Hallo zusammen,
wie versprochen kommt jetzt eine Zusammenfassung des Ausflugs ins Elsass.
Für diejenigen, die jetzt Bilder von vielen großen Fischen und nonstop Action erwarten, ihr werdet etwas enttäuscht sein. Hauptgrund für den Ausflug war aus dem Alltag heraus zu kommen und etwas ruhiger zu werden, mit dem Fischen als Beruhigungsmittel sozusagen.
Die Vorbereitungen waren wegen Zeitmangel und Frühschicht(inklusive Schlafmangel) etwas chaotisch, aber irgendwie habe ich es doch geschafft fast nichts wichtiges zu vergessen. Fast heißt in dem Fall meine BW-Stiefel(in Turnschuhen über Stock und Stein
) und die Rolle mit der Schnur für eine meiner Ruten(genau genommen habe ich die Rolle mit einer anderen verwechselt
). Außerdem wäre es nicht verkehrt gewesen, eine etwas schwerere Rute inklusive Hechtstreamern mitzunehmen, aber das war letztendlich auch nicht dramatisch.
Los ging´s am Freitag gegen 13h in Ettlingen. Ich bin direkt von der Arbeit losgefahren und stand nach fünf Kilometern das erste mal im Stau, zwei weitere musste ich bei Baden-Baden und kurz vor Freiburg ertragen. Irgendwann war iuch dann in Breisach und habe mich auf dem weg über den Rhein nach Neuf-Brisach verfahren und musste mich von Google Maps retten lassen. In Neuf-Brisach habe ich den Angelschein geholt, dort wurde mir gesagt dieser wäre nur für den Bach, nicht für den Stausee. Dazu später mehr.
Danach habe ich mich von Google Maps auf dem kürzesten Weg zum Campingplatz führen lassen. Der Weg dorthin führte durch wunderschöne kleine Dörfer und letztendlich über einen Pass in über 1200m Höhe. Die Abfahrt vom Pass runter wurde dann noch etwas haarig, weil die vier jahre alte Bremsflüssigkeit in meinem Auto irgendwann zu kochen anfing und ich mit der Handbremse arbeiten musste. Die Bremsflüssigkeit wird übermorgen gewechselt, und in Zukunft alle zwei Jahre
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Auf dem Campingplatz angekommen, stellte ich mein Zelt auf, während auf der Parzelle neben mir zwei Vater-Sohn-Duos aus Tittisee ihr riesiges Lager aufbauten. Die vie waren ebenfalls zum Fischen da, allerdings nur für den Stausee. Lustigerweise hatten sie die gleichen Scheine wie ich, die sie mit der Information, dass diese für Bach und stausee gelten würden, gekauft hatten.
Abends habe ich zuerst von der Staumauer aus einige riesige Regenbogenforellen im Stausee beobachtet, und dann mit den vier Nachbarn am Lagerfeuer gesessen.
Am nächsten Vormittag fuhr ich gut zwei Stunden lang durch die Gegend, um einen Gewässerabschnitt zum Fischen zu finden. Die Verwunderung wuchs stetig, da überall Schilder standen, aus denen nicht hervorging, ob ich mit der Wochenkarte dort fischen dürfte. Ein Franzose(glücklicherweise Angler), der als Anhalter an der Straße stand, durfte mitfahren und wurde dann ausgiebig nach den Gewässerabschnitten befragt. Etwas hinderlich war, dass mein Französisch etwas dürftig ist, und er kein Wort deutsch oder englisch konnte. Letztendlich zeigte er mir einen Abschnitt, der für alle Karteninhaber frei wäre, und verabschiedete sich. Dort wollte ich dann fischen, merkte aber recht schnell dass ich meine Tippetspulen, Schnurknipser und Lösezange im Zelt vergessen hatte.
Also zurück, und dort habe ich noch ein paar worte mit den Nachbarn gewechselt, die sich inzwischen nicht mehr sicher waren, überhaupt die richtigen Karten gekauft zu haben. Also gingen einer der Jungs und ich zur Rezeption, um den Platzwart um hilfe zu bitten. soweit ich ihn verstehen konnte, waren die Scheine für Bach und Stausee, und die Typen aus Tittisee fuhren zum Stausee und ich zurück an den Bach.
Im glasklaren Wasser der Thur habe ich erst einige Fische verscheucht, dann erfolgreich mein Tempo herunter "meditiert" und konnte recht schnell die ersten Bisse auf die Nymphe versemmeln
Nach einer Weile hatte ich mich dann so weit im Griff, dass ich dann doch die nächsten Fische, zwei BaFos mit 20 und 30cm, im Kescher hatte.
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Am Nachmittag habe ich mir dann den Stausee näher angeschaut und ein paar Stunden auf dem Belly Boat verbracht. Hier wäre die oben erwähnte Hechtrute sinnvoll gewesen, letztendlich habe ich dann mit einem kleinen Wooly Bugger oberflächennah gefischt und einen Döbel, einen Barsch und ein Rotauge, alle um die 20cm, gefangen. Außerdem Habe ich mich noch mit einem Franzosen, der ebenfalls im Belly Boat unterwegs war, unterhalten. "Unterhalten" ist víeleicht zu viel gesagt, wir haben mit wenigen Worten, vielen Gesten und ein paar Handyfotos eine lose Konversation geführt. heraus kam, dass selbst die Kontrolleure dort nicht genau wissen wer wo und wie fischen darf, aber meistens daraus auch keine Probleme entstehen.
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Den Abend habe ich wieder bei den Nachbarn am Lagerfeuer verbracht, bis die beiden jungs und ich noch kurz vor der Dunkelheit zum Stausee gelaufen sind, um noch kurz zu fischen. Meine Nachbarn hatten den ganzen Tag mit Ansitz-und Spinnfischen verbracht und keinen einzigen Fisch gesehen. Am Stausee angekommen, konnte ich noch zwei kleine Döbel mit einer Nassfliege direkt unter der Obefläche fangen, die Jungs gingen wieder leer aus.
Am Sonntag fuhr ich gemütlich am Vormittag in Richtung Thann, um einen Gewässerabschnitt der Thur zu finden, an dem ich fischen durfte, wollte, keine Mauer runter kraxeln musste und keine 2km vom Auto weg laufen musste.
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Letztendlich landete ich dann in der wunderschönen Altstadt von Thann im dortigen No-Kill-Abschnitt, der laut einem französischen Fliegenfischer, mit dem ich mich kurz auf französisch und englisch unterhielt, recht anspruchsvoll sei. Dort fing ich in einer Rausche zwei kleine BaFos(10 und20cm), und verbrachte danach noch zwei Stunden mit immer kleineren Trockenfliegen an immer feineren Tippets und einigen Äschen, bis auf einen Fehlbiss passierte allerdings nichts mehr.
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Am Abend gingen die Nachbarjungs und ich wieder zum Stausee, wo wir erfolglos und etwas halbherzig fischten bis es anfing zu regnen. Danach saßen die Nachbarn und ich erst am Feuer, dann im Zelt, wärend es draußen in Strömen regnete.
Am nächsten Morgen verstaute ich mein nasses Zelt sowie mein restiches Campingzeug im auto und trat den Heimweg an, diesmal um die Berge herum und nicht über den Pass.
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Zusammengefasst kann ich sagen, dass die Gegend dort sehr schön ist und auch die Gewässer sicherlich eine Reise wert sind. Dort gibt es auch einige Sehenswürdigkeiten(Museen, Ruinen) sowie viele Wanderwege, weshalb sich die Region bestimmt auch für einen Urlaub zusammen mit nichtfischenden Menschen eignet. Mein persönliches Ziel habe ich in den drei Tagen erreicht, nämlich aus dem Alltag herauszukommen, fischen, entspannen und mal was neues zu sehen.
Danke fürs Lesen!
MfG Leo