Tag 10: 2 Flüsse
Morgens ists ziehmlich am Regnen, lasse mir mit den aufstehen etwas Zeit, irgendwann kommt dann doch die Sonne raus und der Fjord liegt windstill vor uns.
In der Nähe sind zwei Flüsse die durch eine Langgezogene Bergkette voneinander getrennt sind, der eine Fluss der ca. 1km entfernt ist sieht bei google earth eher klein und unscheinbar aus, der andere ca. 5km entfernte deutlich größer und interessanter.
Wir entscheiden uns das Lager aufgebaut zu lassen und statt dessen erst eine Weile vom Packraft zu fischen und dann zu dem großen Fluss zu paddeln.
Für die Fischerei vom Boot wählten wir eine sehr spezielle Technik die Eng mit dem Czech Nymphing verwandt ist. Hierbei wird eine stark beschwerte Fliege am langen Vorfach (Vorfachlänge ca. doppelte Wassertiefe) möglichst direkt unter der Rutenspitze und weitestgehend grundnah geführt. Durch leichte auf und abbewegungen der Rutenspitze wird der Fliege zusätzlich leben eingehaucht. Den Biss muss man dabei entweder erfühlen oder an einem wegziehen der Schnur erkennen.
Hier nochmal ein Bild zum besseren Verständnis :
Bei absolutem Ententeich und herrlicher Kulisse ließ der erste Biss auch nciht lange auf sich warten.
Allerdings fingen wir nicht wie erwartet Dorsche sondern farbenprächtige Seeskorpione und einige Plattfische.
Von den Platten durften 2 fürs Abendessen mit.
Ziehmlich abrupt kam Wind auf in wenigen Minuten wechselte es vom Ententeich zu Wellen mit Schaumkronen, fahren war nurnoch mit dem Wind möglich.
Zu unserem Glück ging der Wind genau in Richtung unseres Ziels und so erreichten wir den 5km entfernten Fluss in Rekordzeit. Leider stellte sich heraus das der Fluss extrem eingetrübt ist. Nun könnte man natürlich im trüben Wasser trotzdem fischen, Fische hats auch da sicherlich genug, wenn man aber am tag vorher noch in kristallklarem Wasser fischen konnte dann fehlt einem da irgendwie die Motivation.
Wir machten also eine Stunde Pause, packten das Packraft zusammen und machten uns auf den Rückweg.
Unterwegs nochmal ein kurzer halt an dem anderen Fluss, der war wie erwartet sehr schmal und vor allem extrem schnellfließend.
Das Wasser war aber klar und wir konnten auch einige Saiblinge spotten, also versuchten wir unser Glück, blieben aber erfolglos.
Der Wind frischte immer weiter auf und so langsam machten wir uns Gedanken um die Zelte, also abmarsch zum Lager.
Mein Scarp war selbst ohne zusätzliche Abspannung von den Windböen eher unbeeindruckt, Martins ultraleicht Zelt drückte es dagegen ordentlich platt.
Zu zweit schafften wir es zum Glück das Zelt ohne Zwischenfälle abzubauen.
Wir machten uns auf den Weg, für den Resttag war nur eine kurze Etappe angedacht, einfach den kleinen Fluss 3km hoch zu einem See.
Weiter oben wurde der Fluss dann auch ruhiger und breiter und mehrere Pools waren voller Fisch
Gegen 21 uhr schlugen wir unser Lager unterhalb des Sees auf, fingen jeder noch einige Saiblinge, dann gabs Essen und wir legten uns voller Vorfreude auf den nächsten tag schlafen.