht im Winter. Über das Lachsfischen kann man so auf dem Trockenen stets herrlich philosophieren. Meine ich ganz ernst. Steigert sogar noch die Vorfreude.

Dein Frank

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 21.06.2018, 13:08
von fly fish one
Zur Lachssaison 2018 Orkla/Gaula kann ich euch nur Hendriks Beiträge im LMF Forum an Herz legen. Wer sich auskennt, wie meine "Guide" Hendrik, der findet seine Plätze an der Orkla auch bei extremen Niedrigwasser. Deckt sich ja trotzdem irgendwie mit Heikos Beitrag und frei zusammen gefaßt: "Man muss sich auskennen!" Ich muss gleich noch ein paar gute Zigarren mehr einpacken! :mrgreen:

Frank - der Countdown läuft, die Jagd beginnt

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 21.06.2018, 13:35
von matthias z.
.......ich glaube Dein Guide Hendrik hat aber auch noch keinen Lachs gefangen, zumindest nicht an der Orkla?

Tls

Matthias

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 21.06.2018, 16:19
von fly fish one
Lieber Matthias,

Hendrik schreibt nie was über seine Fänge. Ich habe noch nie nicht etwas Konkretes aus ihm rausgequetscht. Der ist da sowas von verklemmt! Würde mir ja nicht passieren! :shock: Falls Du doch recht hast, dann bleiben uns immer noch Zigarren und Aquavit in Kombination mit Wurfübungen. Aber ich wette immer noch um ein Fläschchen feinsten Rotkäppchen Sekt: Mit mir an der Orkla kommt der Regen und die Lachse! :P

Frank

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 21.06.2018, 18:52
von matthias z.
Hallo Frank,

für die Orkla gibt es eine öffentliche Fangstatistik. Da kann man sehen, wer was wo gefangen hat.

Der eigentliche Punkt ist aber der, den Heiner schon gemacht hat. Wenn die äußeren Bedingungen schlecht sind, kannst Du auch als lokaler Profi keinen Fisch erzwingen.

Ich wünsche dir für deinen Urlaub gute Bedingungen aber müsst ihr unbedingt Rotkäppchen und Aquavit trinken? Das ist echt bäh.

Tls

Matthias

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 24.06.2018, 20:06
von lax0341
In Schottland und England lief es in diesem Jahr bisher auch sehr schlecht wegen nahezu ständigem Niedrigwasser und Temperaturen jenseits der Idealbedingungen. In der heute zu Ende gehenden Woche wurde es zumindest etwas besser.
Auch am Tweed oder Spey kannst Du zu den ansonsten guten und sehr guten Zeiten schlechte Wochen erleben.
Manchmal aber eben auch Spitzenergebnisse. Lachsfischen bedeutet immer auch ein wenig Lotterie.
In einem Jahr mit extrem wenig Wasser hatte ich mal in einer Woche die einzigen beiden Lachse am Knockdolian Beat im Stinchar. Beide am gleichen Tag innerhalb einer halben Stunde.
Zwei Jahre später habe ich 5 Lachse hintereinander im Drill verloren. Dies war am Boleside Beat am Tweed zur besten Zeit bei einem super Aufstieg...
Einfach dranbleiben und weiter versuchen !

Tight lines !

Re: Der Mythos des unfangbaren Lachs

Verfasst: 10.04.2019, 22:44
von lax0341
Vergangenes Jahr war es in meiner Oktoberwoche in Nordengland dann doch wieder mal sehr gut. 4 Lachse und 2 Meerforellen. Der größte Lachs 24 Pfund... :D